Dimples waren gestern, den Fisch-Schuppen gehört die Zukunft. Zumindest wollen die neuen Scope Artech 6 Aero-Laufräder mit einer neuen Felgenstruktur nach dem Vorbild der Natur Maßstäbe bei der Aerodynamik setzen. Außerdem warten die sub 1.300 g leichten Aero-Laufräder mit 3D-gedruckten Naben und vielen Details auf.
Scope Artech: Infos und Preise
Einen ersten Blick konnten wir schon bei unserem Report aus Taipeh auf den neuen Scope Artech 6.0 Rennrad-Laufradsatz werfen. Jetzt sind die spannenden Details bekannt und wir können die Fakten zu den Bildern liefern: Für einen 65 mm hohen Aero-Laufradsatz sind die Artech 6.A mit 1.319 g superleicht, auch dank 3D-gedruckter Naben, die übrigens in Deutschland hergestellt werden. Eine Fischschuppen artige Struktur der Felge soll helfen, die besten Aero-Werte ihrer Klasse zu erzielen. Außerdem gibt es noch zwei weitere Artech Laufradsätze. Die Eckdaten zum Modell 6.A:
- Neuer Aero-Laufradsatz mit 65 mm hohem Felgenprofil
- Im GST-Windkanal getestet
- Entwickelt mit TU Delft, Schwalbe, SKF, Team DSM
- Nabenkörper in Deutschland 3D-gedruckt
- Speichen-Zahl 18 vorne, 24 hinten
- Naben Artech, 3D-Druck Nabenkörper, oversize Lager
- Felgenmaß innen / außen 25 mm hookless / 30 mm
- Felgenhöhe 65 mm
- Disc-Aufnahme Centerlock
- Freilauf-Optionen Shimano HG, Shimano Microspline, SRAM XDR
- Gewicht gesamt 1.319 g
- Gewichtszulassung kein Gewichtslimit
- Verfügbarkeit Vororder – Lieferung Mai 2024
- www.scopecycling.com
- Preis Laufradsatz 3.998 € (UVP)
Scope Artech Modelle
Scope will das Rad mit der neuen Artech Rennrad-Laufradsatz Serie nicht neu erfunden haben. Die Niederländer haben aber mit ihren Entwicklungspartnern, zu denen auch Team DSM und Uni-Institute gehören, viele Innovationen in ihre neue Laufradserie eingebracht, die man so bisher nicht gesehen hat.
Insgesamt 6 Scope Artech-Modelle mit den neuen Techniken sollen zum Markstart kommen, dazu zählt auch ein sub 1.000 g leichter Climbers Laufradsatz. Die Serie umfasst dabei je 3 Modelle für den Straßen- und 3 Modelle für den Allroad-Einsatz.
Die Allroad-Reihe (.A) besitzt 25 mm Maulweite und eine Hookless-Felge. Die Road Reihe mit 23 mm Maulweite (.R) besitzt eine Felge mit Haken für universelle Reifen-Kompatibilität und hohe Reifendrücke. Die Modelle im Überblick:
- Aero-Allroad-Laufradsatz Artech 6.A mit 65 mm hoher Felge und 1.319 g Gewicht
- den Aero-Allround Allroad-Laufradsatz Artech 4.A mit 45 mm hoher Felge und 1.200 g Gewicht
- den Aero Climbers Allroad-Laufradsatz Artech 2.A mit 22 mm hoher Felge und 990 g Gewicht
- Aero-Laufradsatz Artech 6.R mit 65 mm hoher Felge und 1.244 g Gewicht
- den Aero Allround-Laufradsatz Artech 4.R mit 45 mm hoher Felge und 1.150 g Gewicht
- den Aero Climbers-Laufradsatz Artech 2.R mit 22 mm hoher Felge und 965 g Gewicht
Alle Laufradsätze besitzen Felgen mit Horn und sind sowohl tubeless als auch mit Reifen mit Schlauch fahrbar. Außerdem gibt Scope auf alle Sätze eine lebenslange Garantie. Die Speichen sind aus Carbon.
Außerdem wird es eine Artech Gravel Serie geben für den reinen Schottereinsatz. Sie verfügt über ein hakenloses Reifenbett mit einer Innenbreite von 28 mm (verfügbar ab Q2-2024). Und die geplante Artech Triathlon Serie wurde für World Tour Zeitfahren und Triathlon entwickelt und verfügt über ein hakenloses Reifenbett mit 23 mm Innenbreite (lieferbar ab Q3-2024).
Der Preis ist für alle Artech-Laufradsätze laut Scope-Webseite 3.998 Euro.
Technik-Details
Artech Naben in 3D-Druck
Die Naben für die Laufradserie sind völlig neu konstruiert. Sie besitzen Nabenkörper, die im 3D-Druckverfahren von einem deutschen Produzenten hergestellt werden. Die Form berücksichtigt bereits die Kräfte und Strömungsverhältnisse im Laufrad. Wir konnten die Naben in Taipeh auf die Waage legen. Mit 144 g für die Hinterrad-Nabe und 68 g für die Vorderradnabe gehören sie zu den leichtesten überhaupt.
Auch das Innenleben ist durchdacht: Die SKF Lager haben einen größeren Durchmesser als gewöhnlich. Der Stirnzahnfreilauf hat einen Eingriff-Winkel von 10° dank 36 Zähnen. Zudem sind die Zahnräder aus Titan gefertigt. Alle üblichen Freilaufkörper stehen zur Wahl. Auch Keramik-Lager ab Werk gibt es als Option.
Aero-Entwicklung
Für die Aero-Optimierung hat Scope von Beginn an mit der TU Delft zusammengearbeitet. Hier suchten die Partner zunächst die optimale Felgenform mittels 3D-Strömungsanalyse – das komplette Fahrrad mit Komponenten war dabei bereits in die Simulation einbezogen, nicht allein die Felgen.
Dann nahmen sie sich die Oberfläche vor und fanden Forschungsarbeiten zur Strömungsoptimierung durch Fischschuppen-Strukturen. Diese wandten sie auf die Felgenseiten an. Das Prinzip der Schuppen vereinfacht erklärt nach Scope: Die Struktur erzeugt unterschiedlich schnelle Luftströme an der Oberfläche, die sich gegenseitig stabilisieren. Das wiederum verbessert die Anhaftung des Luftstroms insgesamt und damit die Effizienz.
Mit dem gesamten Laufrad wollen die Niederländer neue Klassen-Bestwerte in der Aerodynamik erzielen, also die schnellsten Laufräder bauen. Um das zu untersuchen waren sie mit den neuen Artech 6 Laufrädern in 3 Windtunneln, bei GST (Deutschland), Silverstone (UK) A2 (USA) und ließen sie mit dortigen Testprotokollen prüfen.
Im GST Kanal in Immenstad schnitten die Artech 6.R dabei nach dem Testprotokoll des Tour-Magazins den Scope Zahlen zufolge am besten ab. Mit 69,2 Watt Widerstand bei 45 km/h unterboten sie die (schwereren) DT Swiss ARC mit 62 mm hohen Felgen knapp und schnitten fast 2 Watt besser ab als die Zipp 454. Gleichzeitig sind die neuen Laufräder mit 1.244 g die leichtesten unter den von Scope zum Aero-Vergleich gewählten Modellen (bei dem einige neuere Superleicht-Laufradsätze noch fehlen).
Was sagt ihr zu den neuen Scope Artech Laufradsätzen?