Mit dem Wahoo Elemnt Roam führen die Amerikaner smarte Navigation und farbige Kartendarstellung bei ihren GPS-Radcomputern ein – und haben damit ein Gerät in der Klasse von Garmins gerade vorgestellten Edge 830 ein. Der vierte Wahoo Elemnt ist damit in Sachen Funktionsumfang der bisher umfangreichste. Der Roam kann neben den neuen Funktionen alles, was der Elemnt bereits bietet. Dazu zählt zum Beispiel das Bedienkonzept, mit dem sich Wahoo von Anfang an von Garmin absetzte. So kann auch der Neue über die Wahoo Campanion App per Smartphone eingestellt werden und besitzt die Status LEDs („Quicklook LED“). Bei der Kartendarstellung in Farbe folgt Wahoo ebenfalls weiter dem eingeschlagenen Weg. Farben werden nur reduziert eingesetzt – etwa Hauptstraßen in Gelb –, um die Übersichtlichkeit zu erhalten.
Wahoo Elemnt Roam Infos und Preise
- Neu Fahrrad optimierte smarte Navigation
- Neu Navigation u.a. mit Neuberechnung der Route, Rückrouting zum Start oder Routing zu Punkten auf der Karte
- Wegweisung mit Abbiegehinweisen
- Neu farbiges Gorilla Glas Display in 2,7″
- Quicklook LED für Status bei Routen, Leistung, Herzfrequenz etc.
- Ein- und Auszoomen aus Datenfeldern mittels Knöpfen an der Seite
- Strava Live-Segmente
- Einrichtung von Datenfeldern und Verbindungen über die Wahoo Companion App
- Echtzeit Ortsangaben von verbundenen Freunden auf der Karte wie Live-Tracking
- Verfügbar ab Mitte Mai
- Preis 349 €
- Infos https://de-eu.wahoofitness.com/
Wahoo Elemnt Roam Details
Die Hardware
Der neueste GPS Radcomputer aus der Wahoo Elemnt Reihe integriert erstmals einen Farbbildschirm und Navigation. Wir konnten den Elemnt Roam auf dem Sea Otter Classics Festival bereits von allen Seiten begutachten. Seine Form orientiert sich mit der angeschrägten vorderen Kante für bessere Aerodynamik stark am Elemnt Bolt. Auch der nahtlose Übergang zum Out-Front-Mount und die glatte Unterseite des Halters werden Rennradfahrer auf der Suche nach dem letzten Quäntchen Watt freuen. Mit 2,7″ ist der Bildschirm genauso groß wie der des Elemnt. Durch die hohen Kontraste ist er im direkten Sonnenlicht genauso gut ablesbar wie im Schatten oder diffusem Licht. Auch die seitlich und oben als Band angeordneten Quicklook LEDs besitzt der Roam. Die unteren 3 Tasten für die Bedienung sind etwas anders gestaltet als bei den bekannten Geräten. Durch die klaren Kanten sind sie auch mit Langfinger-Handschuhen sehr gut zu ertasten, wie wir in Sea Otter ausprobieren konnten. Wahoo verspricht 17 Std. Akkulaufzeit. Auch dieser Wert liegt auf Höhe des Elemnt.
Das Bedienkonzept
Wahoo-Nutzer müssen sich für das Bedienkonzept nicht umgewöhnen. Die unteren Tasten besitzen die gewohnten Funktionen. Mit den seitlichen Tasten, die ebenfalls gut differnzierbar sind, kann man Karten zoomen oder durch die Menüs scrollen. Eine Besonderheit der Wahoo Elemnt-Reihe ist, dass man die Seitentasten auch zum Einzoomen in ausgewählte Datenfelder nutzen kann, etwa um Watt- oder Pulswerte in einem Streckenabschnitt besonders gut im Blick zu haben. Wie gehabt sind Datenfelder und Sensoren über die Companion App einzurichten.
Wahoo setzt die Möglichkeiten des Farbmonitors sehr reduziert ein. Bei Karten werden beispielsweise nur bedeutende Straßen gelb hervorgehoben oder Gewässer blau markiert, insgesamt bleibt das Kartenbild aber eher ein coloriertes Schwarz-Weiß. Die Akku-Standsanzeige am oberen Display-Rand erfolgt löblicherweise in Prozent und ist gut lesbar.
Das Routing
„Mit dem Roam werden Radfahrer aller Richtungen nachhaltig unterstützt“, heißt es in der Wahoo-Pressemitteilung, „um neue Straßen und Trails zu erleben“. Ergo: Die neue Routingfunktion des Wahoo Elemnt Roam richtet sich an Rennradfahrer und Mountainbiker gleichermaßen. Wahoo spricht von „Smart Navigation Features“. Die Funktionen entsprechen dem, was man von anderen Geräten kennt. Sie können aus einer Liste im Menü ausgewählt werden. Im einzelnen:
- Get Me Started Navigiert vom Standort zum Start der geplanten Tour
- On Track Führt zurück zur geplanten Route, wenn man von ihr abweicht oder eine Umleitung zum Ausweichen zwingt
- Take Me To Auswahl eines Zielpunktes auf dem Roam mittels Pan and Zoom und Navigation dorthin
- Saved Locations Navigation zu Orten, die man zuvor auf dem Roam gespeichert hat
- Route To Start Die schnellste Route zurück zum Startpunkt
- Retrace Route Auf der gefahrenen Route zurück zum Startpunkt
Technische Daten Wahoo Elemnt Roam
Wahoo Elemnt Roam | |
---|---|
Preis | 349,99 € |
Akkulaufzeit | 17 Stunden |
Gewicht | 93,5 g |
Abmessungen | 58,4 x 89 x 17,8 mm |
Displaygröße | 2,7" |
Displaytyp | Farbe, automatische Helligkeits-Anpassung (Ambient-light) |
Konnektivität | BLE, ANT+, WiFi |
Integrierbare Dritt-Software | Strava (Live-Segmente), Komoot, Ride with GPS, Training-Peaks, singletracks, todays plan, Best Bike Split und mehr |
Zubehör inklusive | Out-Front-Halter, Vorbau-Halter |
Meinung @Rennrad-News
Ein intelligentes Routing war bisher das große fehlende Feature der Wahoo Elemnt Baureihe im direkten Vergleich mit den Garmin Geräten der Edge Serie. Interessant wird, wie gut Wahoo die Routenberechung auf dem Gerät gelöst hat. Der Verzicht auf eine "bunte" Karte trotz vorhandenem Farbdisplay wirkt schlüssig – auf der Straße und dem Trail ist es erfahrungsgemäß weniger mangelnde Farbe als vielmehr schlechte Sichtbarkeit des Tracks oder eine verzögerte oder unpräzise Anzeige der Position, die das schnelle Zurechtfinden erschwert. Der Ansatz ist in jedem Fall vielversprechend – noch dazu ordnet sich Wahoo mit dem neuen Elemnt Roam preislich unter der gerade vorgestellten und von der Displaygröße vergleichbaren Garmin Edge 830 Serie ein. 2019 wird es spannend im GPS-Radcomputerbereich.
Was denkt ihr über den neuen Wahoo Elemnt Roam?
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21 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumICH finde solche Aussagen immer sehr witzig. ICH möchte aber, gerade fürs Fahrrad, Sondergeräte haben. Möchte mein Handy am Lenkrad nicht sehen. Und nu? Bin ich jetzt schon in der Randgruppe?
Frag diese User bitte mal nach den Eurojackpot-Zahlen fürs WE. Diese Einigkeit ist ein Traum. 😉
Sobald es Handys mit barometrischen Höhenmesser gibt und Galileo mal in die Füße kommt, könnte ich darüber nachdenken.
Verstehe auch nicht, wie jemand Wischhändis ans Fahrrad bindet und das auch noch für topaktuell hält. Das habe ich auch mal ein paar Monate versucht. Ganz blöd waren: Sonne, Regen, Kälte, Dunkelheit, lange Touren, Handschuhe und unebene Wegstrecke (Bedienung war dann nicht möglich). Also praktisch immer.
Mein Wahoo ist die beste Investition seit der Torpedo 3-Gang 1975. Simpel (schwarz-weiß, wie cool ist das denn!), ohne Nerd-Chichi, kann navigieren, aufzeichnen und Daten uploaden. Mehr soll er nicht. Andere Anwendungen -wie z.B. Sexpartner aussuchen- erledige ich dann mit Wischhändis.
Dann müssen wir da verschiedene Themen gelesen haben...
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