Der Schweizer Manuel Scheidegger stellte einen neuen Weltrekord im Hinterradfahren auf. Er fuhr 77 Runden in einem Stadion im Wheelie. Damit überbot er die bisherige Marke von fast 26 km deutlich und schaffte 30,95 km.
Manuel Scheidegger drehte am Samstag, den 12. September, mehr als 77 Runden auf dem Hinterrad auf einer 400-Meter-Stadionbahn in Gümligen auf dem Hinterrad. So legte er im Wheelie eine Distanz von 30,95 Kilometern zurück. Der Schweizer aus Steffisburg überbot den bestehenden Weltrekord von 25,86 Kilometern damit deutlich.
Vor dem Weltrekord gab es aber zunächst einige Hindernisse zu überwinden, wie Scheidegger mitteilt. Der erste Rekordversuch am Freitag zuvor musste gar nach 45 Minuten abgebrochen werden. Und das kam so: Alles hatte sehr vielversprechend ausgesehen. Scheidegger hatte schnell den Rhythmus gefunden. Auf dem Hinterrad fuhr er konstant schneller als 30 km/h und fand in den Kurven die ideale Linie. Zum Abbruch führten technische Probleme bei der Beweissicherung. Denn damit der Weltrekord auch anerkannt wird, braucht es einen grossen Aufwand für das Bereitstellen des Beweismaterials: mehrere Kameras, Zeitmessung und Zeugen. Auch wenn der Weltrekord von einer einzelnen Person aufgestellt wird, braucht es ein gut eingespieltes Team.
Schnell war laut Scheidegger der Entschluss gefasst, einen erneuten Weltrekordversuch am nächsten Morgen zu wagen. Weiter ging es demnach so: Um möglichst gute Windverhältnisse zu haben, traf sich das gesamte Team früh am Samstagmorgen wieder. Die Bedingungen schienen optimal. Leider konnte man das vom Fahrer nicht sagen. Durch die Anstrengungen des Vorabends fand er kaum Schlaf (2 Stunden) und sah auch entsprechend erschöpft aus: „Ich bin nur hierhergekommen, weil Ihr hier seid“, sagte Scheidegger zum Team.
Nach ein paar Aufwärmrunden sei man sich aber einig gewesen und man wollte es wenigstens versuchen. Das geschah: „Während einer Stunde galt es, weiter zu kommen als 25,86 Kilometer, die bestehende Weltrekordmarke. Scheidegger kämpfte. Immer wieder schwankte er, und das Team hielt jeweils kurz den Atem an. Aber der Fahrer fand sich immer besser zurecht. Nach einer Stunde, in welcher das Vorderrad nie den Boden berühren durfte und 77 Runden hatten es Scheidegger endlich geschafft.“
Scheideggers grösste Motivation für den Weltrekord ist das Hilfsprojekt www.wheels4nepal, für das Scheidegger Spendengelder sammelt. Mit dem gesammelten Geld soll eine Velowerkstatt samt Räumlichkeiten und Werkzeug für Jugendliche in Nepal aufgebaut werden, damit diese eine Ausbildung als Velomechaniker machen können.
Was sagt ihr zum Wheelie Weltrekord?