Focus Izalco Max im ersten Test: Focus hat das Aero-Rennrad Izalco Max schneller gemacht und deutlich sportlicher positioniert. Wir durften schon vor der offiziellen Vorstellung mit dem neuen Race-Bike der Deutschen fahren. Hier sind alle Informationen und die ersten Fahreindrücke.
Focus Izalco Max 2024 Infos und Preise
Das neue Izalco Max markiert die vierte Generation des Aero-Rennrad von Focus und wurde umfassend überarbeitet. Im Vergleich zum Vorgänger wurde es deutlich sportlicher ausgelegt.
- Aero-Rennrad mit reduziertem Gewicht und geringerem Windwiderstand als der Vorgänger
- Steifigkeit von Rahmen und Gabel deutlich erhöht
- Gewichtung 60 % Aero – 40 % Leichtigkeit
- Windwiderstand um 6,6 Watt gegenüber dem Vorgänger reduziert (bei 45 km/h)
- Integrierte Leitungen und Kabel in Rahmen und Cockpit
- Gewicht Komplettbike 7,2 kg (Izalco Max 9.9 in Größe M)
- Gewicht Rahmen 865 g (Serie 9. in Größe M)
- Gewicht Gabel 384 g
- Reifenfreiheit 30 mm
- 7 Rahmengrößen XXS, XS, S, M, L, XL, XXL
- Verfügbar sofort
- Info www.focus-bikes.com
Preise
Focus Izalco Max 9. ab 6.199 €
Focus Izalco Max 8. ab 2.999 €
Mehr Sportlichkeit
Einsatzbereich | Rennen, Aero |
---|---|
Rahmenmaterial | Carbon |
Gabel | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 7,2 kg |
Stack | 552 mm |
Rahmengrößen | XXS, XS, S, M, L, XL, XXL (im Test: M) |
Website | www.focus-bikes.com |
Preisspanne | 2.999 - 8.999 |
Um das neue Focus Izalco Max deutlich schneller zu machen, bekamen die Ingenieure die Aufgabe, die Aerodynamik und die Rahmensteifigkeit zu verbessern und gleichzeitig ein Augenmerk auf das Gewicht zu behalten. Sprich das neue Izalco Max sollte in der vierten Generation nicht schwerer als der Vorgänger werden. Focus spricht davon, dass beim neuen Izalco Max die perfekte Zusammensetzung aus Aerodynamik, Steifigkeit und Gewicht gefunden wurde und das Bike förmlich nach Geschwindigkeit giere.
Obwohl das deutsche Unternehmen bekundet, das schnellste Rennrad der Firmengeschichte gebaut zu haben, wurde auf allzu radikale Lösungen verzichtet. Einteilige Cockpits, die mittlerweile bei vielen Aero-Rennrädern quasi Standard sind, sucht man beim Izalco Max vergeblich. Auch die Auswahl der Laufräder ist eher als gemäßigt zu bezeichnen. Mit einer maximalen Felgenhöhe von 45 mm bleibt man auf der konservativen Seite und will den Kunden keine Nachteile bei windigen Bedingungen zumuten.
Auf der anderen Seite war man jedoch bereit, für eine bessere Aerodynamik und einen steiferen Rahmen ein wenig Komfort gegenüber dem Vorgänger zu opfern. Focus nennt das neue Izalco Max ein Aero-Performance-Rennrad und hat es entsprechend entwickelt. Dennoch ist es kein radikales Race-Bike für Spezialisten geworden, sondern ein sehr guter Allrounder für einen breiten Kundenkreis, so viel darf an dieser Stelle schon verraten werden.
Verbesserte Aerodynamik
Die Aerodynamik war einer der wichtigsten Schwerpunkte bei der Entwicklung des neuen Izalco Max, denn sie spielt bei hohem Tempo eine enorme wichtige Rolle. Nur mit einer guten Aerodynamik kann man bei Geschwindigkeiten von 40 km/h und mehr richtig Kraft sparen oder eben mit dem gleichen Energieaufwand schneller fahren.
Focus hat sämtliche Rahmenrohre überarbeitet und so oft wie möglich verfeinerte NACA-Formen (National Advisory Committee for Aeronautics) eingesetzt. Im Vergleich zu einem runden Rohr reduziert die NACA-Form den Luftwiderstand drastisch. Focus verwendet beim Izalco Max eine spezielle abgestumpfte NACA-Form, die aerodynamische Vorteile mit hoher Rohrsteifigkeit und geringem Gewicht kombinieren soll.
Zur Aero-Optimierung wurden nicht nur Computerberechnungen eingesetzt, sondern diese auch im Windkanal verifiziert. Gemessen wurde mit einem Bein-Dummy und bei verschiedenen Anströmwinkeln. Focus gibt für das neue Izalco Max bei 45 km/h eine beachtliche Einsparung von 6,6 Watt an. Damit soll der neue Focus-Renner auf einer Strecke von 45 km genau 1 Minute und 47 Sekunden einsparen.
Ein paar interessante Details der Aero-Entwicklung: Eine handelsübliche Trinkflasche am Unterrohr verschlechtert die Aerodynamik des neuen Focus Izalco Max um gerade einmal 0,3 Watt. Das zeigt, dass sich die Entwickler viele Gedanken gemacht haben und die Aerodynamik für den realen Gebrauch und nicht für theoretische Top-Werte im Windkanal entwickelt wurde.
Auch die Wahl der Laufräder wurde im Windkanal verifiziert. Die aufgrund der breiteren Maulweite verbauten DT Swiss ERC 1400 Dicut mit 45 mm hohen Felgen sollen im Zusammenspiel mit den 28 mm breiten Reifen bei den Messungen schneller als die DT Swiss ARC gewesen sein, die eine 2 mm schmalere Maulweite aufweisen.
Reduziertes Gewicht + erhöhte Rahmensteifigkeit
Trotz der aerodynamischen Verbesserung und der damit einhergehenden Neugestaltung vieler Rohrformen ist es den Focus Entwicklern gelungen sowohl das Gewicht zu reduzieren, als auch die Rahmensteifigkeit an den entscheidenden Stellen zu erhöhen. Durch geschickte Konstruktion und die Verwendung hochwertiger Carbonfasern, wurde der Rahmen der 9. Serie um 6 % leichter, was bei Rahmengröße M rund 56 Gramm entspricht.
Das mag sich für Unbedarfte nach nicht viel anhören, ist jedoch an einem hoch entwickelten Produkt wie einem modernen Carbonrahmen eine ganze Menge. Zudem, wenn man die Angaben von Focus bedenkt, die besagen, dass die Rahmensteifigkeit rund um das Tretlager um 15 % und am Lenkkopf um 8 % erhöht werden konnten. Auch die Gabel wurde im seitlichen Flex um 16 % und in Sachen Bremsabstützung um 26 % steifer. Dafür wurde sogar ein geringes Mehrgewicht der Gabel von 14 Gramm in Kauf genommen.
Da jedoch auch Focus nicht zaubern kann, gibt es bezüglich der erhöhten Steifigkeit auch einen Nachteil: Der Komfort von Rahmen und Gabel ist signifikant zurückgegangen, und zwar um 48 % beim Rahmen und um 26 % bei der Gabel. Um den Sitzkomfort dennoch hochzuhalten, hat Focus das Sitzrohr verkürzt und somit der Sattelstütze mehr freie Länge zum Flexen verschafft. Zudem wurde die Stütze am oberen Ende mit einem leichten Knick und etwas Setback versehen. Beides soll den Komfort beim Fahren wiederum erhöhen.
Ausstattung: 2 Carbon-Varianten, 6 Modelle
Zum Marktstart wird das neue Focus Izalco Max in zwei Carbon-Qualitäten in jeweils drei Varianten angeboten. Spitzenmodell ist das Izalco Max 9.9 mit Shimano Dura-Ace Di2 Gruppe und DT Swiss ERC 1400 Laufrädern, welches wir auch auf der Präsentation in den Vogesen fahren konnten. Es ist mit dem leichten Rahmen mit 865 Gramm Gewicht ausgestattet und kommt mit dem Focus C.I.S. Vorbau, in dem ein Easton EC70 Aero-Lenker aus Carbon geklemmt wird.
Die beiden anderen Modelle der 9.-Serie haben das gleiche Cockpit verbaut, rollen jedoch auf DT Swiss ERC 1600 Laufrädern, die mit der gleichen Felgenhöhe von 45 mm wie beim 9.9 bestückt sind. Größter Unterschied zum Top-Modell ist natürlich die Schaltgruppe. Das Izalco Max 9.8 kommt mit einer Shimano Ultegra Di2 Gruppe und kostet 6.799 €. Das Izalco Max 9.7 ist für 6.199 € zu haben und kommt mit einer SRAM Rival eTap AXS Gruppe.
Die drei Bikes der 8. Serie werden mit dem schwereren Rahmen (1065 g in Größe M) aufgebaut und erhalten naturgemäß auch günstigere Schaltgruppen und Komponenten, um den Preis attraktiv gestalten zu können. Alle drei Modelle sind mit einer Shimano 105 Schaltgruppe ausgestattet, wobei nur am Izalco Max 8.9 für 4.799 € die 24 Gänge elektrisch gewechselt werden. Am 8.9 für 3.999 € und am 8.7 für 2.999 € werden die Fahrstufen per Handkraft geändert. Schön, dass auch am Einstiegsmodell Focus Izalco Max mit den Alexrims Boondocks 5 bereits Aero-Laufräder verbaut werden.
Es fällt schwer hier einen Preis-Leistungs-Tipp zu nennen, denn die Preise sind durch die Bank weg recht fair kalkuliert und passen bei allen Modellen gut zur verbauten Ausstattung. So bleibt es letztlich den persönlichen Präferenzen überlassen, welches der 6 Modelle das Rennen macht.
Hier eine Ausstattungs-Übersicht mit allen sechs Modellen zum Ausklappen.:
Modell | Focus Izalco Max 9.9 | Focus Izalco Max 9.8 | Focus Izalco Max 9.7 | Focus Izalco Max 8.9 | Focus Izalco Max 8.8 | Focus Izalco Max 8.7 |
---|---|---|---|---|---|---|
Preis | 8.999 € | 6.799 € | 6.199 € | 4.799 € | 3.999 € | 2.999 € |
Gewicht | 7,2 kg | 7,9 kg | 8,1 kg | 8,2 kg | 8,3 kg | 9,0 kg |
Rahmen | Max Technology Carbon Rahmen mit Naca Shape (865 g) | Max Technology Carbon Rahmen mit Naca Shape (865 g) | Max Technology Carbon Rahmen mit Naca Shape (865 g) | Carbon Rahmen mit Naca Shape (1.040 g) | Carbon Rahmen mit Naca Shape (1.040 g) | Carbon Rahmen mit Naca Shape (1.040 g) |
Schaltung | Shimano Dura-Ace Di2 | Shimano Ultegra Di2 | SRAM Rival AXS eTap | Shimano 105 Di2 | Shimano 105 | Shimano 105 |
Übersetzung | 52/36 - 11-30 | 52/36 - 11-30 | 48/35 - 10-30 | 50/34 - 11-30 | 50/34 - 11-30 | 50/34 - 11-30 |
Laufradsatz | DT Swiss ERC 1400, 45 mm Felgenhöhe, 22 mm Maulweite | DT Swiss ERC 1600, 45 mm Felgenhöhe, 22 mm Maulweite | DT Swiss ERC 1600, 45 mm Felgenhöhe, 22 mm Maulweite | Novatec R4 Carbon, 45 mm Flegenhöhe, 21 mm Maulweite | Novatec R4 Carbon, 45 mm Flegenhöhe, 21 mm Maulweite | Alexrims Boondocks 5, 21 mm Maulweite |
Reifen | Vittoria Corsa Next, TR, 700x28C | Vittoria Corsa Next, TR, 700x28C | Vittoria Corsa Next, TR, 700x28C | Vittoria Rubino 700x28C | Vittoria Rubino 700x28C | Vittoria Rubino 700x28C |
Lenker | Easton EC70 Carbon Aero | Easton EC70 Carbon Aero | Easton EC70 Carbon Aero | k.A. | k.A. | k.A. |
Vorbau | Focus C.I.S. Technology Stem | Focus C.I.S. Technology Stem | Focus C.I.S. Technology Stem | Focus C.I.S. Technology Stem | Focus C.I.S. Technology Stem | Focus C.I.S. Technology Stem |
Besonderheiten |
Geometrie: leicht geschärftes Handling
Erfreulicherweise wird das Focus Izalco Max in beiden Carbon-Qualitäten in sieben Rahmengrößen angeboten. Damit finden sich feine Abstufungen zwischen den einzelnen Größen, die eine gute Anpassung an die persönlichen Gegebenheiten und Vorlieben erlauben. Zusammen mit den leicht zu wechselnden Vorbauten, die es in sechs Längen von 70 bis 120 mm gibt, sollte für jeden ein passendes Bike zu finden sein.
Um das Handling des Izalco Max zu verbessern, wurde das Tretlager 6 mm höher als beim Vorgänger gesetzt und zusätzlich der Lenkwinkel steiler ausgelegt. Somit steht die Gabel ein wenig senkrechter im Rahmen und kann die Lenkimpulse schneller und direkter umsetzen. Auch die oben angesprochene deutliche Erhöhung der Steifigkeit der Gabel zahlt auf das gleiche Konto ein.
Die Rahmengeometrie der 9.- und 8.-Serie ist jeweils identisch. Die Rahmen unterscheiden sich ausschließlich in der Carbon-Qualität. Hier sind die genauen Werte in unserer übersichtlichen Geometrics-Tabelle. Damit könnt ihr die Rahmengeometrie des Focus Izalco Max auch ganz bequem mit jedem beliebigen Bike in unserer Datenbank vergleichen. Dabei fällt übrigens auf, dass die Stack- und Reach-Werte des Focus im direkten Vergleich zu vielen WorldTour Rennmaschinen wie zum Beispiel dem Giant Propel, Specialized Tarmac SL8 oder BMC Teammachine R eher moderat, aber dennoch absolut gesehen sportlich ausfallen.
Rahmengröße | XXS | XS | S | M | L | XL | XXL |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 370 mm | 375 mm | 378 mm | 380 mm | 399 mm | 401 mm | 420 mm |
Stack | 500 mm | 513 mm | 531 mm | 552 mm | 571 mm | 592 mm | 611 mm |
STR | 1,35 | 1,37 | 1,40 | 1,45 | 1,43 | 1,48 | 1,45 |
Lenkwinkel | 70° | 72° | 72° | 72,5° | 72,5° | 73° | 73° |
Sitzwinkel, real | 75° | 74,5° | 74° | 73,5° | 73,5° | 73° | 73° |
Oberrohr (horiz.) | 504 mm | 517 mm | 530 mm | 543 mm | 568 mm | 582 mm | 607 mm |
Steuerrohr | 90 mm | 100 mm | 115 mm | 135 mm | 155 mm | 175 mm | 195 mm |
Sitzrohr | 455 mm | 475 mm | 495 mm | 515 mm | 535 mm | 555 mm | 585 mm |
Überstandshöhe | 743 mm | 757 mm | 773 mm | 795 mm | 815 mm | 834 mm | 855 mm |
Kettenstreben | 410 mm | 410 mm | 410 mm | 410 mm | 410 mm | 410 mm | 410 mm |
Radstand | 975 mm | 976 mm | 975 mm | 979 mm | 1.004 mm | 1.008 mm | 1.033 mm |
Tretlagerabsenkung | 72 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm | 72 mm |
Gabel-Offset | 46 mm | 46 mm | 46 mm | 46 mm | 46 mm | 46 mm | 46 mm |
Focus Izalco Max auf dem Kurs
Schon bei der ersten Sitzprobe auf dem neuen Focus Izalco Max fällt auf, dass es Focus mit dem sportlichen Anspruch ernst meint und dem Izalco Max in seiner neuesten Entwicklungsstufe eine sehr sportliche Sitzposition mitgegeben hat. Trotz 15 mm Spacern unter dem Vorbau ergibt sich für mich eine Überhöhung von 12 cm. Mit dem 110 mm langen Vorbau ergibt sich zudem ein langer Reach, der zu einer entsprechenden Vorbeugung des Oberkörpers führt. Die Sitzposition auf dem neuen Focus Izalco Max ist also als sehr sportlich einzustufen.
Der Easton EC70 Aero-Lenker aus Carbon, der am Testrad Izalco Max 9.9 verbaut ist, greift sich angenehm und bietet, gemessen an der Kategorie, einen relativ guten Komfort. Sprich, er ist zumindest im Unterlenker nicht knallhart und dämpft größere Schläge etwas ab. Hinsichtlich der Breite zeigt sich Focus konservativ und verbaut am Testbike in Rahmengröße M eine 42 cm breite Drop Bar. Ein Mini-Flare führt zu 44 cm Breite am Unterlenker. Ich persönlich würde an einem Aero-Rennrad einen etwas schmaleren Lenker bevorzugen, doch das ist ein Wunsch, den mir nur wenige Hersteller von Haus aus erfüllen.
Der Fizik Vento Argo Sattel hinterließ bei unserer Testrunde in den Vogesen auf rund 60 Kilometern einen guten Eindruck und passt wunderbar zum Einsatzgebiet des Izalco Max. Der Komfort geht in Ordnung, auch relativ tiefe Sitzpositionen beim Greifen im Unterlenker werden gut unterstützt.
Beim Losfahren reagiert das Izalco Max 9.9 gut auf die eingesetzte Tretkraft und marschiert spontan nach vorn. Die Antritte wirken nicht so spontan wie bei einem Kletterbike am Gewichtslimit und mit noch leichteren Laufrädern, aber das Izalco Max reagiert mit seinen 7,2 kg sehr spontan und direkt und gibt einem stets das gute Gefühl, dass die eingesetzte Tretenergie direkt in Vortrieb umgewandelt wird.
Die sportliche Sitzposition bringt viel Druck aufs Vorderrad, und macht sich zusammen mit der Geometrie-Verschärfung von Focus schon auf den ersten Metern bemerkbar. Das Izalco lenkt willig ein und bietet ein sportlich agiles Handling. Dass es auf Abfahrten auch bei hohem Tempo sehr sicher seine Bahnen zieht, lässt einen schnell Vertrauen zu den Fähigkeiten des neuen Aero-Renners aufbauen. Auf einer langen Abfahrt mit Spitzengeschwindigkeiten bis 80 km/h hinterließ das Izalco Max einen sehr soliden Eindruck und vermittelte sehr viel Fahrspaß bei gleichzeitig gutem Sicherheitsgefühl. Lediglich bei einigen starken Windböen kam etwas Bewegung ins Gebälk, die mich aufgrund der „nur“ 45 mm hohen DT Swiss ERC 1400 Laufräder etwas überraschte. Letztlich war die Testfahrt jedoch zu kurz, um ein abschließendes Urteil darüber zu fällen. Ohne Windeinfluss war das Handling des Izalco Max auf jeden Fall tadellos.
Wer es ganz sportlich aggressiv mag, sollte einen Wechsel der Bereifung in Betracht ziehen. Die verbauten Vittoria Corsa Next sind als schnelle Trainingsreifen positioniert und bieten unserer Erfahrung nach auch nicht die sportliche Aggressivität wie zum Beispiel die Corsa Pro Pneus aus gleichem Hause. Auch hier bleibt Focus also eher auf der konservativen und damit auch sicheren Seite.
Auch bergauf lässt sich unser Testbike hervorragend bewegen. 7,2 kg sind für ein Aero-Rennrad ein guter Wert und wenn es steil nach oben geht, macht sich das niedrige Gewicht nun mal deutlich bemerkbar. Noch leichter, wäre freilich noch angenehmer, aber auch so macht das Focus bei sportlich angegangenen Kletterpartien Laune. Vor allem, weil man weiß, dass nach der Quälerei eine spaßige Abfahrt wartet, bei der das Izalco Max seine Stärken voll ausspielen kann.
Über Schaltung und Bremsen gibt es an dieser Stelle nicht viele Worte zu verlieren. Ich habe es schon oft erwähnt und wiederhole es auch gerne noch einmal: An einer fachkundig montierten und gut eingestellten aktuellen Shimano Dura-Ace Di2 Gruppe gibt es nur sehr wenig herumzunörgeln, geschweige denn ernsthafte Kritik anzubringen. Mit der Übersetzung von 52/36 in Kombination mit der 11-30 Kassette hat Focus die gewissermaßen Standard-Übersetzung für aktuelle Aero-Rennräder gewählt und damit sicher nichts falsch gemacht.
Das ist uns aufgefallen
- Egal, ob bei den Laufrädern mit nur 45 mm hohen Felgen oder dem zweiteiligen Cockpit – Focus bleibt hinsichtlich der Aero-Entwicklung lieber auf der sicheren Seite. Hier würde ich mir zumindest eine radikalere Modellvariante im Programm wünschen.
- Eine Preisspanne von 2.999 bis 8.999 € zeugt in der heutigen Zeit von Bodenständigkeit, zumal das Focus Izalco Max in Deutschland montiert wird.
- Für wen? Für alle, die gerne schnell unterwegs sind, aber ein sicheres Handling gegenüber einem super aggressiven Race-Bike bevorzugen. Und für mündige Kunden, die den aktuellen Preiswahnsinn mancher Hersteller nicht mitgehen möchten.
- Für wen besser nicht? Kompromisslose Racer und komfortorientierte Langstreckenfahrer finden jeweils besser passende Bikes.
Fazit Focus Izalco Max
Focus will das neue Izalco Max deutlich sportlicher positionieren als den Vorgänger und hat dafür an den richtigen Stellschrauben gedreht. Der Aero-Renner, der in Deutschland montiert wird, ist definitiv auf dem Stand der Technik und bietet ein agiles, aber dennoch sicheres Fahrverhalten, kombiniert mit einem steifen Rahmen, der nichts der eingesetzten Kraft verpuffen lässt. Auch der Komfort ist, gemessen an der Kategorie, durchaus in Ordnung. Das Izalco Max setzt eher auf bewährte Konstruktion und konservative Auslegung als neue technische Innovationen oder radikale Lösungen. Wer ungern technische Experimente eingeht und solide Technik bevorzugt, ist mit dem neuen Focus Izalco Max sicher nicht schlecht beraten.
Pro / Contra
Pro
- Sicheres Fahrverhalten
- Angemessene Preise
- Günstiges Einstiegsmodell
Contra
- Nicht am Gewichtslimit
Was sagt ihr zum neuen Focus Izalco Max?
So haben wir das neue Focus Izalco Max getestet
Das Focus Izalco Max wurde im Rahmen einer Presse-Vorstellung auf rund 60 km in den Vogesen gefahren.
Körpergröße | 176 cm |
Schrittlänge | 85 cm |
Oberkörperlänge | 65 cm |
Armlänge | 56 cm |
Gewicht | 66 kg |
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, Triathlon-Rennen, Trainings-Einheiten auf dem Rollentrainer
- Vorlieben bei der Geometrie
- Sportlich, nicht zu lang
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