Ghost Asket CF 2024: Infos und Preise
Das Ghost Asket kennen viele als Alu-Gravel Bike für den gepflegten Bikepacking-Einsatz. Es spricht preislich auch Einsteiger an. Mit dem Ghost Asket CF hebt die deutsche Marke ihr Adventure Gravel Bike jetzt auf die nächste Stufe. Es kommt mit neu entwickeltem Carbon-Rahmen mit jeder Menge Bikepacking-Potenz. In der fast 6.000 Euro teuren Top-Version Asket CF 30, die wir testen konnten, sorgen zudem eine Federgabel sowie Dropper-Post für Trail-Fertigkeiten. Doch zunächst die Eckdaten:
- Neu entwickeltes Carbon Rahmen-Set
- Ein Modell mit Carbongabel, zwei mit 40 mm Federgabel
- Gewinde-Einsätze für Gabel-Cages (Starrgabel), Schutzbleche, Frame-Bags
- Reifenfreiheit bis 45 mm in 700c
- Gewicht Komplettrad 10,0 kg (Testrad in M)
- Max. Gewichtszulassung 120 kg (Rad, Fahrer und Gepäck)
- www.ghost-bikes.com
- Verfügbar sofort
Preise
Ghost Asket CF 30 5.999 €
Ghost Asket CF Full Party CF 3.499 €
Ghost Asket CF Pro 2.999 €
Was ist neu?
Einsatzbereich | Tour, Gravel |
---|---|
Rahmenmaterial | Carbon |
Gewicht (o. Pedale) | 10,0 kg |
Stack | 581 mm |
Rahmengrößen | XS, S, M, L, XL (im Test: M) |
Website | www.ghost-bikes.com |
Preisspanne | 2.999 Euro bis 5.999 Euro |
Mit dem Ghost Asket CF betritt die Marke neuen Boden, handelt es sich doch um ein völlig neu entwickeltes Carbon-Rahmenset, das vor allem für eins bereit sein will: neue Wege erschließen. Zuwachs aus Bayern also, in der immer beliebteren Riege der Adventure Gravel Bikes vom Schlage eines Canyon Grizl mit Federung, Giant Revolt-X oder auch YT Szepter auf der extremeren Seite. Unser Testrad Ghost Asket CF 30 ist das Top-Modell von zunächst 3 Varianten, die mit dem neuen Carbonrahmen aufwarten und in der Ausstattung am stärksten Richtung Offroad getrimmt. Das Einstiegsmodell mit starrer Carbongabel hält dagegen besonders viel für Bikepacker bereit. Mit Alu-Rahmen gibt es das Asket in ähnlicher Bikepacking-Stärke übrigens ab 1.599 €.
Details
Unser Ghost Asket CF 30 Ltd. Testrad verpackt seine inneren Werte fürs grobe Gelände in einem eleganten Auftritt. Der Rahmen trägt sein UD-Carbon-Finish offen zur Schau. Die neben dem Sitzrohr fortgeführten und dahinter abfallenden Sitzstreben verleihen ihm einen charakteristischen Auftritt und sollen wohl auch zur Dämpfung beitragen. Dass Ghost trotz 45 mm Reifenfreiheit auf stark abknickende Kettenstreben verzichtet, trägt ebenfalls zu einer eleganteren Erscheinung bei.
Offroad-Akzente
Technisch setzt der neue Carbon-Rahmen seine Akzente auf der Offroad-Seite. Er ist für eine Variostütze mit 27,2 mm Durchmesser vorbereitet, die beim Testrad auch bereits an Bord ist.
An der Kettenstrebe und dem Unterrohr schützt Ghost das Asket CF gut vor Steinschlägen. Und auch ein SRAM UDH-Schaltauge ist bereits integriert – zur Aufnahme der besonders stoßfesten Transmission MTB-Schaltwerke, wie am Testrad (hier findet ihr einen SRAM Transmission Test).
- Innenlager-Bauart Press-Fit (PF86)
- Steuerlager In-Set 52 mm oben und unten
- Bremsaufnahme Flat-Mount 160 mm / 160 mm
- Antrieb- /Schaltungs-Kompatibilität nur 1-fach, elektronische und mechanische Schaltungen
- Sattelstütze rund, 27,2 mm
- Gewichtszulassung 120 kg
Bikepacking im Visier
Das Ghost Asket CF ist ausdrücklich für lange und ganz lange Touren ins Unbestimmte gemacht. Da darf man eine Vielzahl an Montagemöglichkeiten für Bikepacking-Taschen über Anschraubpunkte erwarten. Und man bekommt sie auch: Am Hauptrahmen finden sich unter dem Unterrohr und auf dem Oberrohr zusätzliche Gewindepaare für Halter oder Taschen. Außerdem kann unter dem Oberrohr eine Rahmentasche angeschraubt werden – das schont den Lack. Schutzbleche und/oder ein Gepäckträger lassen sich ebenfalls an vorhandenen Einsätzen anbringen. Die Gewichtszulassung von 120 kg ist jedoch eher Normalo- als Abenteurer-Kost.
Ausstattung: 3 Modelle ab 2.999 €
In 3 Modellvarianten geht das Ghost Asket CF 2024 auf Kundenfang bei Bikepackern und Trail-Gravellern. Obwohl das Preis-Spektrum von 2.999 € bis zu den 5.999 € für unser Testrad groß ist, basieren alle drei Modelle auf dem identischen Carbon-Rahmenset. Komplettiert werden sie ausschließlich mit 1×12 Gruppen. Zwei mechanische Shimano GRX-Gruppen und eine funkgeschaltete SRAM Force AXS stehen zur Wahl. Das stellt Interessenten vor die Entscheidung „teuer und elektronisch geschaltet“ oder „günstig und mechanisch geschaltet“. Im Überblick:
- Ghost Asket CF 30 SRAM Force AXS Mullet 1×12 – 5.999 €
- Ghost Asket CF Full Party Shimano GRX 820 1×12 – 3.499 €
- Ghost Asket CF Pro Shimano GRX 610 1×12 – 2.999 €
Ghost Asket CF 30 | Ghost Asket Full Party | Ghost Asket Pro | |
---|---|---|---|
Preis | 5.999 € | 3.499 € | 2.999 € |
Gewicht | 10,0 kg (gewogen) | k.A. | k.A. |
Rahmen | Carbon, 12x142 mm Steckachse, 160 mm Flat-Mount | Carbon, 12x142 mm Steckachse, 160 mm Flat-Mount | Carbon, 12x142 mm Steckachse, 160 mm Flat-Mount |
Gabel | Rock Shox Rudy Ultimate XPLR, 40 mm Federweg | Fox 32 Float Taper Cast Performance Elite FIT4 40 mm Federweg | Carbon, 12x100 mm Steckachse |
Gruppe | SRAM Force AXS / Eagle 1x12 | Shimano GRX 820 1x12 | Shimano GRX 610 / SLX 1x12 |
Übersetzung | 40 / 10-52 | 40 / 10-51 | 40-10-51 |
Laufradsatz | DT Swiss G1800 Spline, Alu, 622x24c | Rodi Felgen, Shimano RS470 Naben, 622x23c | Rodi Felgen, Shimano RS470 Naben, 622x23c |
Reifen | Maxxis Rambler Silk Shield, 45-622 | Maxxis Rambler Silk Shield, 45-622 | Maxxis Rambler Silk Shield, 45-622 |
Lenker | Easton EC70 AX, Alu | Gravel Bar , Alu | Gravel Bar, Alu |
Vorbau | Alu, 70 mm | Alu, 70 mm | Alu, 70 mm |
Sattelstütze | Rock Shox Reverb AXS XPLR Variostütze mit 50 mm / 75 mm Hub | GND 51, Alu | GND 51, Alu |
Sattel | Prologo Dimension AGX Pas Normal Studios | Prologo Microtouch | Prologo Dimension AGX |
Besonderheiten | interne Zugverlegung | interne Zugverlegung | interne Zugverlegung |
Dabei setzt Ghost passend zum Einsatzgebiet auf ein breites Gangspektrum, das Gänge auch für richtig steile Offroad-Passagen bereithält: Am breitesten ist das Spektrum mit 40 zu 10-52 an unserem SRAM Force AXS-ausgestatteten Testrad. Aber auch die Shimano GRX-Gruppen stehen dem mit 40 zu 10-51 kaum nach. Gut zu wissen: In allen Fällen ist die Bandbreite mit dem Einsatz der jeweiligen MTB-Freilaufkörper verbunden (SRAM XD und Shimano Microspline).
Besonders interessant für Bikepacker dürfte sympathischer Weise das günstigste Modell Asket CF Pro mit GRX 610 für 2.999 € sein. Es kommt als einziges mit der Ghost Carbongabel, die an jeder Gabelseite mit Gewinde-Einsätzen für Dreipunkt-Halter ausgestattet ist. Das Fehlen einer Federgabel dürfte es zudem zum leichtesten Modell im Programm machen – die Maxxis Rambler-Reifen in 45 mm, die Laufräder mit konventionell eingespeichten Naben und Felgen sowie Anbauteile sind identisch zum nächst teureren Modell.
Für rund 1.500 € mehr roll das Ghost Asket Full Party mit Shimano GRX 820 vor. Neben der höherwertigen Schaltgruppe bringt es für den Aufpreis eine Fox 32 Float Gravel Federgabel mit 40 mm Federweg mit, die hohe Trail-Performance verspricht.
Das getestete Top-Modell mit SRAM Force AXS 1×12 Schaltung setzt dagegen auf eine RockShox Rudy XPLR Gravel-Federgabel, die ebenfalls mit 40 mm Federweg aufwartet. Mit im Paket ist hier auch die funkgesteuerte RockShox Reverb AXS-Variostütze. Absenken und Ausfahren ist mit ihr ein Kinderspiel: Ein Druck auf beide Schaltwippen gleichzeitig genügt. Außerdem soll ein Upgrade auf DT Swiss G1800 Spline Gravel Laufräder den Aufpreis rechtfertigen. Der robuste Laufradsatz mit DT 370-Naben und 24 mm Innenweite dürfte für alle Eventualitäten auf Tour und Trail gerüstet sein, ist aber mit 1.820 g (Herstellerangabe) kein Leichtgewicht. Und nicht zuletzt bekommt man fürs Geld einen Easton Carbonlenker statt der hauseigenen Ghost Gravel-Lenker aus Alu. Unterm Strich bleibt es dennoch ein recht großer Preissprung, gemessen an der Ausstattung.
Geometrie: Komfort im Gelände
„Länge läuft“, haben sich die Bayern für die Geometrie des Ghost Asket CF ganz offenkundig auf die Fahnen geschrieben. Das Asket CF setzt seinen Akzent mit einem richtig langen Radstand – auch unter den Adventure Gravel Bikes, die ohnehin schon etwas länger bauen als eher Race orientierte Gravel Bikes.
Dabei macht sich Ghost die Mühe, gleich drei verschiedene Kettenstrebenlängen für die 5 Größen zu produzieren – dabei müssen sich die Ingenieure etwas gedacht haben. Tatsächlich begünstigen lange Kettenstreben die Klettereigenschaften eines Gravel Bikes erheblich: Sie machen es einfacher, Traktion an steilen Stichen zu finden, ohne das Gewicht allzu radikal nach vorn zu legen. Und natürlich bringen sie einen ruhigen Geradeauslauf.
Auch die anderen Längen- und Winkelmaße des neu entwickelten Carbonrahmens deuten klar in eine Richtung: Fahrsicherheit und Souveränität auch auf grobem Gravel-Geläuf bis hin zu Trails. Die Geometrie darf als deutlich progressiv bezeichnet werden. Ein sehr flacher Lenkwinkel über alle Größen (Testrad: 69,5°) und ein langer Reach sind mit kurzen Vorbauten kombiniert, wie es beim MTB schon lange gebräuchlich ist.
Zur eingebauten Laufruhe für lange Strecken und den Gravel Trail-Kapazitäten passt die eher aufrechte Auslegung der Sitzposition – ein Stack des Testrades in Größe M von 581 mm deutet es schon an.
Etwas Rätselraten lässt uns die geringe Tretlagerabsenkung. Sie lässt den Schwerpunkt weiter oben, als für ein Gravel Bike nötig wäre. Wer gerne fahraktiv über Wurzeln und Felsen brettert, wird die Höhe aber gutheißen.
Rahmengröße | XS | S | M | L | XL |
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Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 375 mm | 387 mm | 400 mm | 417 mm | 443 mm |
Stack | 542 mm | 560 mm | 581 mm | 612 mm | 642 mm |
STR | 1,45 | 1,45 | 1,45 | 1,47 | 1,45 |
Lenkwinkel | 69° | 69° | 69,5° | 70° | 70,5° |
Sitzwinkel, real | 74° | 74° | 74° | 74° | 74° |
Oberrohr (horiz.) | 526 mm | 544 mm | 564 mm | 590 mm | 624 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 115 mm | 135 mm | 165 mm | 195 mm |
Sitzrohr | 440 mm | 470 mm | 500 mm | 530 mm | 560 mm |
Überstandshöhe | 750 mm | 775 mm | 800 mm | 829 mm | 858 mm |
Kettenstreben | 430 mm | 430 mm | 435 mm | 435 mm | 440 mm |
Radstand | 1.044 mm | 1.063 mm | 1.084 mm | 1.107 mm | 1.142 mm |
Tretlagerabsenkung | 62,5 mm | 62,5 mm | 62,5 mm | 62,5 mm | 62,5 mm |
In unserer Geometrie-Datenbank könnt ihr das Ghost Asket CF ganz einfach mit anderen Adventure Gravel Bikes vergleichen. Einfach auf die Links in der Tabelle unten klicken. Eine sehr ähnliche Geometrie wie das Testrad in M hat zum Beispiel das Santa Cruz Stigmata in Größe M.
Noch ein Blick aufs Testrad-Cockpit, wo ein Easton EC70 AX Lenker aus Carbon für viele Griffmöglichkeiten sorgt. Mit 42 cm Griffweite an den Brems-Schalthebeln ist er oben rennradmäßig schmal und im Unterlenker mit 50 cm gravelmäßig breit. Der Drop liegt bei 120 mm, ist also nicht besonders kompakt.
Gut gelöst: Der außen liegende Zug verschwindet in einer Führung unter dem Vorbau. Das erleichtert die Lenkertaschen-Montage und macht dennoch den Vorbautausch nicht unnötig schwer.
Ghost Asket CF 30 auf dem Kurs
Wie es der Zufall will, hatten wir im kurzen Testzeitraum des Ghost Asket CF gleich zwei weitere Gravel Bikes in der Redaktion, die ebenfalls die Abenteuer- und Trail-Fraktion bedienen wollen. Und so kann ich trotz der Kürze des Tests – siehe Testablauf unten – eine recht informierte Einschätzung des Fahrverhaltens geben.
Doch zunächst zur Sitzposition. Die Haltung auf dem Ghost Asket CF 30 Testrad in Größe M fällt für mich (siehe Testerprofil unten) ziemlich komfortabel aus. Beim Griff an den Oberlenker nehme ich eine aufrechtere Position ein als auf den meisten Endurance-Rennrädern. An den Hoods der SRAM Force AXS-Schalthebel ist die Haltung dank der Easton-Lenkerform immer noch auf der bequemen Seite, mit viel Übersicht auf den Weg, ohne die Nackenmuskulatur zu sehr zu bemühen. Dabei trifft die Griffweite von 42 cm an den Hoods einen guten Kompromiss zwischen Gravel und Straße.
Jedenfalls fühle ich mich nicht durch eine breite Sitzhaltung ausgebremst, wenn es über die Straße Richtung Gravel-Route geht. Beschleunigungswunder habe ich vom Ghost Asket CF angesichts 10 Kilo Radgewicht, Federgabel und der robusten und eher schweren DT Swiss-Laufräder nicht erwartet, erfahre aber einen direkten Antritt. Nicht überrascht bin ich, wie leicht das Asket CF rollt – die Maxxis Rambler Reifen in 45 mm fielen uns schon wiederholt in der Praxis und auch beim Gravel Reifen Test im Labor durch ihren vergleichsweise geringen Rollwiderstand bei hohen Offroad-Qualitäten auf. Zusammen mit dem schönen Geradeauslauf ergibt das Sonderpunkte in der Touren-Wertung.
Auf dem Gravel Weg sticht zuerst der Komfort auf dem Ghost Asket 30 positiv hervor.
Auf dem Gravel Weg sticht zuerst der Komfort auf dem Ghost Asket 30 positiv hervor. Das Asket CF gehört gefühlt zu den komfortabelsten Gravel Bikes und kann in einem Atemzug mit dem Specialized Diverge STR oder dem Giant Revolt-X genannt werden. Am Heck stellt die RockShox Reverb 50 Variostütze dabei rund 1 cm Federweg bereit, wenn man sie minimal absenkt, um die Federfunktion zu aktivieren. Das lässt sich an den Sag-Linien ablesen und beobachten. Auch die RockShox Rudy Gravel-Federgabel mit 40 mm Federweg wirkt, einmal korrekt eingestellt, vor allem gröberen Schlägen sehr gut entgegen. Die vielen kleinen Unebenheiten schlucken die 45 mm breiten, sehr geschmeidig rollenden Maxxis Rambler Reifen gut weg– übrigens gefahren mit 1,9 bar vorn und 2,0 bar hinten. Einziges Komfort-Manko: Das dünne Prologo Lenkerband könnte griffiger und besser dämpfend sein – es sieht gut aus, funktioniert aber für Offroad-Passagen nur mit Handschuhen wirklich gut.
Die andere hervorstechende Eigenschaft im Ghost Asket CF 30 Test ist die Verspieltheit dieses Gravel Bikes. Auch wenn der lange Radstand zunächst anderes vermuten lässt, wirkt es auf kurvigen Gravel-Wegen quicklebendig. Sensibel reagiert es auf einen Hauch zu geringen Reifendruck. Dann wird die Lenkung nervös und neigt zum Übersteuern. Aber sonst lässt es sich schön gleichmäßig durch die Kurven ziehen und über Äste und kleine Stufen lupfen.
Ein dickes Plus unseres Testrades für das Einsatzgebiet „Komme-Was-Da-Wolle“ ist die Schalt- und Antriebsgruppe. An der SRAM Force im Mix mit SRAM GX Eagle Schaltwerk und 10-52 Kassette steht wirklich (fast) immer ein passender Gang bereit. Einzige Ausnahme sind Autobahn-ähnliche Gravel-Abfahrten, auf denen harte Gravel Racer vielleicht nicht mehr Mittreten können. Oder auf der anderen Seite des Spektrums 20 % Anstiege mit randvollen Bikepacking-Taschen; wer echte Berg-Abenteuer plant, kann ein kleineres Kettenblatt wählen und ist dann auch gerüstet.
Aber noch in anderer Hinsicht ist die SRAM-Force-GX-Eagle-Transmission Kombi ein Gewinn: Die Schaltperformance fühlt sich tatsächlich noch einmal besser als zum Beispiel bei SRAM Force XPLR-Ensembles an, obwohl das Niveau dort schon sehr hoch liegt. Sie liefert butterweiche Wechsel in wirklich jeder Situation, gepaart mit präzisestem und geräuscharmem Kettenlauf ohne jedes Kettenschlagen.
Apropos Kettenschlagen: Wer sich und dem Asket CF zu anspruchsvolle Trails zumutet und dauerbremsend an den Shiftern klebt, wird die Bremsanlage mit 160 mm-Rotoren zu einem leichten Faden bringen. Je nach Körpergewicht oder Bikepacking-Vorhaben wären 180 mm vorn eine gute Idee.
Das ist uns aufgefallen
- Reifenfreiheit: Viel hilft viel. Etwas mehr als die gebotenen 45 mm Reifenfreiheit wären für ein ausgewiesenes Offroad Gravel Bike wie das Asket „nice to have“ gewesen, sind aber kein Muss.
- Schaltung und Antrieb Was die Schaltkultur angeht, erscheint die SRAM Transmission noch einmal als kleiner, aber feiner Gewinn. Dass vermehrt UDH-Schaltaugen an Gravel Bikes und Rennrädern auftauchen, werten wir daher als ein schönes Vorzeichen.
- Komfort: Wer auf langen Strecken und auf Gravel-Trails vor allem komfortabel und sicher unterwegs sein will, liegt mit dem Asket CF goldrichtig.
- Ausstattung: Schade, dass es keine Variante mit elektronischer Schaltung im mittleren Preisbereich gibt.
- Für wen? Alle, die zu Hause auch mit dem Gravel Bike gerne Trails fahren, aber lieber Ziele fern von zu Hause mit dem Bike ansteuern. In der Pro-Version auch für preisbewusste Bikepacker.
- Für wen besser nicht? Gewichtsfetischisten, Gravel Racer und solche, die es vielleicht einmal werden wollen sowie alle, für die Graveln 80 % Straßen bedeutet.
- Welche Gravel Bikes sind ähnlich oder kommen nahe? Giant Revolt X Advanced: mit Force AXS teurer, vergleichbare Ausstattung, mehr Reifenfreiheit. Canyon Grizl CF SLX Trail rund 1.000 € günstiger, aber ohne Variostütze und mit weniger Bandbreite bei der Übersetzung. YT Szepter Core 4 rund 1.000 € günstiger, vergleichbare Ausstattung und Gewicht, mehr trail-orientiert.
Fazit – Ghost Asket CF 30
Das Ghost Asket CF 30 ist ein feines Gravel Bike für grobes Terrain und den Aufbruch ins Ungewisse. Innerhalb der jungen Gattung der Adventure Gravel Bikes setzt es seinen Akzent mehr beim Fahrspaß als beim Gepäcktransport und kann hier richtig vorlegen. Sehr gut gefiel uns auch der Komfort auf dem gut gemachten und sehr gut verarbeiteten Rahmen. Eine runde Packung. Preislich okay, aber Laufradtuning lohnt sich – in den günstigeren Varianten in Preis/Leistungs-Hinsicht attraktiver.
Ghost Asket CF 30 – Pro / Contra
Stärken
- Komfort
- Offroad-Fahrspaß
- Vielseitigkeit
Schwächen
- Schwerer Laufradsatz
Was sagt ihr zum Ghost Asket CF 30?
Testablauf
Hier haben wir unsere Fahreindrücke gesammelt:
- Bergisches Land Adventure Gravel Bike Standard Testrunde mit Asphalt, gut befestigten Gravel-Wegen, aber auch großen Anteilen grobem Schotter und eher trailigen Waldwegen und Steigungen bis 20 %, auch zwei anspruchsvollere MTB-Trails im Mix mit Wurzeln und engen Kehren sind im Mix. Circa 120 km gesamte Testdistanz.
Testräder werden bei den Herstellern für den Test in der beschriebenen Kategorie angefragt oder vor Erscheinen gestellt. Die Hersteller stellen das Rad kostenlos in der Art und Weise zur Verfügung, wie es der Fachhandel erhält; bei Testrädern von Direktanbietern, wie sie der Endkunde erhält, also vormontiert. Testräder werden in der Redaktions-Werkstatt endmontiert. Für den Test werden die Räder gewogen, die Sitzposition wird bei identischer Sattelhöhe (bezogen auf die Tretlagermitte) vermessen und die Reifen auf den mittleren empfohlenen Reifendruck befüllt. Für eventuelle Geländefahrten wird der Reifendruck zusätzlich auf den unteren empfohlenen Wert gesenkt. Nach Testende erhalten die Hersteller die Testräder zurück.
- Ich fahre hauptsächlich
- Rennradtouren, CX-Rennen, Gravelrides
- Vorlieben bei der Geometrie
- Gemäßigt sportlich, eher lang
Noch mehr Gravel Bike Tests auf Rennrad-News:
- Giant Revolt Advanced Pro 1 Test: Anspruch auf die Gravel-Allrounder Krone
- Trek Checkmate SLR 7 AXS Test: Gelungener Gravel-Schachzug
- Lapierre Crosshill CF – erster Test: Feine französische Gravel Bike Art?
- Neues Cube Nuroad C:62 EX im Test: Highend-Graveln für 3.000 €
- Neues Ghost Asket CF – erster Test: Feines Gravel Bike fürs Grobe
- Commencal 365 Test: Einfach mal Metal-graveln gehen
- Marin Headlands Test: Adventure Gravel Bike für Genießer
- Propain Terrel CF Gravel Bike im ersten Test: Jetzt graveln sie auch noch
- Neues Cervélo Áspero 2024 im ersten Test: Mit dem Zweiten gravelt man besser
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27 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumGruss, Felix
Warum man dann noch so flache Lenkwinkel konstruiert, bleibt denen hoffentlich selbst ein Rätsel.
Mal so eine Idee für die Weiterentwicklung der Gravelbikes...
2024: Man könnte ja schon mehr Komfort brauchen, lasst uns mal eine Federgabel einbauen. Check.
2025: Auf losem Untergrund würde es sich besser fahren, wenn man wenigstens 2,4er Schlappen drauf bekommen würde. Check.
2026: Federgabel ist ja schön. Aber wie wäre es mit einer zusätzlichen Federung am Hinterrad? Check.
2027: So im Gelände braucht es die Unterlenkerposition ja eigentlich nicht. Man könnte auch die Bremsen besser bedienen, wenn die waagrecht am geraden Lenker wären. Check.
2028: So im groben Gelände wäre ja mehr Federweg schön. Lasst uns mal so 120-160 mm Federweg ermöglichen. Check.
2029: Kann es sein, dass wir gerade das MTB nochmals erfunden haben?!?
Ganz ehrlich, eine Federgabel hat an einem Gravelbike doch nichts verloren! Ein Gravelbike ist ein Rennrad, mit dem man auch mal nen Schotterweg fahren kann. Wenn ich mehr will, gibt es seit ein paar wenigen Jahren ein Rad, das sich unter der Bezeichnung "Mountainbike" etabliert hat.
Mein Renner, unten, war ein richtiger Renner, only for Speed, da ging 0 Gelände. Selbst mein Querfeldein-Rad, war im Grunde ein Stahlrahmen Renner, der robuster aufgebaut war, aber gleiche Geo wie ein Renner hatte. Zeitweise hatte ich vier verschiedene Räder im Keller, heute nur zwei (Gravel, DH-MTB) Ein Gravel hat auch eine ganz andere Geo, schon mehr wie XC Bikes und wäre durchaus dafür geeignet als XC aufgebaut zu werden, also eher umgekehrt.
Fahre mein eGravel (Mullet Aufbau) oft in wirklich groben Geläuf, (Monte Baldo / Sella Region) also ständig wechselnde Bedingungen, auch oft Trage Passagen, da sind 12kg leichter. Wenn man dann noch 60 % sehr schnell auf Straßen mit viel Kopfsteinpflaster fahren will, wäre man mit einem AM bzw. DH Fully viel zu langsam.
Wenn ich Federung bevorzuge, hat das nichts damit zu tun ein MTB draus zu machen. Die Federung dient lediglich dazu sich auf extrem kaputten Straßen, (Witten) oder bei Lupfern über Wurzeln, anderen Hindernissen nicht Vorderrad oder Gabel zu crashen. Auch sollte die Optik des Gravel Bike, bei gleichzeitig leichter Lösung nicht entstellt werden. Selbst bei der TdF, PR fährt man heute breitere Reifen und Rahmen mit Flexzonen, teilweise Federung vorn. Es soll demnach eine Federung im Steuerrohr, wie bei Specialized, oder USD wie bei den Cane Creek Invert sein.
Aber letztendlich jeder so, wie er es für den eigenen Bedarf und Fahrstiel braucht und für mich halt hauptsächlich Gravel.
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