Time ADHX 2022 Infos und Preise
Mit einer Reifenfreiheit von bis zu 40 mm in 700c ist das neue Time ADHX nach aktuellen Maßstäben mehr ein Allroad Bike als ein Gravel Bike. Das eigentlich Spannende am neuen Time-Rennrad ist jedoch, dass es erstmals die besondere Time-Fertigung in Europa – eine Kombination aus Flechten und nachträglichem Harzeintrag – an einem Schotterflitzer verfügbar macht. Die Eckdaten des neuen Time ADHX (das Kürzel steht übrigens für „Alpe d’Huez X“):
- Eher race orientiertes Gravel Bike
- Carbon-Rahmenset mit Dyneema-Faseranteil
- Für integrierte Züge und Leitungen (mechanisch und elektronisch)
- Reifenfreiheit bis 40 mm in 700c
- Montage-Möglichkeiten 1x Zusatzhalter auf Oberrohr
- Größen XS, S ,M, L, XL
- Gewicht Rahmen 1025 g*
- Verfügbar sofort
- Infos https://www.timebicycles.com
Preise Rahmenset 3.499 € | Bikemarkt: Time ADHX kaufen
*Herstellerangabe Größe SM, lackierbereit
Details
Rund ein Jahr nach dem Verkauf von Time und dem Weggang der Pedalsparte an SRAM bringen die Franzosen ihr erstes Gravel Bike. Time macht direkt klar, dass es sich um ein kompetitives Modell handelt, das vor allem gemacht ist, um schnell über den Schotter zu fahren.
Eine schiere Menge an Montagemöglichkeiten fürs Bikepacking darf man am neu entwickelten Time-ADHX Rahmenset deshalb nicht erwarten. Tatsächlich ist lediglich von einem zusätzlichen Halter am Oberrohr die Rede. Ebenso wenig gibt es massive Reifenfreiheit (40 mm). Progressive Geometrie mit Anleihen beim MTB – non merci!
Für klare Linien sorgt die Innenverlegung der Züge ab dem Steuerrohr, wofür Time auf das System des italienischen Herstellers Deda zurückgreift. Der Rahmen kann sowohl mit 1x- als auch mit 2x-Antrieben gefahren werden und nimmt runde Sattelstützen in 27,2 mm auf.
Doch der Carbonrahmen hat es auf andere Weise in sich: Das ADHX ist laut Time das erste Gravel Bike, bei dem biobased Dyneema zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um eine extrem zugfeste Faser des Herstellers DSM (ja, der gleiche, der auch das WorldTour Team sponsert). Dyneema kommt etwa auch in Angelschnüren, aber auch zur Gewichtsersparnis in Rennradschuhen wie dem Specialized S-Works Exos zum Einsatz.
Time kann die Faser in der eigenen Fabrik in Frankreich verarbeiten, weil man Flechttechnik zum Herstellen der Carbonrohre verwendet. Die Dyneema-Stränge werden dabei mit eingeflochten, um die Robustheit zu erhöhen. Zudem nutzt Time Resin Transfer Moulding (RTM), um das Harz an Fasern zu bringen. Laut Time handelt es sich dabei um einen der nachhaltigsten Fertigungsprozesse der Branche – die Technik erlaubt eine gleichmäßige Verteilung des Harzes – mehr dazu in unseren Artikel zur Zukunft der seriellen Fahrrad-Rahmenproduktion.
Ausstattung: Rahmenset oder Ekar 1×13
Das Time ADHX kommt in Deutschland über den Vertrieb Ra-Co in den Handel. Es kann als Rahmenset für 3.499 € für individuelle Aufbauten erworben werden. Interessant ist dabei, dass es ähnlich wie bei Open auch eine Ready to Paint-Option (RTP) gibt, man also die Wunschlackierung selber in Auftrag geben kann. Die 4 Farboptionen ab Werk sind sämtlich durchscheinend, ähnlich einer Lasur, und stellen die oberste Carbonlage zur Schau – Time ist stolz darauf, dass die Oberflächen nach der Entnahme aus der Form nicht mehr nachbehandelt werden müssen.
Alternativ gibt es das Time ADHX 2022 in Deutschland auch als Komplettrad mit Campagnolo Ekar 1×13 Gravel Gruppe. So aufgebaut soll es laut Ra-Co 5.799 € kosten.
Geometrie: kurz und racy
Einen deutlich weniger progressiven Weg als bei der Rahmenherstellung schlägt Time bei der Geometrie ein. Das ADHX liegt näher am Rennrad als die meisten aktuellen Gravel Bikes. So wurde das Oberrohr nicht verlängert, so dass vom Rennrad gewohnte Vorbaulängen gefahren werden können. Und auch der Lenkwinkel ist nur maßvoll flacher gewählt. Das spricht für eine willige Lenkung und einfaches Fahren von engen Kurven. Es bringt aber auch das Vorderrad nah an den Fuß. Soweit so CX-typisch. Aber ein weit abgesenktes Tretlager sorgt für einen niedrigen Schwerpunkt.
Zur Sitzposition: Stack und Reach fallen beide geringer aus als inzwischen üblich in der Gravel Bike Kategorie. Tiefe Sitzhaltungen mit viel Gewicht auf dem Vorderrad sollten also problemlos zu realisieren sein. Im Endeffekt liegt der Stack-to-Reach-Wert auf dem Niveau eines Specialized Crux etwa. Er befindet sich damit klar auf der sportlichen Seite. Hier die Geometriedaten in unserem Geometrievergleichs-Tool:
Rahmengröße | XS | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 366 mm | 373 mm | 383 mm | 392 mm | 397 mm |
Stack | 530 mm | 543 mm | 562 mm | 581 mm | 601 mm |
STR | 1,45 | 1,46 | 1,47 | 1,48 | 1,51 |
Lenkwinkel | 70,5° | 71,5° | 72,5° | 72,5° | 73° |
Sitzwinkel, real | 73,7° | 73° | 73° | 73° | 73° |
Oberrohr (horiz.) | 530 mm | 540 mm | 555 mm | 570 mm | 580 mm |
Steuerrohr | 123 mm | 131 mm | 149 mm | 169 mm | 188 mm |
Sitzrohr | 455 mm | 480 mm | 500 mm | 530 mm | 550 mm |
Kettenstreben | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm | 420 mm |
Radstand | 994 mm | 996 mm | 1.003 mm | 1.018 mm | 1.024 mm |
Tretlagerabsenkung | 75 mm | 75 mm | 75 mm | 75 mm | 75 mm |
Gabel-Offset | 50 mm | 50 mm | 50 mm | 50 mm | 50 mm |
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59 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumTime ADHX! Wer fährt denn das Teil schon? Erfahrungen?
Weihnachten steht vor der Tür und ich war sehr, sehr brav.
Soll es auf den Wunschzettel, oder ist es doch nicht so der Brüller.
Bei diesem UCI-Deppen-Wettbewerb schaue dir die Räder mal genau an. Das sind Crossmaschinen... nicht mehr und nicht weniger.
Das ADHX ist mehr das Allroad. Wer Gravel mit dicken Reifen will, für den gibts das ADHX45.
Irgendwann hol ich mir eins 🙂
Ja, das ADHX45 wäre interessant neben dem Crosser;-) Wahrscheinlich ist es mir aber zu teuer...
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