In einer Pressemitteilung hat der Radsport-Weltverband UCI kürzlich das erste Mal offiziell vor den Auswirkungen von Corvid-19 auf internationale Großveranstaltungen gewarnt. Zuletzt wurde mit dem Formel 1-Rennen in China bereits ein sportliches Großereignis abgesagt. Die UCI hat nun ebenfalls gemeinsam mit dem chinesischen Radsport-Verband beschlossen, alle dortigen Radsport-Events, die für die Monate April und Mai geplant waren, zu verschieben. Die Liste aller Events sowie die neuen Austragungs-Termine sollen am 15. März bekannt gegeben werden.
Derweil mahnt der Verband, sich an die Richtlinien der WHO zu halten: Regelmäßig die Hände mit Wasser und Seife waschen, die Schleimhäute im Gesicht nicht mit den Händen berühren (Mund, Nase, Augen) sowie in ein Taschentuch oder die Ellenbeuge niesen und husten.
Angesichts der zunehmenden Verbreitung des Virus in Italien ist laut Giro-Chef Mauro Vegni auch der Frühjahrsklassiker Mailand – San Remo in Gefahr. In einem Interview mit dem Sender Eurosport sagte Vegni, es gäbe große Probleme in der Lombardei, eine Region, durch die die Strecke der Primavera führt. Es gäbe keinen Plan B für den Fall, dass die Ausbreitung des Virus bis zur Austragung des Rennens in knapp drei Wochen nicht zurückginge und es könne unter diesen Umständen sein, dass das Nationale Olympische Komitee Italiens den Veranstalter auffordert, das Rennen abzusagen.
Eine Großveranstaltung der Superlative, die bereits in Gefahr sein könnte, sind die diesjährigen Olympischen Sommerspiele in Tokio, Japan. Dick Pound, ein langjähriges Mitglied des Olympischen Komitees, hat der Associated Press in einem Interview bestätigt, dass eine Epidemie durchaus dazu führen könnte, dass die Spiele komplett gecancelt werden. Eine Verschiebung hält der Kanadier unter Anbetracht des gewaltigen Organisations-Aufwands und der bereits von Japan getätigten Investition von 12,6 Milliarden US-Dollar für extrem unwahrscheinlich. Er erwartet eine Entscheidung spätestens bis Ende Mai.
Man verschiebt nicht einfach etwas von der Größe und dem Ausmaß der Olympischen Spiele. Es gibt so viele bewegliche Parts, so viele Länder und verschiedene Jahreszeiten und Wettkampfsaisons und Fernsehsaisons. Man kann nicht einfach sagen: „Wir machen das im Oktober.“
Dick Pound gegenüber AP News
Bis dahin warnt Dick Pound allerdings vor voreiligen Schlüssen und empfiehlt den 11.000 betroffenen Sportlern, sich ganz normal auf diesen Saison-Höhepunkt vorzubereiten. Nach aktuellem Stand werden die Spiele durchgeführt – sollte sich die Situation jedoch verschärfen, werde das IOC die korrekte Entscheidung treffen. Bei den diesjährigen Spielen stehen neben Rennrad-Events auch wieder XC- und BMX-Rennen auf dem Programm.
Glaubt ihr, dass das Corona-Virus einen Einfluss auf die diesjährige Radsport-Saison haben wird?
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