Neuer POC Cytal Rennrad-Helm im ersten Test: Inspiriert vom Profi-Modell Cytal Carbon soll der neue Cytal Aerodynamik, Belüftung und Schutz auf ein neues Niveau heben – optimiert für Rennrad- und Gravel-Einsätze. Wir haben ihn schon mal aufgesetzt.
POC Cytal Rennrad-Helm: Infos und Preise
Mit dem Cytal stellt POC einen neuen Rennrad-Helm vor, der laut den Schweden neue Maßstäbe in der Performance setzen soll. Entwickelt für Rennrad- und Gravel-Fahrten, kombiniert er eine innovative Flügel-Struktur mit Belüftung satt – und dennoch einem hohen Sicherheitsanspruch. Der Helm wiegt je nach Größe zwischen 250 und 300 g und verfügt über das Mips Air Node System als zusätzlichen Schutz. Die Anpassung erfolgt über ein variables Verstellsystem mit verschiedensten Anpassungsmöglichkeiten, die integrierte Eye Garage soll für sicheren Brillenhalt. Erhältlich ist der Cytal für 320 € (UVP) in drei Größen – unser Testmodell wiegt 316 g, kommt in weiß und Größe L.
- Aerodynamisch optimierter Helm für Rennrad und Gravel
- Material EPS-Schale mit variabler Dichte
- Sicherheit Mips Air Node
- Besonderheiten Integrierte Flügel-Struktur, Eye Garage für Sonnenbrillen
- Anpassung Variables Verstellsystem mit abnehmbaren Stirnpolstern, verstellbaren Riemen und Höhenverstellung
- Gewicht 250 g (S), 270 g (M), 300 g (L) (Herstellerangabe)
- Größen S (50-56), M (54-59), L (56-61)
- Zertifizierungen/Ratings CE/EN, Virgina Tech 5 Star Rating
- www.poc.com
- Preis 320 € (UVP)
Im Detail
Mit dem neuen Cytal gibt es eine weitere, günstigere Variante des schon auf dem Markt verfügbaren Cytal Carbon. Der neue Helm bringt zwar keinen Carbonflügel mit, aber sonst die wichtigsten Eigenschaften des Highend-Modells Cytal Carbon, der bereits vom EF Pro Cycling Team genutzt wird. Das Augenmerk liegt insbesondere auf der integrierten Flügel-Struktur wie schon beim Cytal Carbon: Der Cytal nutzt weiterhin den Venturi-Effekt, POCs bekannten Ansatz für Luftstrom-Management und Belüftung in den Helmen.
Optimiert wurde die Aerodynamik durch CFD-Simulationen und Windkanaltests – so soll es durch umfangreiche Tests gelungen sein, den Luftstrom gezielt durch den Helm zu leiten und so den Luftwiderstand zu reduzieren. Die präzise Form der Lufteinlässe soll durch den Venturi-Effekt den Luftstrom beschleunigen und so die Aerodynamik deutlich beeinflussen.
Auch die Sicherheit kommt nicht zu kurz: Die EPS-Schale mit variabler Dichte soll gezielt Schutz bieten. Getestet von Virginia Tech, erhielt der Cytal eine Fünf-Sterne-Bewertung und soll nach Angaben der Schweden der derzeit bestbewertete Rennradhelm sein. Das Mips Air Node System ergänzt den Schutz bei schrägen Aufprallen.
Dass Sicherheit bei POC definitiv eine größere Rolle spielt, wurde in der Vorstellung des Helms gesondert betont – so testet POC beispielsweise gemeinsam mit Volvo, um Unfälle von Radfahrern mit Autos zu simulieren und nutzt FEM-Simulationen für Kräfte, die bei Unfällen und Stürzen auftreten.
Durch die Analyse von Daten aus unseren Forschungsprojekten gewinnen wir ein tieferes Verständnis für reale Belastungsszenarien. Entscheidend ist, Produkte zu entwickeln, die realen Aufprallen besser standhalten. Ebenso wichtig ist jedoch, dass Helme wie Cularis und Cytal hochbelüftet, aerodynamisch, leicht und komfortabel sind – genau dieses optimale Gleichgewicht erreichen wir durch unsere Erfahrung und unseren Entwicklungsprozess.
Auch bei der Anpassung des Cytal gibt es reichlich Möglichkeiten – so gibt es etwa ein variables Verstellsystem mit abnehmbaren Stirnpolstern. Der Riemen bietet eine vertikale, horizontale und seitliche Verstellmöglichkeit und lässt sich am Heck in drei Stufen je nach Kopfform einstellen.
Auf der Straße
Der Helm hat wirklich ein fantastisch leichtes Tragegefühl – das fällt beim ersten Aufsetzen auf. Die Riemen an der Seite sind etwas fummelig einzustellen, was sich aber lohnt: Der Sitz der Riemen ist sehr angenehm. Auch die Höhe am Heck ist schnell angepasst. Wie schon beim neuen MTB-Helm Cytal liegt das Mips Air Node-Polster eher auf der dünnen Seite. Dennoch ist der Helm auf der Innenseite so gut designt, dass selbst schwierige, kantige Köpfe wie meiner angenehm ohne Druckstellen gut anliegen – und weniger Schweiß bleibt im dünnen Polster ebenso hängen.
Apropos Schweiß: Auch wenn wir im Testzeitraum noch keine hochsommerlichen Temperaturen hatten, gibt die Konstruktion schon Hinweise darauf, dass der Cytal ein exzellentes Belüftungsmanagement aufweist. So pfeift der Wind nicht einfach nur durch riesige Lüftungstäler wie bei manch anderen Herstellern, sondern lüftet durch, wo er soll – und sorgt durch den verbauten Flügel zusätzlich für mehr Aerodynamik. Den Unterschied spürt man!
Das Feature der Helmgarage ist gut, aber nicht perfekt, wenn man Konkurrenzbrillen betrachtet: Angebrachte Silikonpatches sorgen zwar für richtig viel Grip, wenn man die Brille einfädelt, allerdings ist der Abstand zwischen den für die Brille angedachten Luftlöchern recht groß. Während Brillen wie die 100% S3 oder eine Bliz gut angebracht werden können, saß eine Oakley Sutro bei mir etwas wackelig. Dafür hat man mit dem Cytal auch bei höher sitzenden Brillen (looking at you, 100%!) ausreichend Platz an der Stirn, sodass Brille und Helm nicht zusammenstoßen.
Auch nach einigen Stunden Fahrt stört der Helm auf dem Kopf nicht, was auch am geringen Gewicht von 316 g in Größe L liegt. Alle Personen mit großen Köpfen seien übrigens beruhigt: Auch wenn der Helm in Größe L einen Umfang von 58 – 61 cm angibt, so sollte der Helm auch Köpfen mit 62 – 63 cm passen.
Leicht, schnell, angenehm: Der neue POC Cytal checkt die wichtigsten Boxen der Erwartungshaltung an einen Premium Rennrad- und Gravelhelm. Leicht, super-angenehmer Sitz, gute Belüftung und gleichzeitige Aero-Tauglichkeit – was will man mehr? Leider ist auch der Preis Premium – denn auch wenn der Flügel nicht mehr aus Carbon besteht, bleibt der Preis von 330 € hoch.
Was haltet ihr vom neuen POC Cytal?