Raceticker 18/2012 Neuigkeiten aus der Welt des Rennsports

In dieser Woche gab es wieder einige spannende Rennen, die abseits des Giro d'Italia Spannung boten. Wie in den vergangenen Ausgaben, haben wir auch diesmal wieder einige Videos für euch herausgesucht, die euch die Rennen nochmals nahe bringen. Den Auftakt machen wir mit den 4 Tagen von Dünkirchen, bei denen John Degenkolb (Argos-Shimano) mit zwei Etappensiegen auf sich aufmerksam machen konnte. Danach geben wir euch einen Überblick über die Rundfahrt Five rings of Moscow. Bei dieser konnte unter anderem Michael Schweizer (Nutrixxion Abus) eine Etappe für sich entscheiden.
Titelbild

Auch abseits der Rennen gab es einige interessante Nachrichten. Vincenzo Nibali (Liquigas Cannondale), Thomas Frei (Christina Watches-Onfone), Franco Pellizotti (Androni Giocatolli) und Theo de Rooij (ehem. Rabobank) sind dafür verantwortlich.

[4 Tage von Dünkirchen]

Im Norden Frankreichs bewies John Degenkolb einmal mehr seine Qualitäten und gewann die ersten beiden Etappen, bevor Jimmy Engoulvent (Saur Sojasun) seine Karten auf den Tisch legte und mit einem Solosieg auf der dritten Etappe die Grundlage für den Gesamterfolg legte. Zum Schluss folgten ihm Zdenek Stybar (Omega Pharma-QuickStep), Gewinner der vierten Etappe, und Degenkolb auf den Plätzen zwei und drei. Den Sieg auf der abschließenden fünften Etappe sicherte sich Matteo Pelucchi (Europcar). Hier gibt’s die Finals nochmals im Video (russischer Kommentar).

Ergebnis.

[Five rings of Moscow]

Die Fünf Ringe von Moskau verliefen für das deutsche Team Nutrixxion-Abus sehr positiv. Im Massensprint der zweiten Etappe konnte sich Michael Schweizer gegen den Rest des Feldes durchsetzen. In der Gesamtwertung belegte der ehemalige deutsche Meister Dirk Müller den sehr guten dritten Platz. Lediglich Igor Boev und Ivan Stevic waren nach fünf Tagen schneller wie er. Boev holte sich die Gesamtwertung dank seines Sieges auf der dritten Etappe, nachdem Stevic den Auftakt gewonnen und bis dato vorn gelegen hatte.

Michael Schweizer freut sich über seinen Etappensieg. Foto via Nutrixxion’s Facebook.

Ergebnis.

[Weitere Neuigkeiten]

Thomas Frei kehrt nach Dopingsperre zurück – Nachdem vor einigen Tagen seine zweijährige Dopingsperre abgelaufen ist, hat der Schweizer Thomas Frei mit Christina Watches-Onfone powered by DANA ein neues Team gefunden. Der 27jährige zeigte sich darüber am Freitag hocherfreut: ”Ich habe bei Christina Watches einen Vertrag unterschrieben. Ich bin froh und glücklich, bei diesem Team die Chance zu bekommen, direkt wieder ins Renngeschehen einzugreifen und mich Schritt für Schritt zurück an das professionelle Niveau heranzutasten. Das dänische Team hat eine gut funktionierende Infrastruktur und klare Ziele: in absehbarer Zeit beim Giro d Italia oder auch bei der Tour de France am Start zu sein.“ Teameignerin Christina Hembo fügte dem hinzu: „Alle, die eine Strafe verbüßen und nun Doping ablehnen, verdienen eine zweite Chance. Es freut mich enorm, Thomas im Team begrüssen zu dürfen. Meine Uhren haben das qualitätassiegel Swiss Made, jetzt haben wir auch einen Top-Fahrer der Swiss Made ist.“ Das Team von Michael Rasmussen hat damit neben Stefan Schuhmacher einen weiteren deutschsprachigen Fahrer im Team, der bereits Erfahrungen auf World-Tour Niveau sammeln konnte.


Thomas Frei und Teameignerin Christina Hembo.

Franco Pellizotti mit Androni Giocatolli-Venezuela zurück im Peloton – Nachdem zwei Tage vor dem Giro seine zweijährige Sperre ablief, kehrt Franco Pellizotti ins Peloton zurück. Der Italiener wurde seinerzeit aufgrund seiner Blutwerte im Rahmen des Bio-Pass-Verfahrens gesperrt, obschon kein positiver Befund vorlag. Daraufhin hatte er zunächst seine Karriere für beendet erklärt. Ende letzten Jahres gab er dann jedoch bekannt, dass er wieder fahren wolle. Als heiße Kandidaten für die Verpflichtung des kletterstarken Pellizotti wurden die Teams Liquigas-Cannondale, Acqua & Sapone und Farnese Vini-Selle Italia genannt. Letztlich kam es jedoch anders. Das Team von Gianni Savio, Androni Giocatolli-Venezuela angelte sich den Italiener, der erstmals beim Circuit Lorraine in den Farben seines neuen Teams an den Start gehen wird.


Franco Pellizotti mit seinem neuen Arbeitsgerät. Foto via Androni Giocatolli’s Facebook.

Vincenzo Nibali und Liquigas-Cannondale gehen im kommenden Jahr wohl getrennte Wege – Allem Anschein nach wird Vincenzo Nibali im kommenden Jahr nicht mehr für Liquigas-Cannondale fahren. Obwohl das Team ihm ein Angebot von etwa 1.8 Millionen Euro pro Jahr gemacht hat, hat sich Nibali bisher nicht mit dem Team darauf einigen können. Team-Manager Roberto Amadio zeigte sich gegenüber tuttobicwebi.it enttäuscht: „Wir haben im eine Offerte gemacht und ihm Zeit gegeben, darüber nachzudenken. Bisher haben wir jedoch noch keine Antwort von ihm bekommen. Für uns ist die Sache damit eigentlich klar.“ Der Sieger der 2010er Auflage der Vuelta hat sich auch bisher in dieser Hinsicht noch nicht geäußert. Es wird jedoch gemunkelt, dass die Teams BMC und Astana ihr Interesse bekundet haben und ihm einen Wechsel mit einem Verdienst von etwa 2.5 Millionen Euro pro Jahr schmackhaft machen wollen.

Theo de Rooij gesteht Doping-Toleranz des Teams Rabobank von 1996-2007 – Unter der Woche haben die Aussagen des ehemaligen sportlichen Leiters des Teams Rabobank, Theo de Rooij, für Aufsehen gesorgt. Zwischen 1996 und 2007, so de Rooij gegenüber der niederländischen Tageszeitung „De Volkskrant“, hat man seitens der Leitung des Teams Rabobank toleriert, dass einige Fahrer zu verbotenen Substanzen griffen. Nur manchmal habe man Fahrer maßregeln müssen, meist, wenn sie die medizinische Kontrolle selbst organisieren wollten. Erstmals wurden diesbezüglich Stimmen laut, als Stefan Matschiner, der ehemalige Manager des mittlerweile wegen Dopings zurückgetretenen österreichischen Profis Bernhard Kohl, ehemalige Rabobank-Fahrer beschuldigte, Kunde der Wiener Blutbank Humanplasma gewesen zu sein, mit der auch er zusammenarbeitete.

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