Tödliche Unfälle von Radprofis mit Autos im Training sind keine Seltenheit. Zuletzt sorgte der Tod von Davide Rebellin für internationale Anteilnahme. Der Radprofi wurde letztes Jahr in einem Kreisverkehr in Italien überfahren, der Fahrer flüchtete.
Wie es sich anfühlt, bei der Sportausübung zwangsläufig mit der Angst vor den Autos konfrontiert zu sein und was sie dagegen unternehmen, schilderten jetzt einige Radsportler*innen gegenüber der österreichischen Zeitung „Der Standard“, die dazu ein Interview mit Straßen Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer führte. Kiesenhofer sagt darin, sie „versuche so zu fahren, als ob ich unsichtbar wäre“. Damit wolle sie verhindern, dass ihr Autofahrer zu nahe kommen. Bereits zweimal war sie wegen Radunfällen mit Autos im Krankenhaus. Die Österreicherin, die erst kürzlich zum Frauenteam Israel Premier Tech – Roland wechselte, trainiert in Spanien. Dort seien die Autofahrer „relaxter“ und führen „auch mal geduldig am Berg mit 15 km/h hinter dir her“. Dagegen seien sie in der Schweiz und Österreich „rücksichtsloser“. Ihr 24-jähriger Landsmann Felix Gall von Team AG2R – Citroen fahre gegen die Angst auch tagsüber mit blinkendem Licht, Kiesenhofer nutze ein Rücklicht mit Radar, geben die beiden Profis gegenüber dem Standard an.
Hier geht es zum ganzen Kiesenhofer Interview auf Der Standard.
Wie geht ihr mit dem Autoverkehr im Training um?
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116 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumMich erstaunt, dass es manche als verwerflich betrachten, wenn Radfahrer rechts an sich stauenden Autos vorbeifahren. Ich mache das immer so, und sollte rechts nicht genug Platz sein, fahre ich, wenn möglich, links vor, vorsichtig und kontrolliert. Wenn ich mich "brav" in jeden Autostau reinstellen würde, wäre ich ja tlw. auf meinem Weg raus aus der Stadt ewig unterwegs.
Klar, was sonst?
Ich fahre ja nicht Fahrrad, um mich dann im Autostau hinten anzustellen, wenn ich auch locker vorbei komme.
Was anderes ist es, wenn an einer Ampel zwei, drei Autos vor mir stehen. Da bleibe ich dann meistens dahinter.
Also ich trainiere wenn das Wetter passt draußen im Straßenverkehr, nur im Winter und bei ungemütlichen Bike weiche ich auf das Spinningbike aus.
Ich fahre je nach dem auch auf Bundesstraßen, gerade im Radurlaub wenn ich 120/150 km oder mehr in einer Etappe fahre und dann Vergleiche mit Nebenstrecken/Radweg ... dann wähle ich schon mal eine stark befahrene Straße. Gerade Radwege neigen je nach Gegend dazu jedes Auf/Ab neben der Bundesstraße mitzunehmen wogegen die Autostraße geebneter ist.
Übrigens, die Sattelgepäcktasche sorgt subjektiv auch für mehr Rücksicht.
Auf der Straße hatte ich bisher nur kaum kritische Momente gehabt, ging in meinen 12 Jahren sportlich Radfahren alles soweit ganz gut (und war auch schon in den Alpen unterwegs), jediglich mit zu dichtem Überholen habe ich schon Erfahrung gesammelt. Würde sagen zur Hälfte auch durch Motorradfahrer.
Schlechteste Erfahrung/größte Gefahrmomente habe ich bisher immer nur auf Radwegen erlaubt, kann 100% die Aussagen unterstreichen das Radwege keine Übersicht bieten, Kreuzungen/Einfahrten sind verwachsen (im Sommer durch den hohen Mais) und die S sowie 90° Kurven in Feldern sind eine Katastrophe! Nahezu immer kümmerts den entgegenkommenden Radfahrer die Kurve zu schneiden und mir auf meiner Spur entgegenkommen. Innerorts sind duch Hauseinfahrten die Radwege lebensgefährlich. Um sicher zu sein dürfte man da nur mit Schtrittgeschwindigkeit fahren aber sorry auch als Radfahrer möchte man vorankommen.
Nach dem Maß müssten Autofahrer innerorts stets auch nur Schrittgeschwindigkeit fahren, könnte ja jemand plötzlich auf die Straße gehen. Das wäre dann nur fair. ^^
Übrigens beste Erfahrung in Sachen Autoverkehr hatte ich bisher in Norwegen, nahezu alle hatten einen traumhaften Abstand beim Überholen eingehalten.
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