Rad WM 2020: Lisa Brennauer fuhr zum Auftakt der Straßen-Weltmeisterschaften in Imola im Einzelzeitfahren auf den vierten Platz. Neue Weltmeisterin wurde die Niederländerin Anna van der Breggen.
Lisa Brennauer (Durach) belegte zum Auftakt der Straßen-Weltmeisterschaften im Einzelzeitfahren den 4. Platz. Mieke Kröger aus Bielefeld rundete als 8. das Ergebnis der deutschen Starterinnen ab. Neue Weltmeisterin wurde die Niederländerin Anna van der Breggen. Sie legte die 31,7 km lange Strecke in der Bestzeit von 40:20,14 Minuten zurück. Titelverteidigerin Chloe Dygert aus den USA fuhr auf Goldkurs, als sie wenige Kilometer vor dem Ziel die Kontrolle über ihr Rad verlor, über eine Leitplanke stürzte und ausschied.
Ergebniss Zeitfahren Frauen
- Anna van der Breggen (NL) – 40:20.14
- Marleen Reusser (SUI) – +15.58
- Ellen Van Dijk (NL) – +31.46
- Lisa Brennauer (GER) – +45.06
- Grace Brown (AUS) – + 1:01.20
- Leone Amber Neben (USA) – +1:20.13
- Emma Jørgensen (DEN) – +1:22.12
- Mieke Kröger (GER) – +1:31.10
Rennverlauf
Der relativ flache Kurs von Imola kam den beiden deutschen Starterinnen entgegen. „Ich finde die Strecke super. Es ist ein schöner, schneller Kurs, der technisch nicht so anspruchsvoll ist. Ich denke, dass wir beide gute Karten haben werden, denn der Kurs liegt uns. Die Top Ten ist definitiv möglich“, sagte Lisa Brennauer am Vorabend der Titelkämpfe und freute sich heute über Platz vier.
„Ich bin total happy! Ich habe wieder einen großen Schritt nach vorn gemacht. Dafür habe ich ganz ganz hart gearbeitet. Klar, wenn man so nah dran ist, will man auch eine Medaille haben, aber ich kann mit diesem Ergebnis zufrieden sein. Ich bin total happy, und das zählt“, freute sich Brennauer im Ziel von Imola. Mit Blick auf das Straßenrennen der Frauen am Samstag meinte sie: „Das wird sicher noch einen Tick schwerer. Ich hoffe, dass ich ein guter Teil des Teams sein und meine Arbeit gut machen kann.“
Die Deutsche Straßenmeisterin hatte als letzte Vorbereitung den Giro Rosa bestritten. „Dort habe ich Wettkampf-Kilometer gesammelt, aber man weiß trotzdem nicht wirklich, wo man steht,“ so die 32-Jährige, die vor vier Wochen bei den Europameisterschaften in Plouay ebenfalls den vierten Platz belegte und damit nur knapp eine Medaille verpasste. Auch in Plouay hieß die Siegerin Anna van der Breggen.
Brennauer, 2014 in Spanien Weltmeisterin im Einzelzeitfahren, hat in den letzten Monaten viel getan, um ihre Zeitfahr-Qualitäten wieder auf ein Top-Niveau zu führen. „Ich habe super hart an mir gearbeitet, um wieder da hin zu kommen, wo ich mal war,“ sagt sie und verrät, auf der Radrennbahn von Büttgen einige Aerodynamiktests gemacht zu haben. „Es ging spürbar schrittweise voran. Und das war mein großes Ziel, mich wieder weiter nach vorne zu entwickeln. Der vierte Platz bei der EM war eine kleine Überraschung für mich. Das hat mich riesig gefreut und mir Selbstvertrauen für die WM gegeben.“
Und dieses Selbstvertrauen nahm sie mit ins WM-Rennen: „Zeitfahren ist eine extrem mentale Disziplin, man muss mit dem Druck von außen und dem, den man sich selber macht, klarkommen. Sonst fährt man nicht vorne mit,“ sagte Brennauer vor dem Rennen.
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