Rennverlauf
30,3 flache Kilometer zwischen Knokke und Brügge mussten zurückgelegt werden. Der Kurs war technisch nicht sehr anspruchsvoll, hatte auf den ersten Kilometern ein paar Kurven, aber dann ging es kerzengerade Richtung Brügge. Und genau da lag die Herausforderung. Sich konzentrieren, das richtige Tempo finden, Kraft auf die Pedale bringen.
Neue Weltmeisterin wurde die Niederländerin Ellen van Dijk, die mit einer Fahrzeit von 36:05,28 Minuten zehn Sekunden schneller war als die Schweizer Europameisterin Marlen Reusser, die sich am Tag ihres 30. Geburtstages gern mit der Goldmedaille geschmückt hätte. Dritte wurde Olympiasiegerin Annemiek van Vleuten aus den Niederlanden.
Van Dijk legte von Beginn an ein hohes Tempo vor, hatte an allen Zwischenzeiten die Bestmarke und fuhr zu der vor ihr gestarteten Lisa Klein auf. Für die 25-jährige war das aber noch ein weiterer Motivationsschub.
Klein hatte nur vier Sekunden Rückstand auf die Sechste, die US-Amerikanerin Amber Neben. Lisa Brennauer fuhr mit 37:34,94 Minuten 1:29 Minuten langsamer als die neue Weltmeisterin, für die es bereits der zweite WM-Titel im Zeitfahren nach 2013 war.
Ergebnisse Einzelzeitfahren Frauen
Stimmen der Fahrer*innen
Lisa Klein: „Ich habe damit gerechnet, dass Van Dijk von hinten kommt. Das war für mich Motivation, mich festzubeißen. Ich hatte ein gutes Pacing, bin gut ins Rennen gestartet, habe aber auf den ersten zehn Kilometern Zeit liegen lassen. Das war aber heute eine wichtige Erfahrung auf dem Weg, wo ich noch hinwill. Das Rennen hat heute viel Spaß gemacht, die Stimmung unterwegs war geil. Jetzt freue ich mich auf Mittwoch. Wir sind für das Teamzeitfahren alle hoch motiviert und wollen Tony bei seinem letzten Rennen einen würdigen Abschied bereiten.“
Lisa Brennauer: „Ich freue mich über das Ergebnis. Ich denke, das war das, was ich heute von mir erwarten konnte. Es war vor allem mental ein schweres Rennen, weil es nur flach geradeaus ging. Das habe ich gut gemeistert. Meine Form ist gut. Jetzt freue ich mich total auf das Mannschaftszeitfahren am Mittwoch. Nach dem Olympiasieg habe ich keinen Druck mehr. Alles, was jetzt passiert, ist Bonus. Trotzdem gehe ich natürlich sehr motiviert in die beiden noch ausstehenden WM-Rennen.“
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