Der Fahrrad gewordene Beweis, dass sich alles wiederholt ist der Renner der Woche von heute. Denn das Cannondale R500 aus der goldenen Ära des Alu-Rahmenbaus war für Forums-Nutzer Dave4.3 der gleiche technische Quantensprung, den der Youngtimer einst bedeutete. Vom 14 kg Stahlrenner stieg der Student auf den 7,5 kg leichten Aufbau des Cannondales mit den charakteristischen Ausfallenden. Mit den Originalteilen ließ sich diese Evolutionsstufe zwar nicht erreichen, aber lest selbst!
Renner der Woche
Cannondale R500, RH54, Aluminium, Dave4.3
Rennrad-News.de: Hallo Dave4.3. Wie bist Du zu dem Rad gekommen, das wir heute als Renner der Woche vorstellen? Warum hast Du Dich für genau diesen Aufbau entschieden?
Ich bin eigentlich über das klassische Cannondale Track von ca. 1992 auf den Rahmen gestossen. Mir hat das dunkle Grün sehr gefallen, aber preislich liegt der Bahnrahmen über dem Budget, so habe ich glücklicherweise um die Ecke ein nahezu unbenutztes Cannondale R500 von 95 in besagter Wunschfarbe „Icelandic Green“ gefunden. Die angebauten Shimano RSX-Komponenten habe ich weiterverkauft, um den Preis möglichst studentenfreundlich zu halten. Bei den Komponenten ging es dann vor allem darum, mir etwas Zuverlässiges zu kaufen, etwas, das ich möglichst auch an zukünftigen Aufbauten verwenden kann.
Was zeichnet das Rad für Dich besonders aus? Wenn es ein Selbstaufbau oder Tuning ist: Worauf hast Du besonders geachtet?
Besonders wichtig war mir das Gewicht! Ich hatte zuvor einen Stevens Stahlrenner von 1999, welcher mich treu begleitet hat, unter anderem über die Alpen. Mit 14 kg war der aber kein Leichtgewicht und gerade bergauf eher schwerfällig und ich würde es mal geschmeidig nennen… Der Aluminiumrahmen mit seinem massiven Unterrohr in Kombination mit den leichten Zipp 202 ist an Stetigkeit und Agilität am Berg eine ganz neue Welt. Die Super Record tut ihr übriges! Egal ob im Wiegetritt oder bei Last auf der Ebene schaltet sie immer zügig und präzise. Somit ist meines Erachtens das Ziel einer stilvollen Performancemaschine in allen Punkten erfüllt.
Bleibt jetzt alles so oder wird es weitere Ausbaustufen geben?
Eigentlich bin ich wunschlos glücklich mit dem Rad! Wenn noch etwas dazu kommen sollte, dann vielleicht ein Chris King Ahead-Steuersatz. Wollte ich schon immer mal fahren!
Was wiegt Dein Renner der Woche?
7,5 kg, wobei der Brooks C15 mit 405 g und der Cinelli Integralter mit 450 g sehr ins Gewicht gehen.
Wo fährst Du mit diesem Rennrad? Welche Rennen, RTF oder andere Veranstaltungen hat es schon bestritten?
Eigentlich wollte ich mir dieses Jahr mal Zeit für ein paar RTFs nehmen, aber damit ist derzeit ja leider nicht so viel. So bleibt es eben bei den Wochenendfahrten mit meiner Freundin und, wenn es wieder möglich ist, die Ausfahrten mit dem „Rennrad Treff Augsburg“.
Wie würdest Du das Fahrverhalten des Rades charakterisieren?
Sehr agil aufgrund des kurzen Radstandes, ohne dabei unruhig in den Abfahren zu sein.
Wie und wann bist Du zum Rennradfahren gekommen?
Ich habe mit 15 Jahren besagtes Stevens geschenkt bekommen, bin es erst nur in der Stadt und auf dem Weg in die Schule gefahren. Nachdem wir aber häufig Urlaub in Italien machen, wurde schnell der Wunsch nach längeren Strecken und grösseren Geschwindigkeiten geweckt. So kam Eins zum Anderen.
Wie würdest Du Dich jetzt selbst als Rennradfahrer charakterisieren?
Als ambitionierten Genussradler.
Was ist deine persönliche Lieblings-Trainingsrunde?
Wie bist Du zum Forum von Rennrad-News gekommen?
Über den „Renner der Woche“. Sehr inspirierend, was so alles in deutschen Kellern und Wohnungen schlummert!
Was macht für Dich den Reiz des Rennradfahrens aus?
Aus dem Alltags- und Unitrott einfach mal rauskommen und abschalten zu können, während man sich mit 30 km/h durch bunte Felder bewegt, oder mit 3 km/h den letzten Anstieg nach Hause hinauf quält. Man betrachtet danach alles aus einem neuen Blickwinkel!
Dein Verhältnis zur Radbranche – immer das Neuste oder am liebsten noch mit Rahmenschalthebel?
Ich bin kein Fan der neuen Massenware. An jeder Ecke sieht man die selben abfallenden Oberrohre, die selben aerodynamischen Rohrformen, dropped Seatstays und den neuen steiferen Tretlagerstandard. Für mich ist ein klassisch horizontales Oberrohr der Standard von schön. Ob Rahmenschalthebel oder elektronisch ist mir dabei egal. Es muss ein stimmiges Bild abgeben und fahrtechnisch überzeugen.
Technische Daten: Cannondale R500, RH54, Aluminium
Rahmen: Cannondale R500, RH54, Aluminium
Gabel: Kinesis 1″ A-Head Aluminium
Schalthebel: Campagnolo Super Record 11s 2012
Umwerfer: Campagnolo Super Record
Ritzelkassette / Abstufung: Campagnolo Super Record 11-25
Tretkurbel / Abstufung / Innenlager: Campagnolo Super Record, 50/34, Campagnolo Super Record Ceramic
Pedale: Look Keo Blade
Kette: KMC X11 SL
Bremsen: Campagnolo Super Record
Laufräder: Zipp 202, Corima Aero
Reifen: Continental Competition/ Vittoria Corsa G+
Sattel / Sattelstütze: Brooks C 15 All-weather, Thomson Elite
Vorbau / Lenker: Cinelli Integralter 100/42
Lenkerband: Fizik Superlight
Sonstiges (Licht, Gepäckträger, Dynamo, integrierte Funktionen): Hammerhead Karoo GPS für längere Touren auf unbekanntem Terrain
Über den Renner der Woche
Ihr habt auch ein Rad, dass sich in dieser ehrenhaften Galerie der schönsten Rennräder aus dem Forum sehen lassen könnte? Dann macht doch einfach mit. Wir zeigen nicht nur edle, sondern auch einfach spannende Bikes und es geht immer auch um ihre Geschichte und Besitzerinnen und Besitzer. Lust bekommen? Lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.rennrad-news.de/p/455915 / Das Album findet ihr hier: Renner der Woche Fotoalbum.
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Wie gefällt euch der Cannondale Youngtimer?
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