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Renner der Woche
Cannondale Slate im 90er-MTB-Look

Das Cannondale Slate war das erste Gravelbike, das die Gattung weit Richtung MTB interpretierte. Mit Lefty-Federgabel und 650b-Rädern genießt es immer noch eine Sonderstellung. Rennrad-News-Nutzer Abfahrt machte sein Slate mit einer Lackierung im Nineties-Neon-Style zu einem wahren Unikat. Viel Spaß mit diesem Renner der Woche.

Renner der Woche

Slate, SmartForm C1 Premium Alloy, Di2 ready, SAVE PLUS, Grösse L, ABFAHRT

Rennrad-News.de: Hallo ABFAHRT. Wie bist Du zu dem Rad gekommen, das wir heute als Renner der Woche vorstellen? Warum hast Du Dich für genau diesen Aufbau entschieden?

Wie kam ich zu dem Rad? Als 2016/17 das Thema Gravelbike aufkam, war ich bedingt durch meine 40 km Arbeitsweg (einfache Strecke) sehr schnell begeistert. Auf der Straße früh direkt hin, und nach Hause dann genüsslich über Straßen, Trails und die Forstautobahn. Das Slate war einer der ersten kompromisslosen Vertreter dieser Gattung. Flexender SavePlus Hinterbau, 30mm Federweg vorn an der Lefty Oliver, relativ dicke 650b-Bereifung. Schnell war klar, so ein Slate muss her. Aber 2017 waren die auch schon recht teuer und gebraucht kaum verfügbar. Nach längerer Suche habe ich dann aber ein bezahlbares Vorführmodel mit 200 km auf der Uhr im quasi Neuzustand gefunden. Das Abenteuer konnte beginnen.

Was zeichnet das Rad für Dich besonders aus? Wenn es ein Selbstaufbau oder Tuning ist: Worauf hast Du besonders geachtet?

Das Besondere ist einfach die Universalität des Bikes. Auf der Strasse fährt es sich mit den Gravelking Slicks fast wie ein Rennrad. Allerdings ist es durch die knapp 10 kg natürlich etwas träger. Im Wald kann man es auch gut laufen lassen, lediglich schlammige Trails mag es bedingt durch die Reifen natürlich nicht so.

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# Slate nach dem Kauf

Ein lupenreiner Selbstaufbau ist es allerdings nicht. Ich habe ausgehend vom Werks-Set-up nach und nach Teile getauscht. Den Anfang machte eine bergtauglichere Kassette. Dann wurden Stütze und Sattel getauscht, die Felgen umgespeicht sowie der Vorbau und das Steuerrohr gegen die entsprechenden OPI Stem-Teile gewechselt. Mit den Reifen hatte ich auch experimentiert. Anfangs die Pari Motos mit Schlauch, dann Umbau auf WTB Resolute inklusive Tubeless und jetzt die Gravelkings Slick. Als Lenkerband habe ich extra dickes Silikonband mit extra Polsterung verbaut. Alles soll möglichst robust, komfortabel und tourentauglich sein. Deshalb auch die Specialized S-Works Stütze, die habe ich auch am Renner, sehr komfortabel.

=> Hier findet ihr den Aufbau-Thread zum Slate auf MTB-News

# Slate in der Lackierkabine
# The old railway station – Cannondale Logo
# Auch der Opi Vorbau erhielt die Rahmenlackierung

Wie kam es zu der besonderen Lackierung?
Wer mich kennt weiß ja, dass ich eher auf die knalligen Paintjobs stehe. Ein mattschwarzes Bike ist mir ein Graus. Und so war eigentlich von Anfang an klar, dass das Slate unmöglich so grau bleiben konnte. Also hab ich auch gleich meinen Lackierer des Vertrauens, Dany Rehm, kontaktiert. Er meinte, klar, können wir gerne machen, aber nicht gleich. So konnte ich mir in Ruhe Gedanken über das Design machen und die Teile zusammentragen.
Im Spätsommer dieses Jahres kam dann der erlösende Anruf: „Bring vorbei, die Brocken!“. Also „schnell“ zerlegt, teilweise entlackt und abgeliefert.

Mein ursprünglicher Plan war ein Fade neonpink unten zu neongelb oben. Die Lefty teilweise in Wagenfarbe, teilweise schwarz. Vorbau und Lenker sollten auch passend dazu lackiert werden. Alle Decals/Schriftzüge/Logos an frühere Cannondale angelegt, daher die „Roughcut“ outlines von 1997 und das ganz frühe Steuerrohrlogo mit dem Bahnhof.

# Outlines am Cannondale-Schriftzug
# ...und am Modellnamen

Während der Entstehung hat sich dann aber noch einiges geändert. So hat mir Dany zu neonorange – neongelb geraten. Der Rahmen ist geprimert, weiss lackiert und dann neongelb lackiert. Das Orange entsteht wiederum durch neonpinke Lasur auf dem Neongelb. Hätte ich auf neonpink bestanden wäre ein Fade neonpink-orange-gelb entstanden, unnötig kompliziert bei den vielen anderen Details, welche noch im Plan standen. Die Lefty wurde dann nach langem Abwägen bis auf den Fuss komplett lackiert. Am Ende bekam alles vor dem finalen Klarlack noch Splatters und Strings, für den ultimativen Ninetieslook.

Bleibt jetzt alles so oder wird es weitere Ausbaustufen geben?

Irgendwann will ich die klobigen Shimano-Bremssättel mal noch gegen Magura tauschen. Und Skinwall-Reifen würde ich mal noch probieren. Aber das eilt beides nicht.

Was wiegt Dein Renner der Woche?

9,8 kg.

Wo fährst Du mit diesem Rennrad? Welche Rennen, RTF oder andere Veranstaltungen hat es schon bestritten?

Nach dem Kauf bin ich gerne lange Touren gefahren. Seitdem ich zwei Kinder habe, muss ich mich da etwas einschränken und fahre eigentlich fast nur noch den Arbeitsweg. Aber das ändert sich ja mit dem Älterwerden der Kinder auch wieder ;-).

# Für solche Wege ist das Cannondale Slate (auch) gemacht
# Opi Stem
# "Unaufgeregtes" Fahrverhalten

Wie würdest Du das Fahrverhalten des Rades charakterisieren?

Völlig ausgeglichen, unaufgeregt. Viel näher am Rennrad als am MTB.

Wie und wann bist Du zum Rennradfahren gekommen?

Oh je, gegen Ende der Neunziger mit einem gebrauchten Panasonic-Renner.

Wie würdest Du Dich jetzt selbst als Rennradfahrer charakterisieren?

Eher untraditionell, weil ich gerne bunt unterwegs bin und mich kaum um „strenge Vorgaben“ schere. Ansonsten fahre ich schlicht gerne.

Wie bist Du zum Forum von Rennrad-News gekommen?

Über MTB-News.de

Was macht für Dich den Reiz des Rennradfahrens aus?

Der Reiz ist, dass man schnell und mit einem guten Gefühl von A nach B kommt.

Dein Verhältnis zur Radbranche – immer das neuste oder am liebsten noch mit Rahmenschalthebel?

Sowohl als auch. Ich mag die Klassiker, interessiere mich aber ebenso für aktuelle Neuentwicklungen.

# Cannondale Slate 2017

Technische Daten: Slate, SmartForm C1 Premium Alloy, Di2 ready, SAVE PLUS, Grösse L

Rahmen: Slate, SmartForm C1 Premium Alloy, Di2 ready, SAVE PLUS, Grösse L
Gabel: Cannondale Lefty Oliver Carbon, 30mm Federweg
Schalthebel: Shimano R685 Hydraulic Disc
Umwerfer: Shimano Ultegra
Ritzelkassette / Abstufung: Shimano Ultegra R8000 11-32
Tretkurbel / Abstufung / Innenlager: Cannondale
HollowGram Si, OPI SpiderRing, BB30a, 52/36
Pedale: Ritchey WCS Micro Road
Kette: Sram PC 1110
Bremsen: Shimano BR785/805, 160/140mm
Laufräder: DT BR500, vorn Lefty 50, hinten Formula-Nabe mit Steckachse
Reifen: Panaracer Gravelking Slicks 650B 27,5×1,75″
Sattel / Sattelstütze: Specialized S-Works / Selle Italia Flite
Vorbau / Lenker: 110 mm OPI Stem mit dem originalen Cannondale C2 Compact Lenker in 44cm, ansonsten fahre ich 42cm
Lenkerband: ESI Bartape Silikon
Sonstiges (Licht, Gepäckträger, Dynamo, integrierte Funktionen): Auf dem Arbeitsweg natürlich Licht und Garmin.

Über den Renner der Woche

Ihr habt auch ein Rad, dass sich in dieser ehrenhaften Galerie der schönsten Rennräder aus dem Forum sehen lassen könnte? Dann macht doch einfach mit. Wir zeigen nicht nur edle, sondern auch einfach spannende Bikes und es geht immer auch um ihre Geschichte und Besitzerinnen und Besitzer. Lust bekommen? Lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.rennrad-news.de/p/455915 / Das Album findet ihr hier: Renner der Woche Fotoalbum.

Die letzten Renner der Woche findet ihr hier:

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