Renner der Woche
Cervelo R5, Modelljahr 2011 (damals mit grün); RH: 58, Carbon , apple2608
Rennrad-News.de: Hallo apple2608. Wie bist Du zu dem Rad gekommen, das wir heute als Renner der Woche vorstellen? Warum hast Du Dich für genau diesen Aufbau entschieden?
Das war ein Kauf von Privat, ein lacktechnisch abgeschrubbter Rahmen, ich wollte unbedingt etwas Individuelles (obwohl ich bereits einen individuell Lackierten habe). Ich wollte das ganze Rad bis auf einen Farbklecks konsequent schwarz haben.
Was zeichnet das Rad für Dich besonders aus? Wenn es ein Selbstaufbau oder Tuning ist: Worauf hast Du besonders geachtet?
Individualität und Ästhetik, Gewicht stand nicht an erster Stelle, auch wenn man das bei der Teileliste vermuten mag). Aber Campagnolo ist optisch nicht zu schlagen: komplett schwarz und nebenbei leicht. Wichtig waren mir unscheinbare, individuelle (kleine optische und technische) Details, insbesondere aber bei Lackierung. Der größte Wert: Das Rad ist für mich kein Jahrgangsrad, sondern zeitlos durch den individuellen Lack.
Bleibt jetzt alles so oder wird es weitere Ausbaustufen geben?
Es bleibt so, für mich gibt es hier nichts zu verändern – das Projekt hat 2 Jahre gedauert!
Was wiegt Dein Renner der Woche?
6,75 kg – das ist sowieso schon leicht…
Wo fährst Du mit diesem Rennrad? Welche Rennen, RTF oder andere Veranstaltungen hat es schon bestritten?
Rein Privat, es ist als Langstreckenrad gedacht, daher noch der Puffer am Gabelrohrschaft ( für die ganz langen Touren). Obwohl es auch so gut geht. Ich fahre keine Rennen, sondern genieße die Freude, mit meinem individuellen Rad durch die Lande zu fahren, bei dem nix von der Stange ist, das ist das was für mich zählt. Ein Rad mit individueller Lackierung kann ich nur jedem empfehlen.
Wie würdest Du das Fahrverhalten des Rades charakterisieren?
Ausgeglichen, am Berg durch die leichten Laufräder spritzig.
Wie und wann bist Du zum Rennradfahren gekommen?
Ich fahre seit 2003, ein Rennrad war schon immer mein Kindheitstraum, kam aber irgendwie erst relativ spät zum Rennradfahren. „Schuld“ war Ulle.
Wie würdest Du Dich jetzt selbst als Rennradfahrer charakterisieren?
Der absolute Genussfahrer, speziell lange Touren haben es mir angetan…
Wie bist Du zum Forum von Rennrad-News gekommen?
Durch das Tour Forum ;-), über das kam ich auf euren schönen Thread nur für große Leute. Die Radindustrie es nahezu nicht schafft, für große Menschen ab 1,93 m schöne Rahmenproportionen zu kreieren, es ist und bleibt das größte Problem der großen Rennradfahrer, ein optisch stimmiges Rad zu bekommen. Solange die Radindustrie nicht auf größere Laufräder kommt (echte 28,5 oder 29 Zoll) wird sich daran nichts ändern.
Was macht für Dich den Reiz des Rennradfahrens aus?
Große Distanzen und dadurch viel Landschaft genießen, nicht Tempobolzen, das können andere machen. Der Spaß und die Leidenschaft fürs Rennrad stehen im Vordergrund. Denn Stress haben wir doch im Alltag genug…
Dein Verhältnis zur Radbranche – immer das Neuste oder am liebsten noch mit Rahmenschalthebel?
Nicht unbedingt das Neueste, suche für mein neues Radprojekt eine Campa 11-fach Gruppe, aber die ist in perfektem Zustand nicht mehr zu bekommen. Mein neues Radprojekt wird ein Scott Addict 10 – auch hier ist die Geometrie optisch auch in großer Rahmenhöhe ein Leckerbissen…
Was ist deine persönliche Lieblings-Trainingsrunde?
Ich habe eigentlich keine Lieblingstrainingsrunde, der Reiz liegt in der Abwechslung der gefahrenen Strecken.
Technische Daten: Cervélo R5, Modelljahr 2011 Custom Lack; RH: 58, Carbon
Rahmen: Cervélo R5, Modelljahr 2011 (damals mit grün); RH: 58, Carbon
Gabel: Siehe Rahmen
Schalthebel: Campa Super Record, Modelljahr weiß ich nicht mehr genau, glaube 2012
Umwerfer: siehe Schalthebel
Ritzelkassette / Abstufung: 12-27; Campa SR
Tretkurbel / Abstufung / Innenlager: Bor Alukurbel R688 mit Smart Spindel System, die schönste Kurbel dich kenne, Kettenblätter Rotor 52/36
Pedale: Look Keo Blade Carbon, wegen der großen Auflagefläche
Kette: Campa SR
Bremsen: Zero Gravity schwarz ( bremst wesentlich besser als ihr Ruf)
Laufräder: Mavic R -Sys SLR WTS Exalith (fahre schon immer Mavic – einfach ausgereifte Produkte), der R-Sys ist einfach individuell…
Reifen: Mavic Power Link und Grip Link
Sattel / Sattelstütze: k.A. / FSA K-Force Carbon, komplett auf Cervelo umlackiert
Vorbau / Lenker: Ritchey WCS Matrix Carbon Vorbau, -6 Grad, 120 mm
Lenkerband: Fizik
Sonstiges (Licht, Gepäckträger, Dynamo, integrierte Funktionen): Tune Gum gum (genial!), extra angefertigte Sattelklemmschelle für Cervélo Rahmen, Carbon mit Titanschraube ( wird
demnächst schwarz eloxiert)
Über den Renner der Woche
Die letzten Renner der Woche findet ihr hier:
Wie gefällt euch der Renner der Woche?
14 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumSo muss ein RdW sein. Top!
Die Geometriedaten findet man sicher im Netz. Das Modelljahr ist ja angegeben.
Bezüglich der Radgrößen: 29" hat den selben Felgendurchmesser wie 28".
Das Problem mit der Optik bei großen Größen ist meistens das lange Steuerrohr.
Es gibt zwischenzeitlich einige Hersteller, die große Rahmen in schöne bauen können. Bei Disc-Rädern kann die Gabel verlängert werden und so das unschöne lange Steuerrohr verkürzt werden. Vorbauten mit Kabelintegration bauen auch oft höher, wodurch man das Steuerrohr auch verkürzen kann. Meistens sehen Race-Modelle in großen Größen besser auch als Endurace-Modelle. Aber Optik ist immer subjektiv.
Das Farbkonzept Schwarz-Gelb wird in 2021 öfters zu sehen sein:
https://www.cervelo.com/de_DE/team-jumbo-visma
Auch beschränkt sich das Problem nicht auf das Steuerrohr -- bei manchen Herstellern (z.B. oftmals Rose) sieht das nur besonders schlimm aus. Steile, endlos lange Sattelstreben an einem kurzen Hinterbau oder endlos über den Sattelstreben aufragende Sitzrohre sind wahrlich kein Schönheitsideal, gleiches gilt für kleine Laufrädchen an einem hohen Rahmen mit hohem Sattel. (Das sieht dann leider meist aus, wie die alten Brügelmann-Renner-Aufkleber...) Und hatten wir schon von den extra-langen Sattelstützen und insektoiden Vorbauten gesprochen...?
Schlimmer ist aber, dass der kurze Radstand und der hohe Schwerpunkt zu einem wenig stabilen Fahrverhalten führen ("extrem wendig und spritzig").
Wenn dem Designer nichts besseres eingefallen ist als von Streben parallel zum Unterrohr zu träumen und er alle Bedürfnisse real existierender menschlicher Proportionen und UCI-Regeln als unverschämte Angriffe auf seine künstlerische Freiheit empfindet, dann wird das natürlich nichts...
Ohh, die Lackierung ist ganz nach meinem Geschmack! Glückwunsch zu dieser Idee und der gelungenen Umsetzung.
Auf den ersten Blick dachte ich an Look. Das Rio-Bahnrad und das AL 464 P haben die gleiche Lackierung. Sonst gefällt mir die Campa-Schaltung noch sehr gut. Die Laufräder sind sehr leicht, die dicken Speichen erzeugen aber zuviel Turbulenzen. Trotzdem schön gemacht und zeitlos.
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