Renner der Woche
Eigenbau, Le Canard, Stahl, Gravel12
Rennrad-News.de: Hallo Gravel12. Wie bist Du zu dem Rad gekommen, das wir heute als Renner der Woche vorstellen? Warum hast Du Dich für genau diesen Aufbau entschieden?
Ich habe schon immer meine Räder individuell aufgebaut. Bei einer Radmesse 2017 in Berlin habe ich Stephan Ensthaler kennengelernt, der individuelle, begleitete Rahmenbaukurse anbietet. Da war die Idee geboren, einen Maßrahmen nach eigenen Vorstellungen zu bauen. Es sollte ein Gravel Bike werden, mit der Option Schutzbleche und auch einen Gepäckträger montieren zu können.
Was zeichnet das Rad für Dich besonders aus? Wenn es ein Selbstaufbau oder Tuning ist: Worauf hast Du besonders geachtet?
Auf einem selbstgebauten Rad zu fahren ist für mich etwas ganz Besonderes. Ich habe den Rahmen an vier Tagen mit Stephan Ensthaler zusammen in Bochum gebaut. Der ganze Prozess hat unglaublich viel Spaß gemacht. Von der Entwicklung der Geometrie, dem Zuschneiden und Anpassen der Rohre, dem Löten und dem Schleifen der Auftragslötung. Die fließenden Rohrübergänge (Le Canard lässt seine Schüler die Rohre im Fillet Brazed Verfahren fügen, Anm. der Redaktion) finde ich einfach besonders, hatte ich vorher so noch nicht gesehen. Am Ende sollte es auch noch sehr leicht sein.
Bleibt jetzt alles so oder wird es weitere Ausbaustufen geben?
Ich nutze das Rad derzeit ausschließlich zum Pässefahren, obwohl ich Reifen bis zu 40 mm Durchmesser fahren kann und daher auch andere Nutzungsmöglichkeiten denkbar sind.
Was wiegt Dein Renner der Woche?
Das Rad wiegt aktuell 8,1 kg, mit den neuen Pedalen (leider Lieferungsverzögerungen), dann 8,3 kg. Ich konnte viel Gewicht bei den Laufrädern, die ich selbst aufgebaut habe, sparen. Sie wiegen nur 1340 Gramm.
Wo fährst Du mit diesem Rennrad? Welche Rennen, RTF oder andere Veranstaltungen hat es schon bestritten?
Ich war im letzten Sommer in den französischen Alpen und habe jetzt die 10 höchsten Alpenpässe und den Mont Ventoux befahren. Geplant ist in den nächsten Jahren alle asphaltierten Pässe der Alpen, die über 2000 Meter hoch sind, zu befahren. Da fehlen mir noch 47 Pässe.
Wie würdest Du das Fahrverhalten des Rades charakterisieren?
Es sollte laufruhig und dennoch agil sein. Genauso ist es auch geworden.
Wie und wann bist Du zum Rennradfahren gekommen?
Ich habe in den 80ern mit 13 Jahren begonnen Radrennen zu fahren und es bis in die Nationalmannschaft geschafft.
Wie würdest Du Dich jetzt selbst als Rennradfahrer charakterisieren?
Ich liebe die Berge und die Bergwertungen.
Wie bist Du zum Forum von Rennrad-News gekommen?
Über die Seite von MTB-News.
Was macht für Dich den Reiz des Rennradfahrens aus?
Im Vergleich zum MTB, das ich die meiste Zeit nutze, die Leichtigkeit, Agilität und die Geschwindigkeit und natürlich das Pässefahren ganz früh morgens.
Dein Verhältnis zur Radbranche – immer das neuste oder am liebsten noch mit Rahmenschalthebel?
Bin immer für Neuerungen zu haben, gehe aber nicht jeden Trend mit.
Technische Daten: Eigenbau, Le Canard, Stahl,
Rahmen: Eigenbau, Le Canard, Stahl,
Gabel: Columbus Futura Gravel, Carbon
Schalthebel: Sram Force Carbon
Umwerfer:
Ritzelkassette / Abstufung: Sram XG-1195 11-42
Tretkurbel / Abstufung / Innenlager: Sram Force
Carbon 38 Zähne, Innenlager Reset Racing GXP lite
Pedale: Look Keo Carbon titan
Kette: KMC 11
Bremsen: TRP Spyre SLC Carbon
Laufräder: Tune, Sapim CX-Ray, Duke World Runner Gravel Carbon
Reifen: Vittoria Corsa Graphene 2.0 700x30C
Sattel / Sattelstütze: Ritchey Superlogic Flexlogic Carbon
Vorbau / Lenker: Procraft PRC 70 mm, Spezialized Hover, 15mm Rise + Flare
Lenkerband: Selle Italia
Sonstiges (Licht, Gepäckträger, Dynamo, integrierte Funktionen): Steuersatz Reset Racing, Sattel Selle Italia SLR Boost Carbon, Sattelklemme, Ahead-Kappe und Klemmung sowie Flaschenhalter von Tune
Über den Renner der Woche
Die letzten Renner der Woche findet ihr hier:
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9 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumIm Moment sehe ich für mich keine weiteren Einsparpotenziale. Sicherlich gibt es noch leichtere Alternativen bei den Komponenten, z. B. ein Lenker aus Carbon. Der Specialized Hover Bar aus Alu gefällt mir jedoch so gut, dass ich das geringe Mehrgewicht in Kauf nehme. Bei mir steht die Ergonomie und Funktionalität im Vordergrund, danach das Gewicht und die Optik und natürlich auch der Preis, da hat ja jeder seine persönliche Schmerzgrenze.
Extrem schönes Rad, wirklich. Sehr stimmig in den Proportionen, und geile Lackierung.
Was bei mir nur für Stirnrunzeln sorgt ist die Schaltgruppe: 1x an so einem Rad, noch dazu eines für Bergetappen? Warum würde man das tun? Ernstgemeinte Frage.
Für mich ist die 1x11 optimal, da sie leicht ist und ich mit einem 38er Kettenblatt und einem 42er Ritzel sogar eine Untersetzung habe. Damit kann ich auch noch an den Steilstücken flüssig treten. Bergrunter kann ich damit natürlich nicht punkten, aber da rollt es ja von selbst.
Das Rad gefällt mir auch, paar dezente farbliche Akzente vielleicht noch🤔
Tolle Nummer! Selbstbau, individuelles GT-Design und dann so ein Gewicht. Chapeau!
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