Renner der Woche Ti Raleigh Stahlklassiker mit 9 kg

Der heutige Renner der Woche ist ein Stahlklassiker, der zu den legendären Modellen gehört – allerdings in anderen Farben. Auf dem dem Ti Raleigh Team 753 in Rot-Schwarz-Gelb wurden seinerzeit jede Menge Siege bei Frühjahrsklassikern eingefahren. Sein Reynolds 753 Stahlrohrsatz erreichte für die 80er ein niedriges Gewicht. Und so ist auch der silberne Klassiker aus dem Forum gewichtsmäßig noch nicht aus der Zeit gefallen. Viel Spaß damit.
Titelbild

Renner der Woche

TI Raleigh SBDU, RH 53 c-t, Stahl (Reynolds 753), seblog

Rennrad-News.de: Hallo seblog. Wie bist Du zu dem Rad gekommen, das wir heute als Renner der Woche vorstellen? Warum hast Du Dich für genau diesen Aufbau entschieden?

Den Rahmen habe ich von einem Freund bekommen, nachdem ich ihn vorher mindestens zwei Jahre immer wieder bearbeitet habe. Er hatte zum Glück noch ein zweites TI Raleigh 753 – allerdings in Teamlackierung – und so konnte er sich trennen.

Bis zum Aufbau dauerte es fast ein Jahr, da ich mich lange nicht entscheiden konnte, welche Komponenten ich verbauen sollte. Als ich dann die Modolo Master Pro Bremsen in den Händen hielt, sah ich klarer: leichte, dunkle Teile, aber insgesamt auch nicht zu viel Schwarz.

Diashow: Renner der Woche: Ti Raleigh Stahlklassiker mit 9 kg
Das Ti Raleigh 753 wartet auf den Sommer
Schlanke Bremsen...
Leichte, dunkle Teile wie die Modolo Bremsen sind in dem Alter und Zustand selten
Für den fachgerechte Aufbau des Renners der Woche stand offenkundig eine würdige Werkstatt bereit
Schön verarbeitete Microfusions-Muffen
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Für den fachgerechte Aufbau des Renners der Woche stand offenkundig eine würdige Werkstatt bereit
# Für den fachgerechte Aufbau des Renners der Woche stand offenkundig eine würdige Werkstatt bereit
Leichte, dunkle Teile wie die Modolo Bremsen sind in dem Alter und Zustand selten
# Leichte, dunkle Teile wie die Modolo Bremsen sind in dem Alter und Zustand selten
Der Reynolds 753-Rahmen wiegt nur 2.160 g
# Der Reynolds 753-Rahmen wiegt nur 2.160 g

Was zeichnet das Rad für Dich besonders aus? Wenn es ein Selbstaufbau oder Tuning ist: Worauf hast Du besonders geachtet?

Das Rahmenset ist komplett aus Reynolds 753 Rohren gefertigt und wiegt nur 2160 Gramm, für BJ 1980 ein beachtlich niedriges Gewicht. Der Rahmen ist klar gewichtsoptimiert designed, was man auch an der spartanischen Zugführung gut erkennt. Die elegante Farbe zusammen mit dem schnörkellosen, schwarzen Schriftzug sorgt für eine in meiner Wahrnehmung ziemlich zeitlose Erscheinung. Insgesamt wirkt das Rad für sein Alter auf mich fast schon modern. Dieses Thema habe ich auch beim Aufbau verfolgt und die wesentlichen Komponenten zwar zeitgerecht ausgesucht (Campa Super Record), aber nicht sklavisch – was man z.B. am Brooks Cambium Sattel und der Connex SB9 Kette leicht erkennen kann. Wie alle meine Räder ist das Rad weniger für die Wand als für die Straße aufgebaut.

Bleibt jetzt alles so oder wird es weitere Ausbaustufen geben?

Aus optischer Sicht kann es aus meiner Sicht so bleiben. Dass sich bei der Nutzung noch Änderungswünsche ergeben, kann ich nicht ausschließen. Der Aufbau ist ein Resultat des laufenden Winters und das Rad als solches muss erst noch ausgiebig bewegt werden.

Was wiegt Dein Renner der Woche?

Meine Waage sagt 9.085 Gramm, komplett mit Pedalen und Flaschenhalter. Sub 9 wären also ohne große Sprünge in Reichweite, da die meisten Teile zwar eher „leicht“ gewählt sind, aber längst nicht das Mögliche aus dieser Zeit ausreizen.

Mit der 42-28 Übersetzung geht es auch in die Berge oder zur Eroica
# Mit der 42-28 Übersetzung geht es auch in die Berge oder zur Eroica
Schön verarbeitete Microfusions-Muffen
# Schön verarbeitete Microfusions-Muffen
Schlanke Bremsen...
# Schlanke Bremsen...
...und Gewichtsoptimierung am Ausfallende
# ...und Gewichtsoptimierung am Ausfallende

Wo fährst Du mit diesem Rennrad? Welche Rennen, RTF oder andere Veranstaltungen hat es schon bestritten?

Das Raleigh werde ich wohl überwiegend auf meinen Feierabendrunden bewegen. Den ein oder anderen Alpenpass will ich schon aufgrund seines niedrigen Gewichts nicht ausschließen, die kleinste Übersetzung von 42-28 lässt das auch zu. Meinen letzten Wettkampf habe ich aber 2005 schon bestritten. Heute fahre ich nur noch ziemlich locker durch die Gegend. So bin ich vor einigen Jahren auch bei den Rennradklassikern gelandet. Der Spaß ist geblieben, nur hat er sich etwas verlagert, vom reinen Sport hin zur sportlichen Liebhaberei. Das Raleigh steht ganz gut dafür.

Wie würdest Du das Fahrverhalten des Rades charakterisieren?

Das muss sich erst noch richtig zeigen, aufgrund der SBDU-Herkunft und des kurzen Radstandes gehe ich von einem eher sportlichen Fahrverhalten aus.

Wie und wann bist Du zum Rennradfahren gekommen?

Mein erstes Rennrad habe ich schon 1987 bekommen (Peugeot Aubisque). Das diente vor allem als Untersatz auf meinen ersten jugendlichen Radreisen. Mein erstes Radrennen bin ich dann 1994 gefahren (MTB-Bergrennen Döbraberg), mein erstes Straßenrennen (mit Lizenz) im Jahr darauf. Auch Radmarathons wie den Ötztaler, Bimbach und den Samson hatte ich da schon absolviert.

Wie würdest Du Dich jetzt selbst als Rennradfahrer charakterisieren?

Heute bin ich eher ein „Radwanderer auf dem Rennrad“ als ein Rennradfahrer, ein echter Genussfahrer. Ich bekam vor etwa 10 Jahren zunehmend Probleme mit meinem Herz (Linksventrikuläre Hypertrophie und Rhythmusstörungen) und halte mich seither von Wettkämpfen und Ausbelastung fern. Veranstaltungen wie die Eroica in Gaiole oder Radmarathons kann ich aber mit entsprechender Zurückhaltung immer noch machen und genieße sie dann umso mehr.

Wie bist Du zum Forum von Rennrad-News gekommen?

Über Recherchen zu alten Rennrädern. Speziell im Unterforum „Rennmaschinen vor 1990“ bin ich regelmäßig zu finden.

Was macht für Dich den Reiz des Rennradfahrens aus?

Die Kombination aus Bewegung und Technik. Ich mag die sportliche Bewegung an der frischen Luft, den Rausch einer kurvigen Abfahrt und den Schweiß in den Augen genauso wie das stundenlange Schrauben in der Werkstatt. Auf eines davon habe ich eigentlich immer Lust.

Dein Verhältnis zur Radbranche – immer das Neuste oder am liebsten noch mit Rahmenschalthebel?

Ich bin schon so lange auf dem Rad unterwegs, da brauche ich nicht immer den neuesten Schrei. Aber interessieren tut mich schon, was sich am Markt gerade tut. Mein Schönheitsideal in Sachen Rennrad ist wohl in den 80ern hängen geblieben, was aber nicht heißt, dass mich moderne Rennräder gar nicht ansprechen. Dann aber schon eher fürs Gelände und auf Schotter.

=> Hier findet ihr mehr zum Thema Gravel Bike auf Rennrad-News

Das Ti Raleigh 753 wartet auf den Sommer
# Das Ti Raleigh 753 wartet auf den Sommer

Technische Daten: TI Raleigh SBDU, RH 53 c-t, Stahl (Reynolds 753)

Rahmen: TI Raleigh SBDU, RH 53 c-t, Stahl (Reynolds 753)
Gabel: Raleigh, Stahl (Reynolds 753)
Schalthebel: Campagnolo Super Record (Rahmenschalthebel Friktion)
Umwerfer: Campagnolo Super Record 2-fach / 6-fach
Ritzelkassette / Abstufung: Maillard Course 14-28 (6-fach)
Tretkurbel / Abstufung / Innenlager: Campagnolo Super Record, 52/42, 170 BSA
Pedale: Hakenpedale (MKS Track)
Kette: Connex SB9
Bremsen: Modolo Master Pro
Laufräder: Campagnolo Super Record, Mavic GP 4, 36 endverstärkte Speichen (2,0/1,8/2,0)
Reifen: Challenge Elite Pro 25-622 Schlauchreifen
Sattel / Sattelstütze: Brooks C15 Carved auf Suntour Superbe Pro
Vorbau / Lenker: Cinelli 1A / Giro
Lenkerband: Benotto, schwarz geprägt
Sonstiges (Licht, Gepäckträger, Dynamo, integrierte Funktionen): k.A.

Über den Renner der Woche

Die letzten Renner der Woche findet ihr hier:

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Fragen: Jan Gathmann / Fotos: privat

17 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Einfach ein wunderschönes Rad!

  2. Ein Reynods 753 ist schon was besonderes,

    In Teamfarben von Raleigh würde es mir allerdings noch besser gefallen.

    Teamfarben haben natürlich immer einen besonderen Reiz, geht mir sonst ja auch so. Bei dem hier würde ich aber nicht tauschen wollen. Raleigh hat die Teamfarben ja über alle Qualitätsstufen hinweg angeboten, was ja bestimmt auch verkaufsfördernd war. Dementsprechend oft sieht man die auch heute noch. Das goldene ist dagegen schon irgendwie eine Ausnahmeerscheinung, und selbst in SBDU-Qualität gab es wesentlich mehr in Rot-Schwarz-Gelb.
  3. @Seblog

    Einfach nnur geil! smilie
  4. Gefällt mir auch sehr gut!

    Gruß Didi

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