Der Klassiker Kalender 2025 versammelt erneut herausragende Schätze aus dem privaten Fundus der Rennrad-News Forumsnutzer. An jedem Monat des Jahres 2025 schmückt damit ein besonderes klassisches Rennrad die Wand, das fotografisch vor interessanten Kulissen inszeniert wurde. Die klassischen Rennräder kommen aus dem Besitz der Rennrad-News Community und sind von Mitgliedern des Klassiker-Forums auf Rennrad-News ausgewählt worden. Auch die Fotos und der Kalender werden in Eigenregie produziert. Eine Auswahl zeigen wir euch hier mit einem Auszug aus den Beschreibungen, die den Kalender zusätzlich zu einem informativen Wandschmuck machen.
Die Bestellinfos zur bereits 8. Ausgabe des Rennrad-News Klassiker Kalender aus dem Forum findest du hier im Thread. Aktuell ist noch die großformatige A3 Ausgabe des Wandschmucks zu haben: zur Klassiker Kalender 2025 Bestellung. Der Preis liegt bei 18 Euro für den Kalender plus 8 Euro für den Versand in Deutschland.
Titelblatt – Somec
Somec, gegründet 1973 von Oliviero Gallegati in Lugo/Italien, hat sich als Hersteller handgefertigter Rennräder einen Namen gemacht. Der Name „Somec“ steht für „Societa Mechanica“, was die handwerkliche Präzision der Marke betont. In den Anfangsjahren spezialisierte sich Somec auf Stahlrahmen, die für ihre Robustheit und präzise Verarbeitung bekannt waren. Auch dieses Somec in Perlmutt setzt auf eine luxuriöse Ausstattung mit Campagnolo C-Record Komponenten sowie beeindruckende Rahmendetails und Pantografien.
Januar – Helyett
Dieses Helyett Rennrad aus Frankreich wurde um 1960 hergestellt. Mit seinem markanten grünen Rahmen und einem Gewicht von nur 11 kg ist es ein Leichtgewicht unter den damaligen Rennrädern. Ausgestattet mit 3 Gängen und einer Huret Schaltung, bot es zu seiner Zeit eine gute Anpassungsfähigkeit an verschiedene Terrains. Hervorzuheben ist die besondere Kurbel mit dem Helyett Schriftzug. Die Marke wurde besonders durch ihre Verbindungen zu professionellen Radsportteams und Fahrern wie Jacques Anquetil berühmt.
Februar – Maurizio
Das Maurizio Rennrad aus den späten 70er Jahren wurde mit der ersten Generation der schwarzen Shimano Dura-Ace Gruppe aufgebaut, die damals als Spitzenklasse der Schalt- und Bremskomponenten galt. Ergänzt wird die Ausstattung durch ein SR Royal Cockpit. Die rosafarbene Lackierung des Rahmens mit einem besonderen Perleffekt verleiht dem Maurizio zudem eine außergewöhnliche, schimmernde Optik, die es zu einem echten Blickfang macht.
März – Singer
Die beiden Randonneur Fahrräder der legendären Marke Singer aus den Jahren 1973 und 1974 sind Meisterwerke klassischer französischer Handwerkskunst. Beide Räder wurden aus dem hochwertigen Reynolds 531 Rohrsatz gefertigt und teilen exakt dieselbe Geometrie. Diese Singer-Modelle, bekannt als „Modell Camping“, sind speziell für lange Touren und anspruchsvolle Strecken ausgelegt. Das 1973er Modell ist mit einer Huret Jubilee Schaltung und der zuverlässigen Mafac Racer Bremsanlage ausgestattet. Das 1974er Pendant hingegen verfügt über eine Campagnolo Record Schaltung in Kombination mit der leistungsstarken Mafac Competition 2000 Bremsanlage.
April – Oscar Egg
Das Oscar Egg Rennrad aus dem Paris der frühen 1930er Jahre ist ein faszinierendes Stück Fahrradgeschichte. Ausgestattet ist es mit der 1934er Osgear Schaltung. Besonders bemerkenswert sind die Holzfelgen, wobei die hintere Felge sogar mit dem Oscar Egg Schriftzug markiert ist. Die vordere Felge, ursprünglich in Alufarben lackiert, spiegelt den damaligen Übergang zu Alufelgen wider. Aufgrund der mangelhaften Leistung der originalen Oscar Egg Hinterbremse wurde sie durch eine zuverlässigere Bowden-Bremse ersetzt.
Mai – Gazelle Champion Mondial
Das Gazelle Champion Mondial Criterium von 1997 verfügt über einen vollständig aus Reynolds 531c-Rohr gefertigten Rahmen. Er besticht durch seine vertikalen Ausfallenden und speziell geformte Microfusionsmuffen. Der kurze Hinterbau und die besondere Sitzstrebenkonstruktion verleihen dem Rad eine sportliche Agilität. Das hier beschriebene Rad wurde als Rahmenset von einem holländischen Vintagehändler erworben und mit zeitgenössischen Komponenten aufgebaut. Besonders rätselhaft ist die originelle Lackierung, die offenbar auf Kundenwunsch außerhalb des Gazelle Werks aufgebracht wurde. Recherchen bei niederländischen Lackierbetrieben brachten keine Klarheit über ihren Ursprung.
Juni – Mairag Pista
Das Mairag Pista 4 Sterne Bahnrennrad, Baujahr ca. 1978, ist ein seltenes und hochwertiges Exemplar aus der renommierten Schweizer Rahmenmanufaktur. Neben der eigenen Marke wurden auch andere Hersteller bedient, unter anderem Enik und Schauff. In Ebnat-Kappel produziert, steht es für die Spitzenqualität, die Mairag mit ihrem Sterne-System verdeutlichte. Dieses Modell erhielt 4 Sterne, was bedeutet, dass alle 11 Rahmenrohre konifiziert sind. Mairag fertigte solche Rahmen von Hand und rüstete diverse Profiteams aus. Nach einer sanften Renovierung und periodenkorrekten Ersatzteilen erstrahlt das Rad wieder in vollem Glanz.
Juli – Claud Butler
Claud Butler war in den Vorkriegsjahren ein äußerst erfolgreicher Radhersteller, bekannt für sein Werbetalent und seine hochwertigen Fahrräder. Nach dem Zweiten Weltkrieg geriet das Unternehmen jedoch schnell in finanzielle Schwierigkeiten. Im Jahr 1947 experimentierte Butler mit der Filet Brazed Bauart, einer löttechnischen Variante, die als kostengünstigere Alternative zu seinen kunstvollen gemufften Rahmen galt. Dieses spezielle Modell ist mit einem Superchampion-Schaltwerk, einem Selle Italia Sattel sowie Lam- und Bowden-Duraluminium-Bremsen ausgestattet. Die FB-Naben vervollständigen das Rad, das heute ein begehrtes Sammlerstück darstellt.
August – unbekanntes Bahnrad
Dieses historische Rennrad, aufbewahrt seit den frühen 1930er Jahren in einem Velodrom, ist ein Rätsel der Fahrradgeschichte. Dr. R. Swan, dessen Name auf dem Rahmen verewigt ist, bietet den einzigen Anhaltspunkt zu seiner Herkunft. Alles Weitere bleibt im Dunkeln und der Phantasie überlassen. Der Hersteller ist unbekannt, jedoch wird Dalton als mögliche Marke vermutet. Dieses Fahrrad steht als stummer Zeuge einer längst vergangenen Ära und verkörpert das Mysterium und die Faszination alter Rennmaschinen.
September – Colnago Master
Das Colnago Master wurde erstmals 1983 vorgestellt und gilt als eines der ikonischsten Rennräder der Geschichte. Entwickelt von dem italienischen Rahmenbauer Ernesto Colnago, zeichnet sich das Master durch seinen einzigartigen Stahlrahmen aus, der mit der speziellen „Master“-Rohrformgebung gefertigt wird. Diese Konstruktion sorgt für eine hervorragende Steifigkeit und ein geringes Gewicht. In den 1980er Jahren wurde das Rad von zahlreichen Profis genutzt, darunter der legendäre Radrennfahrer Giuseppe Saronni. Dieses weiße Master ist mit einer kompletten Campagnolo Record Gruppe ausgestattet.
Oktober – Gerbi
Das Gerbi Rennrad von 1947, ausgestattet mit einer modifizierten Vittoria Margherita Schaltung der 2. Generation, trägt die Geschichte einer legendären Marke. Giovanni Gerbi, war bis zu seinem 51. Lebensjahr Radrennfahrer und inspirierte Paolo Conte zu seinem Lied „Il diavolo rosso“. Als diese Nachkriegsrennmaschine entstand, lagen die glorreichen Tage von Gerbi bereits 20 Jahre zurück. Doch das Rad spiegelt den Geist und die Entschlossenheit des einstigen Champions wider und ist ein faszinierendes Relikt aus einer Zeit, als das Radrennen noch von Persönlichkeiten wie Gerbi geprägt wurde.
November – Pinarello Stelvio
Das wunderbare blaue „Stelvio“ wurde in den 1990er Jahren von der renommierten italienischen Marke Pinarello entwickelt. Gegründet 1952 von Giovanni Pinarello, hat sich die Marke im Laufe der Jahrzehnte einen Namen als Hersteller hochwertiger Rennräder gemacht, welche in zahlreichen Profi-Rennen Erfolge feierte. Das Stelvio ist benannt nach dem berühmten Passo dello Stelvio (Stilfser Joch), einem der legendärsten Anstiege im Radsport. Ausgestattet ist es mit der Campagnolo Record Gruppe sowie aerodynamischen Shamal-Laufrädern.
Dezember – Cinelli Super Corsa
Das Cinelli Super Corsa, ein ikonisches Rennrad aus dem Jahr 1973, verkörpert die goldene Ära des Radsports und die Handwerkskunst italienischer Fahrradhersteller. Mit seinem markanten roten Rahmen und der eleganten Geometrie ist das Super Corsa nicht nur ein Blickfang, sondern auch ein Meisterwerk der Technik. Dieses spezielle Modell wurde mit einer von Brügelmann getunten Campagnolo Record Gruppe ausgestattet, die für ihre herausragende Leistung und Zuverlässigkeit bekannt ist.
Habt ihr auch einen Rennrad-Klassiker, der die Aufnahme in den Kalender verdient hätte? Klassiker des Monats Gesprächsfaden könnt ihr ihn vorstellen …
Wie gefällt euch die Klassiker-Auswahl des Forums für 2025?
Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDen vollständigen Artikel ansehen:
Rennrad-Klassiker Kalender 2025: 13 Stahl-Schätze für die Wand
Habt ihr auch einen Rennrad-Klassiker, der die Aufnahme in den Kalender verdient hätte? Klassiker des Monats Gesprächsfaden könnt ihr ihn vorstellen ...
Am Colnago Master habe ich mir als 14-Jähriger Piepel auch die Nase platt gedrückt. Das war wirklich damals das Maß der Dinge. Naja auch schon wieder knapp 50 Jahre her.
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: