Reynolds AR 41 X im Test. Die mittelhohen Carbon-Laufräder von Reynolds finden sich an einigen Rennrädern ab Werk und versprechen beim Nachrüsten Aero-Verbesserung mit wenig Gewicht zum recht fairen Preis. Wir haben sie in der Praxis für euch an verschiedenen Bikes ausprobiert.
Reynolds AR 41 X Laufradsatz Infos und Preise
Der Reynolds AR 41 X Carbon Rennrad-Laufradsatz gehört mit 41 mm in die Kategorie der Aero-Allrounder und fährt damit in der Klasse von etwa gleich teuren Zipp 303 S oder etwas günstigeren Hunt 50 Aero Disc, um nur zwei Beispiele zu nennen. Die mittelhohen Felgenprofile versprechen eine leichte Wattersparnis, aber gleichzeitig noch fast so gute Kontrolle bei Seitenwind wie flachere Felgen bis 30 mm. Gewichte zwischen 1.500 und 1.600 g sind in dieser Preisklasse die Regel, die Felgenbreiten sind auf 25 mm bis 28 mm breite Reifen ausgelegt. So fügen sich die Reynolds AR41 in diese Kategorie ein:
- Carbon Aero-Allround Laufradsatz
- Speichen-Zahl vorne 20 / hinten 24 Sapim CX-Sprint
- Naben Reynolds, 10° Eingriff, 4 Sperrklinken Freilauf
- Felgenbreite innen / außen 21 mm / 30 mm
- Felgenhöhe 41 mm
- Disc-Aufnahme Centerlock
- Freilauf-Optionen Shimano/SRAM 9-11spd, SRAM XD-R
- Gewicht VR 715 g / HR 832 g / gesamt 1.547 g (gewogen)
- Verfügbarkeit verfügbar
- https://hayesbicycle.com
- Preis Laufradsatz 1.549 € (UVP)
Details
Aero-Allround Laufradsätze aus Carbon wie der Reynolds AR 41 X DB mit Felgenhöhen zwischen 40 mm und 45 mm gehören zu den populärsten Upgrades am Rennrad. Die Felgen sind noch nicht so hoch, dass sie die Lenkung bei Seitenwind so stören, dass es eine kundige Hand verlangt. Gleichzeitig erleichtern sie jedoch das Fortkommen mit einer besseren Aerodynamik, wenn auch größere Wattersparnisse erst ab 60 mm Höhe zu erwarten sind. Außerdem wiegen sie weniger oder genauso viel wie ein Alu-Laufradsatz mit flachen Felgen, sind aber natürlich auch viel teurer.
Im Falle des Reynolds AR 41 X DB sind es auf unserer Waage 1.547 g für den Satz ohne Ventile. Damit liegt der AR 41 X DB minimal unter dem Zipp 303 S, der in die gleiche Kategorie fällt. Im Unterschied zu Zipps Aero-Allrounder wählt Reynolds eine Hakenfelge aus Carbon. Man ist deshalb nicht auf bestimmte Reifen eingeschränkt, die für den Hookless-Betrieb zugelassenen sind. Dafür ist das Innenmaß der Felge etwas geringer, mit 21 mm aber immer noch groß genug für den Allroad-Einsatz mit schmalen Gravelreifen. Außen sind der Zipp und der Reynolds Carbon-Laufradsatz mit 30 mm ähnlich breit. Aero-Verbesserungen lassen sich also mit 25 mm bis zu 28 mm breiten Reifen erwarten.
In der Hand
Die Verarbeitung wirkt sehr gut. Die Speichen vorne wie hinten sind gerade eingehängt, was Speichenbrüche unwahrscheinlicher macht. Die Nippel ragen aus der Felge heraus, sodass sich die Laufräder mit herkömmlichen Nippelspannern nachzentrieren lassen. Allerdings wird mit dieser Bauweise das aerodynamische Potenzial nicht ganz ausgeschöpft. Den Test durchliefen die Reynolds AR X 41 DB Laufräder ohne Abweichungen beim Rundlauf.
Naben und Freilauf
Zu den Naben macht Reynolds keine genauen Angaben. Sie sind aus Alu gefertigt und verfügen wie die meisten Naben heutzutage, die nicht von Campagnolo oder Shimano stammen, über gedichtete Industrielager. Ab Werk waren Endkappen für gängige Steckachsen von 12×100 mm vorne und 12×142 mm hinten montiert. Vorne kann man durch einfaches Umstecken auf die beigelegten Kappen für 15×100 mm Steckachsen wechseln. Das Freilaufgeräusch ist mit normal bis dezent treffend charakterisiert. Anders als viele Hersteller es seit dem Auslaufen des DT Swiss-Patents machen, setzt Reynolds nicht auf einen Stirnzahn-Freilauf. Im Inneren sorgen 4 Sperrklinken für einen Eingriff in 10-Grad-Schritten. In der Praxis vermissten wir in keiner Situation einen direkten Antritt. Auch setzte der Freilauf selbst bei hohen Geschwindigkeiten immer umgehend ohne kurze Kettenhänger ein, was nicht alle Naben hinbekommen. Die Naben sind ausschließlich mit Aufnahme für Centerlock-Bremsscheiben zu haben.
Reifenmontage und Tubeless-Einsatz
Wir haben den Reynolds AR 41 X DB-Laufradsatz unter anderem im großen Gravel-Reifen Test genutzt. Das Felgenbett ist so geformt, dass sich auch eher eng sitzende Reifen gut montieren ließen. Für die Tubeless-Montage sind die Laufräder passend vorbereitet und bereits mit Tubeless-Band versehen, die beigelegten Ventile dichteten gut ab. Reifen, die auf einem DT Swiss Laufradsatz zu groß ausfielen, dichteten auch am Reynolds-Laufradsatz nicht besser.
Reynolds AR 41 X: Test auf dem Kurs
Als Testträger im Gravel-Reifen Test ersetzte der Reynolds AX 41 DB-Laufradsatz die Zipp 303 S-Laufräder in einem Trek Domane SLR. Zudem waren die Laufräder danach noch einige hundert Kilometer in einem Gravel Bike als Straßenlaufradsatz mit Rennradreifen in 28 mm Breite im Einsatz.
Was ließ sich erfahren? Auf dem Gravel-Test-Parcours mit vielen Antritten aus geringer Geschwindigkeit und vielen Kurventests bekamen wir einen guten Eindruck von der Seitensteifigkeit vorne wie hinten. Erwartbar war, dass sie sich ähnlich anfühlt wie bei den sehr guten Zipp 303 S aufgrund gleicher Speichenzahl und ähnlicher Spannung, Felgenhöhe und Flanschabständen. Tatsächlich lassen sich hier keine Unterschiede erfahren, auch die AR 41 X DB vermitteln präziseste Führung in den Kurven, in dieser Hinsicht sind die hohen Disc-Carbon-Laufradsätze den meisten flachen Alu-Laufrädern gefühlt ohnehin überlegen. Auch im Antritt wirkten sie sehr direkt.
Beim Tubeless-Einsatz mit Gravel-Reifen ist es natürlich ein genereller Nachteil von Hakenfelgen, dass der Druck nicht so weit abgesenkt werden kann wie beim außen gleich breiten Hookless-Modell. Aber dafür können die Hakenfelgen auch mit gewöhnlichen Clincher-Reifen für den Einsatz mit Schläuchen auf der Straße gefahren werden.
Wie verhielt sich der Reynolds AR 41 X DB-Laufradsatz im Einsatz als schneller Road-Laufradsatz? Zunächst machen sie optisch schneller. Nebenbei: dass Reynolds auf komplett schwarze Dekore setzt, verdient Lob, weil die Laufräder damit optisch in fast jedes Bike gut passen. Auf der Straße nimmt man den direkten Antritt, gefühlt noch einen Tick direkter als mit den Original-Alu-Laufrädern natürlich ebenfalls gerne als Bonus mit.
Unmittelbar spürbare Aero-Effekte gegenüber der Werksausstattung mit 30 mm hohen Alu-Felgen konnten unsere Testfahrer nicht „erfühlen“, dafür sollten die Differenzen auch zu gering sein. Sie dürfen aber schon aufgrund der optimierten Felgenform zumindest im niedrigen einstelligen Wattbereich unterstellt werden. Positiv fiel auf, dass Windeinflüsse, auch kräftigere Böen, sich nicht unangenehm auf die Lenkung auswirken.
Ausprobiert! Reynolds AR41
Mit „Straßenpreisen“ in der Gegend um 1.300 € sind die Reynolds AR 41 X DB-Laufräder in einer sehr populären Carbon-Laufradsatz-Kategorie angesiedelt und liefern hier eine rundum solide Vorstellung ab. Sie zählen eher zu den Leichtgewichten in dieser Preisklasse, bringen aber trotzdem einen robusten Aufbau und eine vielseitige Hakenfelge mit. Ihre an Rennrad-Maßstäben gemessen (noch) große Maulweite macht sie universell einsetzbar. Unterm Strich sehr gute Allrounder für einen noch fairen Preis.
Habt ihr Erfahrungen mit dem Reynolds AR 41 X DB-Laudfradsatz oder vergleichbaren Aero-Allroundern? Schreibt sie in die Kommentare!
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