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Renner der Woche
Sub 6 Kilo Ridley Helium SLX

Einiges, was an Leichtbauteilen Rang und Namen hat, bringt den heutigen Renner der Woche auf sein Gewicht unter 6 Kilo. Allein die sind schon einen Blick wert, aber die Optik war auch ein Grund, warum sich Sonnengott aus der Rennrad-News Community, dieses Ridley Helium SLX aufgebaut hat. Ziel: Ötztaler 2021. Viel Spaß mit diesem Renner der Woche.

Renner der Woche

Ridley Helium SLX, Rahmengröße L, Carbon, Sonnengott

Rennrad-News.de: Hallo Sonnengott. Wie bist Du zu dem Rad gekommen, das wir heute als Renner der Woche vorstellen? Warum hast Du Dich für genau diesen Aufbau entschieden?

Nachdem ich die letzten Jahre vornehmlich auf einem Aero-Renner unterwegs war, wollte ich meinen Fuhrpark um ein explizit auf Bergfahrten ausgelegtes Rad erweitern. Da ich von Graz aus häufiger mal bergigeres (wenn auch nicht hochalpines) Gelände habe, lag dies ohnehin einmal nahe. So sehr mir mein vorheriges Rad in Mattschwarz auch gefällt, sollte es diesmal ein Rahmen werden, der farblich zu meinen Vereinstrikots passt: Grundfarbe blau mit weißen und schwarzen Akzenten.

Den Gedanken an dieses neue Rad habe ich sicherlich mehr als ein Jahr mit mir herumgetragen. Von Anfang an klar war, dass es wie schon meine letzten beiden Räder ein Selbstaufbau werden sollte. Schwierig bei der Suche nach einem Rahmen war, dass für mich passende Geometrien bei den meisten Herstellern nur bei den Aero-Modellen zu finden sind, es diesmal aber nicht in Richtung Aero gehen sollte. Die Entscheidung für Ridley fiel letztlich dadurch, dass nicht nur die Geometrie passte, sondern Ridley auch von Haus aus Custom-Lackierungen anbietet.

Diashow: Renner der Woche: Sub 6 Kilo Ridley Helium SLX
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# 5,99 Kilo wiegt der Renner der Woche wie er dasteht – ohne Garmin

Was zeichnet das Rad für Dich besonders aus? Wenn es ein Selbstaufbau oder Tuning ist: Worauf hast Du besonders geachtet?

Wichtig beim Aufbau war mir einerseits ein geringes Gewicht, aber auch nicht um jeden Preis. Meine Garmin Vector Pedale wollte ich auf jeden Fall weiter verwenden beziehungsweise zwischen den Rädern hin und her wechseln. Da ich schon seit Jahren eingefleischter Campa-Fan bin, war auch die Campagnolo Schaltgruppe von Anfang an gesetzt. Ein wenig Gewicht habe ich mit den Bremsen von Cane Creek und dem Ritzelpaket von Edco gespart.

Mit 74 kg bin ich kein Schwergewicht, aber auch kein Bergfloh; dementsprechend habe ich mich bei den Laufrädern gegen Ultra-Leichtbau entschieden und mit den Bora Ultra auf Bewährtes gesetzt. Bei den Anbauteilen von Darimo habe ich lange überlegt, ob die bei dem pervers geringen Gewicht – Lenker, Vorbau und Sattelstütze wiegen zusammen nur 300 g – stabil genug sein können. Trotz viel Internet-Recherche habe ich aber kaum Beschwerden über zu weiche Teile gefunden, weshalb ich mich letztlich für diese Teile entschieden habe. Das I-Tüpfelchen dazu war, dass die blauen Akzente auf den Decals eine der Standardfarben sind, die Darimo anbietet.

Bleibt jetzt alles so oder wird es weitere Ausbaustufen geben?

Da das Rad noch sehr frisch zusammengestellt ist, wird es in absehbarer Zukunft so bleiben.

Was wiegt Dein Renner der Woche?

Ohne Radcomputer (aber mit Halterung, Flaschenhaltern und Pedalen) zeigt meine Kofferwaage 5,99 kg an. Ich hatte vor dem Aufbau zwar mit der 6-kg-Marke komplett fahrfertig geliebäugelt, aber auch so ist das Rad immer noch 1 kg leichter als mein Aerorad.

# Leichtbauteile des spanischen Herstellers Darimo...
# ...drücken das Gewicht – Lenker, Sattelstütze und Vorbau wiegen zusammen 300 g
# Die Stütze von Darimo hat eine Klemmung aus Dyneema-Fäden...
# ...obendrauf sitzt der leichte Selle Italia SLR Sattel

Wo fährst Du mit diesem Rennrad? Welche Rennen, RTF oder andere Veranstaltungen hat es schon bestritten?

Im Allgemeinen bin ich in Graz und Umgebung unterwegs. Das Rad hat aktuell noch nicht mehr als kurze Testfahrten hinter sich, aber mit den steigenden Temperaturen wird es noch bald genug artgerecht in die Berge bewegt. So Corona mitspielt, soll es mich dieses Jahr über den Ötztaler tragen. Der Fakt, dass ich den Startplatz schon seit letztem Frühjahr sicher habe, hat schließlich auch eine Rolle bei der Entscheidungsfindung für das Rad gespielt. 😉

Wie würdest Du das Fahrverhalten des Rades charakterisieren?

Leicht und wendig.

Was ist deine persönliche Lieblings-Trainingsrunde?

Meine Lieblingsrunde für Formtests, je nach Situation mit Hauptaugenmerk auf persönliche Bestzeiten an den einzelnen Anstiegen oder auf eine möglichst schnelle Gesamtzeit seht ihr hier auf Strava.

Wie und wann bist Du zum Rennradfahren gekommen?

Ich bin zu Schulzeiten durch Tour de France Übertragungen mit dem Radsport-Virus infiziert worden. Induraìns fünften Toursieg habe ich mitverfolgt. Als dann in meiner Heimatstadt Hamburg die Cyclassics ins Leben gerufen wurden, bin ich 1998 mit ein paar Schulfreunden das erste Mal ein Rennen gefahren – damals noch mit einem 200-Mark-Baumarkt-Trekkingrad. Anfang 1999 habe ich mir mit damals 17 Jahren mein erstes Rennrad gekauft. Seitdem hat mich dieses Hobby nie wieder losgelassen.

Wie würdest Du Dich jetzt selbst als Rennradfahrer charakterisieren?

Ein bisschen etwas von allem. Die eine oder andere Genusstour, sonst aber eher gerne leistungsbetont unterwegs. Rennen, Berge, flach, Zeitfahren, KOM-Jagd auf Strava… Ich mag eigentlich alles. Nur Sprinten wird wohl nie mein Ding.

Wie bist Du zum Forum von Rennrad-News gekommen?

Vor langer Zeit durch den Winterpokal.

Was macht für Dich den Reiz des Rennradfahrens aus?

Dass man je nach Lust und Laune die Landschaft genießen oder sich auch mal so richtig die Kante geben kann. Und der Mathematiker findet es toll, mit den Zahlen auf dem Garmin zu spielen und zum Beispiel an längeren Anstiegen ständig Hochrechnungen anzustellen, wann ich vermutlich oben sein werde.

# Unter den Cane Creek eeBrakes dreht sich ein Schlauchreifen,...
# ...die Pavés soll das Ridley damit aber nicht sehen, sondern die Pässe beim Ötztaler

Dein Verhältnis zur Radbranche – immer das Neuste oder am liebsten noch mit Rahmenschalthebel?

Dem Aufbau sieht man sicherlich an, dass es für mich schon modern, aber nicht zwingend das Allerneuste sein muss. Keine Scheibenbremsen, kein Tubeless (stattdessen sogar Schlauchreifen), keine komplett versteckten Züge, keine elektronische Schaltung… das waren bewusste Entscheidungen und nicht nur aus Gründen der Gewichtsersparnis.

Technische Daten: Ridley Helium SLX, Rahmengröße L, Carbon

Rahmen: Ridley Helium SLX, Rahmengröße L, Carbon
Gabel: Im Rahmenset enthalten
Schalthebel: Campagnolo Super Record
Umwerfer: Campagnolo Super Record
Ritzelkassette / Abstufung: Edco Monoblock 11-32
Tretkurbel / Abstufung / Innenlager: Campagnolo Super Record, 50/34
Pedale: Garmin Vector 3
Kette: Campagnolo Super Record
Bremsen: Cane Creek eeBrakes
Laufräder: Campagnolo Bora Ultra
Reifen: Veloflex ProTour Race Schlauchreifen, 23mm
Sattel / Sattelstütze: Selle Italia SLR C59 / Darimo T1 Loop
Vorbau / Lenker: Darimo IX2 in 120mm Länge / Darimo Ellipse Road in 400mm Breite
Lenkerband: Deda Traforato
Sonstiges (Licht, Gepäckträger, Dynamo, integrierte Funktionen): Computer Mount für Garmin von Darimo, Flaschenhalter Voxom FH12

Über den Renner der Woche

Ihr habt auch ein Rad, dass sich in dieser ehrenhaften Galerie der schönsten Rennräder aus dem Forum sehen lassen könnte? Dann macht doch einfach mit. Wir zeigen nicht nur edle, sondern auch einfach spannende Bikes und es geht immer auch um ihre Geschichte und Besitzerinnen und Besitzer. Lust bekommen? Lest euch die Regeln für folgendes Album durch und ladet ein Bild in selbiges hoch. Viel Erfolg! Hier zu den Regeln: fotos.rennrad-news.de/p/455915 / Das Album findet ihr hier: Renner der Woche Fotoalbum.

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Wie gefällt euch der Renner der Woche?

Fragen: Jan Gathmann / Fotos: privat
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