Ridley Noah Fast 3.0: Infos und Preise
Im hauseigenen Windkanal im „Bike Valley“ ist die numehr dritte Generation der Aero-Plattform Noah im Hause Ridley entstanden. Und die soll nicht nur aerodynamisch besser sein als die Vorgänger. Aber als Aero-Rennrad steht natürlich besonders die Effizienz bei Speed im Vordergrund: Rund 8,5 Watt weniger Tretleistung soll das Noah Fast bei 50 km/h im Vergleich zum Vorgänger erfordern. Auch beim Sitzwinkel geht Ridley mit 76° neue Wege. Trotz umfassender Neuerungen bleibt das Bike dem typischen Design der Noah-Reihe treu, das man bereits von Sprintgrößen wie Robbie McEwen oder André Greipel kennt. Hier die wichtigsten Infos zum neuen Modell:
- Verbesserte Aerodynamik – laut Hersteller 8,5 Watt Ersparnis gegenüber dem Vorgänger
- Steilere Geometrie mit 76° Sitzwinkel für eine nach vorn orientierte Position
- Neues integriertes Aero-Cockpit (Nimbus Aero) – schmale Breite an den Hoods (360 mm), ausgestellt bis 400 mm im Unterlenker
- Reifenfreiheit bis 34 mm
- Disc only, keine Felgenbrems-Version
- 5 Rahmengrößen XXS, XS, S, M, L
- Infos www.ridley-bikes.com
Preis
Rahmenset 5.499 € (UVP)
Shimano Ultegra Di2 ab 8.799 €
SRAM Force eTap AXS ab 9.299 €
Shimano Dura-Ace Di2 ab 11.499 €
SRAM Red AXS Powermeter ab 12.499 €
Was ist neu?
Aerodynamik
Das Noah Fast 3.0 setzt auf neue Rohrformen, denn seit dem letzten Noah-Modellstart führte die UCI die großzügigere 8-Zentimeter Regel ein, nach der die Rahmenrohre in einen Kasten mit 8 cm Höhe passen müssen, zudem wurde eine auf 16 cm in Fahrtrichtung ausgedehnte Steuerrohrfläche in allen Rahmengrößen erlaubt. Auch an den Übergängen zwischen den Rohren sind damit größere Flächen erlaubt, die das neue Noah Fast 3.0 erkennbar ausschöpft. Insbesondere an Gabel, Sitzstreben und Steuerrohr will Ridley, den Luftwiderstand verringert haben. Dabei wurde etwa das Unterrohr gezielt überdimensioniert entworfen, um die Luft an den Trinkflaschen herumzuführen. Die Ingenieure haben sich dabei laut Ridley an der Zeitfahrmaschine Dean Fast orientiert.
Ridley gibt an, dass das neue Noah Fast in internen Windkanaltests einen Vorteil von 8,5 Watt gegenüber dem Vorgänger erzielte. Das Bike wurde dazu im gleichen Prüfumfeld gegen die Vorjahresversion getestet. Speziell das deutlich verlängerte Unterrohr und die schmaleren Gabel- und Sitzstreben konnten demnach ihren Teil zur verbesserten Windschlüpfrigkeit beitragen. Spannend: Das steilere Sitzrohr verlängert das Unterrohr schon Geometrie bedingt.
Auch die Steifigkeit wurde unter die Lupe genommen. So sollen Steuerrohr und Tretlager-Bereich deutlich steifer als zum Beispiel beim schon sehr steifen Ridley Falcon RS ausfallen.
Steilere Geometrie und UDH
Um eine noch kompaktere und sprintorientierte Fahrerposition zu ermöglichen, setzt Ridley auf einen Sitzwinkel von 76°. Damit wollen die Belgier dem Trend gerecht werden, dass Profis bei Bike-Fits zunehmend eine etwas weiter vorn liegende Sitzposition bevorzugen, um den Hüftwinkel zu öffnen. Wie auf dem Bild zu erkennen, bevorzugen einige Profis inzwischen auch stärker gekippte Sattelpositionen (mit dem Nebeneffekt, dass die Sattelspitze sich trotz vorgerückter Position wieder weiter von einer Senkrechten vom Tretlager entfernt – ein Abstand, den die UCI ebenfalls auf minimal 50 mm begrenzt hat).
Gleichzeitig wurde das Tretlager abgesenkt, um die Stabilität bei breiteren Reifen (bis 34 mm) zu gewährleisten. Auch ein UDH Schaltauge wurde erstmal beim Noah Fast verbaut und erlaubt jetzt etwa den Einsatz der SRAM Red AXS.
Neues Aero-Cockpit
Parallel zum Rahmen hat Ridley ein eigenes integriertes Lenker-Vorbau-System namens Nimbus Aero entwickelt. Dieses soll eine besonders schmale Griffposition (360 mm Breite an den Bremsgriffen) mit einer leichten Ausweitung im Unterlenker (400 mm) kombinieren. Zudem sind alle Leitungen intern verlegt. Laut Hersteller entsteht so eine insgesamt geringere Stirnfläche und damit eine spürbare Zeitersparnis. Der Drop beträgt 127 mm und der Reach 75 mm. Das Carbon Cockpit ist in fünf Vorbaulängen, um eine große Bandbreite an Bikefits zu ermöglichen. Ohne Spacer liegen Vorbau und Oberrohr in einer Ebene.
Geometrie
Ridley legt laut eigener Aussage viel Wert auf eine „progressive“ Geometrie. Ein steilerer Sitzwinkel, ein abgesenktes Tretlager sowie ein recht kompakter Vorbau sollen eine für den professionellen Sprint optimale Sitzposition ermöglichen. Die Reifenfreiheit von 34 mm soll zudem auch dem Einsatz bei Frühjahrsklassikern gerecht werden.
Rahmengröße | XXS | XS | S | M | L |
---|---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C | 28″ / 700C |
Reach | 386 mm | 399 mm | 410 mm | 420 mm | 428 mm |
Stack | 497 mm | 504 mm | 521 mm | 541 mm | 565 mm |
STR | 1,29 | 1,26 | 1,27 | 1,29 | 1,32 |
Lenkwinkel | 71,5° | 72° | 73° | 73,5° | 73,5° |
Sitzwinkel, effektiv | 76,5° | 76° | 75,5° | 75° | 74,5° |
Oberrohr (horiz.) | 505 mm | 525 mm | 545 mm | 565 mm | 585 mm |
Steuerrohr | 95 mm | 100 mm | 115 mm | 135 mm | 160 mm |
Sitzrohr | 480 mm | 485 mm | 510 mm | 540 mm | 560 mm |
Kettenstreben | 407 mm | 407 mm | 407 mm | 407 mm | 407 mm |
Radstand | 981 mm | 993 mm | 996 mm | 1.007 mm | 1.023 mm |
Tretlagerabsenkung | 72 mm | 72 mm | 70 mm | 70 mm | 70 mm |
Extreme Stack-to-Reach Werte von maximal 1,3 in der größten Rahmenhöhe machen klar, dass dieses Aero-Rennrad wirklich alles dem Streben nach Tempo unterordnet. Sie resultieren besonders aus einem selbst für ein Aero-Rennrad ungewöhnlich langen Reach. Das ist zwar einerseits eine Folge des steilen Sitzrohr-Winkels, dürfte aber andererseits stets für deutliche nach vorne rotierte Sitzpositionen sorgen. Ebenfalls interessant: Bei Rahmenhöhe L ist Schluss.
Ausstattung
Neben dem Rahmenset ab 5.499 € wird das neue Noah Fast in verschiedenen Komplett-Konfigurationen ab 8.799 € erhältlich sein. Der Online-Konfigurator von Ridley bietet zudem ein breites Spektrum an möglichen Anpassungen. Das reicht von verschiedenen, individualisierten Lackierungen bis hin zu Komponenten, die je nach gewähltem Antrieb etwa Laufräder, Sättel und Cockpit beinhalten. Hier ein Überblick die Basis-Ausstattungsvarianten:
Modell | Ultegra Di2 | SRAM Force AXS | DuraAce Di2 | SRAM Red AXS |
---|---|---|---|---|
Rahmen | Noah Fast, Ultra HM carbon, 12x142mm, BB86 | Noah Fast, Ultra HM carbon, 12x142mm, BB86 | Noah Fast, Ultra HM carbon, 12x142mm, BB86 | Noah Fast, Ultra HM carbon, 12x142mm, BB86 |
Gabel | Noah Fast 7E8 45mm/NF301Bs | Noah Fast 7E8 45mm/NF301Bs | Noah Fast 7E8 45mm/NF301Bs | Noah Fast 7E8 45mm/NF301Bs |
Schaltgruppe | Shimano Ultegra Di2 2x12sp | SRAM Force AXS 2X12 | Shimano Dura Ace DI2 2x12 | SRAM Red AXS 2x12sp |
Schaltwerk | Shimano Ultegra Di2 12sp | SRAM Force AXS, 12s | Shimano DuraAce Di2 RD 9250 12s | SRAM RED AXS 12s |
Kurbel | Shimano Ultegra, 12s, 172,5, 52-36 | SRAM Force AXS, 12s, 172,5, 48-35 | Shi DuraAce 9200 52/36 172 | SRAM RED DUB 12s 172,5-48/35 PM |
Kassette | Shimano Ultegra, 11-30 | SRAM XG-1270, 12s, 10-33 | Shimano DuraAce 12speed 11-30 | SRAM XG-1290 Cassette 10-33T 12s |
Umwerfer | Shimano Ultegra Di2, 2x12, Braze-on | SRAM Force AXS, 2x12s, Braze-on | Shimano DuraAce FD 9250 2x12s | SRAM RED AXS braze-on WDG A |
Vorderrad | DT Swiss ARC1400 Dicut, TA 12x100mm, Tubeless Ready, 62mm Deep, 20mm Internal Width | DT Swiss ARC1400 Dicut, TA 12x100mm, Tubeless Ready, 62mm Deep, 20mm Internal Width | DT Swiss ARC1400 Dicut, TA 12x100mm, Tubeless Ready, 62mm Deep, 20mm Internal Width | DT Swiss ARC1400 Dicut, TA 12x100mm, Tubeless Ready, 62mm Deep, 20mm Internal Width |
Hinterrad | DT Swiss ARC1400 Dicut, TA 12x142mm, Tubeless Ready, 62mm Deep, 20mm Internal Width | DT Swiss ARC1400 Dicut, TA 12x142mm, Tubeless Ready, 62mm Deep, 20mm Internal Width | DT Swiss ARC1400 Dicut, TA 12x142mm, Tubeless Ready, 62mm Deep, 20mm Internal Width | DT Swiss ARC1400 Dicut, TA 12x142mm, Tubeless Ready, 62mm Deep, 20mm Internal Width |
Mantel | Vittoria Corsa Pro, 700x28, TLR, Para-Black | Vittoria Corsa Pro, 700x28, TLR, Para-Black | Vittoria Corsa Pro, 700x28, TLR, Para-Black | Vittoria Corsa Pro, 700x28, TLR, Para-Black |
Lenker | Nimbus Aero integrated cockpit, 115mm - 360mm (cc shifters) - 400mm (cc drops), Drop 125mm, Reach 75mm | Nimbus Aero integrated cockpit, 115mm - 360mm (cc shifters) - 400mm (cc drops), Drop 125mm, Reach 75mm | Nimbus Aero integrated cockpit, 115mm - 360mm (cc shifters) - 400mm (cc drops), Drop 125mm, Reach 75mm | Nimbus Aero integrated cockpit, 115mm - 360mm (cc shifters) - 400mm (cc drops), Drop 125mm, Reach 75mm |
Sattelstütze | Aero Seatpost - AER10 - 350mm/Black Matt | Aero Seatpost - AER10 - 350mm/Black Matt | Aero Seatpost - AER10 - 350mm/Black Matt | Aero Seatpost - AER10 - 350mm/Black Matt |
Sattel | Selle Italia SLR Boost, Manganese Rails, Black | Selle Italia SLR Boost, Manganese Rails, Black | Selle Italia SLR Boost Superflow 3D, Carbon Rails, Black | Selle Italia SLR Boost Superflow 3D, Carbon Rails, Black |
Meinung @Rennrad-News
Soviel Zeitfahrrad ins Aero-Rennrad gepackt, wie es geht, könnte man das neue Ridley überschreiben. Das Ridley Noah Fast 3.0 bringt ein paar spannende Ansätze mit, die das Zeug haben, es ganz vorne in Sachen Windschnittigkeit im Reigen der Aero-Rennräder zu platzieren. Dazu genügt es zu bedenken, dass schon das Vorgängermodell hier mitmischte und die gezielte Nutzung der erweiterten UCI-Spielräume schon bei manchem Modell anderer Marken ihre Wirksamkeit bewiesen hat. Hinzu kommt ein konsequent schmales Cockpit sowie der ganz auf schnelles Roulieren getrimmte Sitzwinkel. Dass Ridley keine Angaben zum Gewicht macht, dürfte kein Zufall sein – für die Klasse der windschnittigen und leichten Aero-Allrounder empfiehlt es sich angesichts der Rahmenformen und Sitzpositions-Auslegung wahrscheinlich ohnehin nicht. Zumal Ridley selbst das Falcn RS Berg-Rennrad als besser an Steigungen ab 7 % nennt. Wir versuchen, mehr Details auf der Velofollies Messe zu bekommen. (Jan Gathmann)
Was sagt ihr zum neuen Ridley Noah Fast 2025?
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51 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumZugleich müssen die Rahmengrößen bei solchen "hochintegrierten" Rädern kleiner abgestuft werden, da sich sonst z.B. die Lenkerhöhe nicht korrekt einstellen lässt (Spacer rein oder raus ist da kaum eine Option). Entsprechend dürfte die Lagerhaltung und die Formvielfalt schon für die vorhandenen Größen recht aufwändig sein...
Kann eigentlich jemand erkennen, was an dem Cockpit von Ridley selbst so ungewöhnliches sein kann, dass es kaum gefahren wird? Selbst die uno x Fahrer, die nicht auf ein Vorbau/Lenker Setup gewechselt sind, fahren auffällig oft ein deda Cockpit. Das scheint aber nicht Sponsorenmaterial zu sein...
Na also ... immer schön auf die Oberrohrlänge Horizontal (M = 565 Millimeter) achten!!!
Der Reach von 420 bei Grösse M ist hier völlig überhöht durch den Sitzwinkel von 75° (statt 73 ° normal).
Man sitzt also 2 ° nach vorne gekippt!
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