Am 19./20. September fand in Mecklenburg Vorpommern der erste Deutsche Radklassiker statt, die VeloClassico Germany. Wir haben hier vorab davon berichtet. Jetzt wollten wir von Initiator Detlef Koepke wissen, wie die Premiere lief…
Detlef, Dein VeloClassico Resümee – lief es, wie Ihr es Euch erträumt hattet?
Für die Erstauflage war das schon großes Kino für uns! Ich denke, wir hatten alle wirklich großen Spaß: Teilnehmer, Besucher, Ehrenamtliche und wir. Das Wetter war abwechslungsreich, aber irgendwie genau auf uns abgestimmt.
Inwiefern?
Am Sonntag war das Wetter passend gnädig für die Genießerrunde: Sie ist ganz ohne Regen ins Ziel gekommen. Die Liebhaberrunde hat dann einen kleinen Guss abbekommen und die Helden hat es richtig mit einem großen Regenguss erwischt.
Was für Räder waren zu sehen?
Zum Teil sensationelle Modelle: Ein Rigi, gebaut als Rad für die Bergetappe. Davon gibt es nur 6 Stück auf der Welt. Ein Teilnehmer hat mit seinem Opel Rennrad von 1906 die 152 km Runde mit Holzfelgen und ohne Schaltung absolviert. Dazu gab es alte Räder von Pinarello, Mifa, Miele, Brennabor, Diamant, Catalano, Mercier und anderen Marken, die in bestem Zustand auf die Ausfahrten gingen.
Ein Spektakel auch für die Zuschauer vor Ort?
Ja, total. Die Stimmung an den Stationen war klasse. In der Innenstadt von Parchim waren viele Zuschauer unterwegs und haben die Fahrer bejubelt. Es ist irgendwie ein Funke übergesprungen und die Menschen aus der Region tragen die Veranstaltung richtig mit. Das konnte niemand ahnen und für die Unterstützung, die von den Gemeinden gekommen ist, sind wir sehr dankbar. Noch mehr haben wir uns gefreut, dass alle gesagt haben: „Im nächsten Jahr sind wir sicher wieder dabei“.
Von wo kamen die Teilnehmer?
Aus Australien. Einer zumindest, namens John. Er ist wirklich extra wegen der Velo Classico nach Deutschland gekommen. Er war um 13.13 Uhr am Bahnhof in Ludwigslust, um 14 Uhr war die offizielle Eröffnung und da haben wir ihn gleich für diese weite Anreise geehrt. Ansonsten: München, Regensburg, Hamburg, Flensburg, Niedersachsen, Sachsen und auch etliche Berliner.
Wie war die Reaktion – was kam besonders gut an?
Viel gelobt wurde der festliche Rahmen im Schlosspark in Ludwigslust. Außerdem das Essen: Frischkäsepralinen, Geflügelsoljanka, Wildbratwurst, frisch gebackene Waffeln – das hat die Teilnehmer an den Stationen gut entschleunigt…
Wie erklärst Du Dir das große Interesse an Klassiker-Veranstaltungen?
Ich glaube, dass es viele Radsportler gibt, die mit großem Respekt auf die „Helden der Landstraße“ vergangener Tage schauen. Nun ist eine Sehnsucht da, diese Zeiten auf einem alten Stahlrad ein wenig nachzuempfinden. Dazu braucht es eine sportliche Herausforderung, was durch Streckenlängen und Höhenmeter definiert wird. Aber vielmehr geht es um das Zusammenkommen von Gleichgesinnten, die ihr Faible für die alten Stahlrenner ausleben wollen.
Dazu gehört aber auch gutes Essen – das braucht es, wenn man mit solch einem Rad eine längere Distanz zurücklegt.
Wie sehen jetzt nach der Premiere Eure Pläne für die Zukunft aus?
Wir tragen die Feedbacks der Teilnehmer zusammen und werten diese für uns aus. Unser Traum ist ganz klar, dass sich die VeloClassico ganz allmählich zu dem Treff in Deutschland für Stahlradenthusiasten entwickelt. Sie wird ja teilweise jetzt schon als die L´Eroica des Nordens bezeichnet…
Alles weitere unter: http://www.veloclassico.de
2 Kommentare