Moreno Moser siegt mit einer späten Attacke.
Zunächst bestimmte eine sechsköpfige Spitzengruppe die Hatz durch den Taunus. Diese hatte sich nach etwa 50 Kilometern am Feldberg gelöst. Der Vorsprung von Christoph Pfingsten (National Team Deutschland), Sven Forberger (Team NSP-Ghost), Reto Hollenstein (Team NetApp), Aliaksandr Kushynski (Katusha), Sander Armee (Topsport Vlaanderen-Mercator), und Björn Schröder (Raiko Stölting) betrug maximal 3:05 auf das Feld, in dem sich alle Favoriten für einen Sprint, aber auch die späteren Podiumsplatzierten befanden.
Bei Hälfte des Rennens war der Vorsprung der Spitzenreiter bereits unter drei Minuten gefallen. Zudem war Schröder zu diesem Zeitpunkt nicht mehr Teil der Gruppe. Hinter dieser schickte sich Robert Retschke (Eddy Merckx-Indeland) an, den Rückstand von 1:40 Minuten zu verkürzen.
Christoph Pfingsten führt die Spitzenreiter über den Mammolshainer Berg.
Nach 108 Kilometern erfolgte die erste Überfahrt über den Mammolshainer Berg. Pfingsten bewies dabei die stärksten Beine. Seiner Tempoverschärfung fiel Forberger der nächste Fahrer der Spitzengruppe zum Opfer. Dahinter führten der sensationell starke Martin und Fabian Wegmann (Garmin-Barracuda), Gewinner der Auflagen 2009 und 2010, das Feld über den höchsten Punkt. Auf den weiteren Kilometern gelang es einer Gruppe, sich aus dem Feld zu lösen. Teil dieser waren unter Anderem Simon Geschke (Argos-Shimano), Johannes Fröhlinger (Argos-Shimano), Jan Barta (NetApp), Bartosz Huzarski (NetApp), Marco Mercato (Vacansoleil-DCM) und Daniel Schorn (NetApp). 90 Kilometer vor dem Ziel gelang es der Gruppe, den 1:30 hinter den Spitzenreitern fahrenden Retschke einzuholen. Die Freude währte jedoch nicht lang: 80 Kilometer vor dem Ziel war das Feld wieder beisammen.
Den Zusammenschluss nutzen Alessandro Vanotti (Liquigas) und Laurent Mangel (Saur-Sojasun) um sich vom Feld zu lösen. An ihr Hinterrad hefteten sich Vladimir Gusev (Katusha), Paul Voss (Nationalteam) und Tom Dumoulin (Argos-Shimano). Gemeinsam gelang es ihnen, den Rückstand auf die Spitzenreiter entscheidend zu verringern. 70 Kilometer vor dem Ziel kam es schließlich zum Zusammenschluss. In der Gruppe befanden sich zu diesem Zeitpunkt fünfzehn Fahrer, die einen Vorsprung von 50 Sekunden auf das Feld hielten. In diesem zeigte sich Martin erneut stark. Zusammen mit seinen Mannschaftskollegen sorgte er für das Tempo im Feld. Bis zur zweiten Überfahrt des Mammolshainer Berges gelang es ihnen den Rückstand aufzuholen.
Gab ein beherztes Comeback: Tony Martin.
Mit einem beherzten Antritt löste sich Martin in diesem Moment. Zwar folgte ihm zunächst Rob Ruijgh (Vacansoleil-DCM), allerdings konnte sich der in Eschborn aufgewachsene amtierende Zeitfahr-Weltmeister in der Folge auch von diesem absetzen. Bis zur dritten Überfahrt fuhr Martin einen Vorsprung von einer Minute auf das Feld heraus. Aus diesem hatten sich zu diesem Zeitpunkt bereits die beiden Liquigas-Fahrer Moser und Nerz sowie Firsanov gelöst. Etwa 25 Kilometer vor dem Ziel gelang es ihnen, Martin einzuholen. 48 Sekunden betrug der Vorsprung des Quartetts, als es Richtung Frankfurt abbog. Dort angekommen hielten die Vier das Feld mit den Sprintern um André Greipel (Deutsche Nationalmannschaft) und Vorjahressieger John degenkolb (Argos-Shimano) immer noch gut auf Abstand.
Die vier Spitzenreiter auf dem Weg nach Frankfurt.
Auf dem verwinkelten Rundkurs in Frankfurt gelang es diesen schließlich nicht mehr, entscheidend Boden gut zu machen. Vorn spielte Liquigas seine zahlenmäßige Überlegenheit geschickt aus. Am Ende siegte der erst 21jährige Neffe des großen Francesco Moser. Mit einem satten Antritt überraschte er 900 Meter vor dem Ziel seine Mitstreiter. Nerz setzte sich danach im Sprint gegen Firsanov durch. Martin, der sich zwar unterwegs auf dem Rad gut erholt zeigte, konnte aufgrund seiner Schulterverletzung nicht um die Podiumsplätze mitsprinten.
Ergebnis
1. Moreno Moser (Liquigas) – 4:54:10
2. Dominik Nerz (Liquigas) – 0:00:05
3. Sergej Firsanov (Rusvelo) – s.t.
4. Tony Martin (Omega Pharma-QuickStep) – 0:00:07
5. André Greipel (Lotto Belisol)
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