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Saxo-Bank darf WorldTour-Lizenz behalten

Wie die Lizenzkommission der UCI heute bekannt gab, darf das Team Saxo Bank seine WorldTour-Lizenz behalten, trotz der Dopingsperre von Alberto Contador, der im letzten Jahr für einen Großteil der nötigen Punkte sorgte. Die Kommission widerspricht damit dem Ersuchen des Weltradsportverbandes, der Mannschaft von Bjarne Riis die Lizenz zu entziehen.


Das Team Saxo Bank zu Saisonbeginn, hier noch mit Alberto Contador. Foto via Facebook.

In der offiziellen Erklärung aus Aigle, Schweiz, heißt es: „Die UCI hatte Einspruch gegen die Erteilung der UCI WorldTour-Lizenz an das Team Saxo Bank eingereicht, da etwa 68% der Gesamtpunktzahl durch Alberto Contador erbracht wurden. Diese wurden infolge seiner Suspendierung annuliert. Ohne seine Punkte erfüllt das Team nicht die sportlichen Kriterien für den Erhalt einer UCI WorldTour-Lizenz.“

Hinsichtlich des Urteils heißt es an anderer Stelle: „Die Lizenzkommission hat dies in ihrem Urteil zwar bedacht, jedoch darauf verwiesen, dass die besonderen Umstände des Falles den Entzug der Lizenz nicht rechtfertigen würden.“ Abschließend verweist die Erklärung zudem auf die Bewerbungsmodalitäten, denen sich Riis‘ Mannschaft am Ende des Jahres stellen muss: „Da die Lizenz des Teams Saxo Bank ohnehin am 31. Dezember 2012 ausläuft, wird sich das Team Ende des Jahres erneut um eine Lizenz bewerben müssen, um infolge des Artikels 2.15.011 im kommenden Jahr als UCI ProTeam Rennen bestreiten zu können.“

Im derzeitigen UCI WorldTour-Teamranking liegt Saxo Bank derzeit mit zwei Punkten abgeschlagen auf dem 18. Platz. Zum Vergleich, das Team FDJ-Big Mat hat auf dem 17. Platz bereits 71 Punkte errungen, während Spitzenreiter Liquigas-Cannondale bereits 376 Punkte aufweisen kann. Es ist fraglich, ob das Team bis zum Ende des Jahres die erforderlichen Punkte sammeln kann, zumal Nick Nuyens derzeit noch verletzungsbedingt pausieren muss und Contador erst ab Ende August wieder Rennen bestreiten darf.

Pat MacQuaid, Präsident der UCI, äußerte sich wie folgt zu dem heute gefällten Urteil: „Die UCI hatte, dem Regelwerk des Verbandes entsprechend, den Einspruch eingelegt. Unabhängig davon hat die Lizenzkommission ihre Entscheidung getroffen. Diese Entscheidung akzeptieren wir.“

Während MacQuaid sich damit recht nüchtern auf das Urteil reagierte, zeigte man sich seitens des Teams erfreut: „Die UCI Lizenzkommission hat zurecht entschieden, dass wir unsere Lizenz behalten dürfen. Darüber freuen wir uns sehr! Jetzt ist es an der Zeit, um ordentlich Rennen zu fahren.“ Zu diesen zählt in der nahen Zukunft auch der Giro d’Italia, der in diesem Jahr erstmal in Dänemark, genauer in Riis‘ Heimatstadt Herning beginnt.

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