Reifenhersteller Schwalbe schließt sich der Science Based Targets Initiative (SBTi) an und verpflichtet sich damit zu Maßnahmen, konkrete Klimaziele zu erreichen. Priorität hat dabei die drastische Reduktion von Emissionen klimaschädlicher Gase.
Klimawandel – das Jahrzehnt des Handelns
Der Weltklimarat spricht über die Periode von 2020 bis 2030 als Jahrzehnt des Handelns. Nach der Einführung seines Recycling-Programms für alte Reifen stellt sich Reifenhersteller Schwalbe nun mit wissenschaftlich fundierten Klimazielen seiner Verantwortung für das Weltklima und möchte damit einen aktiven Beitrag leisten, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2° C zu beschränken. Das Unternehmen hat sich dazu zwei große Ziele gesetzt:
Kurzfristig: Schwalbe wird bis 2030 seine Scope 1 und Scope 2 Emissionen um mindestens 50 %, ausgehend vom Basisjahr 2018, reduzieren.
Langfristig: Schwalbe verfolgt das Ziel, bis 2040 seine geschäftsrelevanten Emissionen Scope 1, 2 und 3 auf Netto-Null*, ausgehend vom Basisjahr 2018, zu reduzieren.
Mit Erreichen dieser Ziele würde das Unternehmen nicht mehr zur Belastung der Atmosphäre durch Emissionen klimaschädlicher Gase beitragen.
Der Klimawandel erfordert schnellstes Handeln von uns allen. Daher haben wir uns hohe Ziele gesetzt, um zu unterstreichen, dass wir als Unternehmen Verantwortung übernehmen möchten. Wir hoffen, dass unserem Beispiel viele weitere folgen werden.
Schwalbe-CEO Frank Bohle
Inventur von Emissionen – drei Scopes für Klimaziele
Der Ausstoß klimawirksamer Gase wird nach dem Ort seiner Entstehung in einer Wertschöpfungskette in sogenannten Scopes kategorisiert.
- Scope 1 meint alle direkten Emissionen aus eigenen oder kontrollierten Quellen (etwa Geschäftsreisen, Vor-Ort-Verbrennung von Brennstoffen zur Wärmeerzeugung etc.).
- Unter Scope 2 werden alle indirekten Emissionen von der Herstellung eingekaufter Energie, welche vom Unternehmen verbraucht wird, zusammengefasst.
- Scope 3 fasst schließlich alle verbleibenden, indirekten Emissionen, die bei der Erzeugung von Rohstoffen, Produkten oder Dienstleistungen entlang der Wertschöpfungskette entstehen, zusammen.
Was ist die Science Based Targets Initiative?
Die Science Based Targets Initiative (SBTi) mobilisiert Unternehmen zu dringenden Klimaschutzmaßnahmen. Unternehmen setzen auf die SBTi, um ihr Engagement für die Verringerung von Emissionen zu demonstrieren und solide, glaubwürdige Klimaziele festzulegen, die im Einklang mit der Klimawissenschaft stehen. Ein wesentlicher Baustein, um das kurzfristige Ziel bis 2030 zu erreichen, ist die geplante komplette Elektrifizierung der Schwalbe-Firmenflotte. Zudem sollen an allen Standorten ausschließlich erneuerbare Energien bezogen werden. Für das langfristige Ziel peilt Schwalbe die Emissionsreduktion entlang seiner kompletten Wertschöpfungskette an. Der erste Schritt ist mit der thermischen Verwertung von biologischen Abfällen anstelle von Kohle in den Schwalbe-Werken bereits erfolgt. Weitere werden mit dem kontinuierlichen Ausbau von erneuerbaren Energien folgen.
Die SBTi ist eine Kooperation zwischen dem Carbon Disclosure Project (CDP), dem United Nations Global Compact, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Sie unterstützt Unternehmen bei der Definition, Auswertung und Validierung von wissenschaftsbasierten Klimazielen und bewertet diese Ziele unabhängig. Die Initiative wurde 2015 gegründet, um auch auf der Wirtschaftsebene eine deutliche Reduktion der globalen Treibhausgas-Emissionen voranzutreiben.
*Netto-Null meint, dass man die gesamten ausgestoßenen Emissionen einer Unternehmens innerhalb eines Geschäftsjahres mit der Menge, die durch Reduktionsmaßnahmen der Atmosphäre entzogen werden, verrechnet. Die Reduktionsmaßnahmen bei Schwalbe nehmen dabei 95 % der Scope 1 und Scope 2 Emissionen ein sowie 90 % der Scope 3 Emissionen. Die Kompensation der verbleibenden Emissionen wird durch die Finanzierung spezieller Klimaschutz- und Entwicklungsprojekte erreicht.
Wie findest du Schwalbes Fahrplan zur Klimaneutralität?
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