Die Mallorca 312 hat ihren Namen von den 312 Kilometern, die der Kurs durch die Landschaft der beliebtesten Radsport-Insel führt. Ihre Veranstalter werben mit der Aussage „mehr als ein Granfondo“. Mehr Höhenmeter als üblich stehen mit 5.500 Metern in Anstiegen schon mal auf dem Programm. Manuela Freund schaffte die Herausforderung als Schnellste ihrer Altersklasse der über 50-jährigen. Was die Mallorca 312 ausmacht, dazu haben wir die ehemalige Siegerin des German Cycling Cup und Fahrerin bei Team Livewelt für unsere Rubrik „So war’s“ befragt.
Rennrad-News: Manuela, nach einer offiziellen Zeit von 11:03:24 Stunden hast Du das Ziel der Mallorca 312 erreicht und damit den Sieg in der Altersklasse und Platz sechs in der Frauenwertung geholt. Dazu herzlichen Glückwunsch. Wann hast Du die Entscheidung getroffen, an der Mallorca 312 teilzunehmen?
Manuela: Im Herbst/Winter 2018.
Was hat Dich daran so gereizt?
Die Streckenlänge, die Teilnahme an einem großen und besonderen Event auf der mir vertrauten Radsportinsel Mallorca; ein besonderes Geschenk für mich zum 50. Geburtstag (den ich einen Tag vorher gefeiert habe). Ich wollte zum Abschluss des halben Jahrhunderts etwas unvergessliches und besonderes machen. Eine Aktion mit Bääääm!
Warst Du (inzwischen) schon öfter dort. Wenn ja, warum bist Du wiedergekommen?
Es war meine erste Teilnahme an der Mallorca 312. Aber ich war nun schon zum 9. Mal auf der Insel.
War das Deine erste Veranstaltung dieser Art allgemein?
Die erste Veranstaltung mit dieser Länge. Bisher bin ich “Jedermannrennen” bis max. 160 km gefahren.
Wie würdest Du Deine Rennradevent-Biografie in 5 Sätzen beschreiben?Ich bin groß geworden im Radrennsport der 80er Jahre. Meine aktive Zeit beendete ich dann Mitte der 90er Jahre. Der Einstieg in die Jedermannszene erfolgte 2011 mit sofortiger erneuter Infizierung mit dem Rad(renn)sportvirus. Ich nahm dann an vielen Rennen des German Cycling Cups über die Langstrecke teil, 2016 holte ich den Gesamtsieg des Cups. In Zukunft will ich mehr Gran Fondo-Rennen über längere Distanzen fahren. Der Focus liegt auf “länger” statt “schneller” – auch altersbedingt 🙂 . Am liebsten lang und trotzdem noch flott!!! Der Ehrgeiz und das Quälgen bleiben.
Kommen da 1.000 Eventkilometer oder eher 10.000 zusammen?
Mehr als 1000, aber DEUTLICH unter 10.000!
War es schwer, einen Startplatz zu bekommen?
Nein, ich habe rechtzeitig gemeldet
Wie lief es dann vor Ort?
Gute Organisation, ich habe keinerlei Beanstandungen. Die Nummernausgabe lief reibungslos, die Strecke war perfekt abgesperrt, gute Verpflegung unterwegs, alles gut!
Entsprach die Veranstaltung Deinen Erwartungen?
Ja, durchaus. Das Wetter war perfekt und meine Performance gut. Ich habe gekämpft und eine gute Zeit/ein gutes Ergebnis eingefahren. Aber nicht verbissen. Es war für mich die perfekte Mischung aus Leistung und Spaß. Ein Event, das nachhaltig wirkt. Eins, das in Erinnerung bleiben wird, da man innerhalb von 11 Stunden sehr viel erlebt! Mit sich selbst und mit anderen.
Wie fandest Du die Streckenführung?
Die Streckenführung war top. Gelegentlich waren schlechtere Wege in Kauf zu nehmen, aber alles okay und im Rahmen.
Waren es die Region/die Landschaft wert, den Kopf zu heben und auch mal die Beine hängen zu lassen?
Oh, jaaaaa!
Wie sieht es kulinarisch bei der Veranstaltung und drum herum aus?
Gute Stimmung, für alles ist gesorgt.
Wie bist Du gefahren, wie die anderen Teilnehmer? Gemütlich oder eher Puls 200 mit Ansage?
Ich bin ambitioniert und durchaus auf ein gutes Resultat gefahren. Habe nicht das letzte Korn verschossen, aber viel Reserve war nicht mehr. Für mich war es ein Wettkampf und keine Ausfahrt.
Wie war die Stimmung? Schnell Freunde gefunden?
Wer das Gespräch unterwegs sucht, findet es. Für lange Unterhaltungen war allerdings keine Zeit ;-).
Was waren Deine Highlights – menschliche, sportliche landschaftliche?
Landschaftlich: das Tramuntana-Gebirge und die Küstenstraße, sportlich die Anerkennung meiner sportlichen Leistung durch einige männliche Mitfahrer und ganz persönlich mein Durchhaltevermögen und meine Power auf den letzten 100 km.
Welche Ausrüstung hattest Du, also was für ein Rad und welche Kleidung?
BMC Teammachine SLR 01 Four, Bekleidung von Jakroo (kurz/kurz).
Warst Du zufrieden damit oder hat Dir irgendwas unterwegs gefehlt?
Alles perfekt. Auf den ersten 25 km bin ich mit Armlingen gefahren, danach war es einfach zu warm dafür.
Kennst Du vergleichbare Veranstaltungen auf dem Rennrad?
Nicht aus eigener Erfahrung, da es für mich die erste Veranstaltung mit einer solchen Streckenlänge war.
Was müsste passieren, damit Du dort nochmal am Start stehst – oder was könnte Dich davon abhalten?
Ich würde auf jeden Fall nochmals starten! Der Umstand, dass ich Lehrerin und somit an die Schulferien gebunden bin, hält mich in den nächsten Jahren vermutlich davon ab. Ich müsste Sonderurlaub beantragen…..und genehmigt bekommen, denn in den nächsten Jahren wird dieses Event nicht in die Osterferien fallen.
Danke für Deine Schilderung!
Ihr habt auch ein tolles oder besonders übles Erlebnis bei einem Rennrad-Event gehabt? Hier könnt ihr eure Erfahrung mit vielen anderen Rennradfahrern teilen. Schreibt uns eine Mail an redaktion [at] rennrad-news.de mit dem Event, über das ihr gerne berichten wollt.
Und was sind euere Erfahrungen bei der Mallorca 312 – schreibt es in die Kommentare!
Noch mehr Berichte aus der Rennrad-News Community zu Rennen und RTFs findet ihr hier.
- Neues von Rennrad-News.de
- Vorschau: Berliner Fahrradschau am 3. und 4. März in der Station Berlin
- Le Samyn: Arnaud Démare macht das Rennen [inkl. Video]
- Neue Shimano Scheibenbremsen für Straße und Cyclocross – BR-R515 und BR-CX75
- Elektrisch schalten: nach Shimanos DuraAce und Ultegra kommt jetzt Alfine Di2
- Augenschmaus: Livestreams zum Wochenende