Specialized Pathfinder Pro im Praxis Test
Der Specialized Pathfinder Pro ist mit einem UVP von 42,90 € der günstigste Gravel-Reifen im Test. Specialized präsentiert ihn in einer umweltfreundlichen Kartonagenverpackung.
In der Hand fühlt sich der Pathfinder bereits etwas massiver an. Tatsächlich pendelt sich die Waage bei den Testexemplaren gemittelt bei 539 g ein – 120 g mehr als beim leichtesten Gravel-Reifen im Test (Maxxis Rambler).
Das Profil mit dem glattem Laufstreifen in der Mitte und den vielen kleinen Schrägstollen an der Seite wirkt eher wie für feine und feste Kieswege wie gemacht.
Das fiel auf: Viele Größen bis hinunter zu 32 mm machen den Specialized Pathfinder Pro an vielen Bikes einsetzbar. Es fehlt ein breiter 700c-Reifen oberhalb der Testgröße 42-622. Auf der Testfelge fielen unsere Testreifen im Schnitt genauso breit aus wie angegeben.
Montage
Die Montage des Specialized Pathfinder Pro geht sehr einfach, das Tubeless-Setzen ist mit der Standpumpe durch simples Aufpumpen möglich. Anschließend hält der Reifen bereits ohne Dichtmilch recht gut die Luft.
Fahreindruck
„Der Pathfinder Pro fährt nicht so, wie er aussieht“, gab ein Tester zu Protokoll. Auf der Straße verhält er sich einerseits wie erwartet und läuft sehr leise auf der Mittellauffläche, andererseits wirkt er schneller als der Blick auf die Waage nahelegt.
Die eigentliche Überraschung aber findet auf dem befestigten Schotterweg statt. Dort spendet der Pathfinder Pro viel Komfort und – das war nicht zu erwarten – ordentlich Kurvenhalt. Beim Steuern gibt er nicht viel weniger Sicherheit auf dem Gravel-Untergrund wie die Klassenbesten in dieser Hinsicht und liegt satt. Ein rundum gutmütiger Reifen.
Für welchen Gravel-Typ besonders geeignet?
Auf der Rennrad-News Gravel-Skala „50 Shades of Gravel“ gehört der Specialized Pathfinder Pro zu den Reifen, die sich für ein breites Spektrum an Gravel-Graden eignen: 1 bis 6 dank gutem Pannenschutz.
Labor-Ergebnisse zum Specialized Pathfinder Pro
Specialized Pathfinder Pro Pannenschutz
Wer Defekte unterwegs scheut, ist mit dem Pathfinder Pro bestens beraten. In unserem Test ist er die klare Nummer eins in Sachen Pannenschutz. Die Kombination aus Top-Durchschlagschutz und einer hervorragend stichsicheren Flanke und Lauffläche gibt es so nur beim viel teureren Schwalbe G-One R noch einmal.
Specialized Pathfinder Pro Rollwiderstand
Auch im Leichtlauf gibt sich der Pathfinder Pro keine Blöße. Mit 16,6 Watt im Tubeless-Betrieb fährt er sogar aufs Podium der 3 besten Leichtläufer.
Testergebnisse Specialized Pathfinder Pro im Überblick
Gravel Reifentest 2021 | Gravel |
---|---|
Hersteller | Specialized |
Modell | Pathfinder Pro |
Preis UVP | 42,90 € |
ETRTO Maß | 42-622 |
Breite real (mm) auf Felge 19c | 42,0 |
Größen | 650b: 47 / 700c: 32, 38, 42 |
Gewicht (g) 3 Stück gewogen/gemittelt | 539 g |
Tubeless Ready | ja |
Empfohlener Druck bar | 3,5 bis 5,5 |
Rollwiderstand 23 km/h | |
Tubeless mit 2,5 bar | 16,8 Watt |
Schlauch mit 2,5 bar | 17,6 Watt |
Gesamt Punkte Rollwiderstand (15) | 12 |
Pannenschutz | |
Durchschlag mm (3) | 500 mm |
Durchstich Arbeit (3) | 0,35 |
Durchstich Kraft gemittelt (3) | 430 |
Durchstich Seite (Arbeit) (3) | 1,94 |
Durchstich Seite Kraft gemittelt | 370.5 |
Dicke Gummischicht (gemessen) | 4.1 |
Gesamt Punkte Pannenschutz (18) | 18 |
Gewicht (3) | 0 |
Handhabung | |
Montage Felge (3) | 3 |
Tubeless Setzen (3) | Montage einfach, setzen mit Standpumpe einfach möglich |
Gesamt Punkte Handhabung (6) | 6 |
Fahrpraxis | |
Asphaltgeräusch (1-3) | 3 |
Komfort Gelände (1-5) | 3 |
Kurvengrip Gravel (1-5) | 3 |
Bremsen (1-2) | 1 |
Gesamt Punkte Fahrpraxis (15) | 10 |
Gesamt Punkte | 48 |
Empfehlung |
Alle Gravelreifen 2021 im Test im Überblick
Test-Fazit zum Specialized Pathfinder Pro
Schnell, besonders pannensicher, leise auf Asphalt: der Specialized Pathfinder ist der beste Allrounder unter den Gravel-Reifen im Test und leistet sich in keinem Punkt Schwächen. Da nimmt das leichte Übergewicht gerne in Kauf. Ein Preis-Leistungstipp ist er obendrein.
Pro / Contra
Stärken
- Pannenschutz
- Leichtlauf
- Leiser Lauf auf der Straße
- Komfort
- Preis
Schwächen
- Gewicht
Preisvergleich Specialized Pathfinder Pro
So haben wir die Gravel Reifen 2021 getestet
Alle Gravel Reifen wurden bei den Herstellern zum Test angefragt und kostenlos zur Verfügung gestellt. Angefragt waren Allround Gravel-Reifen in Größe 40-622 oder 42-622 sowie Allroad-Reifen in Größe 32-622. War ein Modell aufgrund der aktuellen Liefersituation nicht verfügbar, wichen wir nach Möglichkeit auf eine ähnliche Größe aus.
Labortests fanden nach unseren Vorgaben statt. Praxistests führte die Redaktion durch. Um die Neutralität zu erhöhen, ließen wir die Reifen unabhängig im Specialized Labor (Rollwiderstand, Durchstich Seite und Lauffläche, Laufflächendicke) und im Labor von Schwalbe testen, dort zusätzlich auf Durchschlag. Unsere Angaben bilden einen Durchschnitt aus beiden Werten ab. Die Prüfung im Detail:
- Rollwiderstand Wie viel Leistung die Reifen beim Rollen aufnehmen ermitteln beider Hersteller auf einer glatten Rolle. Für die Gravel Reifen Allround legten wir eine Geschwindigkeit von 23 km/h und einen Druck von 2,5 bar fest. Die Allroad-Reifen wurden jeweils mit 4 bar und zwei Geschwindigkeiten getestet: 23 km/h für die Vergleichbarkeit mit den Gravel Reifen und 30 km/h, jeweils mit Butylschlauch. Bei Schwalbe erfolgte der Test Tubeless und mit 3,5 bar. Die Testfelgen hatten eine Maulweite von 19 mm und 21 mm. Die Last auf dem Rad liegt bei 50 kg.
- PannenschutzUnsere Testnote für den Pannenschutz setzt sich aus drei Einzelwerten zusammen: dem Widerstand gegen Durchstiche auf der Lauffläche, dem Widerstand gegen Durchstiche an der Seite und dem Schutz vor Durchschlag. Für den Durchstichwert wird ein Schraubenzieher-ähnliches Werkzeug mit zunehmender Kraft in den Reifen gedrückt und gemessen, wie hoch die benötigte Kraft zum Durchbruch ist. Für den Durchschlag Test simuliert ein fallendes Werkstück den Aufprall auf eine stumpfe Kante. Die erzielte Fallhöhe bis zum Versagen in Form des gefürchteten Snakebites zählt. Außerdem bewerten wir die Dicke der Lauffläche zusätzlich als Pannenschutzkriterium. Denn je mehr Gummi ein Reifen hat, desto größer müssen Fremdkörper sein, um durchzudringen – ein Szenario, das mit dem Durchstichtest allein nicht abgedeckt wird.
- GewichtDer Mittelwert aus 2 Messungen wird zugrunde gelegt.
- Montage Labore und Redaktion bewerten die Montage in drei Stufen: einfach mit Hand, einfach mit Hilfsmitteln, schwer. Die Redaktion bewertet zusätzlich die Tubeless-Montage auf dem Test-Laufradsatz in zwei Stufen: Setzen mit Standpumpe / Setzen mit Kompressor / Setzen sehr schwierig
- FahreindruckJeder Reifen wird auf der identischen 3 km langen Runde mit gleichem Druck sowie möglichst gleicher Geschwindigkeit auf den verschiedenen Passagen bewegt. Die Runde hat Anteile an Asphalt, feinem festen Gravel, feuchtem, festen Grund (Trampelpfad auf einer Wiese) sowie Steigungen und Kurven auf jeder der Belagsarten. Bis zu 5 Punkte werden nach Eindruck vergeben für: Fahrdynamik, Fahrgeräusch auf Asphalt, Kurvenhalt auf Gravel, Geschmeidigkeit des Abrollens (Komforteindruck)
- Zusatzpunkte ein einfaches Handling durch gut ablesbare Angaben auf den Reifen und umweltfreundliche Verpackungen aus Kartonage bedeuten Zusatzpunkte.
Alle Artikel unseres großen Gravel-Reifen Tests:
- Michelin Power Gravel-Test: Geschmeidig schneller Gravel-Reifen
- Gravel Reifen Test 2021: 16 Gravel-Reifen für Allroad- und Schotter-Einsatz
- Specialized Pathfinder Pro Test: Schwerer, schneller & sicherer Gravel Reifen
- Schwalbe X-One Speed Test: Der Allroad-Boss aus dem Cyclocross?
- WTB Expanse Test: Der leichte schnelle Gravel Reifen
- Maxxis Refuse TL Gravel Reifen Test: Der rollende Safe im Allroad-Segment
- Pirelli Cinturato Gravel H Test: Leichtlauf Gravel Reifen mit hohem Schutz
- Continental Terra Speed Test: Schnelles Multitalent für Gravel und Allroad
- Panaracer Gravelking Semislick Plus Test: Rundum sicherer Allroad-Reifen
- Schwalbe G-One Bite Evo Test: Gravel Reifen mit Biss & Speed
- Zipp Tangente Course G40 Test: Gravel Reifen – So gut wie teuer?
- Vittoria Terreno Dry TLR Test: Gravel Reifen nicht nur fürs Trockene
- Pirelli Cinturato Gravel M Test: Reifen mit groben Stollen für langes Fahren
- Schwalbe G-One R Test: Schneller Gravel Reifen mit hohem Schutzfaktor
- Continental Terra Trail Test: Allround Gravel Reifen mit Gripp-Plus
- WTB Byway TCS Light Gravel Reifen Test: Pannensicherer Allrounder
- Maxxis Rambler Exo Protect Test: Gravel Reifen für viel Fahrspaß
20 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumnja, 7 jahre ist jetzt schon nicht mehr neuwagen. auch wenns für viele schwer zu verdauen ist.
was mich nervt: ich find keinen s-works in ganz schwarz.
Da beide Reifen so gut wie identisch rollen, würde ich immer den normalen Pro nehmen mit extra Gummi. Der S-Works ist ja „nur“ leichter und hat weniger Profil/Stollen.
Es gibt den S-Works halt nur in einer Farbe und in einer Größe, ziemlich eindeutig. 😄
Ich würde auch keinen 38mm S-Works produzieren, die müssen ja auch gekauft werden. 38mm ist die Größe für alte Rahmen oder umgebaute CX (Inflite), Nische…
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