Rennrad-News

Neuheiten 2019
Specialized S-Works Venge Disc 2019 – leichter und schneller

Mit dem neuen Specialized S-Works Venge Disc verabschiedet sich die Marke von den schwellenden Formen des Vorgängers. Was das neue Aero-Rennrad der Kalifornier noch auszeichnet, erfahrt ihr hier.

Vollständigen Artikel lesen …

Das Specialized Venge Vias zählte bisher zu den markantesten Aero-Rädern – besonders in der S-Works-Variante mit den barocken Rundungen am Vorbau und im Bereich unter der Gabel. Die Kalifornier feiern es als „erfolgreichstes Aero-Rennrad der Geschichte“ mit 20 Siegen im 2018er Rennkalender und dem WM-Titel durch Sagan 2016.

Dass sich Specialized mit dem neuen S-Works Venge Disc von der Formensprache des S-Works Venge Vias abkehrt, ist das augenfälligste Merkmal des neuen Modells. Die Kalifornier betonen, dass das neue Design das Resultat der ebenfalls neuen Entwicklungsleitlinien ist. „Wir wollen dieses Rad in mehr Rennen nutzen können“. Das haben die Radprofis der von Specialized unterstützten Pro-Teams – Bora-Hansgrohe und Qick-Step – ins Lastenheft für die Entwicklung des neuen Specialized Venge Disc geschrieben. Weitere wesentliche Ziele waren laut Specialized ein geringeres Gewicht und eine größere Servicefreundlichkeit. Natürlich wollte Specialized den Anspruch „schnellstes Rennrad der Welt“ nicht aufgeben. Das neue S-Works Venge Disc soll auf einem simulierten Kurs noch einmal 8 Sekunden schneller sein als sein Vorgänger. Zugleich soll das Rahmenset noch einmal satte 460 g leichter geworden sein. Die wichtigsten Fakten:

# "The new shape of speed" - Das ist für Specialized das neue Venge Disc
# Flacher, oben angerauter und stark angewinkelter AroflyII Lenker
# Platz für Reifen bis 32 mm Breite

Specialized S-Works Venge Disc – kurz und knapp

Technische Finessen des Venge Disc Jahrgang 2019 sind neben dem neuen Aero-Design auch Feinheiten bei der Integration der Komponenten. So kommen etwa Schnellspanner zum Einsatz, die nicht aus dem Rahmen herausragen. Die Di2-Kontrolleinheit sitzt auf Wunsch der Teams in der Sattelstütze direkt unter dem Sattel und es gibt eine große Auswahl Aero-Vorbauten in verschiedenen Längen und Winkeln. Für die saubere Montage auf dem Vorbau wurden eigene Clip-On-Bars entwickelt, die es sowohl in einer längeren TT-Wettbewerbs-Variante als auch in einer kürzeren Version mit ITU-Zulassung gibt.

Diashow: Specialized S-Works Venge Disc 2019 – leichter und schneller
Diashow starten »
# Satin Black vor Marmor Weiß
# Vorbau und Lenker sind aufeinander abgestimmt... - ...können aber auch mit normalen Komponenten getauscht werden
# Schön tief - Sportliche Geometrie und Arofly II Lenker mit 130 mm Drop

Geometrie

Für die Geometrie des neuen Specialized Venge Disc werteten die Kalifornier mehr 40.000 Datenpunkte aus, die bei Bikefittings mit dem Retül-System erhoben wurden. Darin enthalten waren sowohl die Daten von weiblichen als auch männlichen Fahrern. Ziel war, dass die Venge-Plattform für Rennradfahrer beider Geschlechter angepasst ist. Ein Blick auf die Tabelle zeigt, dass das S-Works Venge Disc mit kurzen Kettenstreben und eher steilen Lenk- und Sitzwinkeln klar auf Speed und Agilität getrimmt ist. In die gleiche Richtung wirkt auch die nicht ganz so hohe Tretlagerabsenkung von 72 bis 74 mm. Der STR-Wert von 1,33 bis knapp über 1,4 bei den hohen Rahmen spicht ebenfalls eine klare Sprache: ein Rennrad für den kompetitiven Einsatz.

Rahmenhöhe cm495254565861
Sitzrohrlänge mm455480495518537567
Oberrohr horizontal mm508531540562577595
Steuerrohr mm104115133153180200
Lenkwinkel Grad71,7572,57373,573,574
Sitzwinkel Grad75,5747473,573,573
Kettenstrebe mm410410410410410410
Tretlagerabsenkung mm747472727272
Radstand mm97297597899110051012
Nachlauf mm474744444444
Stack mm504517534555581602
Reach mm378383387398405411
STR1,331,351,381,391,431,46

Obwohl Stack und Reach vom Tarmac abweichen, soll die Passform 1:1 übertragbar sein. Grund ist laut Specialized, dass das Tarmac SL6 einen 10 mm hohen Steuersatzkonus besitzt, wogegen das Venge mindestens 18 mm Abstandhalter im Head-Set einsetzt. Die niedrigste mögliche Vorbauposition soll bei beiden Modellen identisch sein – für Profis ein wichtiges Kriterium. Die Venge Sattelstütze wird in zwei Setback-Arten angeboten: 0 mm und 20 mm. Die Venge Vorbauten kommen nun in zwei verschiedenen Winkeln und Größen: So hat der 6-Grad-Vorbau die Längen 80, 90, 100, 110, 120, 130 und sogar 140 mm. Den 12-Grad-Vorbau gibt es in 110, 120, 130 und 140 mm. Derneue Aerofly II Lenker wird in den Breiten 380, 400, 420 und 440 mm angeboten.

# Rahmenmaterial: Fact 11r Carbon, kurze Kettenstreben
# Steckachsen, die nicht auftragen und nur 69 g pro Paar wiegen sollen
# Fließende Formen an den Rohr-Übergängen
# Sattelstütze und Sitzrohr mit D-Form
# DI2 Junction oben in der Sattelstütze integriert
# Die obere Steuersatzkappe kann gegen einen Adapter für normale Vorbauten getauscht werden
# Specialized Venge Disc Komplettrad mit Shimano DI2 und Roval CLX64 Laufrädern

Ausstattung

Als erstes führt Specialized das neue Venge Disc in der Top-Variante S-Works ein. Neben dem Komplettrad mit Shimano Dura Ace Di2 wird es auch ein Frameset geben. Das Rahmenkit beinhaltet auch die Sattelstütze sowie den Vorbau und diverse Kleinteile, nicht jedoch den neuen Specialized AroflyII Lenker.

Zunächst ist das Komplettrad nur in einer Rahmenfarbe angekündigt, die Satin Black heißt. Es ist zu erwarten, dass Specialized wie üblich weniger luxuriös ausgestattete Varianten des Venge Disc nachreicht.

# Venge Disc im Specialized Windtunnel

Aerodynamik im internen Vergleich

Specialized hat in Simulationen herausgefunden, dass das neue Venge Disc acht Sekunden schneller über 40 km bei frontal mit 0 Grad entgegenströmendem Wind ist. Bei Seitenwind ist es noch schneller. Die Grafik im Bild veranschaulicht die Messungen bei verschiedenen Windsituationen. Klar absetzen kann sich das neue Venge vom Vorgänger vor allem bei Seitenwind mit 10 Grad Anströmwinkel und bei dem genannten 0-Grad-Frontalwind, der in der Praxis aber selten anzutreffen ist.

# Aerodynamik-Vergleich von Specialized - Tarmac SL5 Disc (orange), Venge 1. Generation (gelb), Venge Vias (blau) und das neue Venge Disc bei verschiedenen Anströmwinkeln

Die Messungen basieren laut Specialized auf identischen Sitzpositionen, alle getesteten Bikes verwendeten die folgenden Komponenten: Roval CLX 64 Laufräder, Turbo Cotton 26 mm Reifen, Shimano Di2-Gruppe, zwei Wasserflaschen, einen S-Works Power Sattel und ihre jeweiligen Cockpits.

Video: Behind the Tech

Im Video zu Entwicklung des neuen Specialized Venge Disc erklärt Chris Yu vom Research and Development Center der Kalifornier, wie das neue Aero-Rennrad entstand. Ein Schlüsselsatz dürfte dabei sein, dass „Aero nicht alles“ war bei dem Entwurf des Rahmens. Neu soll dabei eine Konstruktiosmethode gewesen sein, bei der die Ingenieure einzelne Schlüsselstellen des Rahmens aus einzelnen Elementen, die organisch ineinandergreifen, aufbauen und testen konnten.

Infos: Specialized / Fotos: Specialized

In der Redaktion hat Specialized mit den geradlinigeren Formen schon einmal gegenüber dem Venge Vias gepunktet. Die technischen Daten lassen aufhorchen. Was haltet ihr vom neuen Design?


Noch mehr Rennrad-Neuheiten 2019 auf Rennrad-News:

Die mobile Version verlassen