Specialized x Fjällräven – Great Nearby Infos
- Schwedisch-kalifornische Kooperation für zunächst 2 Produktkollektionen
- Eine Linie für Naturerlebnisse in naher Umgebung
- Eine Linie für Abenteuer und Fernreisen
- Produkteinführung am 15. März 2022
- Verfügbar auf fjallraven.com und specialized.com sowie in ausgewählten Fjällräven-Standorten unter anderem in Deutschland
Specialized x Fjällräven Details
Bikepacking-Taschen von Fjällräven mit dem Fahrrad Know-how von Specialized – klingt spannend, sogar vielversprechend, zieht man das Nachhaltigkeits-Versprechen von Fjällräven enger ins Kalkül. Aber es bleibt zunächst auch spannend. Denn außer den Fotos, die wir hier zeigen, gibt es offiziell noch wenig Details. Soviel: Es geht um Produkte für Naturerlebnisse auf dem Fahrrad und abseits des Fahrrads. Diese sind offenkundig vom klassischen Designansatz der Schweden und dem ausgeprägten Funktionsversprechen von Specialized geprägt. Es geht um: „innovative Aufbewahrungslösungen und Taschen für das Fahrrad bis hin zu funktioneller Bekleidung und Accessoires“. In dem Fall sagen Bilder mehr als Worte.
Wer noch mehr wissen will, sollte das folgende Interview mit den beiden Kollektions-Machern lesen.
Interview Specialized x Fjällräven
WorldTour-Rennen und Fjällräven? Wandern und S-Works? Wie geht das zusammen? Das und mehr haben wir Erik Nohlin von Specialized und Henrik Andersson von Fjällräven gefragt. Zusammen haben sie als Kreative mit „The Great Nearby“ die Kooperation der beiden Marken mit Leben erfüllt und dabei auch aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz geschöpft.
Rennrad-News: Hallo Erik, hallo Henrik, ihr seid beide Designer und weltweit verantwortlich für die Kreation eurer Produkte. Wenn ich an einen würfeligen Kånken-Rucksack, den ich bei jedem Stadtspaziergang sehe, und ein Specialized S-Works Aero-Rennrad denke, dann bringe ich das nicht automatisch zusammen. Wie kam es zu der Kooperation der Marken und „The Great Nearby“?
Erik: Wie das eben so ist, über einen gemeinsamen Freund aus Stockholm. Er sah einige Synergien für eine Zusammenarbeit der beiden Marken und brachte uns zusammen. Einige Menschen sind eben Visionäre und er sah, dass die lange Tradition von Fjällräven im Wandern und die umfassende Erfahrung von Specialized mit Radfahren zusammengehen. Und das war eine wirklich gute Idee. Denn nachdem wir uns einmal getroffen hatten, war klar, dass Großes aus dieser gemeinsamen Unternehmung entstehen kann. Heute kann man sagen: Freundschaft.
Das war im Oktober/November 2019, genau vor der Pandemie. Und bei mir rannte er sowieso offene Türen ein, denn ich bin selbst aus Schweden. Und ich kenne Fjällräven, seit ich 2 Jahre alt bin und wollte als Designer eigentlich schon immer mit ihnen zusammenarbeiten. Sogar bei der Vorstellung der Idee im Team bei Specialized war es rückblickend die Entscheidung, für die ich am einfachsten ein „Ja“ bekam in meiner Karriere.
Erik, ich kenne dich als eine treibende Kraft hinter dem Specializd Sequoia, ein spezielles Bikepacking Gravel Bike, du bist selbst Bikepacker…
Erik: Absolut, ja – ich mache jede Woche eine Bikepacking-Tour. Ich mache das jetzt wahrscheinlich schon seit 15 Jahren, also schon lange, bevor es Bikepacking genannt wurde, es wurde Radreisen genannt. Ich liebe es immer noch, Zeit in der Natur zu verbringen und draußen zu übernachten.
Was oft vergessen wird, ist, dass es tatsächlich auch irgendwie furchteinflößend ist, mit dem Rad raus in die Natur zu fahren.
Erik Nohlin, Industrial Lead Designer, Specialized
Jeden Montag, gleich nach unserem Interview, fahre ich mit dem Rad hier in Monterey in den State Park – es ist kein angelegter Park, es ist Wildnis – und ich schlafe unter dem Sternenhimmel. Es ist natürlich auch eine Chance, neue Entwicklungen zu testen. Das ist etwas, was wir auf beiden Seiten getan haben. Das Team bei Fjällräven war auch Commuten, Bikepacken und Radreisen mit den Produkten. Wir leben das, was wir predigen.
… ihr sagt, bei „The Great Nearby“, der Name der Kooperation zwischen Fjällräven und Specialized, geht es darum, Menschen die Natur näherzubringen. Dazu gibt es die passenden Produkte von Fjällräven und Specialized. Sind auch Aktionen geplant?
Erik: Ich glaube, was oft vergessen wird, ist, dass es tatsächlich auch irgendwie furchteinflößend ist, mit dem Rad raus in die Natur zu fahren und dort die Nacht zu verbringen. Die Schwelle ist sehr hoch. Es kostet die meisten Menschen große Überwindung. Unser Beitrag ist, freundlich zu sein, nicht fordernd, die Leute an die Hand zu nehmen und zu sagen, macht mit! Teilt diese Erlebnisse, von denen wir wissen, dass sie guttun, mit uns. Wir haben Produkte entwickelt, die es erleichtern. Es muss kein episches Abenteuer sein, du musst nicht 2 Wochen in der Wüste verbringen, du kannst auch dein Rad packen und zum Strand fahren oder in den Park. Es geht darum, die Gelegenheiten, die da sind, zu nutzen. Du musst kein perfekter Bikepacker sein.
Wir wollen auch unsere Community von Wanderern und Outdoor-Fans ansprechen, die vielleicht ein Fahrrad haben, es aber nicht nutzen.
Henrik Andersson, Global Creative Director, Fjällräven
Henrik: Wir wollen Leute anregen, in die Natur zu gehen. Es ist eine sehr individuelle Frage, womit man sich noch wohlfühlt und was man als Erfahrung bereits mitbringt. Wir wollen auch unsere Community von Wanderern und Outdoor-Fans ansprechen, die vielleicht ein Fahrrad haben, es aber nicht nutzen, um in die Natur zu fahren oder zum Camping oder in die Berge. Und wir möchten auch neue Leute ansprechen, die bisher nicht einmal entfernt daran gedacht hätten, das Rad in der Freizeit zu nutzen. Es geht uns wirklich darum, dass die Leute beginnen, die Natur zu verstehen und eine tiefere Verbindung mit ihr entwickeln.
Wir wünschen uns, dass die Produkte einen emotionalen Wert bekommen, weil die Menschen sie so lange nutzen.
Henrik, Fjällräven
Fjällräven ist in Deutschland einerseits seit Jahrzehnten bekannt unter Wanderern und eingefleischten Naturliebhabern, andererseits aber auch extrem populär in den Städten. Der „Kånken“-Rucksack ist schon so etwas wie ein Mode-Statement.
Henrik: Lustig, dass du die Mode erwähnst. Natürlich, kann der Rucksack das sein. Aber wir sind wirklich stolz darauf, keine Modemarke zu sein, wir nutzen das Wort Mode nicht gerne und wir versuchen auch, den Trends nicht hinterherzulaufen. Unser Ehrgeiz ist es immer, Produkte zu schaffen, die eine lange Lebensdauer haben, die gut verarbeitet sind. Wir wünschen uns, dass die Produkte einen emotionalen Wert bekommen, weil die Menschen sie so lange nutzen. Nach drei Jahren, zehn Jahren wird das Produkt noch wertvoller, weil es zu einem gehört.
Wir wollen nicht exklusiv sein.
Henrik, Fjällräven
Das Gute an Kånken ist, dass es ein trendy Produkt seit mehr als vier Jahrzehnten ist. Und diesen Anspruch haben wir auch gemeinsam für die neuen Kollektionen verfolgt. Wir haben Produkte kreiert – sei es ein T-Shirt, Radshorts oder eine Radtasche –, die lange halten und funktionieren und dadurch wertvoll für ihre Besitzer werden und natürlich auch für die Umwelt. Und: Die Käufer*innen nehmen uns definitiv als eine Marke wahr, die immer inklusiv war. Wir wollen nicht exklusiv sein. Wir wollen einfache Produkte schaffen, die anspruchsvollen Kund*innen gefallen, aber mit denen sich Jede und Jeder wohlfühlen kann.
… drückt sich das auch in den Preisen aus?
Erik: Specialized und Fjällräven sind natürlich beide Premium-Marken, wir machen keine Kompromisse bei der Qualität und das wird sich auch in den Preisen widerspiegeln. Aber dann muss man das auch im Verhältnis zur langen Nutzungsdauer, die wir den Produkten mitgeben, sehen. Es sind Produkte, die man Jahr, um Jahr, um Jahr nutzt. Wir haben sie so designt, dass man sie reparieren kann, die Materialien und Farben bleiben beim Altern beständig. Je länger man ein Produkt benutzt, desto günstiger wird es. Die Produkte sind so gestaltet, dass sie Jahrzehnte überdauern anstatt eine Saison.
Henrik: … und das war auch eine Grundvoraussetzung für die Kooperation, dass wir in dieser Hinsicht den gleichen Qualitätsanspruch verfolgen.
Ist Nachhaltigkeit in den Produkten noch anderweitig berücksichtigt als in der Nutzungsdauer?
Henrik: Alle Produkte sind aus Fjällräven-Materialien und nutzen das Konstruktions-Know-how beider Unternehmen. Wir nutzen die gleichen Materialien, die wir in unserer Trekking-Linie benutzen. 99 % sind bewährte Materialien, zum Beispiel setzen wir viel G-1000 ein, das seit Jahrzehnten bei Fjällräven bewährt ist. Aber wir nutzen die Materialien anders. Zum Beispiel gibt es eine leichtere G-1000 Version mit mechanischem Stretch, den wir benötigen, um das gewünschte Tragegefühl auf dem Fahrrad zu erreichen.
Hier haben wir den höchsten Anteil an Recyclingmaterial eingebracht, mit dem Specialized jemals gearbeitet hat.
Erik, Specialized
Erik: Nehmen wir die Radtaschen, hier haben wir den höchsten Anteil an Recyclingmaterial eingebracht, mit dem Specialized jemals gearbeitet hat. Sie sind aus zertifiziertem, recyceltem PET.
Henrik: Wir wollen das Niveau von geringem Umwelteinfluss und langer Lebensdauer unbedingt halten. Die messbaren Größen sind recycelte und recyclingfähige Materialien, PFC-freie Imprägnierungen, Reparierbarkeit. Aber noch mal: Langlebigkeit, auch im Hinblick auf Produktzyklen, ist für uns der Schlüssel zu geringem Einfluss. Wir werden nicht in diesem Jahr das Eine machen und 2024 etwas komplett anderes. Ein anderer Punkt, der uns wichtig war, ist die Vielseitigkeit der Produkte. Sie sollen auf dem Rad genauso tragbar sein wie beim Wandern oder auch im Restaurant. Weniger Teile in der Garderobe bedeuten einen geringeren Fußabdruck.
Erik: Timeless Classics!
Wir danken euch für das Gespräch.
Das Interview wurde über einen Videocall in Englisch geführt und anschließend übersetzt.
Welche Produkte würdet ihr gerne aus einer Specialized x Fjällräven Kollaboration entstehen sehen?
Noch mehr zum Thema Bikepacking auf Rennrad-News:
- Camelbak M.U.L.E. On-Bike – Vorgestellt!: Neue Bikepacking-Kollektion mit 5 Taschen
- Bikepacking Anfänger auf Tour: Allein und ohne Plan 1000 km durch Deutschland
- Capsuled Bikepackingtaschen – Vorgestellt!: Minimalistisch, stylish, praktisch
- Trans Jura Gravel am 31. Mai: Gruppenride durch sechs Kantone
- Neuer FSA Pro-Wing AGX Lenker: Bikepacking Lenker mit Auflieger
- Neue NG Sports Bikepacking-Sachen: Jute-Lenkerband, Whoop-Loop-Lenker & mehr
- Capsuled Fahrradtaschen – Vorgestellt!: Bike Bags aus Recycling-Material mit Style-Faktor
- Neue Quoc x Restrap Sandal: Die Bikepacking-Sandale
- Jack the Bike Rack: Cleverer Bikepacking-Frontträger
- Jack Wolfskin Bikepacking-Kollektion Morobbia: Neue Taschen & Bekleidung aus Recycling-Stoffen
27 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumVielleicht will auch kein Radtaschenhersteller mit Spezialized kooperieren? Die können ja auch so Radtaschdn verkaufen und haben schon einen Namen
Vaude ist teuer und jedes Vaude Produkt, dass ich besitze (1x Softshell Jacke, 1x Zelt, Lenkertasche, 3x Tasche Gepäckträger) hat mich bisher nicht überzeugt oder ist von schlechter Qualität (muss jetzt hier nicht im Detail ausgeführt werden). Dazu ist der Service unterirdisch, unser Zelt befindet sich seit Oktober 2021 in der "Reparatur". Im Januar wurde mir dann eine Ticket Nummer unkommentiert mitgeteilt. Im Februar wurde mir geantwortet, dass aufgrund einer Systemumstellung unser Auftrag leider verloren gegangen ist und eine Reparatur 200 Euro kosten würde. Erst nach einem Hinweis auf die Garantiezeit und ein paar freundlichen Argumenten wurde von einem anderen Mitarbeiter zwei Woche später einer Reparatur des Zeltes eingewilligt. Wann das Zelt kommt, keine Ahnung.
Hauptsache auf der Homepage steht was von Nachhaltigkeit :') ...
Hatte einmal eine Frage bezüglich eines Oberhemdes und wurde frech abgewatscht! Das zweite mal fragte ich nach dem konischen Packsack als Ersatzteil fürs Bikepacking - und bekam frei einen zugeschickt.
Also fifty-fifty.
Ärgerlich, würde den Hersteller dann wohl meiden!
Kann wohl jeder von sich behaupten 😉
Nachhaltigkeit bedeutet für den Kunden, dass die Klamotten länger als zwei Saisons halten. Dazu müssen sie ordentlich verarbeitet sein und die Materialien müssen robust sein.
Im Outdoorbereich sehe ich da wirklich Fjällräven weit vorne, zusammen mit Lundhags, Norönna und Bergans (komisch, alle aus Skandinavien). Bei so Herstellern wie Mammut, Salewa, North Face und eben auch Vaude sind die Schwankungen in der Produktqualität deutlich erkennbar. Deswegen kommt mir von denen auch nichts mehr ins Haus!
Respekt, den Arbeitgeber möchte ich auch haben. 🤣
Samstags zum Lidl im Gewerbegebiet und mit bepacktem Bike wieder heim ist doch auch Bikepacking. Oder habe ich da was mißverstanden?
🤡
Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: