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SQlab Experten-Tipps fürs Gravelbike-Cockpit
So hast du die perfekte Kontrolle am Lenker

Gravelbikes erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Wer allerdings vom Rennrad kommt, sieht sich mit einem Cockpit konfrontiert, das sich in wichtigen Punkten vom Rennrad-Lenker unterscheidet. Die Wahl des richtigen Lenkers und des passenden Lenkerbands ist jedoch entscheidend für Komfort und Kontrolle. Uli von SQlab erklärt uns, was Begriffe wie Flare oder Rise bedeuten und worauf es bei Gravellenker und Gravel-Lenkerband ankommt.

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Video: Rennrad- oder Gravellenker? Das sind die Unterschiede

Diashow: Gravelbike-Cockpit optimieren: So findest du den besten Lenker und das passende Lenkerband
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Rennradlenker vs. Gravellenker: das sind die Unterschiede

Gravellenker unterscheiden sich in mehreren Aspekten von Rennradlenkern. Rennradlenker haben (von wenigen Ausnahmen abgesehen) keinen Rise, sprich: eine erhöhte Griffposition am Oberlenker. Sie sorgt für eine – je nach Maß des Rise – aufrechtere Sitzposition in der komfortabelsten Haltung am Rennradlenker. Bei Gravellenkern hingegen findet man öfter Modelle mit Rise, unter anderem, weil sie öfter für genußvollere Touren ausgelegt sind als waschechte Roadbikes. Hier macht auch der SQlab 314 keine Ausnahme, er verfügt über 25 mm Rise.

Um wieviele Millimeter das Cockpit insgesamt gegenüber der Montageposition an der Gabel anwächst, das hängt nicht nur vom Rise, sondern auch von Vorbauhöhe und -länge ab: 25 mm Rise bedeuten nicht zwingend ein 25 mm höheres Cockpit.

# Uli von SQlab erklärt uns die Unterschiede zwischen Road- und Gravellenker - am Beispiel der SQlab-Produkte.

Kann man statt eines Lenkers mit Rise also einfach einen anderen Vorbau wählen? Häufig nicht. So ist der Rise – wie bei SQlab – oft auch mit einer anderen Formgebung des Übergangs zu den Schalt-Bremsgriffen kombiniert, die für einen deutlicheren Unterschied sorgt. Bei integrierten Leitungen kann ein Lenkertausch schlicht das praktischere und kostengünstigere Ergonomie-Update sein.

# Rennradlenker oben, Gravellenker unten - Die Biegung des Gravellenkers nach oben, auch Rise genannt, ist deutlich zu erkennen.

Fast ausschließlich dem Gravellenker vorbehalten ist der Flare – hierbei geht der Winkel des Unterlenkers nach außen. Der Flare sorgt so für mehr Kontrolle auf dem Schotter oder auf dem Trail, wenn man im Unterlenker fährt. Der einfache Grund: Der Hebel wird länger, Stöße werden mit weniger Kraft pariert, die Lenkung feinfühliger.

Der Flare des SQlab 314 beträgt 14° und verfügt über eine Besonderheit: Der Flare beginnt beim SQlab 314 erst unter der Brems-Schalthebel-Position, um eine neutrale Handgelenkstellung beim Fahren im Oberlenker zu gewährleisten, aber trotzdem im Unterlenker das Plus an Kontrolle zu besitzen.

# Der SQlab 714 Lenker ist unten deutlich weiter ausgestellt, der Flare beträgt 14° - wichtig ist SQlab, dass der ausgestellte Bereich erst unterhalb des STI-Bereichs beginnt.
# So greift man in der oberen Lenkerhaltung trotzdem komfortabel, da die Hebel nicht im Winkel positioniert sind.
# Ziel ist eine dauerhaft ergonomische Haltung auf dem Rad.

Die Wahl des richtigen Lenkers und des richtigen Lenkerbands ist essenziell für einen guten Komfort und ideale Dämpfung. Besonders bei Gravelbikes, die oft auf unebenem Terrain genutzt werden, spielt die Geometrie des Lenkers eine große Rolle. Am Beispiel des SQlab 314 Lenkers möchten wir demonstrieren, welche Eigenschaften wichtig sind und wie sich Höhe und Breite auf die Fahrposition auswirken.

Die richtige Lenkerbreite

Die Wahl der Lenkerbreite ist entscheidend für eine komfortable Fahrt. Uli empfiehlt für das Rennrad eine Lenkerbreite entsprechend der Schulterbreite. Bei einer Schulterbreite von 40 cm sollte man auch einen 40-cm-Lenker wählen. Für das Gravelbike empfiehlt Uli einen etwas breiteren Lenker, zum Beispiel 42 cm bei 40 cm Schulterbreite, um bessere Kontrolle zu gewährleisten.

# Für Rennradlenker gilt die Faustregel: Schulterbreite gleich Lenkerbreite - Ein Gravellenker sollte für mehr Kontrolle immer etwas breiter sein.

Der SQlab 314 Gravel Lenker

Der SQlab 314 Rennrad-Lenker wurde speziell für das Gravel Bike entwickelt. Er ist zwar aus Aluminium und kann dadurch kostengünstiger produziert werden als ein Carbonlenker, aber die Formen erinnern in ihrer Komplexität an einen Carbonlenker. An allen drei Griffpositionen ist das Rohr des Lenkers nicht rund, sondern ergonomisch ausgeformt.

# Der SQlab 714 Gravel-Lenker kostet 129,95 € und soll das Gravel-Biken noch angenehmer machen.

Um die Griffergonomie zu verbessern, hat der SQlab 314 zudem einen leichten Frontsweep. Bedeutet: Der Oberlenker ist oben nicht gerade, sondern schwingt leicht nach vorne. Das soll das Abknicken der Hand und damit Nervenabklemmen verhindern.

Der Flare beginnt erst nach der Klemmposition der Schalt-Bremshebel-Einheit und soll damit ebenfalls eine optimale Ergonomie in allen Griffpositionen erlauben. Denn so können die Schalt-Bremshebel-Einheiten wie gewohnt in senkrechter Position montiert werden.

# Der SQlab 714 Lenker verfügt über einen leichten Front Sweep für eine bessere Griffergonomie.
# Durch die leichten Knicke im Unterlenker soll die Griffhaltung komfortabler sein als bei einem runden Lenker.

Das SQlab 714 Lenkerband

Ein gutes Lenkerband ist für Komfort und Kontrolle ebenso wichtig wie der Lenker selbst. Das 714er Lenkerband ist 3 mm dick und besteht aus einem besonders dämpfenden Material. Es ist länger als durchschnittliche Lenkerbänder und hat eine spezielle Diamantstruktur für besseren Grip.

# Das SQlab 714 Lenkerband ist dicker als die Road-Variante und verfügt über eine sinnvolle Features.

Das Lenkerband hat Markierungen, die es ermöglichen, es je nach Handgröße unterschiedlich zu wickeln, um den idealen Umfang zu erreichen. Bei großen Händen sollte man das Band so wickeln, dass der Umfang dicker wird, um eine bessere Griffsicherheit zu erreichen. Bei kleinen Händen sollte der Umfang entsprechend geringer sein.

Unterschiede zwischen Gravel- und Rennradlenkerband

Das Gravellenkerband ist dicker (3 mm) und länger (2,50 m) für bessere Dämpfung und Grip, während das Rennradlenkerband kürzer ist (2 m) und weniger Dämpfung (2,7 mm Dicke) bietet, da auf der Straße weniger Vibrationen auftreten. Beide Lenkerbänder haben jedoch das gleiche Wickelsystem und die identische Struktur, die sie sehr griffig macht.

# Das Produkt an sich ist gleich – die Gravel-Variante ist lediglich 0,3 mm dicker.

3 Tipps für das perfekte Cockpit – Neigen, einstellen, wickeln

Abschließend gibt Uli einige praktische Tipps, wie man das Cockpit optimal ausrichtet: Der Lenker sollte waagrecht ausgerichtet sein, um die Hände nicht zu sehr zu belasten. Die Brems-Schalthebel sollten symmetrisch eingestellt sein, um eine optimale Handposition zu gewährleisten. Das Lenkerband sollte passend zur Handgröße gewickelt werden. Hier noch einmal ausführlich:

# Über die Libelle in der Mitte lässt sich der Lenker perfekt ausrichten – waagrecht ist das Stichwort.
# Mithilfe der Skala an beiden Seiten des Lenkers lassen sich die STI-Einheiten parallel präzise ausrichten.
# Wichtig ist hierbei, dass die STIs ungefähr waagerecht vom Lenker aus weiterlaufen.
# Mithilfe der drei Punktreihen lässt sich das Gravel-Lenkerband dick, mittel oder dünn wickeln.
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Die richtige Wahl und Einstellung des Lenkers und Lenkerbands kann einen großen Unterschied beim Fahrkomfort und der Kontrolle machen, besonders bei Gravelbikes.

Wörterbuch: Das bedeuten Flare, Rise, Front Sweep und Co.

Drop

Wie viel tiefer liegt der Unterlenker als der Oberlenker? Der Drop betrifft somit die Unterlenkerhaltung. Je mehr Drop, desto tiefer sitzt ihr auf dem Gravelbike. Sogenannte Compact-Lenker haben einen geringeren Drop und lassen euch kompakter auf dem Bike sitzen. Der SQlab 714 verfügt über einen recht kompakten Drop von 12 cm, mit einer abgeflachten Unterseite für mehr Griffkontrolle und -sicherheit.

# Der SQlab 314 verfügt über einen kompakten Drop von 12 cm.

Rise

Lenker wie der SQlab 714 heben den Oberlenker links und rechts der Lenkerklemmung an – das nennt sich, wie beschrieben, Rise. Der 714 verfügt über 25 mm Rise, was den Lenker durch die aufrechtere Position für lange Gravelfahrten sehr komfortabel macht.

# Für eine komfortablere Position auf dem Rad gibt's 25 mm Rise beim SQlab 314 spendiert.

Frontsweep

Die meisten Gravellenker haben keinen Frontsweep, der Winkel im Oberlenker ist also 180°. Einige Modelle neigen hier aber die Lenkerhälften leicht nach vorn, um der schmalen Griffposition Rechnung zu tragen. Bei den Lenkern von SQlab sind dies 2° bis 10°.

Flare

Der Unterlenker muss nicht senkrecht nach unten stehen, er kann sich nach außen weiten – dieser Winkel nach außen nennt sich Flare. Er beträgt beim SQlab 714 genau 14° und beginnt erst unterhalb der STI-Einheit.

# Uli erklärt den ausladenden Flare am Lenker.

Unser Kollege Stefanus hat den neuen Fachbegriffen, die speziell für den Gravel-Bereich interessant sind, einen eigenen Artikel gewidmet: Länge, Drop, Flare und Co.: Das müsst ihr wissen, bevor ihr in den Unterlenker greift!

Was sind eure Tipps für ein perfektes Cockpit?


Für Transparenz: Der Beitrag zu den SQlab Experten-Tipps wurde von Rennrad-News erstellt, aber die Produktion wird von SQlab bezahlt. Deshalb ist er eindeutig als Anzeige gekennzeichnet. Dennoch steckt in den Bildern und den Texten die Erfahrung der Redaktion, die auf diese Weise mitfinanziert wird. Das ermöglicht auch die Produktion der ganzen Vielfalt unabhängig produzierter Tests, Ausprobiert- und Service-Artikel.

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