SRAM Powertrain E-Bike-System Test Automatisch Schalten nach Watt und Kadenz

Das neue SRAM Eagle Powertrain Motorsystem macht aus E-Bike Motor, Schaltung und Bikern eine Einheit. Die Kettenschaltung legt die Gänge auf Wunsch automatisch ein und berücksichtigt dafür Watt-Leistung, Trittfrequenz und Speed. Auch Schalten ohne Treten beherrscht diese Kettenschaltung. Die Kollegen von EMTB-News haben alle Informationen zum SRAM Eagle Powertrain und einen ersten Test.
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Video: SRAM Powertrain E-Bike Motorsystem

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SRAM Eagle Powertrain E-Bike Motorsystem – alle Infos

Für die kommende Saison präsentiert SRAM ein eigenes Motorsystem. Herzstück des Eagle Powertrain Systems ist ein Brose Drive S Mag-Motor mit einer eigenen Software. Als besondere Highlights würden wir die Schalt-Modi bezeichnen, denn die Features haben es in sich!

  • Auto-Shift – vollautomatisches Schalten
  • Coast-Shifting – Schalten im Rollen, ohne, dass die Kurbel gedreht werden müssen

Seit 2020 entwickelt SRAM am Eagle Powertrain Motorsystem. Hierfür wuchs das Team des Test Labs in Schweinfurt kontinuierlich und nimmt mittlerweile einen hohen Stellenwert in der Entwicklung ein. Da sich solch ein komplexes System, bei dem es um weitaus mehr geht als nur um Motor, Akku, Display und Peripherie, nicht mal eben „über Nacht“ entwickelt, hat sich SRAM hierbei auf seine Kernkompetenz Schaltung konzentriert und bringt ein komplexes Motorsystem, bei dem die Schaltung ein elementarer Bestandteil und vielleicht sogar die große Neuheit ist.

Ihr könnt euch übrigens freuen, denn SRAM hat gleich vier Bikehersteller als Partner im Boot, die E-Bikes mit Eagle Powertrain vorstellen werden. Folgende Marken sind dabei:

  • Propain
  • Transition
  • Nukeproof
  • Gasgas

Was ist neu?

✅ neu entwickelte Software für die Motorcharakteristik
✅ Bridge-Display
✅ zwei Unterstützungsmodi – Rally und Range
✅ volle Integration von Eagle AXS Transmission
✅ Auto-Shift – automatisches Schalten
✅ Coast-Shifting – Gangwechsel, ohne zu pedalieren
✅ zwei unterschiedliche Akkus (630/720 Wh)
✅ Range Extender (250 Wh)
✅ Kompatibel mit AXS App

Diashow: Neues SRAM Powertrain E-Bike Motorsystem im Test: Besser, als Bosch & Shimano?
SRAM Powertrain Neuvorstellung und Test 2024 DSC 0259
SRAM bietet für das Eagle Powertrain System zwei Akkus an.
SRAM Powertrain Neuvorstellung und Test 2024 DSC 0272
Um die Entnahme zu erleichtern, ist ein kleines „Fähnchen“ am Akku, an dem man ihn herausziehen kann.
... oder den persönlichen Vorlieben anpassen.
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AXS Transmission-Schaltung mit Auto- und Coast-Shifting

Da sich SRAM nicht damit begnügt, ein Motorsystem auf Motor, Akku und die notwendige Peripherie zu reduzieren, sondern es als eine harmonisch aufeinander abgestimmte Gesamtheit versteht, geht es beim SRAM Eagle Powertrain natürlich um viel mehr, als um einen Motor. Es geht quasi um nichts Geringeres als um eine Schalt-Motor-Einheit! Hier wird die Schaltung nämlich mit einbezogen, weshalb wir als ersten Punkt auf diese eingehen möchten, denn sie birgt wichtigste Features, die es ohne Transmission so wahrscheinlich nicht geben würde und bis dato, jedenfalls bei SRAM, noch nie gab. Dank der im Frühjahr 2023 vorgestellten SRAM Eagle AXS Transmission-Schaltung mit den neuartigen Schalthebeln – von SRAM als Pod bezeichnet – sind neue Technologien wie Auto- und Coast-Shifting überhaupt erst möglich.

SRAM Eagle Powertrain: ein neues Motorsystem, bei dem die Transmission-Schaltung Teil des Ganzen ist.
# SRAM Eagle Powertrain: ein neues Motorsystem, bei dem die Transmission-Schaltung Teil des Ganzen ist. - Spezielle Features sind: Auto- und Coast-Shifting. Hiermit kann vollautomatisch oder im Rollen – ohne zu pedalieren – geschaltet werden.
Auto-Shift ist eine Automatik-Schaltung, bei der ein Algorithmus für den passenden Gangwechsel sorgt.
# Auto-Shift ist eine Automatik-Schaltung, bei der ein Algorithmus für den passenden Gangwechsel sorgt.
Durch Coast-Shifting ist es möglich, die Gänge zu wechseln, ohne die Kurbeln zu bewegen. Dies geht vollautomatisch oder manuell.
# Durch Coast-Shifting ist es möglich, die Gänge zu wechseln, ohne die Kurbeln zu bewegen. Dies geht vollautomatisch oder manuell.
Dank Auto-Shift werden in Zukunft auch die oberen Ritzel der Kassette benutzt.
# Dank Auto-Shift werden in Zukunft auch die oberen Ritzel der Kassette benutzt. - Dies erhöht die Lebensdauer und verbessert die Effizienz.

Im Ingenieursteam von SRAM sieht man den Motor als einen Baustein in einem komplexen System aus Schaltung, Fahrwerk, Navigation, Luftdruck-Tools und anderen Dingen, sie sich im hauseigenen AXS-Kosmos bewegen. Die Funktechnologie macht es ohne Kabelsalat möglich, unterschiedliche Komponenten miteinander kommunizieren zu lassen und erlaubt eine einfache Erweiterung. So ist es wenig verwunderlich, dass im neuen SRAM Eagle Powertrain Motorsystem das Thema Automatikschaltung einen hohen Stellenwert einnimmt, denn hier sieht man ein enormes Potenzial.

Ein elementarer Baustein ist Auto-Shift, bei dem die Gänge automatisch eingelegt werden. Bikende müssen sich also nicht mehr ums Schalten kümmern und die Gangwechsel manuell initiieren, denn dies geschieht ab jetzt vollautomatisch und wird von einem Algorithmus gesteuert.

Dazu kommt noch Coast-Shifting, das es ermöglicht, die Gänge ohne Pedalumdrehungen zu wechseln. Dies geschieht zum einen automatisch, beispielsweise, wenn man die Geschwindigkeit langsam verringert, weil man auf eine Ampel zufährt oder aber auch manuell, weil man einen Trail bergabrollt und passend zum Gegenanstieg, der sich vor einem aufbäumt, schon mal den passenden kleineren Gang einlegen möchte, dabei aber nicht pedalieren kann.

Wie funktioniert Auto-Shift am SRAM Eagle Powertrain?

Auto-Shift ist eine automatische Schaltfunktion, die nur in Kombination mit einem SRAM Eagle AXS Transmission-Schaltwerk (Test findest du hier) funktioniert. Abhängig von Trittfrequenz, Kurbelgeschwindigkeit, Speed, gewähltem Ritzel und eingeleiteter Kraft auf dem Pedal – was permanent überprüft wird – wählt das System, mithilfe von einem ausgeklügelten Algorithmus den jeweils passenden Gang und legt ihn ein. Der Algorithmus kennt die Geschwindigkeit, weiß auf welchem Ritzel die Kette ist, welche Trittfrequenz und Kraft an der Kurbel anliegen. Vorteil: Es werden alle Ritzel der Kassette genutzt, was sich positiv auf die Haltbarkeit auswirkt und den Verschleiß reduziert. Nachteil: Extreme Spitzen und plötzlich wechselnde Trittfrequenzen werden mitunter mit einem Schaltvorgang quittiert, den man so gar nicht haben wollte.

Mithilfe einer Feinjustierung lässt sich das Schaltverhalten der eigenen Fahrweise und der bevorzugten Trittfrequenz anpassen.

Was bewirkt automatisches Schalten am E-Bike?

Die automatische Schaltung ermöglicht es, sich ganz auf das Fahren und weniger auf das Schalten zu konzentrieren. Die Schaltautomatik überwacht die Trittfrequenz und versucht, diese konstant zu halten, indem sie das Hoch- und Runterschalten der Kassette steuert, ohne dass der oder die Fahrerin die Schaltvorgänge am AXS-Pod eingeben muss.

Kann ich Auto-Shift an meinen persönlichen Fahrstil anpassen?

Das automatische Schalten kann individuell an den persönlichen Fahrstil und die bevorzugte Trittfrequenz angepasst werden. Das System bietet sieben verschiedene Stufen (-3, -2, -1, MID, +1, +2, +3), sodass alle ihren Sweetspot finden können. Über den Pod lässt sich die Einstellung einfach am Display vornehmen.

Was ist Coast-Shifting am SRAM Powertrain?

Mit Coast-Shifting kann man schalten, ohne in die Pedale zu treten. Das System kann das Kettenblatt unabhängig von den Kurbeln drehen, um beim Beschleunigen oder Verlangsamen, beim Bremsen oder bei Geländeveränderungen die Gänge zu wechseln. Dies ermöglicht ein intuitives Herunterschalten, wenn man sich einem Stopp nähert, oder ein schnelles und präzises Schalten bei einer Bergabfahrt, ohne das Risiko eines Pedalschlages. Und sogar vollautomatisch!

Führt die automatische Schaltung zu einer effizienteren Nutzung des Motors?

Auto-Shift, die automatische Schaltung, hält den oder die Biker*in in einer konstanten und komfortablen Trittfrequenz, was die Effizienz von Fahrerinnen und Fahrern mit niedriger Trittfrequenz verbessern kann. Außerdem ist das Startritzel bei aktivierter Schaltautomatik wahrscheinlich größer, was zu einer geringeren Leistungsaufnahme bei einem Start mit hohem Drehmoment und niedrigen Drehzahlen führen würde.

Lässt sich Auto-Shift steuern?

Das Feature Auto-Shift beim SRAM Eagle Powertrain lässt sich steuern. Man kann zum einen die Schaltfreudigkeit über die Anpassung des Pedal-Speeds (ähnlich der Trittfrequenz) im Bereich -3, -2, -1, MID, +1, +2, +3 auswählen und somit den Moment wann geschaltet werden soll bestimmen. Zum anderen ist das System so programmiert, dass man zu jeder Zeit manuell schalten kann. Hier lässt sich Auto-Shift quasi kurzzeitig überschreiben.

Der Pedal-Speed – ähnlich der Trittfrequenz – startet in der Einstellung „MID“.
# Der Pedal-Speed – ähnlich der Trittfrequenz – startet in der Einstellung „MID“.
Auto-Shift lässt sich in insgesamt sieben Stufen der jeweiligen Situation ...
# Auto-Shift lässt sich in insgesamt sieben Stufen der jeweiligen Situation ... - -3 steht füreine sehr niedrige Trittfrequenz und sich langsam drehende Kurbeln. So fahren viele Leute beispielsweise auf Radwegen.
... oder den persönlichen Vorlieben anpassen.
# ... oder den persönlichen Vorlieben anpassen. - +3 wäre die obere Spitze und dürfte nur hochfrequenten Fahrerinnen und Fahrern gefallen.

Kann man, trotz Auto-Shift, manuell schalten?

Ja, dies ist zu jeder Zeit und in jede Richtung möglich.

Trotz Auto-Shift ist es jederzeit möglich, manuell den passenden Gang einzulegen.
# Trotz Auto-Shift ist es jederzeit möglich, manuell den passenden Gang einzulegen. - Die Tasten am Pod übernehmen auch das Aktivieren bzw. Deaktivieren der Auto-Shift-Funktion und werden darüberhinaus dafür genutzt, die Pedal-Speed-Einstellungen zu verändern.

Ist es möglich, im Stand zu schalten?

Nein. Für den Schaltvorgang muss sich das Hinterrad bzw. die Kassette drehen. Schalten im Stand ist auch mithilfe von Coast-Shifting nicht möglich. Allerdings kann ohne zu pedalieren geschaltet werden.

SRAM Eagle Powertrain – der Motor

Beim Motor handelt es sich um einen guten alten Bekannten, den wir über einige Jahre echt zu schätzen gelernt haben. SRAM setzt, was die reine Hardware angeht, auf einen Brose Drive S Mag der neuesten Generation. Damit verlässt man sich auf einen Motor, der für seine kraftvolle Leistungsentfaltung, den flüsterleisen Betrieb und eine hohe Hitzebeständigkeit bekannt ist. Das war es dann aber auch schon mit Altbewährtem, denn softwaremäßig haben wir es wiederum mit einem SRAM-Motor zu tun. Die Software der Modulation und Charakteristik ist eine komplette Eigenentwicklung und macht, ähnlich wie bei einem Specialized Turbo Levo, den Brose Drive S Mag zu einem eigenen Motor. SRAM kitzelt aus dem Aggregat auch etwas mehr maximale Leistung heraus und entlockt dem Motor in der Spitze 680 W Leistung.

  • max. Drehmoment 90 Nm
  • max. Leistung 680 W
  • Nenndauerleistung 250 W
  • Spannung 36 V
Beim SRAM Eagle Powertrain Motorsystem ist der Motor nicht zwingend das Herzstück, sondern wird als ein wichtiger Baustein in einem Gesamtsystem gesehen.
# Beim SRAM Eagle Powertrain Motorsystem ist der Motor nicht zwingend das Herzstück, sondern wird als ein wichtiger Baustein in einem Gesamtsystem gesehen. - Hierbei greift SRAM auf die aktuelle Version des Brose Drive S Mag zurück, da man von der Qualität dieses Motors überzeugt ist und die Leistung gut zu einem SRAM-E-MTB passt.


Hier den kompletten Test auf EMTB-News lesen

Text/Fotos: Rico Haase

21 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Frage an die Elektrotechniker:
    Wie kann die max Leistung so weit über der Nenndauerleistung liegen?

    Wird da absichtlich die Kühlung des Motors vernachlässigt, damit der Motor bei der Leistung überhitzt, um auf die Nenndauerleistung (max 250W, 30min) zu kommen.
    Ja, die Leistung eines E-Motors hängt auch mit der Einschaltdauer zusammen. Ich kann also kurzfristig eine höhere Leistung abrufen.
    Bsp.: PKW Starter, der muss den Verbrenner ankicken, braucht dabei aber (hoffentlich) nicht ´ne Stunde die Leistung zu erbringen...
  2. Die integrieren sie noch mit ABS ins Gesamtsystem.
    Edit: und steuern das Ganze mit "KI"
    Sehr gut! Dann kann auch der Flaschenhalter entfallen, wenn der Radler daheim auf der Couch bleibt. 🙂
  3. Nein, Magensonde durch die Nase.
    Der moderne Sportler weiß nicht mehr, wieviel Flüssigkeit er zu sich nehmen muss.
    Die "KI" berechnet dann die Menge und füllt ihn ab. In Bayern im Oktober nimmt sie gerne auch Bier.

  4. Da dann allerdings eher Austritt durch die Nase...

  5. #4 Dank Auto-Shift werden in Zukunft auch die oberen Ritzel der Kassette benutzt.

    Das nennt man dann wohl ehrliche Selbstreflektion ;-)
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