Stellenabbau bei Magura Produktion wird teilweise nach Asien verlegt

Die Magenwirth Technologies Group, im Fahrrad- und Motorrad-Bereich durch die Marke Magura bekannt, steht laut Medienberichten vor einer umfangreichen Umstrukturierung. Angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Fahrrad- und Zweiradbranche plant das Unternehmen mit Hauptsitz in Bad Urach, seine Innovationskraft durch Anpassung der Forschungs- und Entwicklungsressourcen an die Marktanforderungen zu stärken.
Titelbild

Im Zuge dieser Neuausrichtung sollen 30 neue Ingenieursstellen geschaffen werden, um die Innovationsfrequenz deutlich zu erhöhen und das Produktportfolio zu erweitern. Ziel ist es, die Positionierung der Marke Magura durch schnellere Erneuerung und Erweiterung der Produktpalette zu festigen. Parallel dazu sieht sich die Unternehmensgruppe jedoch gezwungen, ihre Strukturen zu verschlanken. Insgesamt 90 Stellen sollen gruppenweit gestrichen werden, wobei die Kürzungen alle Hierarchieebenen betreffen.

Produktion in Hengen: Flexibel und hell
# Produktion in Hengen: Flexibel und hell - Einzelne Stationen können binnen kurzer Zeit umgerüstet werden, um andere Produkte zu fertigen oder generelle Anpassungen zu machen.

Die Produktion für bestimmte Fahrradkomponenten am Standort Hengen, die am Ende ihres Produktlebenszyklus stehen, soll eingestellt und die Restproduktion nach Taiwan verlagert werden. Zukünftig sollen die komplette Motorradsparte nach Hengen umziehen (Blick hinter die Kulissen: diese Produkte werden in Hengen hergestellt).

Mit rund 750 Beschäftigten weltweit – davon 550 in Süddeutschland – und Produktionsstätten in Deutschland und Taiwan, sowie Vertriebsniederlassungen in Europa, den USA, Asien und Australien, reagiert Magenwirth Technologies auf die dynamischen Marktbedingungen mit einer strategischen Neuausrichtung.

Weitere Details sind uns aktuell noch nicht bekannt, werden aber nachgereicht.

6 Kommentare

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  1. Jo...wieder einer weniger, der in Deutschland produziert. Schade.

    Aber darf ja alles nix kosten und wenn man günstig bei Aliexpress Radzeug bestellt hat, wird auch hier im Forum bei vielen schwer gefeiert.
    Und dann irgendwann staunen die Leute Bauklötze und heulen rum, wenn hier die Lichter ausgehen.

    Nicht sehr überraschend irgendwie.

    P.S.: Bevor das jetzt (natürlich) kommt: Ich besitze zwei Time und ein Basso Rennrad, dazu ein Basso Gravelrad und ein älteres De Rosa. Alle Made in Europe. Geht schon, es muss einem eben nur nicht egal sein, wo sein Zeug her kommt.
    Genauso sieht es aus. Und die tehnische Designabteilung folgt dann ganz schnell, wenn die Produktionshallen nebenan nicht mehr steht und man schnell mal ein paar Dinge überprüfen/testen kann. Das ist ja inzwischen sehr evident, dort wo produziert wird, siedelt sich auch das technische KnowHow an. Die Vorstellung, man kann den Standort für Produktentwicklung vom Produktionsstandort entkoppeln, ist ein Irrweg. Das geht für 2-3 Jahre gut, vielleicht auch für ein paar Jahre mehr, aber spätestens nach 10 Jahren stellt man fest, dass Grundlagenwissen nicht mehr existiert bzw. am Produktionsstandort die größere Expertise vorhanden ist.
  2. Jo...wieder einer weniger, der in Deutschland produziert. Schade.

    Aber darf ja alles nix kosten und wenn man günstig bei Aliexpress Radzeug bestellt hat, wird auch hier im Forum bei vielen schwer gefeiert.
    Und dann irgendwann staunen die Leute Bauklötze und heulen rum, wenn hier die Lichter ausgehen.
    ....
    Das Problem besteht oft weniger auf der Einnahmenseite als viel eher auf der Ausgabenseite. Wenn die Fa. Magura ein größeres Problem auf der Einnahmenseite hätte, dann würden nicht 30 neue Stellen geschaffen. Wer unternehmerisch denken kann, wird immer dort produzieren, wo die Standortkosten möglichst gering sind. Was diese Standortfaktoren betrifft, sind wir inzwischen weltweites Schlußlicht. Aber ich bin zuversichtlich, daß wir das mit dieser vor Sachkunde und Tatendrang strotzenden Regierung in den Griff bekommen werden. Mein Betrieb ist leider zu klein. Wenn ich könnte, wäre ich längst in Polen oder Tschechien. Die Zustände für meine Branche sind dort paradiesisch, und ich hätte sofort 30 % weniger Kosten und viel weniger Bürokratie.
  3. Von einem wie Grupp kann man alles mögliche halten, aber dass er unternehmerisch denkt, wird ihm vermutlich keiner absprechen wollen.

    Natürlich könnte auch Trigema bei einer Verlagerung der Produktion Geld sparen. Aber sie tun es, aus verschiedenen Gründen eben nicht.

    Ich kenne deine Firma nicht, @cbt italia und natürlich besitzt keiner eine Firma, weil er Robin Hood spielen will, sondern um gutes Geld zu verdienen. Das ist natürlich gut und richtig so.
    Ich verstehe das aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten absolut.
    Die Frage dabei ist m.E. jedoch: muss es denn immer die Maximierung des Gewinns sein? Reicht ein sehr guter Gewinn nicht irgendwie auch?
    Dann könnte man auch hier bleiben und Arbeitsplätze erhalten, damit andere auch verdienen und somit konsumieren können.

    Hier zu leben und eine vergleichsweise tolle medizinische Versorgung und top Infrastruktur genießen aber anderswo sein Geld zu verdienen ist zwar möglich, wird aber für den Standort Deutschland auf Dauer noch schädlicher sein, als die Bürokratie und die Kosten.
    ( und komischerweise wollen die meisten Unternehmer lieber hier wohnen, als in Rumänien, Vietnam oder Bangladesch, seltsam?!)

    Das ist jetzt Sozialromantik und von der Wirklichkeit längst überholt, natürlich.
    Dennoch bin ich der Meinung: auf Dauer wird das so nix, vor allem nicht für die nächsten Generationen.

  4. Das Problem besteht oft weniger auf der Einnahmenseite als viel eher auf der Ausgabenseite. Wenn die Fa. Magura ein größeres Problem auf der Einnahmenseite hätte, dann würden nicht 30 neue Stellen geschaffen. Wer unternehmerisch denken kann, wird immer dort produzieren, wo die Standortkosten möglichst gering sind. Was diese Standortfaktoren betrifft, sind wir inzwischen weltweites Schlußlicht. Aber ich bin zuversichtlich, daß wir das mit dieser vor Sachkunde und Tatendrang strotzenden Regierung in den Griff bekommen werden. Mein Betrieb ist leider zu klein. Wenn ich könnte, wäre ich längst in Polen oder Tschechien. Die Zustände für meine Branche sind dort paradiesisch, und ich hätte sofort 30 % weniger Kosten und viel weniger Bürokratie.
    In der Regel werden die Prototypen aber nicht von der Massenproduktion gebaut.

    Von einem wie Grupp kann man alles mögliche halten, aber dass er unternehmerisch denkt, wird ihm vermutlich keiner absprechen wollen.

    Natürlich könnte auch Trigema bei einer Verlagerung der Produktion Geld sparen. Aber sie tun es, aus verschiedenen Gründen eben nicht.
    Keinen Ahnung ob das stimmt, aber mir kommt es so vor, als ob Grupp halt weiß wann genug ist und kein Konzern dahinter steht, der nur auf Gewinnmaximierung aus ist.
  5. Schade!
    Fahre seit 30 Jahren Magura-Bremsen, von der HS22 angefangen, über die Martas bis hin zur MT8.
    U.a. weil sie "aus dem Ländle" kommen, aber auch wegen des Hydrauliköl anstatt DOT-Bremsflüssigkeit.
    Beide Alleinstellungsmerkmale sind nun weg.

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