Video: Vergleichstest Laufräder für Kinder 2024
Welches Laufrad ist das Richtige?
Welches Laufrad ist das richtige und worauf sollte man beim Kauf (Neu oder gebrauchte Kinder-Laufräder im Bikemarkt auf MTB-News.de) achten? Der Markt ist groß und die Ansätze tatsächlich verschieden.
Von ganz grundlegender Bedeutung ist, dass das Laufrad von der Größe her passt: hierbei ist vor allem die Innenbeinlänge entscheidend, denn das Kind muss im Sitzen mit den Füßen den Boden erreichen können. Sonst wird das nichts mit dem Laufradeln.
Abgesehen davon sollte das Rad mit großen Luftreifen für gute Dämpfung und sicheres Überrollverhalten ausgestattet sein.
Darüber hinaus sollte der Sattel an die Körpergröße anpassbar sein.
Entscheidend ist auch das Gewicht: Je leichter das Laufrad, desto einfacher kann das Kind es bewegen, anheben oder drehen.
Und dann wäre da noch der Preis: ohne Probleme lassen sich 200 € und mehr für ein modernes Laufrad ausgeben. Entsprechend muss man sich überlegen, wie viel Geld man investieren will. Dabei sollte man dringend auch den Wiederverkaufswert im Auge behalten. Hier gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Herstellern und ein schneller Blick bei Kleinanzeigen oder hier im Bikemarkt auf MTB-News.de hilft weiter.
Doch bevor wir tiefer in die Details gehen, will ich als Vater einen Punkt machen: Kinder sollten auf dem Laufrad immer einen Helm tragen. Stürze enden für die Kleinen in der Regel auf Knie oder Hand, doch der im Vergleich zum restlichen Körper schwere Kopf zieht und sollte gleichzeitig bestmöglich geschützt werden. Ganz nebenbei lernt das Kind, mit Helm zu fahren. Das sollte eigentlich außer Frage stehen, doch viele Eltern sind nach wie vor ohne Helm unterwegs. Kaum glaubwürdig, wenn man dann den Nachwuchs zum Helmtragen motivieren will. Und Stürze werden passieren, das ist sicher. Wenn es das Kind wilder angehen lässt, sollte man einen Fullface-Helm in Betracht ziehen. Sicher ist sicher.
Ergebnis: Laufrad-Vergleichstest 2024
Um in der Praxis herauszufinden, welches Laufrad für wen am Besten ist, haben wir acht aktuelle Laufräder zum Vergleich ausgewählt. Dabei haben wir sichergestellt, dass alle Laufräder mindestens 12 Zoll große Luftreifen haben und sich einer gewissen Beliebtheit erfreuen. Das Testfeld stellt sich wie folgt zusammen:
- Affenzahn Laufrad Mini Flitzer Hai
- Kids Ride Shotgun Dirt Hero
- Kokua LIKEaBIKE Jumper
- KUbikes 12 Superlight
- Orbea MX 12
- Puky LR Light BR
- Puky LR Trail Pro
- Woom Original 1
Die wesentlichen Daten der Laufräder im Test
Hersteller | Affenzahn | Kids Ride Shotgun | Kids Ride Shotgun | Kokua | KUbikes | Orbea | Puky | Puky | Woom |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Modell | Laufrad | Dirt Hero 12 | Dirt Hero 14 | LikeABike Jumper | 12 Superlight | MX 12 | LR LIGHT BR | LR Trail Pro | Original 1 |
Preis (UVP) | 199.99 € | 260.00 € | 280.00 € | 199.00 € | 161.00 € | 259.00 € | 199.99 € | 259.99 € | 229.00 € |
Gewicht (Nimms-Rad Messung) [g] | 4,200 | 4,000 | 4,140 | 3,530 | 3,440 | 3,750 | 3,780 | 4,470 | 2,910 |
Farben | schwarz, hellblau, rosa, gelb | weiß (farbige Aufkleber beiliegend) | weiß (farbige Aufkleber beiliegend) | blau, schwarz, rot, rosa, pink | schwarz, grün, rot, lasur pink, türkis glitter | chameleon / minze; blau / orange | Grün (pastell) | sand, schwarz | rot, blau, lila, grün, orange |
Alle Laufrad Test Ergebnisse auf Nimms Rad
Ab welchem Alter und welcher Größe kann man Laufrad fahren?
Der wichtigste Punkt ist sicher: Das Kind muss groß genug sein, damit die Beine auf dem Sattel sitzend sicher den Boden erreichen können. Auf Zehenspitzen kippelnd wird der Spaß schnell ein Ende finden. Entscheidend ist also die richtige Größe im Zusammenspiel aus Innenbeinlänge und Sattelhöhe. Das tatsächliche Alter ist dabei eher nebensächlich: in der Regel können Kinder ab etwa zwei Jahren lernen Laufrad zu fahren. Unsere Kinder haben die ersten Versuche mit etwa 14 Monaten gemacht. Je nach Größe und Einsatzbereich haben die Kinder bis fünf oder sechs Jahren Spaß an einem Laufrad.
Kann man zu früh oder zu viel Laufrad fahren? Eigentlich nicht. Grundlage sollte sein, dass das Kind gut eigenständig gehen kann. Zu viel fahren ist dann kaum vorstellbar – denn das Kind wird ja immer noch deutlich mehr auf seinen Füßen unterwegs sein. Zumindest wir haben Laufräder in der Wohnung, im Sandkasten oder im Kindergarten verboten.
Laufradkauf für Kinder: Worauf muss man achten?
An sich ist ein Laufrad denkbar einfach aufgebaut: Zwei Räder, dazwischen ein Rahmen mit Gabel, Lenker und Sattel. Von „großen“ Fahrrädern kommend werden manche Laufräder auch mit Zubehör wie Bremsen, Klingel oder Ständer ausgestattet. Vor allem Bremsen finden sich an einigen Bikes oder werden als Option angeboten (Woom, Puky, Kids Ride Shotgun, KUbikes). Das halten wir für nicht zwingend, denn für die jüngsten und kleinen Kinder sind die Bedienkräfte in der Regel zu hoch, die Hebel zu weit weg vom Lenker und das Konzept „Bremsen“ in den meisten Fällen an sich zu abstrakt. Ältere Kinder können hingegen von einer Bremse profitieren – insbesondere dann, wenn man regelmäßig auf abschüssigen Strecken unterwegs sein sollte. Bei Scheibenbremsen ist es wichtig, dass die Bremsscheibe einen Eingriffschutz hat, damit keine Finger zu Schaden kommen. Ähnlich verhält es sich mit Klingeln oder Ständern. Entsprechend sind diese Ausstattungsmerkmale von untergeordneter Bedeutung und werden erst dann interessant, wenn das Kind bereits vier oder fünf Jahre alt sein sollte. In diesem Alter wechseln viele Kinder jedoch ohnehin auf das erste Rad mit Pedalen.
Laufräder gibt es mit verschiedenen Reifengrößen – am weitesten verbreitet sind bei den höhenwertigen Laufrädern 12 Zoll Durchmesser. In der Theorie sieht es so aus: Je größer der Reifen, desto leichter rollt das Laufrad über Hindernisse. Es wird jedoch auch höher und schwerer. Zu kleine Räder bleiben leichter an Kanten oder in Löchern hängen und sind daher grundsätzlich weniger empfehlenswert. Entscheidend ist aber auch der Reifen. Je mehr Volumen dieser bietet und je mehr Profil er hat, desto schwerer ist er in der Regel auch. Dabei profitieren die kleinen und entsprechend leichten Kinder unserer Erfahrung nach nur in sehr begrenztem Maße von einem dicken Reifen mit viel Profil. Damit der Einsatzbereich grobe Geländereifen erfordert, muss das Kind schon größer sein. Hier verhält es sich folglich ähnlich wie mit der Bremse. Weniger ist in vielen Fällen mehr.
Was gibt es noch zu beachten? Die wenigsten Laufräder haben eine Federung oder Dämpfung – und wenn, dann nur am Hinterrad (Kokua, Puky). Theoretisch beruhigt ein gefedertes Hinterrad die Fahrt und reduziert gleichzeitig die auf das Kind einwirkenden Kräfte. Das ergibt an sich Sinn, wird jedoch mit Mehrgewicht erkauft. Unserer Erfahrung nach ist die Federung nicht zwingend und kann durch entsprechende Sättel und breite Reifen mit wenig Luftdruck günstiger und leichter abgebildet werden. Zumal wohl nur die wenigsten Kinder tatsächlich mit dem Laufrad in ruppigem Gelände unterwegs sein werden.
Einige Hersteller montieren einen O-Ring, der verhindert, dass der Lenker zu weit eingeschlagen wird (z.B. Woom, Kokua). Das soll an sich Stürzen durch zu starke Lenkeinschläge vorbeugen. Diese weiche Begrenzung sorgt jedoch auch dafür, dass im Zweifelsfall der Lenker eher nach oben steht und das Kind sich verletzten könnte, wenn es auf den Lenker fällt. So argumentiert beispielsweise Traditionshersteller PUKY. Wir sehen nach unseren Beobachtungen eher den Vorteil einer Begrenzung des Lenkanschlages, als das Risiko der Verletzung. Allerdings wäre ein echter Lenkungsdämpfer, der wirkungsvoll ein Aufschaukeln des Laufrades verhindern kann, die wirkungsvollste Lösung. Die gibt es beispielsweise an Motorrädern – an Laufrädern jedoch nicht.
Zu guter Letzt sollten Laufräder selbstverständlich minimale Schadstoffbelastungen aufweisen. Vor allem die Griffe, die die Kinder stets in der Hand haben, stehen hier im Fokus. Tests der Stiftung Warentest zeigen hier in der Vergangenheit, dass die Griffe tatsächlich keine Gefahrenquelle darstellen. Bei Reifen und Sätteln konnten die Tester hingegen bei den meisten Laufrädern erhöhte Schadstoffbelastungen feststellen. Dabei sei jedoch angemerkt, dass die Grenzwerte für Kleinkinderspielzeug angesetzt worden sind. Es erscheint eher unwahrscheinlich, dass Kinder den Reifen oder Sattel des Laufrades kauen. Und dennoch: die klare Erwartung an alle Hersteller ist, dass an jeder Stelle auf das Kindeswohl geachtet wird.
Ein relevantes Thema, in das wir keinen Einblick haben, sind die Herstellungsbedingungen der Laufräder. Hier müssen wir auf die Angaben der meisten Hersteller vertrauen, dass Kinderräder nicht von Kindern hergestellt werden und menschenwürdige, soziale und umweltverträgliche Arbeitsbedingungen sichergestellt werden. In Richtung Umweltverträglichkeit würde auch die Angabe das CO2-Fußabdrucks des jeweiligen Laufrades gehen. Lediglich Affenzahn gibt hier einen Referenzwert gegenüber einem konventionellen Rahmen für den eigenen Rahmen an. Auf Ebene des gesamten Produktes haben wir keine direkten Ergebnisse finden können.
Welches Kinder-Laufrad nutzt ihr zu Hause? Und ab welchem Alter haben eure Kinder mit dem Laufrad losgelegt?
18 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumSo lange das Laufrad rollt, mag das Gewicht nicht in selbiges fallen. Im Spiel wird das auch mal umgesetzt, gehoben, oder die steile Einfahrt vom Nachbarn hochgeschoben. Im direkten Vergleich sieht man da, dass ein Kilo weniger einen Unterschied macht. Aber das Hauptargument ist tatsächlich, dass sich dreieinhalb Kilo besser tragen, als fünf, zumal mit 17 Kilo Kind auf den Schultern.
Ich habe 3 kinder, die gleichzeitig Laufrad gefahren sind. Da fällt ein hohes Gewicht sehr wohl negativ auf...
Daher habe ich auch mit diversen Laufrädern Erfahrungen gemacht. Die Kokuas sind trotz Umbau von Vorbau und Lenker (Breiter) weg, das early rider 12 Zoll wird jetzt mit 5 Jahren im Garten und der Wohnung immer noch genutzt obwohl die normalen Fahrräder auf 20 bzw 14 Zoll stehen, nur die Bremsleistung musste gewechselt werden da die schnell kaputtgeht durch die interne Führung. Da wo die Außenhülle in den Rahmen läuft, knickt sie oft ab, wenn für Lenker mal wieder zu oft um die eigene Achse gedreht wurde. Ein BMX Rotor wäre also eine gute Ergänzung 🙂
Ein Orbea gab es auch, mit der Plattform auf der die Füße abgestellt werden konnten kam es häufig zu schmerzhaften Kontakten. Beim anschieben die Füße drunter verklemmt, ging gar nicht. War auch sehr schwer, insgesamt unbeliebt.
Und die in klassischen Pukys, die modernen gab es damals noch gar nicht so, waren insgesamt furchtbar, schwer, von der ergo war nicht gut zu fahren.
Im Bekanntenkreis sind überwiegend woom gefahren. Diese standen alle auf viel zu dünnen und dadurch super harte reifen. Unkomfortabel ohne ende, das einzige wirklich bessere war war, dass der Lenker der wie ein BMX Lenker aussieht die ganz Kleinen viel aufrechter sitzen lässt. Das kam den kleinen entgegen, aber dadurch und die harten reifen wird die Wirbelsäule noch viel mehr gestaucht.
Ah ja und der Bremsgriff war besser als der vom early rider.
@Maggus87 Gewicht ist ein Riesenthema. Wenn du beobachtest, wie ein 9 kg Kind ein 2,9 kg Woom 1 Treppen hochträgt während das selbe Kind mit einem 4,5 kg Puky umkippt... dazu dann noch der von den anderen schon beantwortete Punkt, dass wir Eltern die Teile halt einfach oft tragen müssen.
@elAutore Das wäre was gewesen...
@TomE Wir haben bislang (privat) 1x mit dem Woom-Support zu tun gehabt und das war sehr angenehm, unkompliziert und schnell. Seltsam. Qualität ist bei unseren auch soweit in Ordnung und die Preise bei Kleinanzeigen sind super stabil. Wenn das wirklich nur Marketing wäre, würde der Markt glaube ich anders aussehen.
Das erste Rad kam mit komplett schief geschweißtem Lenker an, da war die Rückgabe auch kein wirkliches Problem
Rad Nr2 wurde, wie gesagt, erst als "Laufrad" genutzt, daher ist das mit dem ungleichmäßigen Kettentrieb erst zu spät aufgefallen.
Klar kein Fall für die Garantie mehr, trotzdem lassen zwei Räder hintereinander mit deutlichen Mängeln schon an der Qualität zweifeln.
WOOM ist einfach "in", beinahe jeder (auch ohne Kinder) kennt es, außerdem gibts ja noch diese komische WOOM Rückgabe. All das hält die Preise stabil (unbestritten gut für Verkäufer).
Qualitativ finde ich, dass es durchaus gleich-, wenn nicht höherwertigere Alternativen gibt, die dann leider mangels Bekanntheit schwerer weiter zu verkaufen sind.
Frog verwendet z.B. größtenteils "Normteile", d.h. da kann auch mal was angepasst / geändert werden (alleine der Vorbau von WOOM...)
Die Idee mit dem Riemen einiger EarlyRider finde ich auch besser als eine Kette in einem klapprigen Kasten.
Wie gesagt, ich hab selbst zwei gekauft, das Nachfolgerad wird allerdings keines mehr, außer mein Sohn besteht darauf (womit das WOOM Marketing endgültig perfekt funktioniert hätte).
Ich finde hingegen eher 300€ für ein Smartphone überzogen...
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