Lupine SL-AF – erster Eindruck
Die Lupine SL-AF ragt in mehrfacher Hinsicht aus dem Testfeld heraus: Erstens ist sie doppelt so teuer wie das nächstgünstigere Modell, der Ixon Space von b+m. Dafür bietet sie mit 1.300 Lumen auch eine mehr als doppelt so hohe Lichtleistung. Zudem kommt die Lupine als Kit aus LED-Scheinwerfer und externem staub- und wassergeschütztem Akku. Das Produkt der süddeutschen Fahrradlicht-Spezialisten besitzt einen Metallkörper mit auffälligen Kühlrippen sowie eine Linse ähnlich einem Auto-LED-Scheinwerfer statt eines Reflektors. Über einen separaten Taster für den Lenker können die 2 Leuchtstufen durchgeschaltet werden. Stufe 1 ist das Abblendlicht oder alternativ ein Tagfahrlicht, das sensorgesteuert geschaltet wird, wenn es draußen hell genug ist.
Günstige Alternative? Test der Lupine SL Nano AF
Die Besonderheit der Lupine SL-AF: Die hellste Stufe ist ein Fernlicht. Es darf wie beim Auto nur eingeschaltet werden, wenn kein Gegenverkehr geblendet werden kann. Ein vergleichbares Produkt ist die Supernova M99 Mini Pro B54, die aber zum Testzeitpunkt nicht zur Verfügung stand (wir bemühen uns um einen Test).
Testergebnisse und Daten Lupine SL-AF
Modell | Lupine SL AF |
---|---|
Preis | 466 € (Online) |
Lichtwerte | |
Lux (Herstellerangabe in Klammern) | k.A. |
Lumen (Herstellerangabe in Klammern) | 1300, 800 (900/1.300) |
Farbtemperatur (Kelvin) | 6500 K |
Leuchtdauer (Herstellerangabe in Klammern) | 2 h 30 min (1,5 h bis 17 h) |
Technik | |
Gewicht mit Halterung (gewogen) | 274 g |
Akku-Kapazität | 3500 mAh |
Leuchtstufen | 2 |
Handhabung | |
Anzeige Restlaufzeit | 5-LED-Countdown |
Aufladen über | Passendes Ladegerät und proprietärer Stecker |
Ladegerät mitgeliefert | ja |
Powerbank-Funktion | nein |
Anleitung | deutsch, englisch Papier |
Extras | Akku extern, Fernbedienung am Lenker, längeres Kabel (optional) |
Halter | Metallklemme mit Schnellspanner (für verschiedene Lenkerdurchmesser erhältlich) |
Lichtbilder
Licht
In Sachen Lichtausbeute ist die Lupine SL-AF eine Klasse für sich. Sie ist der einzige Fahrrad LED-Scheinwerfer im Test mit StVZO-Zulassung, mit dem man sich auch offroad im Dunkeln auf Trails sehr sicher bewegen kann. Kurven und Hindernisse sind immer frühzeitig einzusehen.
Wir haben mehrere Nachtfahrten mit dem Gravelbike dank des Lupine-Lichtschwerts entspannt zurückgelegt. Dabei reicht schon das Abblendlicht für die meisten Fahrsituationen vollkommen, so dass auch deutlich längere Fahrten als die 2,5 Stunden auf hellster Stufe kein Problem sind. Das Abblendlicht ist zudem neben dem b+m Ixon Space-Licht das einzige im Test, das auch bei Auto-Gegenverkehr noch richtig gute Sicht bietet. Fernlicht ist nur auf Trails gefragt, wenn es steil bergab geht oder wenn Hindernisse von oben in den Weg hineinragen können.
Montage und Bedienung
Die Lupine SL-AF verlangt als einziges Modell im Test zwei Montagepunkte: einen für den Akku, einen für den kompakten Scheinwerfer selber. Die Scheinwerfer-Klemmschelle sieht filigran aus, hält aber sicher. Sie ist dabei immer auf genau einen Lenkerdurchmesser abgestimmt. Wer verschiedene Lenkerdurchmesser bedienen will – etwa am MTB und am Rennrad – muss verschiedene Schellen erwerben. Der Akku dockt per Klettband an. Für uns funktioniert sowohl die Montage am Vorbau als auch am Rahmen gut.
Außerdem gibt es die Fernbedienung. Lupine steuert den Scheinwerfer kabellos über Bluetooth an. Am Rennrad ist die Bedienung des Knopfes direkt an der Leuchte aber ebenfalls eine Option.
Noch eine Besonderheit der Lupine SL-AF: Ein Sensor erkennt die Lichtverhältnisse und schaltet selbsttätig zwischen einem energiesparenden Tagfahrlicht für besseres Gesehenwerden sowie dem Abblendlicht um. Das spart Energie.
Laden und Leuchtdauer
Der externe Lupine-Akku ist mit 3.500 mAh ein kompaktes Kraftpaket und sicher vor Staub und Wasser geschützt. Vorteil des externen Akkus: Wer die Investition nicht scheut, kann noch einen Zweiten mitnehmen. Zudem kann der Akku mit einem separaten, nicht im Testset enthaltenen Zubehörteil auch als Powerbank mit starkem Ladestrom eingesetzt werden. Ein Nachteil – zum Beispiel, wenn wenig Gepäck mit soll: Der Akku verlangt ein proprietäres Ladegerät. Und er braucht einen eigenen Montageplatz, was aber bei beengten Verhältnissen am Cockpit sogar ein Vorteil sein kann.
Die Leuchtdauer fällt in der höchsten Stufe mit 2,5 Stunden eher kurz aus. Aber die Lupine SL-AF erzeugt auch schon auf Stufe 1 mehr als genug Licht für Rennradfahrer. Auf der Straße kann man so bei vollkommener Dunkelheit locker 5 Stunden Leuchtdauer erreichen. Die Leuchtdauer bei Tagfahrlicht haben wir nicht getestet. Die Akkukapazität kann am Akku selber recht genau abgelesen werden, jedoch nicht in Zeiteinheiten. Ein Blinken des Lichtes wies zusätzlich auf das nahende Ende der Leuchtzeit hin.
Bewertung im Detail
Bewertung/Modell | Lupine SL AF |
---|---|
Preis | 466.00 |
Lichtqualität | |
Helligkeit (16) | 16 |
Lichtbild Breite (8) | 8 |
Lichtbild Weite (12) | 12 |
Lichtbild Gleichmäßigkeit (10) | 10 |
Lichtbild Nahfeld (4) | 4 |
Leuchtstufen (2) | 1 |
Summe Licht (max. 51) | 51 |
Laden & Entladen | |
USB-Ladebuchse (1) | 0 |
Wechselbare Akkus (1) | 0 |
Leuchtdauer (8) | 6 |
Akkustandsanzeige (2) | 1 |
Reserveleuchtdauer (Notlicht) (2) | 1 |
Powerbank-Funktion (1) | 0 |
Summe Akkuqualität (max. 15) | 8 |
Handhabung/Montage | |
Montage Halterung an Lenker (2) | 2 |
Montage Scheinwerfer an Halter (1) | 1 |
Verstellmechanismus nach Montage (1) | 0 |
Bedienung Schalter (1) | 1 |
Gewicht (3) | 1 |
Halt am Lenker bei offroad (4) | 4 |
Summe Handhabung (max. 13) | 9 |
Summe gesamt (max. 74) | 68 |
Preis/Leistung | 6.85 |
Empfehlung | Tipp Offroad/Road |
Fazit
Die Lupine SL-AF ragt preislich, aber auch leistungsmäßig weit aus dem Testfeld heraus. Als einziger Fahrrad-Scheinwerfer im Test kann sie auf der Straße und dank Fernlicht ebenso auf schwierigen Trails eingesetzt werden – auf der Straße ist schon das Abblendlicht so gut, dass man sich beinahe so sicher fühlt wie am Tag, mit dann auch sehr gute Leuchtdauer. Auch Halt und Verarbeitung können rundum überzeugen. Wenn man das bestmögliche Licht haben will, muss man wohl einen Preis in dieser Höhe zahlen.
Pro / Contra
Stärken
- Voll offroad- und straßentaugliches Lichtbild
- Weite und Breite des Fernlicht-Kegels weit überlegen
- Sehr helles und homogenes Licht
- Gute Leuchtdauer mit Abblendlicht
- Fernbedienung
- Gute Akkustands-Information
- Hervorragende Verarbeitung
Schwächen
- Preis
- Separater Akku (je nach Einsatzbereich)
- Benötigt eigenes Ladegerät
Mehr Infos https://www.lupine.de
Alle Produkte wurden bei den jeweiligen Herstellern für den Test angefragt. Getestete Produkte wurden für den Test unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Wenn ein relevantes Produkt hier nicht aufgeführt ist, kann dennoch eine Einladung an den Hersteller erfolgt sein. Gefragt waren möglichst lichtstarke Scheinwerfer für den Einsatz am Straßenrennrad mit Zulassung nach StVZO (K-Nummer).
Von allen Leuchten wurden Außenaufnahmen unter identischen Bedingungen angefertigt: Blende, Belichtungszeit, Brennweite und Weißabgleich wurden konstant gehalten. Der Lenker ist auf 1 m Höhe montiert, was der Höhe des Lenkers einer mittleren Rahmengröße entspricht, die Kamera ist etwa in Fahrerperspektive positioniert. Die roten Markierungen in der Mitte sind in 5-Meter-Schritten und ab 30 Meter in 10-Meter-Schritten angebracht. Der Karton rechts steht in 30 m Entfernung. Das Lichtbild wurde anhand 3 Kriterien in Punkten bewertet: Gleichmäßigkeit, Weite, Randausleuchtung, Ausleuchtung im Bereich direkt vor dem Rad.
Die Messung der Werte für den Lichtstrom (Lumen) erfolgte im Labor des Herstellers Lupine unter unserer Mitwirkung und Aufsicht. Jeder Scheinwerfer wurde in allen Stufen nach Erreichen der Betriebstemperatur unmittelbar durchgemessen.
Für den Test der Leuchtdauer wurden alle Leuchten einmal voll geladen und auf höchster Stufe bis zum Erlöschen brennen lassen. Der Test erfolgte bei 0 Grad Außentemperatur, um zu verhindern, dass die Leuchten die Lichtstärke als Schutz vor Überhitzung herunter regeln. Die Leuchtdauer wurde per Zeitraffer dokumentiert. Die Akkulaufzeiten befinden sich daher eher am unteren Rand des Möglichen.
Hier findet ihr alle Artikel aus unserem Fahrrad-Lichttest 2020:
- Aldi Bikemate Fahrradlicht Test: Günstiger geht’s nicht
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Kaufberatung zu Rennrad-Beleuchtung
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Lupine SL-AF
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Trelock LS 760 I-GO Vision
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Busch und Müller Ixon Space
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Trelock LS 660 iGo Vision Lite
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Voxom LED LV2-Lichtset
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Decathlon Blue Bird 80 Lux-Lichtset
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Voxom LV10-Lichtset
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Contec 24 Seven Plus-Lichtset
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Sigma Aura 80 USB
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Cateye G-Volt 70.1
18 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWas für Zettelchen? Wtf? Der hier hingerotzte Artikel ist (mal wieder) voller Fehler und geradewegs irreführend für Loide, die auf der Suche nach ner Lampe sind. Aber danke für deine Anekdoten, mich interessiert das ganz doll.
Protipp: Niemals in Brandenburg fahren, dein Weltbild der dich wegen teurer Lampen respektierenden Autofahrenden würde hier brutal geschändet. Und was würde dann aus dir werden, wenn du schon jetzt die anspruchsvollen Elektrogrundlagen der 4. Klasse vergessen hast?
Eine wirklich tolle Lampe mit einem super Leuchtbild, vor allem auch in der Breite (Randbreich der Straße).
Habe viel Geld ausgegeben in den Jahren und bin nie richtig zufrieden gewesen, meistens war das Leuchbild viel zu schmal ob nun Trlock 950, Bumm Ixon Speed Premium oder zu guter letzt die Cateye Gvolt 70.1
Alles kein Vergleich zu der Lupine sl af, der Preis schmerzt anfangs, aber die erste Tour von der Arbeit nach Hause war der Bourner...
P.s. brauchte auch nur den Lampenkopf, da ich vom Mtb schon Lupine fahre, und mit den Fernbedienungen sind all die Lampen der letzte Shit....🤟
Hat schon jemand die nano Af getestet?
Ja, ich habe beide Lampen parallel. Die SL-AF am Gravel und die Nano am Rennrad. Bin zur Zeit aber erkältet und muss erst mal beide ausgiebig vergleichen. Der erste Eindruck war aber sehr gut. Der Lichtkegel ist etwas schmaler dafür ist sie auch deutlich kleiner. Die Ausleuchtung in der Ferne war bei der ersten Ausfahrt sehr gut.
Danke für die erste Einschätzung. Ich würde sie überwiegend am Rennrad nutzen und hinnund wieder am Gravel. Da ich das Gravel eher wenig bewege erscheint mir die große für meinen Bedarf etwas zu übertrieben. Hadere aber auch bei der Nano noch etwas wegen dem Preis, auch wenn ich weiß, dass man es sicher nicht bereuen wird eine Lampe in der Klasse zu besitzen.
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