Lupine SL-AF im Test mit 9 weiteren Akku-Scheinwerfern mit StVZO-Zulassung. Wir suchen die beste LED-Beleuchtung fürs Rennrad in 2020. Das Spektrum reicht vom 39-Euro-Online-Kauf bis zum 1.300-Lumen-Lichtschwert mit Straßenzulassung. Hier findet ihr das Ergebnis aus dem Labor- und Praxistest sowie die Lichtbilder zum Lupine-Scheinwerfer.
Lupine SL-AF – erster Eindruck
Die Lupine SL-AF ragt in mehrfacher Hinsicht aus dem Testfeld heraus: Erstens ist sie doppelt so teuer wie das nächstgünstigere Modell, der Ixon Space von b+m. Dafür bietet sie mit 1.300 Lumen auch eine mehr als doppelt so hohe Lichtleistung. Zudem kommt die Lupine als Kit aus LED-Scheinwerfer und externem staub- und wassergeschütztem Akku. Das Produkt der süddeutschen Fahrradlicht-Spezialisten besitzt einen Metallkörper mit auffälligen Kühlrippen sowie eine Linse ähnlich einem Auto-LED-Scheinwerfer statt eines Reflektors. Über einen separaten Taster für den Lenker können die 2 Leuchtstufen durchgeschaltet werden. Stufe 1 ist das Abblendlicht oder alternativ ein Tagfahrlicht, das sensorgesteuert geschaltet wird, wenn es draußen hell genug ist.
Günstige Alternative? Test der Lupine SL Nano AF
Die Besonderheit der Lupine SL-AF: Die hellste Stufe ist ein Fernlicht. Es darf wie beim Auto nur eingeschaltet werden, wenn kein Gegenverkehr geblendet werden kann. Ein vergleichbares Produkt ist die Supernova M99 Mini Pro B54, die aber zum Testzeitpunkt nicht zur Verfügung stand (wir bemühen uns um einen Test).
Testergebnisse und Daten Lupine SL-AF
Modell | Lupine SL AF |
---|---|
Preis | 466 € (Online) |
Lichtwerte | |
Lux (Herstellerangabe in Klammern) | k.A. |
Lumen (Herstellerangabe in Klammern) | 1300, 800 (900/1.300) |
Farbtemperatur (Kelvin) | 6500 K |
Leuchtdauer (Herstellerangabe in Klammern) | 2 h 30 min (1,5 h bis 17 h) |
Technik | |
Gewicht mit Halterung (gewogen) | 274 g |
Akku-Kapazität | 3500 mAh |
Leuchtstufen | 2 |
Handhabung | |
Anzeige Restlaufzeit | 5-LED-Countdown |
Aufladen über | Passendes Ladegerät und proprietärer Stecker |
Ladegerät mitgeliefert | ja |
Powerbank-Funktion | nein |
Anleitung | deutsch, englisch Papier |
Extras | Akku extern, Fernbedienung am Lenker, längeres Kabel (optional) |
Halter | Metallklemme mit Schnellspanner (für verschiedene Lenkerdurchmesser erhältlich) |
Lichtbilder
Licht
In Sachen Lichtausbeute ist die Lupine SL-AF eine Klasse für sich. Sie ist der einzige Fahrrad LED-Scheinwerfer im Test mit StVZO-Zulassung, mit dem man sich auch offroad im Dunkeln auf Trails sehr sicher bewegen kann. Kurven und Hindernisse sind immer frühzeitig einzusehen.
Wir haben mehrere Nachtfahrten mit dem Gravelbike dank des Lupine-Lichtschwerts entspannt zurückgelegt. Dabei reicht schon das Abblendlicht für die meisten Fahrsituationen vollkommen, so dass auch deutlich längere Fahrten als die 2,5 Stunden auf hellster Stufe kein Problem sind. Das Abblendlicht ist zudem neben dem b+m Ixon Space-Licht das einzige im Test, das auch bei Auto-Gegenverkehr noch richtig gute Sicht bietet. Fernlicht ist nur auf Trails gefragt, wenn es steil bergab geht oder wenn Hindernisse von oben in den Weg hineinragen können.
Montage und Bedienung
Die Lupine SL-AF verlangt als einziges Modell im Test zwei Montagepunkte: einen für den Akku, einen für den kompakten Scheinwerfer selber. Die Scheinwerfer-Klemmschelle sieht filigran aus, hält aber sicher. Sie ist dabei immer auf genau einen Lenkerdurchmesser abgestimmt. Wer verschiedene Lenkerdurchmesser bedienen will – etwa am MTB und am Rennrad – muss verschiedene Schellen erwerben. Der Akku dockt per Klettband an. Für uns funktioniert sowohl die Montage am Vorbau als auch am Rahmen gut.
Außerdem gibt es die Fernbedienung. Lupine steuert den Scheinwerfer kabellos über Bluetooth an. Am Rennrad ist die Bedienung des Knopfes direkt an der Leuchte aber ebenfalls eine Option.
Noch eine Besonderheit der Lupine SL-AF: Ein Sensor erkennt die Lichtverhältnisse und schaltet selbsttätig zwischen einem energiesparenden Tagfahrlicht für besseres Gesehenwerden sowie dem Abblendlicht um. Das spart Energie.
Laden und Leuchtdauer
Der externe Lupine-Akku ist mit 3.500 mAh ein kompaktes Kraftpaket und sicher vor Staub und Wasser geschützt. Vorteil des externen Akkus: Wer die Investition nicht scheut, kann noch einen Zweiten mitnehmen. Zudem kann der Akku mit einem separaten, nicht im Testset enthaltenen Zubehörteil auch als Powerbank mit starkem Ladestrom eingesetzt werden. Ein Nachteil – zum Beispiel, wenn wenig Gepäck mit soll: Der Akku verlangt ein proprietäres Ladegerät. Und er braucht einen eigenen Montageplatz, was aber bei beengten Verhältnissen am Cockpit sogar ein Vorteil sein kann.
Die Leuchtdauer fällt in der höchsten Stufe mit 2,5 Stunden eher kurz aus. Aber die Lupine SL-AF erzeugt auch schon auf Stufe 1 mehr als genug Licht für Rennradfahrer. Auf der Straße kann man so bei vollkommener Dunkelheit locker 5 Stunden Leuchtdauer erreichen. Die Leuchtdauer bei Tagfahrlicht haben wir nicht getestet. Die Akkukapazität kann am Akku selber recht genau abgelesen werden, jedoch nicht in Zeiteinheiten. Ein Blinken des Lichtes wies zusätzlich auf das nahende Ende der Leuchtzeit hin.
Bewertung im Detail
Bewertung/Modell | Lupine SL AF |
---|---|
Preis | 466.00 |
Lichtqualität | |
Helligkeit (16) | 16 |
Lichtbild Breite (8) | 8 |
Lichtbild Weite (12) | 12 |
Lichtbild Gleichmäßigkeit (10) | 10 |
Lichtbild Nahfeld (4) | 4 |
Leuchtstufen (2) | 1 |
Summe Licht (max. 51) | 51 |
Laden & Entladen | |
USB-Ladebuchse (1) | 0 |
Wechselbare Akkus (1) | 0 |
Leuchtdauer (8) | 6 |
Akkustandsanzeige (2) | 1 |
Reserveleuchtdauer (Notlicht) (2) | 1 |
Powerbank-Funktion (1) | 0 |
Summe Akkuqualität (max. 15) | 8 |
Handhabung/Montage | |
Montage Halterung an Lenker (2) | 2 |
Montage Scheinwerfer an Halter (1) | 1 |
Verstellmechanismus nach Montage (1) | 0 |
Bedienung Schalter (1) | 1 |
Gewicht (3) | 1 |
Halt am Lenker bei offroad (4) | 4 |
Summe Handhabung (max. 13) | 9 |
Summe gesamt (max. 74) | 68 |
Preis/Leistung | 6.85 |
Empfehlung | Tipp Offroad/Road |
Fazit
Die Lupine SL-AF ragt preislich, aber auch leistungsmäßig weit aus dem Testfeld heraus. Als einziger Fahrrad-Scheinwerfer im Test kann sie auf der Straße und dank Fernlicht ebenso auf schwierigen Trails eingesetzt werden – auf der Straße ist schon das Abblendlicht so gut, dass man sich beinahe so sicher fühlt wie am Tag, mit dann auch sehr gute Leuchtdauer. Auch Halt und Verarbeitung können rundum überzeugen. Wenn man das bestmögliche Licht haben will, muss man wohl einen Preis in dieser Höhe zahlen.
Pro / Contra
Pro
- Voll offroad- und straßentaugliches Lichtbild
- Weite und Breite des Fernlicht-Kegels weit überlegen
- Sehr helles und homogenes Licht
- Gute Leuchtdauer mit Abblendlicht
- Fernbedienung
- Gute Akkustands-Information
- Hervorragende Verarbeitung
Contra
- Preis
- Separater Akku (je nach Einsatzbereich)
- Benötigt eigenes Ladegerät
Mehr Infos https://www.lupine.de
Alle Produkte wurden bei den jeweiligen Herstellern für den Test angefragt. Getestete Produkte wurden für den Test unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Wenn ein relevantes Produkt hier nicht aufgeführt ist, kann dennoch eine Einladung an den Hersteller erfolgt sein. Gefragt waren möglichst lichtstarke Scheinwerfer für den Einsatz am Straßenrennrad mit Zulassung nach StVZO (K-Nummer).
Die Leuchten wurden ausgepackt, gewogen, testweise an verschiedenen Lenkern montiert (Aero-Form und 31,8 mm rund) und auf sicheren Halt geprüft. Die Handhabung wurde nach folgenden Kriterien bewertet: Montage Einfachheit, Universalität, einfache Ausrichtung durch Hilfen. Bedienung: Einstellung der Leuchtstärke mit Handschuhen möglich, sinnvolle Einstellung der Leuchtstärke, Genauigkeit der Restlaufzeit-Angabe. Sicherheit: Sicherer Halt am Lenker, zusätzliche seitliche Abstrahlung, längere Notlicht-Funktion vor Akku-Erschöpfung. Besonderheiten: Zusatzfeatures wie Nutzung als Powerbank möglich.
Von allen Leuchten wurden Außenaufnahmen unter identischen Bedingungen angefertigt: Blende, Belichtungszeit, Brennweite und Weißabgleich wurden konstant gehalten. Der Lenker ist auf 1 m Höhe montiert, was der Höhe des Lenkers einer mittleren Rahmengröße entspricht, die Kamera ist etwa in Fahrerperspektive positioniert. Die roten Markierungen in der Mitte sind in 5-Meter-Schritten und ab 30 Meter in 10-Meter-Schritten angebracht. Der Karton rechts steht in 30 m Entfernung. Das Lichtbild wurde anhand 3 Kriterien in Punkten bewertet: Gleichmäßigkeit, Weite, Randausleuchtung, Ausleuchtung im Bereich direkt vor dem Rad.
Die Messung der Werte für den Lichtstrom (Lumen) erfolgte im Labor des Herstellers Lupine unter unserer Mitwirkung und Aufsicht. Jeder Scheinwerfer wurde in allen Stufen nach Erreichen der Betriebstemperatur unmittelbar durchgemessen.
Für den Test der Leuchtdauer wurden alle Leuchten einmal voll geladen und auf höchster Stufe bis zum Erlöschen brennen lassen. Der Test erfolgte bei 0 Grad Außentemperatur, um zu verhindern, dass die Leuchten die Lichtstärke als Schutz vor Überhitzung herunter regeln. Die Leuchtdauer wurde per Zeitraffer dokumentiert. Die Akkulaufzeiten befinden sich daher eher am unteren Rand des Möglichen.
Hier findet ihr alle Artikel aus unserem Fahrrad-Lichttest 2020:
- Aldi Bikemate Fahrradlicht Test: Günstiger geht’s nicht
- StvZO-Fahrradlicht 2020 im Test: Kaufberatung zu Rennrad-Beleuchtung
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