Mavic Cosmic Pro Thermo Shorts kurz & knapp
Radshorts mit Beinlingen als Alternative zu langen Radhosen im Herbst und an milden Wintertagen erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Das spart Geld. Während Beinlinge auch mit Windstopper zu haben sind, war die typische Rennrad-Bibshorts meist eher für heiße Temperaturen ausgelegt. Manche behelfen sich deshalb mit zwei Shorts übereinander oder tragen eine MTB-Shorts über der Radhose. Die Mavic Cosmic Pro Thermo Shorts gehört zu einer neuen Gruppe besonders gut isolierter Trägershorts. Dickeres, innen angerautes Material und eine wasserabweisende Beschichtung sollen sie kältetauglich machen. Der Preis allerdings geht mit 160 Euro schon deutlich in Richtung lange Radhose.
- warmes, innen fleece-artiges Material
- 3-Bahnen-Beine für Rennhaltung vorgeformt
- wasser- und ölabweisende Teflon-Beschichtung
- robuster flacher Beinabschluss mit großem Silikonsaum
- hochgezogene Rückenpartie mit breiten Trägern
- Ergo 3-D Sitzpolster von Ortholite
- Herstellungsland: Rumänien
- Größen S, M, L (Test), XL, XXL
- Farben Schwarz (Test), Petrol
- Gewicht 223 g (gewogen, M)
- Pflege waschbar bis 30 Grad Celsius
- Materialien 85% Polyacryl / 15% Elasthan
- www.mavic.com
Preis: 160,00 Euro
Erster Eindruck
Die Cosmic Pro Thermo Shorts ist Teil der „Coldride“ Rennradkleidungslinie von Mavic für kühle und feuchte Tage. Das merkt man schon beim Anfassen, der Stoff fühlt sich dicker an als gewohnt von Rennrad-Bibs. Innen sind alle Bereiche weich aufgeraut, bis in den hoch geschnittenen Rücken hinein – das fühlt sich ebenso komfortabel an wie die breiten Träger. Die Beinabschlüsse bestehen aus einem festeren Stretch-Material, das sich stärker zusammenzieht und am Saum großflächig mit Silikon besetzt ist. Sie rutschen nicht noch, engen nicht ein und halten Knielinge hervorragend an Ort und Stelle.
Der Sitzeinsatz ist nicht sichtbar konturiert und fällt tendenziell dünn und schmal aus. Es stammt von Ortholite und besitzt eine geschichtete Polsterung, die bei Daumendruck hohe Rückstellkräfte zeigt. Streicht man mit dem Finger über die glatte Textiloberfläche des Polsters, spürt man eine Art Wellenstruktur durch. Reflektoren beschränken sich auf zwei kleine Streifen an der Seite – eher bescheiden für eine Winterhose. Trotz der warmen Auslegung wiegt die Winter-Rennhose mit 225 g in nicht viel mehr als Sommerhosen. Die Mavic Cosmic Pro Thermo Shorts fällt normal aus.
Auf dem Kurs
Wie gut das Konzept kurze Radhose im Winter aufgeht, war etwas überraschend. Im Einsatz befand sich die Mavic Cosmic Pro Thermo Shorts bei Temperaturen bis hinunter zu 4 Grad Celsius – darunter wird es vor allem an der Front im Blasenbereich ohne Windschutz zu kalt. Gefahren wurde bis zu drei Stunden bei diesen Bedingungen, auf dem Cyclocrossrad, dem Endurance-Rennrad und in extremer Rennhaltung auf der Radrennbahn. Mit entsprechend warmen Beinlingen und längeren Merinosocken kombiniert ersetzt die warme kurze Radhose locker eine „normale“ lange Radhose.
Sie kann aber einer speziellen Winter-Radhose mit langen Beinen schon aufgrund des fehlenden Windschutzes nicht das Wasser reichen. Apropos Wasser: Nässe schirmt die – leider Teflon-basierte – Imprägnierung der Garne gut von der Haut ab. Einstündige Schauer, auch mittlerer Heftigkeit, übersteht man so. Der 6-Bahnen-Schnitt engt nirgends ein. Sehr gut gefiel das Sitzpolster: es zwickte in keiner den genannten Radhaltungen und schnitt in Sachen Hautklima noch etwas besser ab als die Polster anderer Winterhosen im Praxistest. Auch die am Rücken hoch reichende Stoffpartie ist für kühle Tage ein willkommenes Ausstattungsmerkmal. Zudem wirkte die Mavic Cosmic Pro Thermo Shorts auch bei höheren Temperaturen um 15 Grad Celsius und hoher Aktivität auf der (ungeheizten) Radrennbahn nicht schwitzig.
Haltbarkeit & Nachhaltigkeit
In punkto Nachhaltigkeit kann die Mavic Cosmic Pro Thermo Shorts nur das normale, damit eher niedrige Maß bieten. Ein kleiner Nachteil ist die Ausrüstung mit einer Imprägnierung, die auf Teflonbasis arbeitet. Sie hielt zwar den 12 Wäschen bis Testende gut stand und ließ kaum nach – aber das Material ist auch umweltschädlich. Ein Pluspunkt ist dagegen die solide Verarbeitung. Im Sitzbereich war der Stoff nach der Testdauer von 12 Wochen zwar leicht hell verfärbt, zeigte aber keinen sichtbaren Abrieb.
Fazit Mavic Cosmic Pro Thermo Shorts
Die Mavic Cosmic Pro Thermo Shorts verbindet hohen Tragekomfort mit einem sehr angenehmen Körperklima über einen weiten Temperaturbereich und sehr guter Verarbeitung. Sie kann im Grunde ganzjährig eingesetzt werden – bis hin zu kühlen Sommertagen. Für hiesige Breitengrade ist die hohe Investition bei dieser Radshorts besser angelegt als bei teuren reinen Sommer-Modellen. Ein Vorteil des dickeren, dichten Materials ist auch, dass es nicht so schnell fadenscheinig wird.
Pro / Contra
Stärken
- sehr gutes Körperklima über weiten Temperaturbereich
- hoher Tragekomfort
- bequemes, nicht zu dickes Polster mit gutem Klima
- gute Imprägnierung
- sehr gute Verarbeitung
- leicht
Schwächen
- kleine Reflektoren
- ziemlich teuer
4 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumDie Mavic Cosmic Pro Thermo Shorts verspricht „Schutzwirkung unter jeglichen Bedingungen“ an kälteren Tagen. Wir haben sie den vergangenen Herbst und Winter getestet.
Den vollständigen Artikel ansehen:
Mavic Cosmic Pro Thermo Radshorts im Test: Die bessere Ganzjahreshose?
soviel Faltenwurf habe ich bei meiner Assos aber nicht😉
Er hat es ausgesprochen!!! Holt die Steine, holt die Steine.
Jehova
Jep, meine JEHOVA sitzt auch einwandfrei 😉
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