Team Sky fährt wieder mit einer Doppelspitze zur Tour de France 2019. Geraint Thomas will als Titelverteidiger „in der besten möglichen Form“ zur Frankreichrundfahrt. Chris Froome peilt seinen fünften Tour-Sieg an. Im Video-Interview schätzen die beiden Sky-Spitzen die Strecke als besonders schwer ein.
Team Sky hat offiziell bestätigt, dass Froome und Thomas wieder mit Ambitionen auf den Gewinn an den Start der Tour de France 2019 gehen werden. Das geht aus Video-Interviews mit beiden Fahrern hervor, die das Team aufzeichnete. Beide Fahrer bekunden darin, dass die Tour de France ihr Jahres-Highlight sein wird. Da sich Sky als Hauptsponsor des Teams nach der Saison 2019 zurückzieht, darf mit einer Leistungsschau beider Fahrer gerechnet werden.
Chris Froome peilt 5. Tour-Sieg an
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Im Video gibt Chris Froome zu, dass der Reiz des Rekordes des fünften Tour de France-Titels bei der Planung seiner Saison 2019 Vorrang hatte. Seine Entscheidung, die Tour ins Visier zu nehmen, erklärt Froome so: „Es war schwer herauszufinden, was genau im Jahr 2019 zu tun ist und auf welche großen Rundfahrten man sich konzentrieren soll, vor allem, nachdem ich im vergangenen Jahr den Giro gewonnen habe und eine so tolle Zeit mit dem Team verbracht habe – aber für 2019 wird mein wichtigstes Ziel die Tour de France sein. Ich komme jetzt zu dem Punkt in meiner Karriere, an dem ich darüber nachdenke, welches Vermächtnis ich hinterlassen möchte, und wenn ich in der Lage bin, die Tour de France zum fünften Mal zu gewinnen und zu dieser elitären Gruppe von Fahrradfahrern zu gehören – nur vier andere Fahrer haben das jemals geschafft – wäre es einfach unglaublich.“ Zum Giro meint der Brite: „Es war definitiv eine schwierige Entscheidung, nicht zum Giro d’Italia zurückzukehren und die Maglia Rosa zu verteidigen“. Und weiter: „Ich denke, mit der Tour de France als Hauptziel ist es wahrscheinlich besser, dass ich den Giro d’Italia 2019 überspringe“.
Froome und Thomas über die Tour-Route
„Die Route der Tour ist definitiv eine schwierige“, schätzt Chris Froome im Video die Strecke der TdF 2019 ein. Besonders viel verlangen seiner Einschätzung nach die zahlreichen Bergetappen mit höheren Pässen den Fahrern ab. Froome: „Es ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Mehr denn je wird das Klettern mit sehr hohen Passagen – über 2.000 Höhenmeter – wieder betont, das wird ein Element sein, auf das man sich wirklich vorbereiten muss. Es ist sehr wichtig, vorher Zeit in der Höhe zu verbringen.“ Zu ersten Mal fährt Froome ein anderes Programm in der Vorbereitung auf die Tour. Dabei wird er zum ersten Mal unter anderem zum ersten Mal an der Kolumbien-Rundfahrt teilnehmen – uns praktischerweise auch gleich ein Höhentraining in Kolumbien absolvieren.
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Als kritisch für das Gesamtklassement sieht Froome – naheliegend – auch die Zeitfahren. Besonders, wenn es darum gehe „wer wann an der Spitze stehen wird und wer verteidigen und angreifen muss“. Persönlich schlussfolgert Froome daraus: „Es wird viel Zeit auf dem TT-Bike geben“.
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Etwas weniger differenziert betrachtet der Tour-Sieger 2018, Geraint Thomas, die Strecke für seine Titelverteidigung in 2019: „Ich hatte noch keine Zeit, die Tour-Route zu genau zu studieren…. aber es ist immer schwer!“ Mit Froome teilt er die Einschätzung zur Rolle der Höhe: „Es gibt immer einige hohe Berge, und in diesem Jahr wird die Höhe sicherlich eine Rolle spielen“. Thomas hat es sich zum Ziel gesetzt, mit 100 % Form zur Tour zurückzukehren. Anders als Froome wird er auch einige Frühjahrsklassiker in der Vorbereitung mit einbauen. So stehe insbesondere die Ardennenwoche mit Liège-Bastogne-Liège auf dem Plan.
Geraint Thomas über seine Tour-Ambitionen
„Mein Hauptziel wird es sein, zur Tour de France zurückzukehren, um das beste Ergebnis zu erzielen“, lässt Thomas keine Zweifel an seinem Willen zum Tour-Sieg. Als Erklärung fügt er hinzu: „Vielleicht wäre ich, wenn ich die Tour 2018 nicht gewonnen hätte, auf ein Giro/Vuelta-Programm gegangen, aber nachdem ich die Tour nun gewonnen habe, habe ich die Nummer eins auf dem Rücken und es wäre traurig, nicht zurückzukehren und auch, nicht zu 100 % zurückzukehren“.
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Neben der Tour legt Thomas einen Fokus auf die Weltmeisterschaften im eigenen Land: „Ich möchte unbedingt dabei sein, denn die Unterstützung im Vereinigten Königreich und insbesondere in Yorkshire ist im Moment einfach unglaublich. Es wird eine gigantische Weltmeisterschaft, und es wird toll sein, ein Teil davon zu sein“, freut sich Thomas. Dabei rechnet er sich Chancen im Zeitfahren aus. Außerdem stehen bei Thomas Tirreno Adriatico und Tour de Suisse im Rennkalender auf der Favoritenliste.
Bernal steht vor Giro-Herausforderung
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Egan Bernal freut sich laut Sky-Mitteilung darauf, den Giro d’Italia 2019 in Angriff zu nehmen. Der junge Kolumbianer wird zum ersten Mal als Kapitän die Mannschaft in eine Grand Tour führen, wenn der Giro am 6. Mai in Bologna beginnt. Bernal, 21, sagt: „Der Giro ist ein Rennen, das mir wirklich, wirklich gefällt. Ich habe drei Jahre in Italien gelebt, also habe ich dort viele Freunde und mag die italienischen Fans sehr. Ich kenne die Straßen, ich mag den Giro wirklich, und ich will dort ein gutes Rennen fahren.“ Rückblickend auf 2018 sieht Bernal trotz Sieg der Kalifornien-Rundfahrt ebenfalls die Tour de France als seinen besten Radsport-Moment: „Mein bester Moment war die Tour. Ich habe Kalifornien gewonnen, eine Etappe in der Romandie, aber die Tour ist das wichtigste Rennen im Radsport“. Dabei habe er vor allem von Chris Froome viel gelernt. „Ich würde sagen, dass ich das meiste von Froomey gelernt habe, während der Tour. Ich saß neben ihm im Bus und sah ihn immer an! Wie er sich Notizen auf Papier macht, wie er in den Meetings im Bus spricht, und ich war fast immer hinter ihm im Rennen, also habe ich mir angesehen, was er getan hat. Ich habe viel von ihm gelernt. Es war wirklich gut.“ Bei der Kolumbien-Rundfahrt wird er in seiner Heimat erneut mit Froome gemeinsam am Start stehen.
2018 ging die Taktik der Doppelspitze für Sky auf. Was ist unter den neuen Vorzeichen des Sponsor-Wegfalles in 2020 zu erwarten – kann das nochmal gutgehen?