Lennard Kämna hat die 16. Etappe der Tour de France 2020 gewonnen. Er setzte sich aus einer Fluchtgruppe ab und ließ am Ende auch Richard Carapaz hinter sich.
Man konnte davon ausgehen, dass Bora – Hansgrohe Großes vorhatte, nachdem das gesamte deutsche Team schon die letzte Etappe vor dem Ruhetag quasi zur Erholung genutzt hatte. Ihre Strategie zahlte sich gestern aus: Lennard Kämna gewann die 16. Etappe der Tour de France, eine Bergetappe, bei der es auf 164 km über 5 Anstiege ging, mit einer Prüfung der 1. Kategorie vor dem eher kurzen Schlussanstieg.
„Ich fühle mich gerade großartig, dieser Etappensieg bei der Tour de France machte es zu einem absolut traumhaften Tag! Es war von Anfang an ein Kampf, und ich wusste, dass ich es allein bis ins Ziel schaffen musste. Als ich sah, wie Carapaz langsamer wurde, sagte ich mir, dass es an der Zeit war. Ich griff an und fuhr weiter bis ins Ziel. Dieser Sieg bedeutet auch eine sehr große Erleichterung für mich und das Team, ich kann es immer noch nicht glauben. Der Schritt nach vorn, den ich in diesem Jahr gemacht habe, ist riesig, und ich bin so glücklich, heute zu gewinnen“, sagte Lennard Kämna nach seinem ersten Sieg bei einer Grand Tour.
Die 16. Etappe war der Start in die Berge nach dem zweiten und letzten Ruhetag der Tour de France 2020. Gleich nach dem Startschuss ging es in einen Anstieg der 4. Kategorie – einer von fünf kategorisierten Anstiegen des Tages. Nach einigen erfolglosen Ausbruchsversuchen gelang es 15 Fahrern etwa 131 km vor dem Ziel, sich vom Peloton abzusetzen, darunter Daniel Oss und Lennard Kämna. Oss leistete auf den folgenden Kilometern wertvolle Helferdienste für Kämna.
Sie arbeiteten einen Vorsprung von mehr als dreizehn Minuten heraus. Zwei Anstiegen der zweiten Kategorie in der Mitte der Etappe fielen bereits die ersten Ausreißer zum Opfer. Am harten Anstieg der ersten Kategorie nach Monté de Saint-Nizer-du-Moucherotte ging Lennard Kämna dann zunächst mit vier anderen Fahrern auf Attacke. Kämna konnte die entscheidenden Attacken im Anstieg parieren und versuchte es kurz vor dem Gipfel selbst. Erfgolgreich: Ab 20 km vor dem Ziel arbeitete er schnell einen Vorsprung von einer Minute bei 5 km vor dem Ziel heraus und belohnte sich und sein Team mit dem ersten Tour Etappensieg. Zweiter wurde Richard Carapaz, Dritter Sébastien Reichenbach.
Die Bilder des letzten Kilometers von Lennard Kämnas Solo (ohne Kommentar) seht ihr hier:
Heute steht die Königsetappe auf dem Plan. Wer ist euer Favorit für den Tagessieg?
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