Die Nacht ist leider sehr unruhig doch am Morgen zum Frühstück ist Chris wieder einigermaßen hergestellt und kann auch normal essen. Lag es an den enormen Belastungen der vergangenen vier Tage oder dem Wellness-Programm, welches wir im Hotel genossen hatten?
Unsere Oberschenkelmuskulatur schmerzt, doch wir bilden uns ein, dass der Schenkelumfang schon zugenommen hat. Die ersten 17 Kilometer der Etappe sind wieder neutralisiert. Dennoch ist hier ist volle Konzentration gefragt. Es geht teilweise durch dunkle oder ganz unbeleuchtete Tunnel.
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Im ersten Anstieg zieht sich das Feld auseinander. Wir finden beide einen guten Rhythmus und kurbeln den Berg hoch. Nach der ersten Abfahrt bildet sich eine große Gruppe von circa 50 Fahrern und wir rauschen durchs Tal.
In einem Ort müssen wir dann plötzlich stoppen, weil die Straße schmal wird und sich zwei LKWs entgegen kommen, also über den Bordstein und Gehweg außen vorbei und dann wieder auf die Straße. An der ersten Verpflegung heißt es wieder Speicher auffüllen. Es ist schon jetzt sehr heiß und wir haben auch beide unsere Flaschen erstmalig komplett getrunken. Wir fahren immer mit zwei Flaschen (1l und 600ml) haben also schon immer gute Vorräte dabei. O-Ton Verpflegung Etappe 5: „ Ja mei, mit der großen Flasche könnt Ihr ja drei Tage fahren…“
Noch ein paar Stücke Melone und Ananas und weiter geht’s in den nächsten Anstieg zum Pass San Boldo. Mittlerweile sind es deutlich über 30 Grad Celsius und wir öffnen an jedem Anstieg unsere Trikots um etwas frische Luft an den Körper zu lassen.
Nach der Passhöhe geht es in Tunnelserpentinen hinab. Das heißt auf den ersten der Kilometern sind die geraden Straßenstücke im freien und die Serpentinenkurven befinden sich in schmalen dunklen Tunnels.
Nun fahren wir durch Valdobbiadene, die Hauptstadt des Proseccos, doch für ein Gläschen haben wir keine Zeit. Wir freuen uns aber wieder auf die Cola von Conti und erreichen dann auch schon die zweite Verpflegung.
Bis jetzt läuft es ganz gut bei uns und es wartet ja „nur“ noch ein Anstieg zum Monte Tomba auf uns. Dieser Berg wird aber leider zum Killer! Schmale Straße, schlechter Asphalt und konstant über 12 bis15 Prozent Steigung. Insgeheim hoffen wir, dass unsere GPS-Uhren nicht funktionieren und einfach zu wenig Höhe anzeigen, doch sie lügen nicht. Es ist einfach verdammt hart und jede weitere Kurve offenbart keine Besserung.
Leider macht sich bei Christian jetzt auch noch der Magen bemerkbar. Er muss anhalten und sich in die Büsche schlagen… Bis Chris am Gipfel angekommen ist, hat Alex genüsslich sein 4. Gel an diesem Tag gedrückt. Irgendwann haben wir es dann aber geschafft und nehmen die letzte Abfahrt für heute in Angriff. Volle Konzentration ist gefragt, da es sich auch hier um eine schmale Straße mit 16 Serpentinen handelt und wir jetzt keinen Sturz oder Reifenplatzer riskieren wollen. Im Ziel benötigen wir heute deutlich länger für die Regeneration. Wir finden einen schattigen Platz und legen uns schlafen.
Zum Duschen besuchen wir heute das TOUR Transalp Camp und sind erneut froh, dass wir nach körperlichen Höchstleistungen auf dem Rennrad eine anständige Matratze im Hotel nutzen können. Doch tatsächlich verdienen die Camper in den Sporthallen den größten Respekt!!!
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