Die Triathlon-Weltmeisterschaft wird ab 2023 nicht mehr ausschließlich auf Hawaii stattfinden. Das hat WM-Veranstalter Ironman Ende November offiziell bestätigt. Geplant ist nur noch eine wechselweise Austragung der Triathlon-Weltmeisterschaft der Frauen und der Männer auf Hawaii. Das bedeutet es wird ab 2023 entweder eine WM der Frauen oder der Männer in Kona geben.

Gerüchte gab es schon seit der Großveranstaltung in diesem Jahr, als bei der von Ironman ausgetragenen Triathlon-Weltmeisterschaft auf Hawaii die Rennen der Frauen und Männer erstmals an zwei unterschiedlichen Tagen ausgetragen wurden. Durch die Corona-Pause war die Anzahl der Teilnehmer:innen in neue Rekordhöhen geschnellt. Dementsprechend voll war es auf Kona geworden. Hotels, Mietwagen, Flüge – alles war Mangelware und entsprechend teuer.

Zudem hatten die Veranstalter vor Ort Probleme genügend Freiwillige als Helfer für die beiden Veranstaltungstage zu gewinnen. Als prominenter Helfer sprang Jan Frodeno ein, der an einem der beiden Tage an einer Verpflegungsstelle als Freiwilliger Dienst schob und Getränke an die Sportlerinnen ausgab. Das war eine tolle Geste aber natürlich keine Abhilfe für das eigentliche Problem, nämlich dass der traditionelle Austragungsort Kona nicht für eine solche Mega-Veranstaltung gewappnet war.

Mehrere Medien berichten übereinstimmend, dass die lokalen Behörden und Offizielle die Weltmeisterschaft auch weiterhin auf Hawaii halten möchten, sich aber einer zweitägigen Veranstaltungen in den Ausmaßen wie in diesem Jahr nicht gewachsen sehen. Man befürchte auch, dass die Begeisterung der Einwohner in Unmut umschlagen könne.

Ironman als Veranstalter gab deshalb Ende November bekannt, dass am 14. Oktober 2023 ausschließlich die Triathlon-Weltmeisterschaft der Frauen auf Hawaii ausgetragen wird. Das Rennen der Männer soll an einem anderen Termin und an einem anderen Ort stattfinden. Ironman will diesen im Januar 2023 bekannt geben. Viele Szenekenner berichten jedoch aktuell, dass die Triathlon-Weltmeisterschaft der Männer bereits am 10. September in Nizza stattfinden könnte. Eine offizielle Bestätigung dazu gibt es derzeit jedoch nicht.

Offiziell bestätigt ist hingegen, dass 2024 wieder die Männer auf Hawaii starten sollen und die Damen zu dem anderen Austragungsort wechseln. In den darauffolgenden Jahren sollen Frauen und Männer dann jeweils jahresweise die Location wechseln.

Was denkt ihr – sollte die Triathlon-WM ausschließlich auf Hawaii stattfinden?

Text: Harald Englert / Foto: Canyon
  1. benutzerbild

    giant-l

    dabei seit 06/2021

    Sinnvoll wäre es die WM im Wechsel in Europa und den USA auszutragen. So hätte der Großteil der Altersgruppenteilnehmer jedes zweite Jahr die Möglichkeit zu einer preislich vertretbaren Teilnahme.
    Es würde wohl auch die Teilnehmerzahlen senken - ohne den Mythos Kona verliert das Ganze (mMn) durchaus an Strahlkraft.
    Bei einer WM zu starten ist ja grundsätzlich ganz nett, aber für die allermeisten halt auch irrelevant... 🤷‍♂️
  2. benutzerbild

    TXG

    dabei seit 07/2006

    Es würde wohl auch die Teilnehmerzahlen senken - ohne den Mythos Kona verliert das Ganze (mMn) durchaus an Strahlkraft.
    Bei einer WM zu starten ist ja grundsätzlich ganz nett, aber für die allermeisten halt auch irrelevant... 🤷‍♂️

    Da wäre ich mir ehrlichgesagt garnicht so sicher. Ich habe zwar bisher keine Langdistanz gemacht und bin vermutlich auch überhaupt nicht auf dem entsprechenden Level, aber bei mir wäre es grundlegend so dass ich mir eine Teilnahme an der WM in Nizza gut vorstellen könnte wenn eine Qualifikation dafür abfällt. Das kann man doch super mit zwei bis drei Wochen Sommerurlaub beispielsweise im Wohnmobil verbinden. Nach Hawaii würde ich bei den horrenden Kosten für Flug und vorallem Unterkunft aber niemals fliegen, das wäre es mir einfach nicht wert.

    Ich denke so geht es grundsätzlich auch vielen anderen europäischen Triathleten.
  3. benutzerbild

    d^gn

    dabei seit 01/2020

    naja man muss schon sagen, dass die meisten wirklich ambitionierten Hobbytriathleten sich den ganzen scheiss dann nur antun um sich ggf. einmal in ihrem Leben fuer Kona zu qualifizieren

    klar kostentechnisch ist Kona schon nicht ohne ...

  4. benutzerbild

    hugo

    dabei seit 08/2004

    naja man muss schon sagen, dass die meisten wirklich ambitionierten Hobbytriathleten sich den ganzen scheiss dann nur antun um sich ggf. einmal in ihrem Leben fuer Kona zu qualifizieren

    klar kostentechnisch ist Kona schon nicht ohne ...
    Sehe ich genauso.
    Die hohen Kosten und der Aufwand für die quali, machen ja alles erst so reizvoll für viele.
    Kona ist n Statussymbol, wie ne Rolex. Die kauft auch niemand obwohl, sondern weil sie teuer und damit exklusiv ist.
    @TXG
    Das ist grundsätzlich richtig, aber der gemeine Hawaii-Aspirant hat erstens seine Priorität beim Event und nicht beim Sommerurlaub und zweitens lässt sich natürlich auch super Urlaub auf Hawaii machen, wenn man schonmal da ist, nachdem man die andere Hälfte des Jahresurlaubs in Trainingslagern auf den Balearen oder Kanaren, oder für die Quali in Südafrika, Südostasien oder sonstwo aufgewendet hat, weil man eben kann.
    Für die, denen der ganze Hype egal ist, gibt’s dann eben ITU-WM oder ganz andere Events (challenge, Norseman,…) überall auf dem Planeten, mit viel weniger Logistikaufwand, kosten und Kommerz.
  5. benutzerbild

    kleinerblaumann

    dabei seit 03/2022

    Für mich mittlerweile zur reinen Massenveranstaltung samt Vermarktung verkommen.
    Ist eben wie überall: Solange der Dollar rollt wird expandiert auf Teufel komm raus.

    Aus meiner Sicht sollten die Teilnehmerzahlen zurückgeschraubt werden auf allen IM Events.
    Wieder Klasse statt Masse.
    Für mich ist das auch ein Beispiel dafür, wie Wachstum und Gewinn einen Mythos zerstören können. Irgendwie schade, aber wundern tut es mich nicht. Würde mich nicht wundern, wenn für die besten der Welt dann nur alle zwei Jahre eine "echte" Ironman-WM stattfinden wird und die anderen Jahre weniger Stellenwert bekommen.

    Es ist ein bisschen so, als würde man irgendwo einen Berg mit 8849 Metern Höhe aufschütten, weil der echte Everest zu voll wird.

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