Hintergrund: UCI-Freigabe für den Einsatz im Wettkampf
Die Union Cycliste Internationale (UCI) hat die Aufgabe, Neuerungen zu prüfen und gegebenenfalls zuzulassen. Laut Nix Biosensors ist die Erlaubnis der UCI zur Verwendung ihres Hydration Biosensor im Wettkampf ein Meilenstein, da Teams nun während des Rennens Echtzeitinformationen zum Flüssigkeitshaushalt ihrer Fahrer abrufen können – bislang war der Sensor nur im Training zugelassen. Da sich Wettkampfbedingungen stark von Trainingseinheiten unterscheiden, könnte der Sensor bei Flüssigkeitsverlusten und Dehydrationsrisiken eine wichtige Rolle spielen.
Wie funktioniert der Nix Hydration Biosensor?
Der Sensor setzt sich im Wesentlichen aus einem Patch (eine Art Pflaster) und einem kleinen Pod zusammen. Während der Fahrt wird der Patch auf dem Bizeps befestigt und nimmt Schweißproben auf, die der Pod anschließend analysiert. Ein Koppeln mit der Nix Pro-App ermöglicht eine Echtzeitübertragung der gemessenen Werte, etwa die Höhe des Flüssigkeits- und Elektrolytverlusts. Laut Nix Biosensors soll das den Profis oder Teamverantwortlichen helfen, frühzeitig zu reagieren, bevor sich deutliche Dehydrationssymptome bemerkbar machen.
Echtzeitdaten für mehr Sicherheit und Performance?
Vor allem während längerer Etappenrennen könnte diese Technologie laut Nix wichtige Hinweise liefern. Kurzfristige Regenerationsphasen zwischen den Renntagen erlauben kaum Raum für Fehler im Flüssigkeitshaushalt. Der Nix Biosensor soll dabei helfen, sich von Tag zu Tag optimal zu erholen. EF Pro Cycling beispielsweise berichtet, dass man die Technologie bereits getestet habe, um bessere Informationen über Schweißverlust und den jeweiligen Elektrolytbedarf einzelner Fahrender zu erhalten.
Ob sich diese Vorteile auch in Form realer Leistungsvorsprünge zeigen, bleibt indes eine offene Frage – unabhängige Studien liegen noch nicht in großem Umfang vor.
Andere UCI-zugelassene Sensoren und das Core-Beispiel
Der Nix Biosensor ist nicht das einzige Hightech-Gadget, das die UCI für den Renneinsatz genehmigt hat. Auch der Core-Sensor, der kontinuierlich die Körperkerntemperatur misst, ist offiziell zugelassen. Teams wie BORA – hansgrohe, Soudal-Quickstep, Lidl-Trek und weitere haben sich bereits im Vorjahr für einen Einsatz des Temperatur-Sensors entschieden. Die Idee dahinter: Wenn Fahrende ihre Körpertemperatur in Echtzeit kennen, können Betreuerinnen und Betreuer schneller reagieren – sei es durch Kühlung oder durch Anpassungen im Renntempo, um Überhitzung vorzubeugen.
Glukose- und Laktatmessung: (Noch) keine Freigabe
Im Gegensatz zu Hydrations- und Temperaturmessung ist die kontinuierliche Erfassung von Blutzucker- oder Laktatwerten während des Rennens laut UCI-Statuten weiterhin verboten. Das betrifft unter anderem Geräte zur permanenten Glukosemessung, die noch vor wenigen Jahren in Entwicklung waren. Mit der Einführung der UCI-Regel 1.3.006 bis im Jahr 2021 wurde festgelegt, dass „Geräte, die andere physiologische Parameter erfassen, unter anderem Glukose oder Laktat, im Wettkampf nicht zulässig sind.“ Diese Entscheidung begründet die UCI offiziell damit, die Unberechenbarkeit des Rennverlaufs zu wahren und den Wettbewerb nicht in eine rein technologische „Formel 1 des Radsports“ zu verwandeln.
Was bedeutet das für die Teams?
Die Zulassung des Nix Biosensor durch die UCI und von Temperaturmessgeräten wie dem Core-Sensor könnte den Trend hin zu datengetriebener Strategie weiter verstärken. Immer mehr Profi-Mannschaften nutzen bereits unterschiedliche Messmethoden, um marginale Fortschritte zu erzielen. Trotzdem bleibt offen, ob künftig weitere Innovationen in den Wettkampfalltag einziehen. Denn die UCI hat gezeigt, dass sie bei bestimmten sensiblen Parametern – wie Glukose oder Laktat – auf eine strikte Regulierung setzt.
Wie sich die Praxis entwickelt, dürfte unter anderem von der Akzeptanz in den Teams und von den tatsächlichen Wettbewerbsvorteilen abhängen. Denn so nützlich die Live-Analyse von Körperwerten erscheinen mag: Am Ende spielt auch das Renngeschehen selbst eine entscheidende Rolle, bei dem Teamtaktik, Streckenverhältnisse und das Können der Fahrerinnen und Fahrer weiterhin im Mittelpunkt stehen. Mehr Infos findet ihr direkt bei Nix – www.nixbiosensors.com.
Wie beurteilst du den Nutzen des Nix Hydration Biosensors im Profi-Radsport?
4 Kommentare
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UCI erlaubt Nix Hydration Biosensor: Live Flüssigkeits-Daten im Rennen
Wie beurteilst du den Nutzen des Nix Hydration Biosensors im Profi-Radsport?
Maschine Mensch.
Mit idealisierendem Ansatz fabuliere ich in den tiefen meiner Resentiments für eine nicht allzu ferne Zukunft:
Für jede Vitalfunktion einen auf die aktuelle Verfassung konditionierte Sensorik, so dass der Mensch einfach nur noch mit (entsprechend getriggertem) ‚Willen‘ zu was auch immer startet. Losgelöst von autosuggestiver Befindlichkeit MACHEN (was auch immer) bis eines der Warnsysteme zum Einhalt appelliert oder besser selber regelt.
Wenn dann so etwas völlig indifferentes wie ein individuelles Körpergefühl vollständig obsolet geworden ist, wird alles … tja, besser/sicherer/gesünder/weniger riskant?
Und auch hier bin ich nicht gegen eine Entwicklung solcher Sensoren, aber mir fallen bei einer progressiven Vermarktung mehr negative Effekte für die meisten Anwender ein, als …
Früher™ hatten wir einfach Durst oder haben regelmäßig was getrunken. Das geht heute offenbar nicht mehr.
Es wird immer wärmer/heißer. Eventuell findet deshalb auch die Vuelta dieses Jahr hauptsächlich im Norden statt. Außerdem wird es immer schneller und hektischer in den Rennen, da vergisst man fix mal die Flüssigkeitszufuhr - oder unterschätzt die Umgebungstemperaturen. Ich bin kein Mediziner, aber denke schon, dass eine Dehydration unter den Umständen auch nachhaltige Gesundheitsschäden nach sich ziehen kann.
Wer nicht an Kohlenhydrate denkt, gewinnt vielleicht nicht. Wer nicht an Wasser denkt, hat irgendwann eventuell einen Kochklops hinter der Stirn gondeln.
Dann doch lieber financial caps, weiterhin Glukose-Sensorverbot und Funkverbot/-einschränkung.
Die erweiterten Umstände unter denen Rennen stattfinden mal außen vor gelassen.
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