Das erste deutsche Rennen der Trek UCI Gravel World Series ist Geschichte und Tessa Neefjes und Paul Voß haben es gewonnen. Bei dem fast 130 km langen 3Rides Gravelrennen in Aachen wurde unter hoher belgischer und niederländischer Profi-Beteiligung ein Schnitt von 35,77 km/h auf einer anspruchsvollen Rundstrecke erzielt.

Tessa Neefjes bei den Frauen und Paul Voß bei den Männern haben sich in die deutsche Gravelrennen-Geschichte eingeschrieben. Sie gewannen beim ersten UCI-Gravel-Rennen in Deutschland.

3Rides UCI Gravelrennen Aachen Männer

„Ich bin überrascht, ich hatte auch Probleme zwischendurch und wurde richtig gefordert. So habe ich auf der Ziellinie auch einen ziemlich lauten Schrei der Emotion von mir gelassen”, sagte Voß nach der Siegerehrung. Der deutsche Ex-Tour de France-Punktetrikot-Träger und Gravel-Racer der ersten Stunde konnte sich im Sprint aus einer sechsköpfigen Spitzengruppe durchsetzen. Er überquerte eine Sekunde vor dem hochkarätigen CX-Profis Joris Nieuwenhuis (27, Niederlande) und Daan Soete (28, Belgien) den Zielstrich auf dem Schotter des Aachener CHIO-Geländes. Er benötigte für die fast 130 km lange Strecke 3:37:12 Stunden und erzielte damit einen Schnitt von rund 35,8 km/h. Voß steckt eigentlich in der Vorbereitung auf das deutlich längere Rennen Unbound Gravel in den USA. Voß: „Alleine Wegfahren war hier unmöglich, es war trotz des Regens der vergangenen Tage ein sehr schnelles Rennen.“

Über 1.000 Starter:innen hatten sich für das erste Rennen der Trek UCI Gravel Series in Aachen angemeldet
# Über 1.000 Starter:innen hatten sich für das erste Rennen der Trek UCI Gravel Series in Aachen angemeldet - die Startliste war voller Prominenter Namen.
Die Strecke führte über fast 130 km durch das hügelige Aachener Umland.
# Die Strecke führte über fast 130 km durch das hügelige Aachener Umland.
Sieger Paul Voß bezeichnete das Rennen als „schnell“.
# Sieger Paul Voß bezeichnete das Rennen als „schnell“.
Tessa Neefjes (26) gewann das Rennen der Frauen.
# Tessa Neefjes (26) gewann das Rennen der Frauen.

3Rides UCI Gravelrennen Aachen Frauen

Bei den Frauen sah es lange ebenfalls nach einem deutschen Sieg aus. Die Bremerin Carolin Schiff (37) fuhr ein starkes Rennen, doch auf der Schlussrunde holte die Niederländerin Tessa Neefjes (26) ihre deutsche Konkurrentin noch ein und siegte auf der Ziellinie in 4:07:00 Stunden. Dritte wurde Lorena Wiebes (Niederlande, 24). Neefjes, die beim UCI-Rennen in den Niederlanden bereits aufs Podium gefahren war, hatte Wiebes, Weltranglistenzweite auf der Straße, an einem Anstieg abgehängt. „Das war ein super wertvoller Sieg für mich”, sagte Neefjes, “ich dachte, dass ich heute auf Platz zwei landen werde – und dann habe ich Carolin noch in der letzten Kurve abgefangen.” Im Vorfeld hatte Neefjes nicht mit einem Sieg gerechnet. “Das Feld war superstark, deswegen war das für mich absolut überraschend heute”, sagte Neefjes.

„Das war ein super wertvoller Sieg für mich“ sagte Neefjes im Ziel.
# „Das war ein super wertvoller Sieg für mich“ sagte Neefjes im Ziel.

UCI Gravel World Serie Aachen Ergebnisse

Hier findet ihr die komplette Ergebnisliste der UCI Gravel World Series Aachen 129 km.

Strecke und Starterfeld

Ausgetragen wurde das Rennen, das auch als Qualifikationslauf für die Gravel WM 2023 im Veneto, Italien, dient, auf einem anspruchsvollen Parcours über sieben Runden à 18,5 Kilometer (129,5 Kilometer). Das Rennen beim 3RIDES Event war das erste deutsche Gravel-Rennen der World Series des Radsportweltverbands UCI.

Wie in der Gravel-Szene üblich, gehen Profis und Hobby-Athlet:innen in der Serie gemeinsam an den Start. Etwa 1.100 Fahrerinnen und Fahrer hatten sich laut den Veranstaltern für dieses Rennen angemeldet. In verschiedenen Altersklassen qualifizierten sich die Teilnehmenden für die zweite Gravel-Weltmeisterschaft, die im Herbst in Italien ansteht. In der Altersklasse ab 45 Jahren war es möglich, sich mit einem Schnitt knapp oberhalb von 29 km/h für Italien zu qualifizieren. Das entspricht einer Rennzeit von rund 4:26 für die 130 km. Als ältester Teilnehmer sicherte sich der 75 Jahre alte Italiener Pierluigi Talamona aus Varese die Qualifikation für die WM. Er legte vier Runden in 2:43:06 Stunden zurück.

Das Rennen war von Regen geprägt
# Das Rennen war von Regen geprägt - man sieht es Paul Voß an.
Das Podium der Frauen
# Das Podium der Frauen - Tessa Neefjes (Mitte), Carolin Schiff (links) und Lorena Wiebes (rechts).
Das Podium der Männer
# Das Podium der Männer - Paul Voß (MitteI), Joris Nieuwenhuis (links) und Dan Soete (rechts).
Infos: Pressemitteilung / Fotos: Leon Van Bon
  1. benutzerbild

    dobelli

    dabei seit 08/2013

    Ich nehme zu längeren Rennen nur noch alte Flaschen…
    ja, man lernt. ja so einiges bei so einem Event... 😉

    und hörte auf damit, dass man keinen Traktor mit Anhänger auf die Strecke lässt, wenn gerade mal keine Radfahrer vorbei kommen.
    haben sie den Traktor durchgelassen? das könnte ja dann der Traktor gewesen sein, der dann am Buschweg stand. wobei der dann durch noch eine Sperre musste...
  2. benutzerbild

    _bronco_

    dabei seit 12/2020

    Ja, das wird der gewesen sein. Zuerst wollten sie ihn nicht fahren lassen. Dann ist er ausgerastet und sie haben ihn durchgelassen.
    Er musste angeblich Futter holen und hatte eine „Genehmigung vom Veranstalter“. Konnte aber weder sagen mit wem er gesprochen hat noch irgend etwas schriftliches vorweisen.

  3. benutzerbild

    dobelli

    dabei seit 08/2013

    Ja, das wird der gewesen sein. Zuerst wollten sie ihn nicht fahren lassen. Dann ist er ausgerastet und sie haben ihn durchgelassen.
    Puh, wenn der das wirklich war, dann musste er noch mindestens durch eine mit zwei Ordnern gesicherte Absperrung. Das sollte dann bei so einem Event schon besser laufen.
  4. benutzerbild

    talybont

    dabei seit 02/2004

    Haben solche Ordner überhaupt Polizeigewalt, d.h. dürfen die jemanden hindern? Oder sich gar den Ausweis zeigen lassen?

  5. benutzerbild

    dobelli

    dabei seit 08/2013

    Haben solche Ordner überhaupt Polizeigewalt, d.h. dürfen die jemanden hindern? Oder sich gar den Ausweis zeigen lassen?
    Sie werden sicher keine Rechte wie Polizisten haben. Aber sowas wie "Hausrecht" sollten sie auf einer abgesperrten Strecke doch haben, oder nicht?

    Inwiefern man das dann "mit Körpereinsatz" durchsetzt (durchsetzen darf) ist ne andere Frage. Vermutlich müssen sie versuchen denjenigen zu stoppen und dann die Polizei rufen.

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