Die UCI hat sich mit der Vertretung der Fahrer, Teams und Rennorganisatoren (PCC) auf Reformen ab 2019 geeinigt. Sie beinhalten eine neue „Classics“-Serie und eine Vergabe von Wildcards für die Grand Tours nach festen Kriterien. Die Eckpunkte seien am Rande der WM in Innsbruck einvernehmlich beschlossen wurden, wie der Verband mitteilte.
UCI Renn-Organisation ab 2019 kurz und knapp
- Kein WorldTour Ranking mehr
- Statt UCI Pro Continental nun UCI ProSeries Teams
- Neue Classics-Rennserie
- Ab 2020 eigene ProSeries Rennserie
- 2 Startplätze pro Grand Tour für beste ProSeries Teams reserviert
- 3 Startplätze pro Classics Rennen für beste ProSeries Teams
- In Kraft ab Ende der Saison 2019
Eine neue Organisation des professionellen Straßenradsports für Männer wurde gestern von den Mitgliedern des Professional Cycling Council (PCC) – einem Gremium, das sich aus Vertretern von Teams, Fahrern und Veranstaltern zusammensetzt – und dem UCI Management Committee einstimmig genehmigt. Das teilte der Weltradsportverband mit. Die Reform soll 2019 schrittweise eingeführt werden. Ziel sei es, die Position des Radsports unter den größten Profisportarten der Welt zu stärken. Insbesondere solle sie unter anderem die Stabilität des Systems verbessern und neue Partner ermutigen, an Bord zu kommen.
Rennen in drei Klassen
Der UCI Road International Calendar umfasst künftig drei Abteilungen: UCI WorldTour, UCI ProSeries und UCI Continental Circuits. Ab 2020 gehören zur UCI WorldTour die drei Grand Tours, andere Etappenrennen und die eintägigen Rennen, die in einer neuen UCI Classics Series zusammengefasst sind sowie weitere Eintagesrennen. Details sollen mit den Stakeholdern der Rennen festgelegt werden. Gennant werden für die Classics-Serie „die fünf Monumente“ und potenziell etwa „15 hochkarätige Veranstaltungen“. Insgesamt soll die UCI WorldTour damit auf 185 Renntage kommen. Diesen Veranstaltungen will die UCI demnach 3 Jahre WorldTour Status garantieren. 2020 soll eine neue UCI ProSeries auf den Markt kommen. Sie werde aus einer Auswahl aktueller HC- und Klasse 1-Veranstaltungen mit genauen Spezifikationen bestehen. Die UCI Continental Circuits sollen „die Eckpfeiler unseres Sports auf kontinentaler Ebene“ bleiben, heißt es.
Keine Änderungen bei den Team-Klassen
Die Teams werden weiterhin in drei Divisionen aufgeteilt: UCI WorldTeams, UCI ProTeams (ehemals UCI Professional Continental Teams) und UCI Continental Teams. Die Zahl der UCI WorldTeams bleibt auf 18 begrenzt. Sie können aus 27 bis 30 Fahrern bestehen und erhalten eine Lizenz für drei Jahre. Unbegrenzt ist die Anzahl der UCI ProTeams und UCI Continental Teams.
Ende des UCI WorldTour Rankings
Ab 2019 wird nur noch das UCI World Ranking auf internationaler Ebene berechnet. Das UCI WorldTour Ranking wird es nicht mehr geben. Außerdem soll es eine UCI-Weltrangliste für Nationen geben. Neu ist das Konzept für eine UCI-Weltrangliste für Teams. Dabei sollen die Ergebnisse der 10 besten Fahrer jedes Teams in allen drei Divisionen über alle Rennen im UCI Road International Kalender hinweg berücksichtigt werden. Die Einzel-, Mannschafts- und Nationenrankings werden außerdem weiter für die fünf UCI Continental Circuits veröffentlicht.
5 Kriterien für Vergabe des WorldTour Status
Ab Ende der Saison 2019, und dann im Drei-Jahresturnus, erhalten 18 Teams eine UCI WorldTour Lizenz. Die Vergabe soll nach fünf Kriterien erfolgen: ethische, administrative, finanzielle, organisatorische und sportliche. Diese Kriterien sollen einen Vergleich zwischen bestehenden UCI WorldTeams und neuen Kandidaten für den höchsten UCI Team-Status ermöglichen. Die Offenheit des Systems und die Anerkennung der sportlichen Leistungen sind somit gewährleistet. Es geht darum, die notwendige Stabilität mit einem offenen System zu verbinden.
Beste ProSeries Teams bei Grand Tours und Classics
Bei den Teilnahmebedingungen wird auch der Bedeutung der sportlichen Kriterien Rechnung getragen. Die beiden besten UCI ProTeams haben künftig das Recht, an den Grand Tours teilzunehmen. Dadurch wird die Anzahl der von den Organisatoren verteilten Wildcards reduziert. Ebenso haben die drei besten UCI ProTeams das Recht, an Veranstaltungen der UCI Classics Series und an anderen Veranstaltungen der UCI WorldTour teilzunehmen.
Einige wichtige Details müssen laut UCI noch geklärt werden, damit die Reform zum 1. Januar 2020 vollständig umgesetzt werden kann.
Viel Konkretes hat die UCI noch nicht bekanntgegeben. Was haltet ihr von einer neuen Classics-Serie und weniger Veranstalter-Einfluss bei der Vergabe von Startplätzen für ProSeries Teams?
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