Wie bist du auf die Idee gekommen?
Martin Kreis:
Ich bin früher viel Mountainbike gefahren. Irgendwann erschien es mir unsinnig, nur die Beine dynamisch zu trainieren, während der Oberkörper rein statisch verharrt. Da kam mir die Idee: Mehr Vortrieb und zusätzliches Training des Oberkörpers durch Einbeziehung der Arme.
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Wann und wie sind die ersten Räder entstanden?
Die ersten Prototypen entstanden 2005 und wurden im heimischen Keller geschweißt. Drei Jahre später hatten wir die passende Geometrie für einen Rahmen gefunden, der Arm- und Beinantrieb zulässt. Damit haben wir uns an die Rahmenbauspezialisten von Mi-Tec aus dem Sauerland gewandt. 2012 war das Produkt serienreif und wir konnten endlich auf den Markt gehen.
Produziert ihr immer noch in Deutschland?
Ja und darauf legen wir sehr großen Wert. Unser Rahmenbauer ist immer noch Mi-Tec. Die restlichen Teile kaufen wir ein und bauen die Bikes im schwäbischen Laichingen zusammen.
Wie war 2012 die erste Resonanz?
Das Feedback war super. Wir haben das Varibike auf der Erfindermesse in Genf der Öffentlichkeit vorgestellt und prompt die Goldmedaille in der Kategorie Sport gewonnen.
Ihr habt nur eine Rahmengröße: Wie groß muss man sein, um mir dem VariBike fahren zu können?
Jeder der zwischen 1,65 und 2 Metern groß ist, kann mit dem Varibiken. Die Armkurbel ist teleskopierbar (in Höhe und Richtung). Dadurch kann man das Bike sehr individuell anpassen, ohne weitere Teile, wie es oft bei anderen Rädern der Fall ist.
Der Lenker sieht recht kurz aus – auch bei der MTB-Version. Welche Auswirkungen hat das auf die Lenkdynamik und die Kontrolle?
Im Vergleich zu herkömmlichen Rädern wirkt er kurz, doch unsere älteren Modelle hatten sogar noch kürzere Lenker. Die 400mm Version unseres Verständnis nach optimal. Zum einen würde eine breitere Stange mit den Armkurbeln kollidieren. Zum anderen benötigen wir keinen breiten Lenker, denn der Lenkimpuls beim Varibiken erfolgt weniger aus einer Lenkbewegung: Wie beim Motorradfahren wird das VariBike in die Kurve gedrückt. Wir haben das Varibike auch schon in der Wüste und am Stand gefahren. Dabei haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Varibike-Lenkung auf losem Untergrund (zum Beispiel im Sand und Kies) deutlich besser lenkt, als die Lenkung von herkömmlichen Mountainbikes.
Bei herkömmlichen Mountainbikes kommt es auf losem Untergrund leicht vor, dass man übersteuert, das Vorderrad den Grip verliert und wegrutscht. Im Gegensatz dazu reagiert die Varibike-Lenkung auf losem Untergrund sehr gutmütig. Der Grund ist der sehr große Nachlauf. Dadurch funktioniert die Varibike-Lenkung wie eine Lenkautomatik, die ein Übersteuern verhindert. Der Grip bleibt erhalten und das Vorderrad bleibt spurtreu.
Wann und wo kann ich das Varibike testen?
Wir sind immer wieder auf Events und Messen. Die Termine stehen auf unserer Homepage. Oder einfach anrufen und eine Testfahrt bei uns in Ulm vereinbaren.
Mehr Bilder vom Varibike gibt es hier.
88 Kommentare
» Alle Kommentare im Forum(Und Irritation)
Ungefähr so wie an den Anblick von Liegerädern? Bei denen beginnt man doch jetzt so langsam, nach einem Dreivierteljahrhundert immer kurz vor dem Durchbruch, die Nische zu akzeptieren und das “noch“ vor dem “ein ungewohnter Anblick“ aufzugeben...
Armkurbelnd sind die Bremsgriffe am unergonomisch zu schmalen Lenker(Lenkpräzession!) nicht zu erreichen-nicht verkehrssicher...
Der Segway-Erfinder starb auch bei der Nutzung seiner Produkte...
Na, die "verkehrt herum eingebaute Gabel" sorgt für so elendig viel Nachlauf, dass der schmale Lenker nötig sein dürfte, dass das Teil überhaupt noch einlenkt. Dass ich mich aber auf einer Passabfahrt mit Geschwindigkeiten zwischen 70 und 105km/h darauf wohlfühlen würde, glaube ich nicht.
Ein realistisches Bild vom Varibiking bekommt man am ehesten wenn man die Leute fragt die das Varibike schon länger benutzen.Im Netz finden Interessierte auch eine lange Referenzliste.
Mein realistischer Eindruck beim Betrachten dieses fahrenden Kleiderständers ist, das die verbogene Optik der Art des Marketings schon sehr nahe kommt...
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