Vaude verlässt X mit sofortiger Wirkung Werbestopp auf allen sozialen Medien

Vaude verlässt die Social Media Plattform X, ehemals Twitter, mit sofortiger Wirkung. Hintergrund sind laut Unternehmen die zunehmende Falschinformation, diskriminierende und rechtspopulistische Inhalte sowie der immer aggressivere Stil auf X. Dazu kündigt die Marke einen Werbestopp auf allen sozialen Netzwerken an. Die Infos in der Pressemitteilung.
Titelbild

Die Pressemitteilung im Wortlaut:

VAUDE setzt Zeichen gegen Desinformation, Hate Speech und Rassismus

  • VAUDE Kanal auf Plattform X wird stillgelegt
  • Werbe-Stopp in sozialen Netzwerken
  • VAUDE spricht sich deutlich gegen Fake News, Hate Speech und Rassismus aus

Tettnang, 21.03.2024
VAUDE verlässt die Plattform X mit sofortiger Wirkung. “Damit reagieren wir auf die zunehmenden Falschinformationen, die diskriminierenden und rechtspopulistischen Inhalte und den immer aggressiveren Stil auf X – davon möchten wir uns klar distanzieren”, so Manfred Meindl, VAUDE Marketingleitung. Mit Blick auf das Superwahljahr 2024 erwartet VAUDE eine weitere Eskalation des Umgangstons und der Inhalte insbesondere auf X, aber auch auf den anderen sozialen Kanälen. In diesem Umfeld möchte VAUDE nicht mehr werben. Daher stoppt die Outdoormarke mit Ende des Monats sämtliche bezahlten Werbemaßnahmen in allen sozialen Netzwerken und konzentriert sich auf andere Umfelder.

“Wir treten für Diversität, Fairness und Verantwortung ein und positionieren uns entschieden gegen Desinformation und jede Art von Diskriminierung. Deshalb sind wir besorgt über die aktuellen Entwicklungen in den sozialen Kanälen und möchten diese nicht durch Werbeeinnahmen finanziell unterstützen. Außerdem liegt es uns am Herzen, unsere Marke in einem guten und konstruktiven Umfeld zu platzieren, das mit unseren Werten vereinbar ist. Im Paid Media-Bereich haben wir als Marke leider keinerlei Einfluss darauf, von welchen Inhalten unsere Anzeigen umgeben sind, deshalb ziehen wir uns hier komplett zurück”, so Manfred Meindl.

Plattform X nicht mehr tragbar: X-odus geht weiter

Seit Unternehmer Elon Musk Twitter übernommen und in “X” umbenannt hat, ist die Verbreitung von Desinformation und die Zahl an diskriminierenden und demokratiefeindlichen Beiträgen erheblich gestiegen. Das Unternehmen wirkt diesen Entwicklungen nicht entgegen, sondern unterstützt vielmehr durch fehlende Moderation, das Freischalten von Accounts, die Hass verbreiten und durch die gleichzeitige Sperrung kritischer Accounts. Elon Musk selbst befeuert diskriminierende und rassistische Inhalte. Das zeigt auch sein aktueller Post auf X, in dem er sich auf die Seite des österreichischen Rechtsextremen Martin Sellner stellt und sich über seine Abschiebung aus der Schweiz empört. Sellner hat aufgrund seiner rechtsradikalen Haltung bereits in einigen Ländern Einreiseverbot, nun auch in Deutschland.

Mittlerweile hat die EU-Kommission ein Verfahren gegen X wegen „Verbreitung illegaler Inhalte“ eingeleitet. Zahlreiche Unternehmen, Medien, wissenschaftliche und staatliche Institutionen haben sich bereits von der Plattform verabschiedet.

VAUDE engagiert sich für eine konstruktiven Diskurs im Netz

VAUDE bedauert diese Entwicklung, da das Unternehmen seit vielen Jahren sehr aktiv und erfolgreich auf allen für die Marke relevanten Social Media-Kanälen kommuniziert und dabei auch eine starke Verbindung zu seinen Communities aufgebaut hat. Der direkte Dialog und die Interaktion mit vielen Menschen entspricht der VAUDE Philosophie. “Diese Kanäle geben uns die Möglichkeit, sehr aktuell und transparent Einblicke in alles, was sich bei VAUDE tut, zu geben. Angesichts der globalen Herausforderungen und Entwicklungen nutzen wir die Netzwerke auch zunehmend, um auf aktuelle politische und gesellschaftliche Themen aufmerksam zu machen, zu denen wir als Unternehmen einen Bezug haben, wie Klimakrise, Diversität oder Rassismus.

Dabei steht für uns im Vordergrund, dass wir echte Lösungsansätze bieten und so auch die scheinbar einfachen Antworten, die von Rechtspopulisten und Verschwörungsideologen insbesondere auf X verbreitet werden, mit sachlichen Argumenten widerlegen”, berichtet Manfred Meindl. Auf diese Weise möchte VAUDE den konstruktiven, faktenbasierten Dialog auf Social Media fördern. Die Resonanz ist überwältigend, mit den jüngsten Postings gegen Rechtspopulismus hat VAUDE mehr Menschen erreicht als je zuvor. VAUDE selbst achtet auf strenge Community-Richtlinien in seinen sozialen Kanälen.

VAUDE zeigt weiterhin Haltung auf Social Media

VAUDE wird weiterhin über alle anderen Social Media Kanäle aktiv kommunizieren und Haltung zeigen: Linkedin, Instagram, Facebook, TikTok und Youtube. “Wir würden uns sehr freuen, unsere Follower auf X künftig bei unseren anderen Kanälen wiederzusehen”, so Manfred Meindl. Der VAUDE Kanal auf X wird stillgelegt und nicht mehr mit Inhalten bespielt, jedoch aus markenrechtlichen Gründen nicht geschlossen. Damit wird VAUDE auf X auch keinen Userservice mehr anbieten. Service-Anfragen dürfen direkt an VAUDE geschickt werden: [email protected].

Mehr zur VAUDE Positionierung für Vielfalt, Demokratie und Menschenrechte
Mehr zu Engagement & Haltung im
VAUDE Nachhaltigkeitsbericht
Mehr zur Diversität bei VAUDE

Vaude verlässt X – was sagt ihr zur dazu?

Infos und Bilder: Pressemitteilung Vaude

121 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Wo wird denn in Deutschland die Meinungsfreiheit eingeschränkt?
    Alles schon auf den Weg gebracht. Mit Steuergeld natürlich.
    https://rsw.beck.de/aktuell/daily/m...0-meinungen-unterhalb-der-strafbarkeitsgrenze
    Ich halte die AfD auch für gefährlich.
    Diese Partei ist demokratisch gewählt und arbeitet seit 10 Jahren in den Parlamenten, ohne dabei irgendwo in einer ernstzunehmenden Funktion zu sein. Woraus genau soll sich also die behauptete "Gefährlichkeit" ergeben ? "Gefährlich" ist allerdings die massiv betriebene Spaltung der Gesellschaft, die drohende Verarmung vieler und die z.T. marode Infrastruktur hierzulande. Wenn diese Gefahren beseitigt sind, erledigt sich der AFD-Zulauf von selbst. Vielleicht sollten die Altparteien einfach mal damit anfangen, sachkundiges und gebildetes Personal an die Spitze zu setzen, Politik für die hier Lebenden zu machen - und sich weniger um sich selber kümmern.
  2. Ach herrje. Die rechtsextremen, menschenverachtenden und offen geäußerten Phantasien diverser AFDler sind doch nun wirklich hinlänglich dokumentiert und bekannt.
    Es ist wirklich unfassbarer Unsinn, hier davon zu reden, dass es nur eine "behauptete Gefährlichkeit" ist und die Argumentation, sie hätten ja bisher nix schlechtes gemacht, weil sie ja noch nirgendwo regiert haben, bedarf eigentlich keines weitern Kommentars.
    Zum Glück durften sie ihren ideologischen Dreck noch nicht in einer Regierung umsetzen und ich hoffe, dass es dabei bleibt.

    Alles auf die "Altparteien" abwälzen, die sich gefälligst mal anstrengen sollen, ist natürlich auch leicht und billig zu haben. Da kann man sich selber schön zurücklehnen, weil, "die" tun ja nichts, dann brauchen sie sich nicht wundern!
    Auch, wenn man vieles kritisieren kann und sollte, was passiert ist oder eben nicht passiert - wir leben hier in Europa immer noch wie die Maden im Speck. Diese Dauerunzufriedenheit und Meckerkultur, die sich in vielen Ländern in einem Rechtsruck bei Wahlen äußert, hat in meinen Augen nur wenig mit realem Mangel zu tun.

    Selber anpacken ist unmodern. Und diejenigen, die es trotzdem tun, zum Beispiel in der Kommunalpolitik oder auch außerhalb des politischen Bereiches, werden häufig zur Zielscheibe von Hass.

  3. Das ist eine ganz andere Frage.

    Fakt ist, Linke wollen den Kapitalismus abschaffen und suchen dabei den Schulterschluss mit Klimabewegten. Ich habe das bisher eigentlich nur konstatiert und vermieden, es zu werten. Du aber leugnest ja diesen Zusammenhang und willst mir einreden, die Forderung nach einem Systemwechsel beziehe sich nur auf die Energieerzeugung. Nein, auf Plaketen auf allen einschlägigen Demos steht sehr explizit was anderes.

    Aber zu Deiner Frage:
    • Demokratie (Meinungspluralismus, Aushandlungsprozesse, freie Entscheidung) und Planwirtschaft (zentrale Steuerung) gehen meiner Meinung nach strukturell nicht zusammen.
    • Ob es ein anderes Wirtschaftssystem gibt, das mit Demokratie kompatibel ist, weiß ich nicht. Ich lasse mich gerne bekehren, denn die Probleme der Marktwirtschaft - Überproduktion, Ressourcenverbrauch, Konzentration von Vermögen, etc., sehe ich ja auch.
    • BTW: Ich hab noch in der Schule gelernt, dass Imperialismus (Expansionsstreben) das zwangsläufig auftretende letzte Stadium des Kapitalismus sei. Wenn wir uns anschauen, wo heute militärisch expandiert wird, dann ist diese Analyse Lenins irgendwie in ihrer Absolutheit falsch.
    Darüber beklagen das rechts nicht rechtsextrem und konservativ ja wohl bitte in Ordnung ist, aber gleichzeitig mit „Linke“ die den Kapitalismus abschaffen wollen einen Beitrag einleiten…

    Ist immer schön, wenn der Gegenseite Stilmittel vorgeworfen werden, die man selbst perfektioniert hat.

    Auch wenn die konservative Seite nicht meine Heimat ist und die Aiwangers, Merzes und Söders dieser Welt Rechtsextremismus durch ihren Opportunismus den Weg bereiten, so gibt es auf beiden Seiten vernünftige Politiker mit denen man in der Sache streiten kann. Sowohl die linke. als auch die rechte Politik ist wichtig für ein Gleichgewicht, sobald es jedoch extrem wird, wird es ein Problem. Die größere Gefahr in Deutschland kommt gerade mit Sicherheit nicht von links.
  4. Darüber beklagen das rechts nicht rechtsextrem und konservativ ja wohl bitte in Ordnung ist, aber gleichzeitig mit „Linke“ die den Kapitalismus abschaffen wollen einen Beitrag einleiten…
    Hm tja, natürlich muss man auch links zwischen legitimen, grenzwertigen und extremistischen Positionen unterscheiden. Ging vielleicht unter weil ich - Überraschung - auch sehr gemäßigt linken Positionen wie z. B. von Hubertus Heil eher kritisch gegenüberstehe. Nichtsdestotrotz sind diese natürllich legitim und ich werde an meinem Respekt denen gegenüber arbeiten.

    Wenn ich allerdings nachlese, was ich ursprünglich geschrieben hatte -
    Im linken Spektrum gibt es Menschen, die die Klimakrise für einen angestrebten Systemwechsel instrumentalisieren, XR beispielsweise.
    dann ist das ja nun keine übermäßige Pauschalisierung.
  5. Von Klimawandel, Aluhut, über Politik bis hin zu persönlichen Angriffen war wieder alles dabei, was zu einer sinnlosen Kontroverse im Rennradforum gehört.
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