Rennrad-News

Vision Metron 81 und Metron Disc
Zukunftsweisende Laufradgeneration

Die zu FSA gehörende Komponentenschmiede Vision stellte vor Kurzem auf Mallorca ihre Laufradpalette für 2012 vor. Bemerkenswert war dabei, dass sich darunter auch zwei Modelle befanden, die erst im kommenden Jahr, also 2013, auf den Markt kommen sollen. Beide Modelle sollen in diesem Jahr zunächst noch einmal ausführlichen Tests unterzogen werden.

Das erste Modell, welches vor allem für Freunde von High-End-Carbonprodukten interessant sein dürfte, ist der „Metron 81“ getaufte Laufradsatz. Er wird den „Metron 90“-Laufradsatz ersetzen, der derzeit der Hochwertigste im Programm von Vision ist. Beide Zahlenangaben rekurrieren auf die Höhe röhrenförmig aufgebauten Vollcarbonfelge. Allerdings bemisst die Metron 90 nur 88mm, während die Metron 81 die tatsächliche Höhe der Felge ausweist. Die Felge besteht aus unidirektional geflochtenen Flanken, die im Bereich des Speichenbettes und der Bremsfläche verstärkt sind, um besser gegen Belastungen gewappnet zu sein. Zudem fällt die Breite der Felge auf. Ähnlich wie andere führende Laufradhersteller, folgt auch Vision mit der „Metron 81“ dem Trend, die Felge im Bereich der Bremsflächen mit 23,7mm etwas breiter als seine bisherigen Modelle zu gestalten. Der Sinn dahinter ist einfach, sorgt doch, von einer aerodynamischen Warte her gesehen, eine breitere Felge in Verbindung mit einem entsprechend bemessenen Reifen für weniger Luftverwirbelung und dementsprechend mehr Vortrieb. Zudem garantiert eine breitere Felge mehr Halt für den Reifen.

Abgesehen von den bisher genannten Attributen, fällt zudem die Felgenform auf. Über ein halbes Jahr hinweg haben Vision’s Ingenieure mehr als einhundert Profile mittels CFD-Animationen untersucht, bevor sie sich schließlich für ein relativ rundes Profil entschieden. Windkanaltests scheinen ihre Wahl dabei zu bestätigen. Laut Vision handelt es sich beim „Metron 81“ um den schnellsten Laufradsatz, den man bisher entwickelt hat. Das Gewicht des Laufradsatzes beläuft sich laut Vision auf 1495g, was im Hinblick auf ähnliche Modelle anderer Hersteller einer definitiven Kampfansage gleichkommt.

Der „Metron 81“ Laufradsatz weist neben den neuen Felgen zudem neue Naben auf. Sowohl vorn wie auch hinten sind die „PRA“-Naben verbaut. Der Name leitet sich dabei von „Preload Reduction Assembly“ ab, einem System, welches die Vorspannkraft der Nabe regelt. Die Regulierung erfolgt mittels einer Gewindeschelle, die es den Lagern erlaubt, das Laufrad in Position zu bringen, ohne es vorher aus dem Rahmen oder der Gabel herauszunehmen. Wie bei den Felgen, steckt auch in den „PRA“ eine Menge Entwicklung. So ist der Körper der Vorderradnabe mit 98g um 20g leichter als seine Vorgänger. Hinzu kommt ein aerodynamischeres Design. Beide Aspekte sollen für einen bis zu 10% besseren Vortrieb sorgen. Die Vorderradnabe ist zudem mit einem Paar gedichteter Keramiklager ausgestattet. Sie ist mit 18 Speichenlöchern versehen, wobei das gesamte Laufrad radial eingespeicht ist.

Bei der Hinterradnabe fällt zunächst der um 1cm nach außen versetzte Flansch auf. Der Versatz führt dazu, dass die Speichen in einem steileren Winkel in die Nabenlöcher eingefasst werden. Laut Vision erhöht dies die Steifigkeit der Nabe um 26%. Desweiteren hat Vision darauf verzichtet, für den Freilauf Stahl als Material zu verwenden. Stattdessen setzt man auf Alu und spart so weitere 20g. Anders als bei der Vorderradnabe, wurde die Hinterradnabe mit vier gedichteten Keramiklagern bestückt. Zudem finden sich 21 Speichenlöcher. 14 davon sind auf der Antriebsseite eingearbeitet und fassen entsprechend viele gekreuzt angebrachte Speichen. Auf der Nichtantriebsseite sind 7 radial eingespeichte Speichen vorgesehen.

Darüber hinaus präsentierte Vision ein Scheibenrad, welches allerdings bis zur Markteinführung im kommenden Jahr noch überarbeitet werden wird. Markantes Merkmal des Laufrades sind die Seitenscheiben, welche aus Karbon strukturell gefertigt sind und unter welchen sich derzeit ein Set an Speichen befindet. Die Fertigungsform der Scheiben zielt auf eine erhöhte Steifigkeit des Laufrades ab, allerdings nur, wenn die Scheiben perfekt einpasst sind. Ein weiteres Merkmal der Scheiben ist ihre Seitenanordnung. Während die Scheibe der Antriebsseite flach in das Laufrad eingepasst ist, ist die Scheibe auf der Nichtantriebsseite konvex geformt, wohl um sich optimal über die Speichen zu legen.

Die Felgen, an welchen die Scheiben ausgerichtet werden, sind jene des „Metron 90“. Sie sind ebenso aus Karbon gefertigt und verfügen über eine Tiefe von 88mm. Als Naben wurden die „PRA“ verbaut, wobei entsprechende Freilaufversionen für Campagnolo, Shimano und Sram erhältlich sein werden. Gewichtsmäßig wird das Scheibenrad in seiner fertigen Version bei ca. 1100g liegen und damit um 180g leichter sein, als das diesjährige Modell.

Wo sich sowohl der „Metron 81“ und das Scheibenrad preislich einreihen werden, ist derzeit noch nicht klar. Sicher ist aber, dass die von Vision ausgestatteten Pro-Teams beide Modelle in dieser Saison ausgiebig testen werden und dass Vision sich anschickt, weiter auf den Laufradmarkt vorzudringen. Einen Überblick über die 2012er Modellpalette findet sich unter visiontechusa.

Fotos: Marco Toniolo / www.bdc-forum.it


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