Was kann man bei einem Radhandschuh noch verbessern? Es gibt stabile Handschuhe, atmungsaktive Handschuhe, enge Handschuhe, dicke Handschuhe, griffige Handschuhe – aber was genau bietet der Gore Wear M Gore-Tex Infinium? Wir haben es in den vergangenen Wochen herausgefunden!
Ausprobiert! Gore Wear M Gore-Tex Infinium
- Gore-Tex Infinium Stretch Glove-Technologie
- Absolut winddicht und extrem atmungsaktiv
- 4-Wege-Stretch für maximale Bewegungsfreiheit und Vielseitigkeit
- Ein-Saum-Konstruktion für weniger Säume und weniger Gewicht
- Ergonomisch aktiv vorgeformte 3D-Konstruktion
- Optimiertes Tastgefühl für Touchscreen-Bedienung mit Handschuhen
- Reflex-Details an allen Seiten für 360-Grad-Sichtbarkeit
- Gewicht 38 g / Paar
- Preis 44,95 €
- www.gore-tex.de
Als Erfinder der Gore-Tex-Membran verwenden die US-Amerikaner von Gore statt eines Clarino-Mesh-Mixes, wie es die viele andere Hersteller tun, das neuentwickelte, hauseigene „Infinium“-Material, das mehrere Vorteile bieten soll: So ist der verwendete Stoff nicht nur ziemlich dehnbar, sondern auch extrem winddicht – dabei soll der Handschuh wie eine zweite Haut anliegen. Dies wird mit einem speziellen Produktionsverfahren erreicht: So werden die beiden Handschuhseiten ausgestanzt, mit einer einzigen Naht zusammengenäht und dann auf einer Kunststoffform in einem Ofen in eine natürliche Handform gebracht. Wie funktioniert der Gore Wear M Gore-Tex Infinium in der Praxis?
Gore verspricht nicht zuviel: Der mit 19 Gramm Gewicht federleichte Handschuh liegt unglaublich eng an und würde, wäre er weiß statt schwarz, auch einem Pantomimen gut stehen. Neben dem angenehmen Stoff fällt auf, dass sich tatsächlich auch beim wildesten Faustballen im Unterlenker keine unangenehme Naht bildet; auch in der Handinnenfläche ist der Stoff nicht unangenehm zu spüren. Für Griffigkeit sorgen drei Silikon-Patches an Mittel-, Ring- und kleinem Finger, Daumen und Zeigefinger verfügen an den Fingerspitzen zudem über ein griffiges Material. Auffällig ist, dass der Handschuh sehr weit nach oben gezogen ist, sodass auch das Handgelenk noch komplett bedeckt wird – für Trainierende mit Multisport-Uhren vielleicht etwas zu hoch, zumal der Bund recht eng anliegt.
Getestet haben wir den Handschuh bei allen möglichen Temperaturen: Von +22 Grad in Arizona bis knapp unter den Gefrierpunkt war alles dabei. Positiv fällt dabei auf, dass der Gore Wear M Gore-Tex Infinium sowohl im Warmen ganz und gar nicht schwitzig wird, dank des windabweisenden Materials die Hand selbst bei einstelligen Temperaturen und Abfahrtsgeschwindigkeiten auf dem Rennrad die Hand aber auch nicht übermäßig auskühlt. Hier hilft der lange Bereich bis zum Handgelenk: Er sorgt dafür, dass auch bei kurz geschnittenen Ärmeln zwischen Jacke und Handschuh keine nackte Haut zu sehen ist.
Einen Sturz hatten wir mit den Gore Wear M Gore-Tex Infinium-Handschuhen noch nicht – die Robust- und Haltbarkeit konnten wir somit noch nicht testen. Nach vielen Fahrten im Winter halten aber zumindest die Nähte bislang problemlos und auch optisch hat sich der Handschuh beim Tragen, von kleinen Abriebspuren auf den Silikonpatches mal abgesehen, nicht verändert.
Fazit – Gore Wear M Gore-Tex Infinium
Dass uns ein Handschuh heutzutage noch überraschen kann, hätten wir nicht gedacht: Assoziierten wir bislang einen leichten Handschuh immer mit Sommer und viel Belüftung, belehrt uns der Gore Wear M Gore-Tex Infinium Handschuh eines Besseren: Durch den dehnbaren Stoff und die komplette Winddichtigkeit ist der Infinium-Handschuh nicht nur extrem angenehm zu tragen, sondern lässt sich auch im Herbst und Winter bis in die niedrigen einstelligen Temperaturen sinnvoll nutzen.
Pro / Contra
Stärken
- Winddichtigkeit
- Sehr angenehm an der Hand
- Gutes Gefühl für Schaltung
- Smartphone-kompatibel
Schwächen
- Bedingt mit dem Tragen von Multisportuhren vereinbar
Wäre der Infinium-Handschuh eine Allwetter-Option für euch?
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11 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumEigentlich tolle Handschuhe, aber bei mir gehen die nach nur wenige mal Benutzen, immer an der gleichen Stelle kaputt. Das ist jetzt schon das dritte Paar. So langsam vergeht mir die Lust.
Das heißt: Du hast die Handschuhe jedes Mal ersetzt bekommen? Wäre zumindest erfahrenswert hinsichtlich des Herstellerimages.
Oh, Du hast vom "dritte Paar" geschrieben - dann hast Du sicherlich nicht jedesmal auf eigene Kosten das gleiche Paar Handschuhe wieder gekauft!
Meine Erfahrungen mit deren Produkten von vor ca. 18 Jahren waren so gut, dass ich wirklich jedem von der Qualität vorgeschwärmt hatte. Und dann kamen (wie bei fast allen Sportartikelherstellern) die Produktionsverlagerungen und der geänderte Materialeinkauf und die Qualitäten/Haltbarkeiten fielen für die Vielfahrer in nicht mehr tragbare 😛 Tiefen. (Inzwischen haben die Meisten das wieder einigermaßen im Griff)
Was mich als wirklich konstruktiv Interessierten so umtreibt, ist die Frage, ob die Hersteller denn keine eigenen Tests machen?! Und ob deren Ergebnisse dann statistisch geglättet werden, oder aufgrund der Marktdurchdringung (und der Schnelligkeit mit sich der auch ein schlechtes Produkt verkaufen lässt) keine Rolle mehr spielen?
In Deinem Fall mit den Handschuhen kann man doch nicht davon ausgehen, dass das nicht anderen Nutzern in erheblicher Zahl ebenso passiert.
Und weil ich gerade warm werde 😉 noch ein Wort an die Redaktion:
Produktvorstellungen sind so oft zu finden, wie es die Hersteller diese Euch vermutlich andienen und mir ist das Geschäftsmodell auch durchaus klar. Also soweit alles akzeptierbar, aber eine z.B. Öko- oder Nachhaltigkeitsbilanz und viel mehr Langzeittest (oder Lesererfahrungen) mit klarer Mängelbeschreibung oder einer kritischeren Differenziertheit wären schön. Wäre so etwas nicht nur zeitgemäß, sondern inzwischen auch zumutbar?
Und nein, mir geht es nicht darum alles doof finden zu wollen, sondern für eine dem Käufer dienende Transparenz und für die Hersteller ein klareres Feedback zu plädieren.
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