Am Sonntag ist es soweit: Dann gilt es für das Feld der Profis im Rahmen der 110. Auflage der „Hölle des Nordens“ 257.5 Kilometer von Compiegne nach Roubaix zurückzulegen. Der Wetterbericht verspricht dabei nichts Gutes und schätzt die Regenwahrscheinlichkeit als recht hoch ein. Das Rennen dürfte also spannend werden. Was ihr am Sonntag erwarten dürft, haben wir euch, wie bereits bei einigen anderen Rennen in dieser Saison, in gebündelter Form aufbereitet. Zur Einstimmung gibt es die letzten Kilometer des vergangenen Jahres zunächst noch einmal im Rückblick.
Vor dem Start am Sonntag äußerte sich Johann Vansummeren (Garmin-Barracuda), der Sieger des vergangenen Jahres, zu seinen Ambitionen und seinem Verhältnis zur „Hölle des Nordens“, einem Rennen, dass er als das „Schönste des Jahres“
bezeichnet.
Während sich die Favoriten um die Lorbeeren streiten werden und eventuell, wie vor zwölf Monaten, wieder ein Fahrer gewinnen wird, den kaum einer vorher auf der Liste hatte, fährt ein anderer Fahrer ein ganz eigenes Rennen: Frederic Guesdon. Der Überraschungssieger von 1997 wird am Sonntag zum letzten Mal an den Start seines erklärten Lieblingsrennens gehen, bevor er im Anschluss daran seine Karriere beendet.
Favoriten
Nach seiner fulminanten Vorstellung vor einer Woche, mit der er sein seit langem erfolgreichstes Frühjahr krönte, darf Tom Boonen (Omega Pharma-Quickstep) sicherlich als der größte Favorit für einen Sieg am Sonntag gelten. Erneut wird er sich auf die Unterstützung einer starken Mannschaft verlassen können. Je nachdem, wie sich das Rennen entwickeln sollte, könnten sich aber auch Sylvain Chavanel oder Niki Terpstra als Trumpfkarten für das Team erweisen.
Mehrere Trümpfe schickt auch BMC an den Start. Mit neuem Rad unterwegs, werden die rot-schwarz gekleideten Fahrer alles daran setzen, ihre Kapitäne Alessandro Ballan und Thor Hushovd zu unterstützen. Den Überblick bewahren wird dabei Altmeister George Hincapie, der zum 17. Mal in Compiegne an den Start gehen wird und dem mit Marcus Burghardt ein ebenso cleverer Fahrer zur Seite steht.
Auch Filippo Pozzato (Farnese Vini), der Zweite der diesjährigen Flandern-Rundfahrt, wird versuchen, seine Karten so lang wie möglich auf der Hand zu behalten, um sie schließlich zu seinem Vorteil auszuspielen. Gleiches darf für den Titelverteidiger Johan Vansummeren (Garmin-Barracuda) gelten, über dessen Form jedoch spekuliert werden darf. Weitere Fahrer, auf dies es zu achten gilt, sind Juan Antonio Flecha (Sky), Edvald Boasson Hagen (Sky), Daniel Oss (Liquigas) und Luca Paolini (Katusha).
Interessant wird nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Fabian Cancellara (RadioShack-Nissan) zudem das Abschneiden der übrigen Fahrer aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sein. Auf Burghardt wurde bereits verwiesen. Ähnlich wie dieser, wird wohl auch Bernhard Eisel (Sky) vor allem mit Helferaufgaben betraut sein.
Anders Danilo Hondo (Lampre-ISD), er wird auf die Unterstützung einer ganzen Mannschaft bauen können, während Grégory Rast (RadioShack-Nissan) versuchen wird, die Lücke, die der Ausfall Cancellaras gerissen hat, zu füllen.
Auch der Auftritt des Teams NetApp darf mit Spannung erwartet werden. Markus Eichler, dürfte dabei der Fahrer mit der meisten Erfahrung in seinem Team sein. Ziel des deutschen Zweitdivisionärs wird es sein, mindestens einen der eigenen Fahrer in eine frühe Gruppe zu bekommen.
Vor ihren Debüts bei Paris-Roubaix stehen Rüdiger Selig (Katusha) und Björn Thurau (Europcar), die jedoch ebenso mit Helferaufgaben betraut sein werden.
Strecke
Wie eingangs erwähnt, bemisst die Strecke der 110. Auflage von Paris-Roubaix 257.5 Kilometer, in denen insgesamt etwa 51 Kilometer Kopfsteinpflasterpassagen enthalten sind. In Compiegne wird das Rennen gestartet und im Velodrom von Roubaix wird es zu Ende sein. Anbei noch die Strecke im Profil sowie auf der Karte.
Der Veranstalter ASO teilte unter der Woche mit, dass während des Rennens auch der Wald von Arenberg durchfahren wird, eine Passage über der zuvor ein Fragezeichen lag. Der erste der 27 Pavé genannten Kopfsteinpflasterabschnitte wartet nach 97.5 Kilometern auf das Feld. Wie in den Jahren zuvor, werden die einzelnen Abschnitte auch in diesem Jahr nach ihrer Schwierigkeit bewertet. Fünf Sterne erhalten dabei die schwierigsten, 1 Stern die leichteren Passagen.
5 Sterne
Aulnoy-lez-Valenciennes – Famars (142 km / 2.600 m), Trouée d’Arenberg (172 km / 2.400 m), Mons-en-Pévèle (208,5 km / 3.000 m), Le Carrefour de l’Arbre (240,5 km / 2.100 m)
4 Sterne
Quievy (106.5 km–3.700 m), Haveluy (163.5 km / 2.500 m), Cysoing – Bourghelles (230,5 km / 1.300 m), Camphin-en-Pévèle (237,5 km / 1.800 m)
3 Sterne
Troisvilles (97.5 km / 2.200 m), Viesly (104 km / 1.800 m), Vertain (119.5 km / 2.300 m), Capelle-sur-Ecaillon – Le Buat (126 km / 1.700 m), Quérénaing – Maing (149 km / 2.500 m), Monchaux-sur-Ecaillon (152 km / 1.600 m), Millonfosse – Bousiginies (178,5 km / 1.400 m), Tilloy – Sars-et-Rosières (185,5 km / 2.400 m), Beuvry-la-Forêt – Orchies (192 km / 1.400m), Orchies (197 km / 1.700 m), Auchy-lez-Orchies – Bersée (203 km / 2.600 m), Pont-Thibaut (218 km / 1.400 m), Bourghelles – Wannehain (233 km / 1.100 m)
2 Sterne
Saint-Python (111.5 km / 1.500 m), Famars – Quérénaing (145.5 km / 1.200 m), Brillon – Tilloy-lez-Marchiennes (183 km / 1.100 m), Mérignies – Avelin (215 km / 700 m), Le Moulin de Vertain (224 km / 500 m), Gruson (242,5 km / 1.100 m), Hem (249,5 km / 1.400 m)
1 Stern
Templeuve l’Epinette (223,5 km / 200 m), Roubaix (256,5 km / 300 m)
Kurz vor der Einfahrt in das Velodrom von Roubaix wartet mit einer 300 Meter langen Passage das letzte Pavé auf die Fahrer. Dann ist auch klar, wer in diesem Jahr die Nase vorn haben wird.
Livestreams
Ab 13:00 Uhr wird es den englischsprachigen Stream unter folgendem Link zu verfolgen geben. Eine deutsche Version dieser Übertragung gibt es hier. Solltet ihr euch das Rennen lieber auf Flämisch anschauen wollen, dann dürfte der folgende Link eher etwas für euch sein.
Mannschaften
Garmin-Barracuda
Johan Vansummeren (1), Jack Bauer (2), Tyler Farrar (3), Heinrich Haussler (4), Andreas Klier (5), Martijn Maaskant (6), Jacob Rathe (7), Sep Vanmarcke (8), Alex Rasmussen (9), Sébastien Rosseler (10)
Omega Pharma – QuickStep
Tom Boonen (11), Sylvain Chavanel (12), Iljo Keisse (13), Gert Steegmans (14), Niki Terpstra (15), Matteo Trentin (16), Guillaume Van Keirsbulck (17), Stijn Vandenbergh (18), Gerald Ciolek (19), Nikolas Maes (20)
Rabobank
Maarten Tjallingii (21), Lars Boom (22), Tom Leezer (23), Bram Tankink (24), Jos van Emden (25), Dennis van Winden (26), Coen Vermeltfoort (27), Maarten Wijnants (28), Jetse Bol (29), Graeme Brown (30)
BMC
Alessandro Ballan (31), Marcus Burghardt (32), George Hincapie (33), Thor Hushovd (34), Taylor Phinney (35), Manuel Quinziato (36), Michael Schär (37), Danilo Wyss (38), Adam Blythe (39), Klaas Lodewyck (40)
Farnese Vini – Selle Italia
Filippo Pozzato (41), Luca Ascani (42), Cristiano Benenati (43), Thomas Bertolini (44), Roberto De Patre (45), Oscar Gatto (46), Leonardo Giordani (47)Grégory Rast, Kevin Hulsmans (48), Luca Mazzanti (49)
Sky
Juan Antonio Flecha (51), Bernhard Eisel (52), Edvald Boasson Hagen (53), Mathew Hayman (54), Jeremy Hunt (55), Christian Knees (56), Ian Stannard (57), Christopher Sutton (58)
RadioShack-Nissan (61), Daniele Bennati (62), Tony Gallopin (63), Markel Irizar Aranburu (64), Giacomo Nizzolo (65), Yaroslav Popovych (66), Hayden Roulston (67), Jesse Sergent (68), Joost Posthuma (69), Robert Wagner (70)
GreenEdge
Stuart O’Grady (71), Baden Cooke (72), Jens Keukeleire (73), Brett Lancaster (74), Jens Mouris (75), Svein Tuft (76), Tomas Vaitkus (77), Matthew Wilson (78), Luke Durbridge (79), Aidis Kruopis (80)
Lotto Belisol
Andre Greipel (81), Sander Cordeel (82), Kenny Dehaes (83), Jens Debusschere (84), Gregory Henderson (85), Maarten Neyens (86), Marcel Sieberg (87), Frederik Willems (88), Olivier Kaisen (89), Frederique Robert (90)
Katusha
Luca Paolini (91), Marco Haller (92), Vladimir Isaychev (93), Alexander Kristoff (94), Aliaksandr Kuchynski (95), Alexander Porsev (96), Rüdiger Selig (97), Maxime Vantomme (98), Mikhail Ignatyev (99), Alexey Tsatevitch (100)
Vacansoleil-DCM
Björn Leukemans (101), Kris Boeckmans (102), Stijn Devolder (103), Gustav Erik Larsson (104), Marco Marcato (105), Martin Mortensen (106), Frederik Veuchelen (107), Lieuwe Westra (108), Pim Ligthart (109), Bertjan Lindeman (110)
FDJ-Big Mat
Frédéric Guesdon (111), William Bonnet (112), David Boucher (113), Steve Chainel (114), Mickael Delage (115), Yauheni Hutarovich (116), Matthieu Ladagnous (117), Dominique Rollin (118), Geoffrey Soupe (119)
Saxo Bank
Matteo Tosatto (121), Lucas Sebastian Haedo (122), Jonas Aaen Jørgensen (123), Kasper Klostergaard Larsen (124), Anders Lund (125), Jaroslaw Marycz (126), Michael Mørkøv (127), Luke Roberts (128), Jonathan Cantwell (129), Christopher Juul Jensen (130)
Lampre – ISD
Danilo Hondo (131), Matteo Bono (132), Vitaliy Buts (133), Davide Cimolai (134), Massimo Graziato (135), Dmytro Krivtsov (136), Yuriy Krivtsov (137), Oleksandr Kvachuk (138), Denys Kostyuk (139), Alessandro Petacchi (140)
Liquigas
Daniel Oss (141), Federico Canuti (142), Mauro Da Dalto (143), Edward King (144), Kristijan Koren (145), Paolo Longo Borghini (146), Alan Marangoni (147), Juraj Sagan (148), Maciej Bodnar (149), Tiziano Dall’Antonia (150)
Europcar
Sébastien Turgot (151), Sébastien Chavanel (152), Rafai Chtioui (153), Damien Gaudin (154), Yohann Gène (155), Saïd Haddou (156), Alexandre Pichot (157), David Veilleux (158), Mathieu Claude (159), Björn Thurau (160)
AG2R
Lloyd Mondory (161), Jimmy Casper (162), Martin Elmiger (163), Gregor Gazvoda (164), Kristof Goddaert (165), Steve Houanard (166), Romain Lemarchand (167), Sébastien Minard (168), Julien Berard (169), Sylvain Georges (170)
Argos-Shimano
Tom Veelers (171), Bert De Backer (172), John Degenkolb (173), Dominic Klemme (174), Roger Kluge (175), Ramon Sinkeldam (176), Tom Stamsnijder (177), Ronan van Zandbeek (178), Roy Curvers (179), Tom Dumoulin (180)
Astana
Dmitriy Muravyev (181), Assan Bazayev (182), Borut Bozic (183), Dmitriy Gruzdev (184), Jacopo Guarnieri (185), Maxim Iglinskiy (186), Valentin Iglinskiy (187), Yevgeniy Npomnyachshiy (188), Dmitriy Fofonov (189), Sergey Renev (190)
Movistar
Jose Joaquin Rojas Gil (191), Imanol Erviti Ollo (192), Jesus Herrada Lopez (193), José Herrada Lopez (194), Javier Iriarte (195), Ignatas Konovalovas (196), Pablo Lastras Garcia (197), Enrique Sanz (198)
Saur-Sojasun
Jimmy Engoulvent (201), Jeremie Galland (202), Christophe Laborie (203), Laurent Mangel (204), Rony Martias (205), Jean Paiani (206), Stéphane Poulhies (207), Yannick Talabardon (208), Arnaud Coyot (209), Etienne Tortelier (210)
Euskaltel-Euskadi
Ricardo Garcia Ambroa (211), Pierre Cazaux (212), Gorka Izagirre Insausti (213), Miguel Minguez Ayala (214), Alan Perez Lezaun (215), Ruben Perez Moreno (216), Adrian Saez (217), Pablo Urtasun Perez (218), Peio Bilbao (219), Victor Cabedo (220)
Cofidis
Edwig Cammaerts (221), Leonardo Duque (222), Julien Fouchard (223), Egoitz Garcia Echeguibel (224), Arnaud Labbe (225), Adrien Petit (226), Aleksejs Saramotins (227), Nico Sijmens (228), Romain Zingle (229)
Bretagne-Schuller
Florian Vachon (231), Guillaume Blot (232), Jean-Luc Delpech (233), Sébastien Duret (234), Mathieu Halleguen (235), Johan Le Bon (236), Gael Malacarne (237), Laurent Pichon (238), Romain Hardy (239), Geoffroy Lequatre (240)
NetApp
Markus Eichler (241), Reto Hollenstein (242), Grischa Janorschke (243), Blaz Jarc (244), Andreas Schillinger (245), André Schulze (246), Michael Schwarzmann (247), Timon Seubert (248), Jan Barta (249), Matthias Brändle (250)