Strava Neuheiten 2020 Infos
- Summit gibt es nicht mehr künftig nur ein Abo für 5 Euro / Monat
- Mehr Trainingsfunktionen im Abo Analysen von allen Sportarten und mehr
- Keine Segment-Bestenlisten für Free-Mitglieder außer Top10
- Matched Activities auf für Radfahrer neue Funktion im Abo
- Neue Routingfunktionen und Filter in der Web-App Routen bearbeiten nur als Abo-Funktion
- Beginn 18. Mai
- Infos https://blog.strava.com/de/
Hintergründe und Details
Nutzer der Sport-Community App Strava werden es bereits gemerkt haben: Die Kalifornier haben eine Neuheitenoffensive gestartet. So kam etwa die neue Explore Funktion mit Routenvorschlägen in der App . Garmin-Nutzer konnten sich darüber freuen, dass sie gespeicherte Routen direkt mit dem Garmin Radcomputer synchronisieren können und nicht mehr den Umweg über Connect IQ oder Desktop-Geräte gehen müssen. Apple Watch-Nutzer können Aktivitäten selektiv auf die Plattform hochladen. Und auch im Aktivitäten-Feed hat sich Einiges getan. So kann man unter anderem andere Nutzer favorisieren, um ihre Aktivitäten bevorzugt anzeigen zu lassen. Und Werbung ist weniger geworden – wer was mit welchem Gerät hochgeladen hat, muss jetzt nicht mehr Jeder wissen.
Ein Hintergrund der Neuerungen bei der Sportler Community, bei der laut eigenen Angaben 56 Millionen Mitglieder weltweit mitmachen: Strava will zurück zu den Wurzeln. Gründer Michael Horvath ist wieder Teil der Doppelspitze des Unternehmens. Er will Strava in die Gewinnzone führen, die trotz stetigen Wachstums nicht erreicht ist. Dafür setzt man ganz auf die bezahlte Mitgliedschaft, die gestärkt werden soll. Maßnahme Nummer eins: Summit muß gehen. Ab Umstellung – die heute oder morgen erfolgen soll – gilt wieder: Eine Strava Bezahl-Mitgliedschaft kostet 5 Euro und enthält alles, was Strava zu bieten hat. In Zukunft sollen die großen Neuerungen nur noch in der Bezahlversion stattfinden.
Eine monatliche Mitgliedschaft kostet nicht mehr als ein paar Energieriegel. Wir sind der Meinung, dass das gut angelegtes Geld ist. Uns ist aber auch bewusst, dass Sportler – möglicherweise und besonders in letzter Zeit – Schwierigkeiten haben, über die Runden zu kommen. Zudem muss die kostenlose Version von Strava weiterhin von hoher Qualität und Nutzen sein.
Michael Horvath und Mark Gainey, Strava Gründer
Was bedeutet das konkret? Auch etwas weniger Funktionalität für die Strava Free-Mitgliedschaft. Die wohl größte Änderung: Free-Mitglieder bekommen die Segment Bestenlisten nur noch eingeschränkt zu sehen. Die Top10 Männer und Frauen werden für alle sichtbar angezeigt. Aber nur Bezahlmitglieder können die ganze Segmentrangliste sehen. Aufgenommen werden weiterhin die Zeiten aller Sportler. Wer nicht zahlt, kann dennoch einen KOM oder QOM gewinnen und das auch sehen. Aber wie weit man außerhalb der Top10 von der Spitze weg ist, wird nicht mehr erkennbar sein. Live Segmente werden weiterhin unterstützt, wenn man einen Abo-Account hat.
Eine weitere Änderung fällt schon unter die Rubrik Weiterentwicklungen, die nur für Bezahl-Mitglieder sind: Man kann künftig auch ähnliche Radfahr-Aktivitäten „Matching Activities“ direkt vergleichen. Bisher war diese praktische Funktion Läufern vorbehalten. Dabei zeigt Strava initiativ alle vergleichbaren eigenen Aktivitäten an und gibt Daten zur Analyse aus, wie die Durchschitts-Tempo und mehr.
Viele Neuerungen gibt es auch in der überarbeiteten Routenfunktion im Web. Angefangen mit den Routen findet ihr hier in der Übersicht alle wichtigen Neuerungen kurz und knapp.
Strava Routen im Web
- Identische Funktionalität wie mobile Routenfunktion
- Standortsuche/Adresseingabe für Ziele und Wegpunkte
- Mapbox-Kartenansicht mit drei verschiedenen Optionen (Open Street Map, Standard & Satellit)
- Strava-Heatmap wird direkt eingeblendet (ausschaltbar)
- Oberflächentyp sowie Höhendiagramm entlang der Route anzeigbar
- Routen anlegen und bearbeiten wird Abo-Funktion
Neue Filter:
- Sportart: Laufen, Radfahren oder Gehen
- Steigung: minimaler oder maximaler Höhenanstieg
- Oberfläche: gepflastert, unbefestigt und unbekannt
Für das Routing, also das Berechnen von Streckenvorschlägen, besitzt Strava einen Datenschatz, von dem man die Nutzer profitieren lassen will: die umfangreichen Daten aus über 3 Milliarden getrackten Aktivitäten. Sie bilden eine wichtige Basis für die Entscheidung, woher der Streckenvorschlag gelegt wird. Hinzu kommen Angaben aus Open-Source-Daten (OpenStreetMap), die auch für andere Routing-Produkte und Navigationshilfen verfügbar sind wie die Wegbeschaffenheit oder das Profil des Geländes. Neu: In der kostenfreien Version können zwar gespeicherte Routen angezeigt werden oder die Routen anderer gespeichert werden. Aber für das Erstellen neuer Routen und das Bearbeiten bestehender Routen ist ein Abonnement erforderlich. Mehr Infos zur Routenfunktion: www.strava.com/routes/new
Training Dashboard & Training Log (Abo)
- Aus Summit-Tab wird Training-Tab
- Vier Module: Wöchentliche Aktivitäten, Trainingstagebuch, Wöchentliche Intensität und Monatliche Fitness
- Alle Sportarten auf Strava sind jetzt im Trainingstagebuch
- Neue Filter Zeit, Distanz, Höhe, Sportart (inkl. Pendelfahrten)
- Wöchentliche Intensität Trainingsbelastung der Woche
- Monatliche Fitness bestimmt einen Wert für die aktuelle Fitness, und vergleicht diese über längere Zeiträume
Weiterhin kostenlos
- Top 10-Bestenliste aller Zeit und der Frauen
- Neue Segmente erstellen
- Detailansicht eines Segmentes
- Segmente entdecken / suchen
- Segmente markieren
- Erfolge innerhalb einer Aktivität
- XOMs, CRs, PRs
Meinung @Rennrad-News
Keine Frage, Segmente haben Strava zu dem gemacht, was es heute ist. Ohne den (auch umstrittenen) Wettlauf um KOMs und QOMs der Pioniertage wäre die Sportler Community nicht so gewachsen. Immer noch erstreiten sich sogar Pros mit Kniffen wie aus dem Peloton fallen lassen und zum Ende des Segments nach vorne fahren prestigeträchtige Krönchen auf Strava. Aber die meisten Otto-Normal-Radler treffen nach jahrelangem Kräftemessen nur noch auf Barrieren aus ewigen Bestzeiten. Insofern hat die Krone ohnehin etwas von ihrer Strahlkraft eingebüßt. Dass man ohne Abo jetzt nicht einmal mehr sehen kann, wie nah oder weit weg die Top10 liegen, tut gar nicht so weh. Dass man nicht einmal sehen kann, ob befreundete oder verfeindete Radsportler oder Läufer schneller waren, dürfte schon etwas schmerzen. Aber das soll es ja auch. Der Aufwand, der hinter der Datentechnik steht, muss bezahlt werden. Mit 5 Euro wäre der Preis allein für die Bestenlisten ziemlich hoch (man kann immer noch Freunde mit Abo fragen, sieht man ja im Profil). Wer ehrgeizig ist, wird vielleicht investieren. Aber viel wichtiger noch ist der Ausbau der anderen Funktionen auf Grundlage der einzigartigen Daten. Hier steht Strava bei den Routen – auch nach eigenen Angaben – noch am Anfang. Mir genügt die Kombi aus sportlichem Vergleich und Heatmaps für das Routing für die Investition ins Abo. Die Trainingsfunktionen sind meiner Meinung nach (noch) eher für ambitionierte Einsteiger interessant – wer sich auskennt, nutzt ohnehin zusätzlich andere Tools. Es wird also auch darauf ankommen, welche Funktionen Strava in der Zukunft noch einbaut, ob mehr Radsportler und andere als die besonders kompetitiven gewonnen werden können. Wünschenswert wäre zum Beispiel eine Unterscheidung nach Radgattungen fürs Routing. Mehr ist angekündigt. Wir sind gespannt.
Was denkt ihr über das neue Strava? Der Schritt in die richtige Richtung?
Hier lest ihr mehr zu Strava auf Rennrad-News
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35 Kommentare
» Alle Kommentare im Forum@dobelli kritisierte dass es keinen Unterschied zwischen MTB und Rennrad gibt. Ich gab dan ein Vorbild wo das nicht klar ist ob es MTB oder Rennrad betrifft. Alles hypotetisch weil Strava z. Zt keinen Unterschied macht.
Auch zwischen virtueller Radfahrt und realer Radfahrt macht Strava keinen Unterschied.
Gut, man könnte Zwift als seperates Rad festlegen, aber trotzdem müsste man zB seine Jahres-Höhenmeter selbst ausrechnen.
Da gäbe es so viele Baustellen. Strava schafft es ja nicht mal, die virtuelle Karte von Watopia bei einer Zwift-Fahrt anzuzeigen, statt der OSM.
Die Unterscheidung gibts doch schon. Es wird nur schon in die Gesamtkm. gezählt, das stimmt.
Ich hab tatsächlich die Rolle (plus Rad) als eigenes Rad. Höhenmeter mach ich auf der Rolle auch nicht, da ich dort nicht "virtuell" fahre, sondern nur Trainings.
Wie mir diese Abos auf den Geist gehen. Gerne wäre ich bereit einmalig einen angemessenen Preis zu zahlen. Sollte Strava also auf die Idee kommen noch mehr Features ausschließlich im Abo anzubieten, war es das, auch wenn es schwer fallen wird.
Habe ich jetzt auh ABO umgestellt und bin angenehm überrascht.
Die Tourenplanung ( auf dem PC ) funktioniert sehr gut. AUch die Übertragung auf meinen Edge 830 klappt völlig unproblematisch.
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