WTB Expanse Test im Praxis Test
Der WTB Expanse ist der Nachfolger der WTB Exposure. In die Allroad-Kategorie passt er schon deshalb hervorragend, weil er lediglich in einer Größe zu haben ist: 32-622.
Mit gemittelten 322 g ist der WTB Expanse mit einigem Abstand der leichteste Reifen in der Kategorie. Wo Gewicht gespart wurde, merkt man in der Hand sofort: Die Flanke ist super flexibel und dünn, aber auch die Lauffläche trägt nicht dick auf.
Das WTB Expanse Profil ist so glatt, dass der Reifen als reiner Slick durchgehen kann. An der Seite sitzen aber Mini-Stollen, die etwas Kurvenhalt geben sollen.
Das fiel auf: Mit rund 33 mm Breite auf den Testfelgen baut der WTB Expanse etwas breiter als angegeben.
Montage
Der WTB Expanse geht von Hand leicht auf die Felgen, der Sitz ist locker. Tubeless-Setzen war für uns nur mit Kompressor möglich, Dichtheit nur mit Sealant zu erreichen. An einem Laufrad mussten wir nach einigen erfolglosen Dichtversuchen einen Schlauch einziehen. Aus der Karkasse drang an Gummifäden Luft durch.
Fahreindruck
Dass der Expanse geschmeidig abrollt, spürten die Testfahrer einhellig schon auf der Straße. Die Art, wie gut kleine Unebenheiten gefiltert werden, macht ihn unterscheidbar von steiferen Allroad-Reifen. Dabei rollt der Expanse sehr leise ab. In Straßenkurven verhält er sich wie ein Straßenreifen.
Ein wenig überraschend kann der WTB Expanse auch in Kurven auf festen Kieswegen guten Grip generieren, solange die Steinchen nicht zu grob werden. Auf Gravel sorgt er für ein fühlbares Komfortplus.
Für welchen Gravel-Typ besonders geeignet?
Auf der Rennrad-News Gravel-Skala „50 Shades of Gravel“ gehört der WTB Expanse zu den Reifen, die nur für Asphalt, feste Böden und feinen Gravel ausgelegt sind. Gravel-Grade 1-4.
Labor-Ergebnisse
WTB Expanse Pannenschutz
Der Pannenschutz ist die Achillesferse des WTB Expanse. Vor Durchschlägen schützt er bedeutend schlechter als andere Allroad-Reifen im Vergleich. Gegen Durchstiche an der Seite und von oben ist er immerhin beinahe so gut wie das Gros der Reifen abgesichert.
WTB Expanse Rollwiderstand
Im Labor bestätigt sich das Ergebnis aus dem Fahreindruck. Der WTB Expanse gehört zu den leichtlaufenden Allroad-Reifen im Test. Wer ihn Tubeless fahren kann, profitiert erheblich. Denn dann sinkt der mit Schlauch weniger gute Rollwiderstand auf das sehr gute Niveau des Continental Terra Speed.
Testergebnisse WTB Expanse im Überblick
Allroad | |
---|---|
Hersteller | WTB |
Modell | Expanse |
Preis UVP | 49,99 € |
ETRO Maß | 32-622 |
Breite real (mm) auf Felge 19c | 33,2 |
Größen | 700c: 32 |
Gewicht (g) 3 Stück gewogen/gemittelt | 322 g |
Tubeless Ready | ja |
Empfohlener Druck bar | 2,4 bis 5,5 |
Rollwiderstand | |
Schlauch 4,0 bar 23 km/h | 16,3 Watt |
Schlauch mit 4,0 bar 30 km/h | 22,5 Watt |
Tubeless 3,5 bar 30 km/h | 20,9 Watt |
Gesamt Punkte Rollwiderstand 120 % (18) | 13,2 |
Pannenschutz | |
Gesamt Pannenschutz 80 % (14) | 6,4 |
Gewicht (5) | 5 |
Handhabung | |
Montage Felge (3) | 3 |
Tubeless Setzen (3) | Geht sehr leicht von Hand auf die Felge. Setzen nur mit Kompressor bzw. an einem Reifen nur mit Schlauch möglich |
Gesamt Punkte Handhabung (6) | 3 |
Fahrpraxis | |
Asphaltgeräusch (1-3) | 3 |
Komfort Gelände (1-5) | 3 |
Kurvengrip Gravel (1-5) | 3 |
Bremsen (1-2) | 1 |
Gesamt Punkte Fahrpraxis (15) | 10 |
Gesamt Punkte | 37,6 |
Empfehlung |
Alle Gravelreifen 2021 im Test im Überblick
Fazit
Mit seinem geschmeidigen Abrollverhalten ist der WTB Byway ein sehr guter Allroad-Reifen für schlechte Straßen und befestigte feine Kieswege. Der mäßige Pannenschutz ist die Kehrseite des geringsten Gewichts im Test. Dafür rollt er schnell.
Pro / Contra
Stärken
- Abrollkomfort
- Leichtlauf
- Leiser Lauf auf der Straße
- Auf Gravel komfortabel
Schwächen
- Tubeless-Montage und Dichtheit
- Kurvengrip auf losem Grund
- Pannenschutz
Preisvergleich WTB Expanse
So haben wir die Gravel Reifen 2021 getestet
Alle Gravel Reifen wurden bei den Herstellern zum Test angefragt und kostenlos zur Verfügung gestellt. Angefragt waren Allround Gravel-Reifen in Größe 40-622 oder 42-622 sowie Allroad-Reifen in Größe 32-622. War ein Modell aufgrund der aktuellen Liefersituation nicht verfügbar, wichen wir nach Möglichkeit auf eine ähnliche Größe aus.
Labortests fanden nach unseren Vorgaben statt. Praxistests führte die Redaktion durch. Um die Neutralität zu erhöhen, ließen wir die Reifen unabhängig im Specialized Labor (Rollwiderstand, Durchstich Seite und Lauffläche, Laufflächendicke) und im Labor von Schwalbe testen, dort zusätzlich auf Durchschlag. Unsere Angaben bilden einen Durchschnitt aus beiden Werten ab. Die Prüfung im Detail:
- Rollwiderstand Wie viel Leistung die Reifen beim Rollen aufnehmen ermitteln beider Hersteller auf einer glatten Rolle. Für die Gravel Reifen Allround legten wir eine Geschwindigkeit von 23 km/h und einen Druck von 2,5 bar fest. Die Allroad-Reifen wurden jeweils mit 4 bar und zwei Geschwindigkeiten getestet: 23 km/h für die Vergleichbarkeit mit den Gravel Reifen und 30 km/h, jeweils mit Butylschlauch. Bei Schwalbe erfolgte der Test Tubeless und mit 3,5 bar. Die Testfelgen hatten eine Maulweite von 19 mm und 21 mm. Die Last auf dem Rad liegt bei 50 kg.
- PannenschutzUnsere Testnote für den Pannenschutz setzt sich aus drei Einzelwerten zusammen: dem Widerstand gegen Durchstiche auf der Lauffläche, dem Widerstand gegen Durchstiche an der Seite und dem Schutz vor Durchschlag. Für den Durchstichwert wird ein Schraubenzieher-ähnliches Werkzeug mit zunehmender Kraft in den Reifen gedrückt und gemessen, wie hoch die benötigte Kraft zum Durchbruch ist. Für den Durchschlag Test simuliert ein fallendes Werkstück den Aufprall auf eine stumpfe Kante. Die erzielte Fallhöhe bis zum Versagen in Form des gefürchteten Snakebites zählt. Außerdem bewerten wir die Dicke der Lauffläche zusätzlich als Pannenschutzkriterium. Denn je mehr Gummi ein Reifen hat, desto größer müssen Fremdkörper sein, um durchzudringen – ein Szenario, das mit dem Durchstichtest allein nicht abgedeckt wird.
- GewichtDer Mittelwert aus 2 Messungen wird zugrunde gelegt.
- Montage Labore und Redaktion bewerten die Montage in drei Stufen: einfach mit Hand, einfach mit Hilfsmitteln, schwer. Die Redaktion bewertet zusätzlich die Tubeless-Montage auf dem Test-Laufradsatz in zwei Stufen: Setzen mit Standpumpe / Setzen mit Kompressor / Setzen sehr schwierig
- FahreindruckJeder Reifen wird auf der identischen 3 km langen Runde mit gleichem Druck sowie möglichst gleicher Geschwindigkeit auf den verschiedenen Passagen bewegt. Die Runde hat Anteile an Asphalt, feinem festen Gravel, feuchtem, festen Grund (Trampelpfad auf einer Wiese) sowie Steigungen und Kurven auf jeder der Belagsarten. Bis zu 5 Punkte werden nach Eindruck vergeben für: Fahrdynamik, Fahrgeräusch auf Asphalt, Kurvenhalt auf Gravel, Geschmeidigkeit des Abrollens (Komforteindruck)
- Zusatzpunkte ein einfaches Handling durch gut ablesbare Angaben auf den Reifen und umweltfreundliche Verpackungen aus Kartonage bedeuten Zusatzpunkte.
Alle Artikel unseres großen Gravel-Reifen Tests:
- Michelin Power Gravel-Test: Geschmeidig schneller Gravel-Reifen
- Gravel Reifen Test 2021: 16 Gravel-Reifen für Allroad- und Schotter-Einsatz
- Specialized Pathfinder Pro Test: Schwerer, schneller & sicherer Gravel Reifen
- Schwalbe X-One Speed Test: Der Allroad-Boss aus dem Cyclocross?
- WTB Expanse Test: Der leichte schnelle Gravel Reifen
- Maxxis Refuse TL Gravel Reifen Test: Der rollende Safe im Allroad-Segment
- Pirelli Cinturato Gravel H Test: Leichtlauf Gravel Reifen mit hohem Schutz
- Continental Terra Speed Test: Schnelles Multitalent für Gravel und Allroad
- Panaracer Gravelking Semislick Plus Test: Rundum sicherer Allroad-Reifen
- Schwalbe G-One Bite Evo Test: Gravel Reifen mit Biss & Speed
- Zipp Tangente Course G40 Test: Gravel Reifen – So gut wie teuer?
- Vittoria Terreno Dry TLR Test: Gravel Reifen nicht nur fürs Trockene
- Pirelli Cinturato Gravel M Test: Reifen mit groben Stollen für langes Fahren
- Schwalbe G-One R Test: Schneller Gravel Reifen mit hohem Schutzfaktor
- Continental Terra Trail Test: Allround Gravel Reifen mit Gripp-Plus
- WTB Byway TCS Light Gravel Reifen Test: Pannensicherer Allrounder
- Maxxis Rambler Exo Protect Test: Gravel Reifen für viel Fahrspaß
8 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumSieht nach schlechter Verarbeitung aus - so ungleichmäßig wieder Gummi über die Seitenwand läuft.
Hab doch noch ein Bild gefunden.
Im Fazit ist vom WTB Byway die Rede. Welchen Reifen habt ihr denn nun getestet? ;-)
Bin den Expanse in der schwarzen Version den letzten Sommer ca. 3500Km bei unterschiedlichsten Bedingungen gefahren und kann folgendes berichten. Vielleicht hilft's ja irgendwem. (Alles natürlich sehr subjektiv nä.. Setup: Tubeless, Stans Race auf Zipp 303FC, Reifen baut ca. 34,5mm auf)
Positiv:
1. Wenn's trocken ist macht er mir tierisch Spaß!
2. Der Reifen ist schnell. Auf der Straße nicht ganz so schnell und griffig wie ein High-End Rennradslick - aber nicht sehr weit weg. Konnte auch mal in der RR-Gruppe gut mithalten (120Km mit 34er Schnitt inkl. Gegenwind kein Problem)
3. Bin auch ein 170Km Gravel-Rennen damit gefahren und der Reifen hat wirklich gut funktioniert. Komfortabel, schnell, wendig und für die geringe Größe und das wenige Profil insgesamt überraschend Offroad fähig, auch im Wald und über Stock und Stein. Beeindruckend!
4. Gewöhnungsbedürftiges, aber durchaus gutes Feedback sowohl auf Straße als auch Offroad.
5. Schön leise auf der Straße.
6. Wenn man ihn ordentlich bewegt ist er dicht und verliert nur wenig Luft. Hatte auch kein Flankenbluten. Angeblich tritt das bei den Tan-/Skin-/Gumwall (also den Braunen) häufiger auf als bei den Schwarzen - das kann ich aber nicht aus erster Hand verifizieren.
7. Pannenschutz ist letztendlich ja Glückssache. Ich hatte auf den 3000Km keine echte Panne. Nur einmal hab ich mir in der Stadt ne 3,5 x 40 Senkkopf eingefangen, steckte direkt neben der mittleren, glatten Lauffläche bis zum Kopf im Reifen. Hätte mein Hintermann mich nicht darauf aufmerksam gemacht hätte ich es während der Fahrt nicht gemerkt. Schraube Raus, Plug rein, ohne Nachpumpen bis nach Hause. Killer!
Negativ:
1. Das erste Aufziehen hat keinen Spaß gemacht. Danach war er immerhin wie erwähnt dicht.
2. Musste nach nem Wolkenbruch im Wald mal so richtig durch den Matsch, da waren Fahrer und Reifen eindeutig überfordert.
3. Passend dazu: Sand macht auch mit diesem Reifen nur wenig Freude.
4. Etwas zickig beim Luftdruck. Zu wenig und er rollt deutlich langsamer - zu viel und er wird zu nem Stück Holz.
5. Bei Nässe auf Asphalt ist er zwar grundsätzlich schon ok und ich bin ihn im Sommer auch häufiger problemlos bei Regen gefahren. Aber zuletzt war mir plötzlich mulmig bei Spurrillen, Teernähten, kleinen Kanten o.Ä. denn da glitschte der Vorderreifen bei spitzen Winkeln mehrfach schnell und plötzlich weg. Hatte ein paar mal so richtig Adrenalin, deshalb musste er nun dem Terra Speed aus dem letzten Winter weichen.
Fazit:
Toller Reifen, werde ihn nächsten Sommer bestimmt nochmal aufziehen. Warum mir das schlechte Fahrverhalten auf nassem Asphalt im Sommer nie aufgefallen ist weiß ich nicht, vielleicht bin ich nie über solche Stellen gefahren oder die Gummimischung ist nicht gut für Kälte geeignet? Reine Spekulation... Im Winter hat der Terra Speed jedenfalls merklich mehr Grip. Und natürlich lässt der Conti sich viel besser aufziehen und ist auch sonst ein toller Reifen.
Wenn das Wetter es hergibt fahre ich trotzdem lieber den WTB.
PS: wenn es um Top-Speed auf Asphalt geht benutze ich einen andern LRS mit Slicks.
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